Anne du machst dir erst mal zu viele Gedanken, lerne das Mädel doch erst mal kennen und guck wie es passt, hast du dich vorher schon so unter Druck gesetzt stehst du dir einer neutralen Beurteilung, schon selbst im Weg, der Rest findet sich dann schon.

Wenn es menschlich und tierisch passt schon allein vom Gefühl her, kann man sich über viele Dinge unterhalten und vor allem auch mal von der anderen Seite anhören wie die Vorstellungen sind und dann kann man sich annähern.

Was dir klar sein muss ist lediglich ob du nur jemanden möchtest der reitet oder der auch mithilft, das sollte dann von vornherein geklärt sein.

Aber wichtig ist erst einmal das man sich kennenlernt und sympathisch findet, sonst wird es eh schwierig.

Und wenn sie im Zuverlässig ist und im Stall mithilft würde ich nicht unbedingt noch Geld nehmen, aber das ist meine persönliche Meinung.

Ich war in meiner Reitbeteiligungszeit immer froh nichts zahlen zu müssen, da ich nicht viel Geld hatte, habe aber immer mit geholfen.

Ja das stimmt. Bin halt ein gebranntes Kind was das angeht.

Naja ich warte mal ab was da morgen so kommt :-)

Als hätte ich es geahnt!
Absage für morgen ohne Angabe von Gründen...

Meine Pferde und ich müssen echt was an sich haben :/

Oh Anne - das tut mir leid. Aber im Prinzip ist es ja so besser, als wenn Du Dir noch lange die Zeit genommen hättest, Ihr alles zu zeigen und sie wäre dann nicht mehr gekommen ... blöd ist es natürlich trotzdem, denn man hofft ja immer ...

Jaara so geht es mir auch, allerdings habe ich nicht so ein tolles Angebot vor der Nase, da würde ich wahrscheinlich schwach werden, wenn alles stimmt und mir die Person auch noch sympatisch wäre

Würde für mich dann ja heißen das ich evtl. auch mal einen Tag frei hätte ohne mir Gedanken machen zu müssen.

Jaara, mir ging es genau wie Dir!
Allerdings hat mein Freund dem Kauf von Petite Fleur nur unter der Bedingung zugestimmt, dass Whoopi eine Reitbeteiligung bekommt.
Ich habe jetzt seit Oktober eine sehr sehr nette junge Frau, die Whoopi ganz toll findet, in den letzten Monaten unglaubliche Fortschritte beim Reiten gemacht hat - und das Wichtigste: Whoopi mag sie auch und sie kümmert sich perfekt um Whoopi.
Mein anfänglich komisches Gefühl, dass jemand MEIN Pferd reitet hat sich komplett in Luft aufgelöst, es macht mir Spaß, die beiden zusammen zu sehen. Sie reitet im Moment einmal die Woche, aber ich hoffe, dass wir das im Herbst, wenn Petite Fleur wieder rein kommt, ausweiten können.

Mir geht es da ähnlich im Bezug auf das Teilen meines Pferdes: Ich tue es ungern.

Wobei ich in der Zeit, in der mein Flash im Einstellerstall stand und ich gerade Mutter geworden war, durchaus froh war, "meine" Chantal zu haben, denn mein Pferd stand 35 km von meinem Wohnort entfernt und täglich zum Pferd zu müssen (es war ein reiner Turnierstall und die Pferde kamen bestenfalls mal eine Stunde auf die Weide und das auch nur, wenn man sie selbst rausstellte und wieder reinholte), war nicht nur ein zeitlicher, sondern oft auch ein logistischer Aufwand, weil ich ja immer mein Baby mitnehmen oder hoffen musste, dass meine Mutter meine Tochter für zwei Stunden nehmen kann (was sie zu Anfang ungern tat, weil das Nixilein ein Schreikind war, das sich nur an Mamas Brust beruhigte).

Dann folgte der Hauskauf und die Renovierung, die Micha unbedingt selbst stemmen wollte - ich bekam also solche Aufgaben wie die Tapeten abzulösen, später zu streichen oder den Hof zu pflastern und mein Mann erwartete abends, wenn er nach Hause kam, Fortschritte zu sehen. Wenn ich für die Hin- und Rückfahrt schon 1,5 Stunden brauchte, beim Pferd noch zwei Stunden, war der Nachmittag rum und im Haus bleib die Arbeit liegen.

