Ich sehe halt nur die Problematik bei i.d.R. eher großen Ställen, wo die Pferd nur für 1-2 Stunden aufs Paddock kommen oder auch gar nicht. Ich bin davon ja auch betroffen (aber nicht mehr lange) und bin froh, mein Pferd noch etwas zusätzlich bewegen zu können.
Zum Glück bin ich in der guten Lage, meine Pferde sehr gut versorgt zu wissen, so dass ich das mehr als gut verantworten kann. Ich kann aber auch die Pferdebesitzer in den riesigen Reit- und Turnierställen verstehen, die dabei Magenschmerzen bekommen, denn dort wird die Fürsorge garantiert nicht so sichergestellt sein, wie bei uns auf dem Teichhof.
Tatsächlich gibt es ja auch die Aussagen der (österreichischen?) Fachtierärzte, die befürworten, dass alle Pferde bewegt werden müssen. Ist der Stallbetreiber (und das Personal) dazu nicht in ausreichendem Mass in der Lage, kann ein Plan erstellt werden, wer wann wie lang zu seinem Pferd darf, um diesem eben den nötigen Auslauf zu gewähren. An diese Pläne muss sich dann aber auch jeder halten, ansonsten ist Leib und Leben des Stallbetreibers und des Personals in akuter Gefahr - und da gilt dann das Hausrecht. Selbstverständlich darf man dann (nach Absprache) sofort und ohne Kundigungsfrist mit Sack und Pack ausziehen.
Die Pferde-Rechtsanwältin Dr. nina Ollinger ist hier in Ö derzeit die wohl bestinformierteste Person in Bezug auf Corona und Pferde und auf ihrem blog gibt es immer die neuesten Infos:
Danke @küwi - hier wird aber wieder davon ausgegangen, dass sich alle an die Ordnung/Abmachungen halten. Ehe mir aber jemand in "meinen eigenen 4 Wänden" auf der Nase rumtanzt (mit Gefahr für mein Leben) , habe ich sicherlich das Recht, ihn an die Luft zu setzen. Bei unserer Haltung und Fütterung, Wasserversorgung u.s.w. sind ohnehin alle Pferde auch ohne die Anwesenheit ihrer Besitzer bestens und artgerecht versorgt...
Zitat von muniqui im Beitrag #299Sorry - bin gerade gereizt, weil die kleine Schwester einer Einstellerin noch einen draufgesetzt hat und aus Langeweile mit ein paar Bekannten das Pferd der Schwester besuchen kam
Sowas muß dann natürlich echt nicht sein.... ich versuche mich im Stall auch einfach vernünftig zu verhalten. Setze mich nicht mehr mit den anderen in die Reiterstube, versorge meine Pferde. Aber die Vorstellung, das nicht mehr zu können, zu dürfen, macht mir halt Angst. Ich bin aber schon deswegen im Stall umsichtig, weil wir ja auch noch einen Hochrisikopatienten auf dem Hof haben, auch wenn er nicht mehr raus kommt momentan (was auch absolut vernünftig ist).
Ich hoffe und bete, das wir das Drama zumindest bald so weit hinter uns haben, dass in einigen Bereichen wieder etwas die Normalität einkehrt....
Corinna, das finde ich bewundernswert. Aber wäre mein Seniorpferd nicht, würde mir eine solche Entscheidung auch leichter fallen.
Bei uns in der Praxis haben wir nun auch einiges an neuen Verhaltensregeln aufgestellt, fängt mit dem desinfizieren bei Ankunft an, und hört bei dem entsprechenden Sicherheitsabstand zwischen den Menschen noch lange nicht auf. Ungewohnt für manche Besitzer, dass nun die Helferinnen das Tier halten, damit wir Tierärzte nicht zu sehr auf ständige Tuchfühlung mit immer neuen Kunden gehen müssen. Vermutlich ist damit bei uns das Risiko, sich anzustecken, tatsächlich geringer, als woanders.... hoffen wir das beste.
Bleibt ihr auch alle gesund!!
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Unsere SB haben heute für alle Einsteller die entsprechenden Formulare vorbereitet. Eine Miteinstellerin hat ihr Pferd zu sich nach Hause geholt um allen Eventualitäten vorzubeugen. Bisher haben wir es jetzt ganz gut hinbekommen, dass man sich nicht begegnet am Stall, oder zumindest reichlich Abstand behält.