Dazu kam, dass Micha "auch mal was von seiner Familie haben wollte" - meine Idee, mich Samstag und Sonntag morgens um sechs aus dem Haus zu schleichen, um dann gegen 10 Uhr wieder zuhause zu sein, kam nicht gut an, weil ab acht das Kind wach war und Micha erwartete, dass man zumindest am Wochenende gemeinsam frühstückt oder man mal schon früh aufbricht, um in einen Wochenendausflug zu starten.

Mir blieb wirklich schlussendlich gar nichts anderes übrig, als den Familienfrieden zu retten, indem ich eine Reitbeteiligung suchte.

Wohl war mir erst mal nicht dabei, denn mein Trakehner Halbblüter war ja nicht so ganz einfach zu reiten und ich war, was den Umgang und seine Pflege betraf, auch sehr penibel. Zwar hatte ich mein Pferd in den letzten Wochen der Schwangerschaft, in denen ich wegen einer Gestose mehr oder minder das Bett hüten sollte, an eine liebe Freundin abgegeben, die sich auch rührend um ihn kümmerte und mit ihm auch sehr erfolgreich Turniere startete (wobei ich mich das schon ein bisschen traf, denn ich hatte ja Jahre gebraucht, um mit meinem Pferd so eng zusammen zu wachsen, dass wir auch mal Schleifen sammeln durften und sie ritt ihn zwei Wochen und erritt gleich einen zweiten Platz in einer L-Dressur ... das kratzt am Ego), aber meine Gedanken kreisten stets um die Frage, ob sie all meine Vorgaben auch umsetzt und so war ich in der Zeit so hin- und hergerissen zwischen der Verantwortung für mein ungeborenes Kind und der für mein Pferd.

Sabine (wer hieß in jener Zeit nicht so?) hatte aber auch noch ein eigenes Pferd und den Araber ihres Freundes zu reiten und insofern konnte es auch keine Dauerlösung sein, dass sie Flash weiter reitet - sie war scchon froh, als ich ihr sagte, dass mein Kind geboren worden war und fragte gleich, wann ich mein Pferd wieder selbst versorgen kann.

Ich inserierte damals also auch und machte mich auf die Suche nach einer Reitbeteiligung. Viel Resonanz hatte ich allerdings auch nicht, obwohl mein Pferd in einem Einstellerstall mit Halle, Reitplatz und Vollversorgung stand und die RB wirklich nur hätte reiten müssen, ohne dass ihr Aufgaben wie Abäppeln, Misten, Füttern oder sonstige Hilfe im Stall zugefallen wären.

Flash war als Wallach auch unkompliziert im Umgang, verträglich mit allen anderen Pferden, in Vielseitigkeits-, Dressur- und Springprüfungen bis L erfolgreich und überdies ein zuverlässiges Geländepferd, das auch problemlos im Jagdfeld zu händeln war und mit dem ich auch erfolgreich an Patroillenritten und Schnitzeljagden teilnahm.

Allerdings war er kein Selbstfahrer - man musste schon ein bisschen reiten können.

Das hatte ich so auch in die Anzeige geschrieben, aber es meldete sich trotzdem ein Mädel, bei dem ich schon nach dem Aufsitzen Sorge hatte, mein Pferd könnte sie bereits im Schritt verlieren. Dann gab es eine Turniereinsteigerin, die hoffte, mit Flash das Pferd zu finden, das ihr die Erfolge beschert, die sie mit ihrem Pferd nicht erreichen konnte und eine Turnierreiterin, die mein Pferd schon beim Probereiten so in die Zange nahm, dass er schlussendlich sogar mit ihr stieg.

Schlussendlich fand ich dann Chantal, bei der ich anfangs zwar auch ein bisschen besorgt war, weil sie keine starke Reiterin war und gleich meinte, dass sie nur ins Gelände reiten möchte und keinesfalls Interesse hat, mit meinem Pferd in der Halle zu kreiseln - entsprechend dem bemühte sie sich auch beim Probereiten nicht, ihn an den Zügel zu stellen, sondern trabte und galoppierte am halblangen Zügel durch die Halle und ließ ihn auch sonst recht frei. Aber als er kurz Gas gab, um sie zu testen, saß sie trotzdem sehr sicher im Sattel und ich wusste, dass ich mir keine Sorgen machen muss, dass mein Pferd sie irgendwo verliert ... nur war ich mir auch nicht sicher, ob dieses freie Geländereiten meinen Dressurambitionen im Weg stehen könnte.

Tat es dann aber nicht. Chantal juckelte durch Feld, Wald und Wiese, Flash hatte Spaß und wenn ich mein Pferd an "meinen" vier Tagen ritt, war er sogar besonders ausgeglichen und motiviert.

Chantal fragte auch nie, warum sie ihm das von mir gerichtete Eimerchen mit Futter in den Trog schütten muss - sie tat es und es interessierte sie eigentlich auch nicht, was das Futter bewirken sollte. Ich hatte es ihr zu Anfang noch zu erklären versucht, warum sie es meinem Flash geben soll und welche Ingredienzien es enthielt, aber sie meinte nur: "Stell es in den Schrank, ich gebe es ihm dann einfach nach dem Reiten."

Chantal ritt Flash nie ohne Gamaschen und Glocken, weil sie wusste, dass ich auf Beinschutz bestehe. Chantal akzeptierte klaglos, dass ich mit meinen Ledersachen ein bisschen empfindlich bin und wenn ich meine Trense aus dem Schrank nahm, dann fand ich nie das Möhrengeklecker vom Vortag am Kinnriemen oder am Gebiss. Sie nahm sogar die gebrauchte Schabracke vom Sattel, wenn sie feucht war und stellte die Bügel wieder auf meine Länge ein.

Mein Pferd hatte nie ein verklebtes Haar am Körper, wenn ich nach einem "Chantal-Tag" zum Reiten kam, sondern stand sauber und eingepackt in seine Magnetfeld-Stallgamaschen in seiner Box.

Chantal liebte Flash, vergaß aber nie, dass es mein Pferd war und sie schrieb auch stets ins "Flash-Tagebuch", was sie mit ihm gemacht hatte (z.B. 2 Stunden Gelände mit viel Trab, wenig Galopp) und sie sprang auch mal zwischendurch ein oder war auch stets bereit, den Reittag zu tauschen, wenn ich beispielsweise am Wochenende mal ein Turnier ritt.

Wenn ich nach Fehlern hätte suchen müssen, dann wäre es einzig der gewesen, dass sie Flash im Gelände grasen ließ und ich fast mal koppheister ging, weil mein Pferd aus dem Galopp bremste, den Kopf nach unten nahm und zu grasen begann. Chantal, die ich danach angerufen hatte war sehr betroffen und gestand, dass sie Flash an der Wiese immer grasen lässt.

Ansonsten war sie aber perfekt. Sie stellte auch nie meine Zäumung in Frage, meckerte nicht über meinen Sattel oder kam auf die Idee, etwas zu ändern.

Chantal überwies mir übrigens auch pünktlich zu jedem Monatsanfang 200 Franken auf mein Konto und selbst als wir nach Wahlen umzogen und keine Halle und keinen Reitplatz mehr bieten konnten und Chantal den Flash immer erst von der Weide holen und putzen musste, bevor sie ihn ritt und ich ihr anbot, dass sie nichts mehr bezahlen muss, ließ sie sich nicht davon abbringen, fürs Reiten ihren Obulus zu entrichten, obwohl sie als Studentin auch nicht gerade mit Reichtum gesegnet war. Aber sie sagte stets: "Du musst das Futter und die Einstreu auch bezahlen und hast die ganze Arbeit (die ließ ich mir auch nicht nehmen) - also bezahle ich meinen Anteil auch weiter!"

Ich wusste das alles aber auch erst zu schätzen, als ich dann auf dem Forsthof die ersten Reitmädels hatte. Die bezahlten nichts, aber tauschten beispielsweise ganz schmerzbefreit Gebisse aus (mit der gebrochenen Wassertrense kann man den nicht halten, da habe ich die Pelhamstange eingeschnallt), erwarteten von mir die Anschaffung eines neuen Sattels, weil ihnen die Pauschen zu klein, die Sitzfläche zu flach (oder zu tief), die Blätter zu kurz waren ... oder sie schleppten ihre eigenen Sättel an, die meinen Pferden natürlich nicht passten.