Auf der Arbeit drehen so langsam die Kollegen am Rad. Wenn man ständig meckert, wie unmöglich es ist, dass wir arbeiten müssen und dass es bestimmt Leute in der Klinik gibt, die doch infiziert sind usw., macht es die ganze Situation garantiert nicht erträglicher. Nun tauchte heute irgendein Schreiben auf, dass Mitarbeiter mit Risikofaktoren wie z.B. Asthma freigestellt werden können. Die Erste ist jetzt schon bis Ostern krank geschrieben. Wahrscheinlich werden nächste Woche dann weitere folgen..... Am Montag soll es eine Mitarbeiterinfo durch die Klinikleitung geben. Mal sehen, wie lange der Rehabetrieb noch aufrecht erhalten wird. 🤔
Oh jee, Larissa... bei uns ist schon vor einigen Tagen deutlich kommuniziert worden, dass wenn sich jemand unwohl fühlt, jetzt zu Arbeiten wegen Corona, man halt sehen muß, wie man ihn freistellen kann (sicherlich aber nicht bei vollem Gehalt, weil das halt nicht machbar ist in so einem kleinen Betrieb und in dieser Situation). Aber bis jetzt fühlen wir uns alle ganz wohl.... also, so weit man das so sagen kann. Wir halten uns halt an alle Regeln, was Desinfektion und Co angeht, und fertig. Ich hoffe sehr, das das ausreicht....
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
@Filo2010 ich ziehe meinen Hut vor euch, dem Pflege- und medizinischem Personal, Polizei, Feuerwehr, Kassiererinnen, Bäckern und Lebensmittelhändlern sowie allen, die beharrlich durchhalten, damit nicht alles zusammenbricht.
Ich muss sagen, dass viele der Patienten auch wirklich dankbar sind. "Draußen" läuft ja inzwischen so gut wie nichts mehr an Behandlungen o.ä. So sind sie froh, in der Reha zu sein. Leider gibt es auch immer wieder die Uneinsichtigen. Eigentlich darf eh auch sonst keiner am WE nach Hause fahren (es wird aber weggeguckt). Nun gibt es aber seit letztem WE absolutes Verbot und auch Besuchsverbot. Trotzdem sehen es welche nicht ein. Angekündigt sind nun strenge Kontrollen und sofortiger Rehaabbruch bei Mißachtung.
Es ist natürlich super, wenn die Pferde am Stall so gut versorgt werden, dass man ganz beruhigt man zwei Wochen nicht hin kann. Das ist ja auch ganz wichtig, wenn man mal selbst krank ist oder so. Nur im jetzigen Fall sollte man halt bedenken, dass das Ganze nicht in zwei, drei Wochen vom Tisch sein wird. So ziemlich alle Studien gehen davon aus, dass die Maßnahmen mindestens drei Monate durchgehalten werden müssen. Ich denke, da wird man auf Dauer irgendeine Regelung schaffen müssen, dass die Einsteller zu ihrem Pferden können. Bei uns klappt das mit der zeitlichen Einteilung und Abstand halten ziemlich gut, dadurch dass jetzt viele im. Homeoffice sind und keine Schule ist.
Ich habe gestern in einer Gruppe bei FB folgenden Text geschrieben:
Wenn hier jemand sein Pferd in einem Offenstall mit Bewegungsfreiheit hat, und in VP steht, muß nicht zu seinem Pferd fahren. Medikamente und sonstiges Futter kann auch ein SB geben! Überlegt bitte alle mal, was passiert, wenn ein SB in Quarantäne muß weil manche Einsteller meinen sie müßen unbedingt, weil ihr Pferdchen Depressionen bekommt, wenn es euch mal ne Woche nicht sieht. Dann ist die Versorgung der Pferde nämlich nicht mehr gesichert!!! (Komisch ist, das sich genau die Leute dbzgl. keine Gedanken machen wenn sie in Urlaub fliegen🤔)
Ihr glaubt gar nicht wieviele Pferde es gibt, die jämmerlich zu Grunde gehen, wenn sie ihre Besitzer nicht sehen können. Oder ist es evtl anders rum? Gerade das man nicht zur Steinigung meiner Person aufgerufen hat.
Viele verstehen immer noch nicht, das es nicht vorrangig darum geht ob wir uns anstecken, weil das wahrscheinlich nicht möglich ist sich nicht zu infizieren, sondern darum das wir nicht alle zur gleichen Zeit erkranken.