Sie gingen mit meinen Sachen um, als wären sie wertloses Gerümpel, ließen meine lederumflochtenen Döbert-Gerten auf dem Reitplatz liegen, verloren Halfter, Bürsten und Hufglocken, ließen schlammverkrustete Gamaschen auf dem Putzplatz liegen und stellten die Pferde nassgeschwitzt in die Box, damit ich sie dann wieder trockenrubbeln, putzen und auf die Weide zurück stellen konnte. Nassgeschwitzte Schabracken wurden entweder am nächsten Tag wieder benutzt, obwohl sie noch feucht waren oder sie wurden in eine Sattelkammerecke geworfen, wo sie vor sich hinmufften, bis ich sie dann ausbürstete und zur Pferdesachen-Waschmaschine trug.

Ich will niemand entmutigen, es nicht doch mit einer Reitbeteiligung zu versuchen, denn mit Chantal hatte ich ja unfassbares Glück, aber ich fand in den letzten 20 Jahren keine Reitmädels, die mir nicht schlussendlich mehr Arbeit machten, als sie mir abnahmen und meine Nerven bis zum Zerreissen strapazierten.

Ich habe mich natürlich auch gefragt, woran das liegt, dass ich nur solche Chaoten finde, denn im Prinzip bot ich den Mädels ja auch ideale Bedingungen mit Halle, Reitplatz, herrlichem Ausreitgelände, guten Pferden, die alle Turniererfolge hatten und wie meine Mitarbeiterin Anne (die hieß auch so) immer betonte, dem Luxus von fließendem Wasser und Strom, sowie funktionierenden Lampen, die immer zuverlässig Licht spenden, wann immer man auf den Schalter drückt.

Ich gab den Mädels auf Wunsch Unterricht oder fuhr sie zu Kursen oder Springstunden (die ich bezahlte). Ich ließ sie an Turnieren teilnehmen und bezahlte die Nenngebühren, während sie ihre Gewinne natürlich behalten durften. Keine musste fegen, Misten oder Abäppeln (nur die Halle, wenn sie darin geritten waren). Für die Stallarbeiten hatte ich ja Mitarbeiter.

Mir war es ja auch nur wichtig, dass die alle Pferde regelmäßig unter dem Sattel bewegt wurden, weil ich es einfach nicht schaffte, alle Hengste regelmäßig zu reiten, die Stuten, die nicht tragend waren und kein Fohlen führten, weiter auszubilden, die Jungpferde anzureiten und die Berittpferde zu fördern oder zu korrigieren. Ich hatte zwar auch noch einen festangestellten Bereiter und einen S-Spring-Reiter, der mich zweimal in der Woche bei der Ausbildung der Springpferde unterstützte (ich hab ja über den Stangen wenig Talent und noch weniger Mut) sowie meine Dressur-Trainerin, die sich zwischendurch mal in den Sattel meiner Pferde schwang, aber die nahmen schon damals 35 bis 50 Mark in der Stunde und um alle reitbaren Pferde, nebst den Reitponys auch weiter auszubilden und zu fördern, wäre das zu teuer gewesen.

Ich hätte mich also durchaus gefreut, wenn ich ein paar nicht vollkommen talentfrei Mädels gefunden hätte, die mir zumindest die unkomplizierten Pferde, die auch reiterlich soweit gefestigt waren, dass sie mindestens A-sicher liefen, regelmässig mit bewegt hätten - auch ohne dass sie dafür hätten bezahlen müssen und auch ohne Mithilfe im Stall. Aber tatsächlich konnte ich mich nur auf die Leute verlassen (und das nicht immer), die ich fürs Reiten bezahlte und darum habe ich irgendwann beschlossen, dass ich nur noch die Pferde behalte, die ich selber zu reiten schaffe oder die ich ohne schlechtes Gewissen auf der Weide stehen lassen kann ... und das ist bis heute so.

Ich habe natürlich zwischendrin mal überlegt (als mein Trakehnerhengst noch im Training war), dass es nett wäre, jemanden zu finden, der ihn reitet, während ich Irco oder Ali reite oder der Ali reitet, damit man mal zu Zweit ins Gelände kann oder ich mich auf dem Reitplatz nicht immer so einsam fühle. Aber ganz ehrlich? Für mich war es schon extrem mühsam, wenn mein guter Freund und Patenonkel von Nixi zweimal jährlich zu Besuch kam und meine Pferde mitritt. Er reitet ja selbst erfolgreich bis M-Dressur, hat auch zwei eigene Pferde und ist auch ein Mensch mit viel Verantwortungsbewusstsein. Nur nervte es mich dann schnell, dass er meine Pferde auf seine Weise ritt und dann meckerte, dass sie "unrittig" seine, nur weil sie sich gegen das Gezuppel wehrten. Er unterstellte mir ja auch, dass ich meine Pferde aufs Abwerfen anderer Reiter trainiere oder sie bewusst drei Tage stehen lasse, bevor er zu uns kommt, weil er wirklich bei jedem Versuch von einem meiner Pferde stürzte. Mal warf ihn Ali ab, mal der sonst wirklich totenbrave Susenmann und selbst mein Linni, der eigentlich darauf achtete, seinen Reiter nicht zu verlieren, schenkte ihm einen Freiflug.

Solche Erfahrungen zeigen mir dann auch, dass ich mich schlecht damit arrangieren kann, wenn andere Leute meine Pferde reiten - vor allem, wenn sie das auf ihre Art und Weise machen, die nicht zu meiner passt.

Ich bin vermutlich auch zu wenig kompromissbereit und darum bleiben meine Pferde dann eben auf der Weide. Klar wäre es schon, mal zwischendurch jemanden zu haben, der es einem ermöglicht, mal einen Tag wegzufahren, ohne besorgt zu sein, dass die Pferde vielleicht jetzt zu wenig Wasser auf der Weide haben oder einer den Zaun kaputt gemacht hat und alle zur Flucht animiert. Aber ich denke, der Preis wäre mir einfach zu hoch.

Ich muss zugeben, ab und an wünsche ich mir schon eine Reitbeteiligung damit die Pferde ausgiebiger bewegt werden. Gesünder wäre es!
Ich teile meine Pferde gerne, ich finde es total schön wenn sich jemand für sie begeistern kann.
Leider sehen meine Mädels es anders und haben vehement dagegen protestiert. Besonders Ella teilt offenbar mich nicht gerne und ist unausstehlich zu anderen. Ich finde das total ätzend, aber nutzt ja nichts wir sind ein Team und sie darf durchaus auch mal Nein sagen.
Taddel setzte ihre Reitbeteiligungen auch ab, je nach Sympathie nett oder eben gar nicht nett. Und ja glaubt mir Pferde können ihre Reiterleins wirklich extrem lieb verlieren. Taddel hat sich bei einem mal hingekniet und zu ihm nach hinten geschaut ob er freiwillig absteigt. Der Reiter hat sich mutig am Hals geklammert. Taddel legte sich dann wirklich in Zeitlupe hin und drehte sich wieder um ob er denn nun endlich absteigt. Endlich war er so beeindruckt dass er Abstieg und Taddel sprang auf und rannte zur Wiese fressen.
Oder aber der Reiter fliegt im wirklich hohen Bogen.
Wer Taddel kennt, weiss dass das nicht ihre Art ist und nunmal ihr Weg ist zu protestieren.
Wir akzeptieren es. Bei Taddel akzeptieren wir jeden Kompromiss solange sie noch viele viele Jahre unter uns weilt.