Ein großartiges Pferd wird dein Leben definieren.. Ein wirklich Besonderes, wird es für immer verändern.
Zitat von gabi im Beitrag #314Ich habe gestern in einer Gruppe bei FB folgenden Text geschrieben:
Wenn hier jemand sein Pferd in einem Offenstall mit Bewegungsfreiheit hat, und in VP steht, muß nicht zu seinem Pferd fahren. Medikamente und sonstiges Futter kann auch ein SB geben! Überlegt bitte alle mal, was passiert, wenn ein SB in Quarantäne muß weil manche Einsteller meinen sie müßen unbedingt, weil ihr Pferdchen Depressionen bekommt, wenn es euch mal ne Woche nicht sieht. Dann ist die Versorgung der Pferde nämlich nicht mehr gesichert!!! (Komisch ist, das sich genau die Leute dbzgl. keine Gedanken machen wenn sie in Urlaub fliegen🤔)
Ihr glaubt gar nicht wieviele Pferde es gibt, die jämmerlich zu Grunde gehen, wenn sie ihre Besitzer nicht sehen können. Oder ist es evtl anders rum? Gerade das man nicht zur Steinigung meiner Person aufgerufen hat.
Viele verstehen immer noch nicht, das es nicht vorrangig darum geht ob wir uns anstecken, weil das wahrscheinlich nicht möglich ist sich nicht zu infizieren, sondern darum das wir nicht alle zur gleichen Zeit erkranken.
Wenn es nur um ein, zwei Wochen ginge, wäre ich da ganz bei dir - zumindest, wenn man nicht wie ich ein Pferd hat, das sich nur schlecht von Fremden Medikamente geben lässt, fast täglich inhaliert werden muss und aus gesundheitlichen gründen auch über den Offenstall hinaus regelmäßig Bewegung braucht. Und davon gibts bei uns mehrere. Das schafft die Besi bei uns nicht für mehrere Pferde, zumal wir kein Einstellbetrieb sind, sondern eine Haltergemeinschaft, und sie einen normalen Job hat. Soll sie nach dem Homeoffice noch fünf Pferde longieren, drei inhalieren, Medikamente geben, die Ställe misten und dann ihrem Kind Abendessen machen? Und das täglich, über Wochen? Wenn jemand normal im Urlaub oder krank ist, übernimmt das die restliche Stallgemeinschaft, aber nicht sie allein.
Abgesehen davon, dass das Ganze eben in realistischer Hinsicht nicht in ein, zwei Wochen gegessen sein wird, sondern eher in drei Monaten. Es ist einfach realitätsfern, zu glauben, dass in zwei Wochen wieder Normalität eintritt. Gerade wenn eben verhindert wird, dass viele Leute sich zeitgleich anstecken.
Natürlich geht es darum, dass möglichst wenige zeitgleich erkranken. Wenn man sich aber an die Vorgaben der FN zu Stallzeiten, persönlichen Abständen und Hygiene hält, ist das Ansteckungsrisiko draußen an der frischen Luft äußerst gering. Das sagen ja auch Virologen.
Aus all diesen Gründen bin ich der Meinung, dass es wichtig ist, JETZT Lösungen zu finden, die sich über eine längere Zeit durchhalten lassen, nicht nur über eine Woche. Entsprechend bin ich auch sehr angefressen, dass man entschieden hat, unsere Refendarausbildung einfach mal um einen Monat zu verlängern, weil die Lehrveranstaltungen ja nicht stattfinden können (Digitalisierung, was isn das?). Als ob es damit getan wäre. Anstatt jetzt eine Lösung für digitale Lehre zu schaffen, wie wir sie an der Uni für die von uns betreuten Kurse innerhalb von drei tagen aus dem Boden gestampft haben, wartet man einfach mal ab. Und nächsten Monat heißt es dann wahrscheinlich "Huch - dann mal lieber noch einen Monat länger-..." und so weiter. Es gibt Bereiche, für die diese Zukunftsaussicht ein absolutes Drama ist - im Grunde alles, was präsent stattfinden muss, seien es Pflegejobs, Restaurants oder Einzelhandel. Aber wo es aus der Ferne geht, da darf man nicht so tun, als sei es ein Ding der Unmöglichkeit.
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20.03.2020 20:29
) und bin froh, mein Pferd noch etwas zusätzlich bewegen zu können.
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