Ich kann mich nur wiederderholen: ich kann irgendwie garnicht so recht nachvollziehen,
was so viele für Probleme mit RB's habt ...
Tschulligung! Aber anscheinend habe ich immer wieder Glück oder ich mache irgend etwas anders !?
Auf Jaleosos Vorgänger hatte ich erst eine Traum-RB, die dann aber schwanger wurde und aufhören musste.
Ich war verzweifelt und habe gedacht, so eine finde ich nie wieder - und dann kam Mango(abgeworben ),
die Suerte bis zu seiner letzten Minute begleitete und mich festhielt als er starb.
Mit Jaleoso habe ich warten müssen, bis der Jungspund so sicher war, daß ich nicht vor Angst einging,
wenn ihn jemand anderes händelte. Ich habe dann meine neue RB hier übers Forum gefunden. Wir sind bis vor kurzem ein
Team gewesen, daß erst durch Umzug auseinander fiel. Ich konnte einen flüssigen Übergang "gestalten" und habe jetzt 2
13-jährige Mädels auf Jaleoso, die beide bei meiner RL das Reiten gelernt haben. So weis ich genau, wie sie reiten und daß das
auch genau so ist, wie ich es für Jaleoso möchte. Ja - und die Mädels freuen sich'n Knopf. Ihre Mütter(meine Freundinnen) sind immer dabei,
Pferde-kundig und stehen helfend zur Seite - wenn nötig
Ich kann mich 100 %ig darauf verlassen, daß es meinem Hüh gut geht und wenn nicht, daß sie sich sofort bei mir melden!
Meine Empfehlung: Augen und Ohren offen halten und die Mundpropaganda-Lawine (bei RL,Freunde,Kollegen,Nachbarn...) in Gang setzten.
Das Geld ist eher nicht so das Thema gewesen und muss eben den Umständen angepasst werden...
Ich wünsche Dir -und allen Suchenden- auch endlich so tolle RB's, die Euch erholsame "Pferde-frei-Tage" bescheren!!!

Zumindest hier ist eine totale Pferdegegend, es gibt einen Hof nach dem nächsten und die Auswahl ist riesig. Es suchen mehr Pferde eine RB als umgekehrt. Da kann man sich als RB was aussuchen, und viele zahlen dann lieber ein paar Euro und haben dann eine tolle Anlage zur Verfügung. Bei uns muss man halt zum Reitplatz hinreiten und ist immer Wind und Wetter ausgesetzt, darauf haben viele keine Lust. Zumal im Dunklen zum Platz reiten oder ins Gelände gehen im Winter eben nicht jedermanns Sache ist... das schreckt leider ab.

Wobei ich glaube, dass das in einem Einstellerstall auch ein bisschen leichter ist, Kontakte zu haben, über die man dann die perfekte Reitbeteiligung finden kann.

Ich sehe das hier in den Vereinen und Einstellerställen. Da gibt es zum einen die Reitschüler, wenn ein Schulbetrieb angegliedert ist, die ihre intensiven Lehrjahre bereits absolvierten oder die Naturtalente, die rasch neuen Herausforderungen gewachsen sind, die sie bei den Schulpferden vielleicht nicht finden. Da wächst dann stallintern auch Reiternachwuchs heran, der sich über eine Reitbeteiligung freut und sich auch bemüht, dass der Pferdebesitzer zufrieden ist.

Dann ist es eventuell auch eine regionale Problematik, denn im Süden Deutschlands oder in der Schweiz, wo ich lebte, gab es im Vergleich zur Anhäufung von Pferdebetrieben im Landkreis Vechta, kaum Reitmöglichkeiten, wenn man kein eigenes Pferd hatte. Da war es dann auch selbstverständlich, dass wer reiten wollte dafür bezahlen musste - sei es, weil er ein Schulpferd ritt oder für eine Reitbeteiligung, denn die Handvoll Pferde, die in den Privatpferdboxen standen, waren als Pflegepferde genauso begehrt, wie schnell vergeben.

In den "Pferdeballungsgebieten" können sich die Mädels hingegen aussuchen, an welchem Pferd sie eine Reitbeteiligung haben wollen - womit wir dann eben auch wieder bei den Einstellerställen landen, die es in den Gegenden mit viel Pferdehaltung auch reichlich gibt und in denen man - wenn man eine Reitbeteiligung sucht - als erstes schaut, weil da eben das Angebot groß ist.

Was überdies hinzukommt ist glaube ich, dass es unter den Reitmädels ja auch Freundschaften gibt und wenn die eine im Stall X reitet, dann will die Freundin kein Pflegepferd im Stall Y, sondern sucht sich ihre RB dort, wo die anderen Mädels aus ihrer Clique reiten.

Hat man nun also sein Pferd nicht im "Zentrum der besten RB-Möglichkeiten" - dem Einstellerstall - stehen, wo die Mädels die Pferde kennen, die Besitzer die Mädels kennen und wenn ein Pferdebesitzer eine RB sucht, die auch meist intern aus dem stalleigenen Reiternachwuchs oder Schulbetrieb finden kann, fehlt einem nicht nur oft die Reithalle, sondern überdies auch der Reiternachwuchspool, aus dem man sich seine RB rekrutieren könnte.

Ich hatte, als ich meine Pferde noch im Einstellerstall hatte, auch zahlreiche Anfragen von Reitmädels, die ein Pflegepferd suchten oder von Wiedereinsteigern, die im Schulbetrieb den Anschluss an ihre Reitjahre fanden. Dann gab es auch die ehemaligen Pferdebesitzer, die aus irgendwelchen Gründen kein eigenes Pferd mehr hatten oder sich erst mal keins mehr kaufen wollten. Auch die waren dankbar, wenn man sie fragte, ob sie das eigene Pferd mitreiten wollen.

Ich hatte eine Zeit lang auch ein naturtalentiertes 12- jähriges Reitmädel aus unserem Schulbetrieb, der ich meinen Flash zur Verfügung stellte, aber sie ritt ihn auch nur, wenn ich dabei war und insofern brachte mir das dann auch nicht die Erleichterung, nicht zum Stall fahren zu müssen.

Es gab auch eine ganz liebe ehemalige Pferdebesitzerin, die meinen Flash sofort hätte mitreiten wollen, nachdem sie ihre Stute kurz vorher hatte einschläfern lassen müssen und es gab eine Turnierreiterin, deren Pferd mit einem Sehnenschaden pausierte und die durchaus interessiert war, nun mein Pferd zu reiten und vorzustellen, weil ihres für ca. sechs Monate ausfiel und auf einer Rentnerweide stand, aber Flash war wie schon geschrieben, auch kein einfaches Pferd. Wer sich ihm als schwacher Reiter darstellte, dem machte er das Leben im Sattel schwer und wer zwar reiten konnte, aber zu ehrgeizig war, dem zeigte er seine gesamte ihm gebotene Trakehner "Spinnerigkeit" und ließ ihn unfreiwillig absteigen.

Insofern wäre es für mich also nicht grundsätzlich schwer gewesen, innerhalb des Stalles eine RB zu finden, wenn ich ein honetteres Pferd gehabt hätte, das nicht die schwächeren Reiter hinterfragte und die stärkeren als Herausforderung zum Kampf wertete. Ich brauchte also die Mischung aus "ich kann mich wehren" und "ich nerve Dich nicht unnötig" - das war Chantal. Die im Übrigen auch darum alles dransetzte, die RB an Flash zu bekommen, weil ihr Freund eine RB an einem anderen Pferd aus unserem Stall hatte.

Womit ich dann auch schon wieder am Punkt bin, an dem ich feststelle, dass da, wo mehrere Pferde als RB-Pferde zur Verfügung stehen (also in größeren Einstellerställen), auch die Attraktivität an so einem Pferd für die Interessenten wächst, weil eben die Freundin oder der Freund schon ein RB-Pferd in dem Stall hat oder auch eins finden könnte, weil das Angebot größer ist, als in einem kleinen Privatstall.

Wenn ich sehe, dass in den Vereinen auch ein reges Cliquenleben herrscht, dann verstehe ich schon, dass ein Mädel, dessen Freundinnen alle woanders reiten, wenig Lust hat, ein Pflegepferd in einem Privatstall zu haben, wo sie alleine reitet und niemanden zum Austausch hat.

Das war ja auch das Problem bei mir - im Holdorfer Verein trifft sich die Reiterjugend und auch das ältere Reitervolk, weil dort eben auch Unterricht gegeben wird und das die Reitinteressierten ohne eigenes Pferd anzieht und bei uns herrschte tote Hose, weil man nur zum Reiten kam und nicht zum Zusammensitzen ... mit wem den auch, außer mit mir (die ja selbst ritt und auch keine Zeit zum Plaudern hatte).

Ich glaube, dass eben ein Einstellerstall auch attraktiver für RBs ist, weil dort meist die Möglichkeit zu Veranstaltungen wie Kursen, Unterrichtsstunden, Reitabzeichenabnahme oder Turniere gegeben ist und wer einem Verein angehört, der an einen Einstellerstall gebunden ist, wird sich vielleicht auch schwer tun, dann in einem kleinen Privatstall zu reiten, wo ihm die Kontakte und die Veranstaltungen fehlen, die er in seinem Verein intensiv pflegen kann.

Insofern sehe ich mich in einer ähnlichen Situation wie Anne: Man wäre durchaus froh, ein bisschen Hilfe und Unterstützung zu haben, aber die Reitersleute zieht es dahin, wo sie auch andere Reiter treffen und sozialen Austausch pflegen können und wo sie dann auch noch Bekannte und Freunde haben, mit denen sie zusammen ausreiten, zum Turnier fahren, Unterricht nehmen und klönen können.

Es gibt natürlich auch diejenigen, die sich in einem kleinen Privatstall wohler fühlen, aber von denen ist vermutlich auch die Hälfte eher nur am Reiten, als an einer regelmäßigen Mithilfe im Stall (die sie ja im Einstellerstall mit Vollservice meist auch nicht leisten müssen) interessiert sind. Es ist halt ein Unterschied, ob ich komme, das Pferd aus der Box oder aus der Weide/ Paddock/ Offenstall ziehe, es putze, sattle, reite, absattle, wieder in die Box/ Weide/ Offenstall zurückbringe oder ob ich erst mal misten, den Paddock abäppeln, das Wasser auffüllen und sein Heunetz befüllen muss und es dann erst reiten kann ... falls es dann nicht schon dunkel ist, denn wer nach der Arbeit reitet, kommt meist erst gegen sechs und reitet dann außer im Sommer, stets in der Dämmerung oder am Wochenende.

Wer trotzdem die Mithilfe im Stall nicht ablehnt und sich in der "Einsamkeit" wohler fühlt, als in der Gesellschaft vieler Gleichgesinnter, stellt dann vielleicht aber doch wieder Ansprüche an das Pferd, die man mit seinem Pferd nicht erfüllen kann - siehe mein Flash, der eben nicht leichtrittig und unkompliziert war und nicht jeden Reiter glücklich machen konnte.

Was dann noch als Reiter, der die Mithilfe im Stall nicht ablehnt (und sich nicht nur gerne Zeit dafür nimmt, sondern sie auch hat), nicht unbedingt darauf besteht, dass für die Freundin, den Freund oder sonstwen auch noch ein Pferd zur Verfügung steht, kein Reitercasino braucht, in dem er über andere Reiter "lästern" kann ;-), auch ohne Halle und regelmäßig unterrichtgebende Reitlehrer zufrieden ist, nicht erwartet, dass ein Parcous mit mindestens acht Hinternissen zur Verfügung steht (wahlweise auch ein Trailparcours oder ein 60-er Viereck) und dann auch noch die Bereitschaft zeigt, sich reiterlich dem Pferd anzupassen und es so zu nehmen wie es ist, ohne bestimmte Ansprüche zu stellen (muss mindestens L-Dressur, wahlweise L-Springen ausgebildet sein, muss für Turniere zur Verfügung stehen, muss im Gelände totenbrav sein, darf nicht buckeln, durgehen oder steigen, sollte kein Schecke sein etc.), ist rar gesät.

Insofern findet man als Pferdebesitzer eines gut ausgebildeten und netten Pferdes, das in einem Einstellerstall mit Unterrichtsmöglichkeit und regen sozialen Austauschmöglichkeiten steht, sicher leichter eine gute RB, als der Privatstallbetreiber mit einem reitbaren Pferd, der auch noch ein bisschen Hilfe im Stall erwartet - darum suche ich erst gar nicht ;-)

Zitat von Gambassi im Beitrag #88

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Zumindest hier ist eine totale Pferdegegend, es gibt einen Hof nach dem nächsten und die Auswahl ist riesig. Es suchen mehr Pferde eine RB als umgekehrt. Da kann man sich als RB was aussuchen, und viele zahlen dann lieber ein paar Euro und haben dann eine tolle Anlage zur Verfügung. Bei uns muss man halt zum Reitplatz hinreiten und ist immer Wind und Wetter ausgesetzt, darauf haben viele keine Lust. Zumal im Dunklen zum Platz reiten oder ins Gelände gehen im Winter eben nicht jedermanns Sache ist... das schreckt leider ab.

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