Ich verstehe beide Seiten - und schrecke mich immer wieder über die Preise bei Euch in Dtl. Leider wird es auch hier in Ö nicht mehr lange dauern und es wird gleichgezogen. Da überlegt man es sich echt mehrfach, ob man sich ein Haustier überhaupt noch leisten kann oder will!
Ich gebe aber zu bedenken, dass Connie ABSOLUT nichts damit zu tun hat, was andere TÄ tun, nicht tun, welche (ev. unbefriedigenden) Diagnosen diese stellen usw. Sie sieht die Kostenaufstellungen sehr nüchtern von "der anderen Seite" und versucht zu erklären, woher diese Summen kommen.
Da gibt es Bandbreiten von-bis und bei so viel Unzufriedenheit steht es immer JEDEM frei, die TÄ Kammer zu kontaktieren und dort die Kostenaufstellung und die allfällige Behandlung zu hinterfragen.
Persönliche Angriffe hier im Forum sind jedoch generell an der falschen Adresse!
Nein das war auch nicht mein Ansinnen. Ganz im Gegenteil, ich freue mich (und warte manchmal darauf) die andere Seite eben genau wegen der nüchternen Betrachtung zu hören oder zu lesen.
Genau das ist der Punkt. Möchte/kann ich mir noch ein Tier leisten? In meinem Fall kann ich mir meine kleine Reitschule (die ich mit viel Herzblut und finanzieller privater Ausstattung führe) noch leisten? Allein die Impfungen haben die kalkulation für den Tierarzt übers Jahr gesehen um 65% angehoben. Dazu die Op-versicherungen, die sich dadurch min verdoppelt haben, tlw sogar etwas mehr. Das sind ohne das ein Pferd auch nur krank war ad hock 3500€ im Jahr mehrausgaben.
Nochmal, ich möchte niemanden hier angreifen, ganz im Gegenteil, ich schätze Connies Beiträge sehr, in allen Bereichen.
Dem möchte ich mich anschließen!! Ich finde beide Seiten interessant und schätze sehr, in diesem Forum auch eine Tierärztin zu haben, die dann eben auch völlig berechtigt und mit zusätzlichen Informationen die "andere" Seite erklärt. Es ist aber so oder so nicht zu ignorieren, die gestiegenen Kosten bei der Pferdehaltung in die persönlichen Überlegungen und vor allem Kalkulationen einzubeziehen.
Gerade vor ein paar Tagen hatten wir genau diese Diskussion im Stall, weil eine junge Frau, die auch im Stall mitarbeitet, uns alte Hasen ausgefragt hat, wieviel Geld man pro Monat und Jahr aktuell für die Pferdehaltung einplanen müsste, da sie erwägt, sich mit Elternunterstützung ein Turnier-taugliches WB zuzulegen. So mit Schmied, TA-Standard-Aktionen, Versicherungen und und und. Wenn ich da so 20 Jahre zurück denke ... Was ne Kostensteigerung! *umfall*
Zitat von Dori im Beitrag #47Möchte/kann ich mir noch ein Tier leisten?
Genau diese Frage diskutieren wir hier im Stall ebenfalls laufend und der Grundtenor ist, dass die jeweils aktuellen Pferde für fast jeden derzeitigen PB die "letzten" Pferde sind, die man sich im Leben leisten kann und möchte. Die Einstellgebühren steigen ins schier unerschwingliche, genauso wie TA oder laufende Hufschmiedekosten.
Dazu kommt dass man gefühlt faktisch keine Pferde mehr findet, die nicht schon im Vorfeld irgendwelche "special needs" haben oder wo sich innerhalb von wenigen Monaten herausstellt, dass das Pferd eigentlich eine Dauermedikation oder zumindest spezielle Ernährung und Training braucht.
Der selbe Trend spiegelt sich auf auf den diversen Freizeitpferde-Auktionen die ich weltweit in den letzten Wochen mitverfolgt habe: Die Pferde verkaufen sich oft gar nicht oder wenn, dann erzielen sie gerade mal 1-2 Gebote über dem Ausrufungspreis.
Wenn diese Tendenz so weitergeht, schafft sich die Breitensport-Pferdehaltung wohl innerhalb vom nächsten Jahrzehnt ohnehin ab
Japp, das sehe und erlebe ich hier in meinem Umfeld ganz genau so. Ja, wir haben etliche Stallkollegen, die in der Lage und willens sind, bei den Preisen mitzuhalten. Aber noch viel mehr, die da koppheista gehen. Das Limit in Sachen Normalo-Gehalt im Verhältnis zu Lebenskosten und zusätzlichen Pferdekosten ist wohl erreicht und mit der Aussicht auf weitere sportliche Steigerungen in allen Bereichen wird es über kurz oder lang zu einem merklichen Rückgang der Pferdebesitzerzahlen kommen. Dann beißt sich dann die Katz in den Schwanz und ein Preissteigerungskreislauf (schönes Wort) wird in Gang gesetzt, der die Entwicklung noch beschleunigt, statt sie aufzuhalten. Schon jetzt beobachte ich deutliche Leerstände in vielen Ställen in meiner Region. Das kann nun jeder Betroffene finden wie er/sie will; es ist nu mal so.
Mir geht es wie Dori: Ich schätze Conny sehr und meine Gedanken und Ausführungen gehen nicht gegen sie oder ihre Argumente - die verstehe ich auch absolut.
Aber schlußendlich haben die meisten von uns einen Beruf erlernt, studiert oder irgendeine andere Form der Ausbildung absolviert und die Kosten dafür können wir in der Regel weder bei unseren Chefs und Chefinnen, noch bei unseren Kunden geltend machen. Wenn ich höre, was eine Friseurin im Monat verdient und gegenrechne, dass auch sie eine Ausbildung absolviert hat, in der sie 3 Jahre lang ihren Beruf erlernte und sie eine Stunde lang an meinen Haaren rumschnibbelt und dann 45 € nimmt, steht das für mich in keinem Verhältnis zu den Tierarztkosten, die aufgerufen werden.
Mir lag es auch fern, Brittas Tierarzt zu kritisieren, aber so wie es sich liest, hätte Britta das Durchfallproblem mit einer Kotuntersuchung und einer Dose Plantaferm lösen können. Das soll nun auf keinen Fall heißen, dass ich in dem Fall nicht auch einen Tierarzt zu meinem Pferd bemüht hätte, aber bei heftigem Durchfall sind eben häufig Kolibakterien der Auslöser und somit hat das Dazunehmen des Tierarztes eben aus meiner Sicht nicht zu neuen Erkenntnissen geführt, die aufklären, woher diese Vermehrung der Kolibakterien hätte kommen können, damit das Ganze nicht nur eine Symptombehandlung mit vorübergehendem Erfolg ist, sondern man das Problem lösen konnte.
Nun war ich natürlich weder bei der Untersuchung, noch bei dem Gespräch des Tierarztes mit Britta dabei, aber ich empfinde 450 € eben auch als viel und wenn ich die 20 € für die Kotprobe und die 40 € für das Medikament davon abziehe, sind es eben 390 € für einen Tierarztbesuch - und auch wenn er von weiter her kommt und höhere Fahrtkosten veranschlagt, ist es eben dann doch ein kerniger Stundenlohn, den auch so manch anderer Akademiker nicht veranschlagen kann.
Ich will auch gar nicht mit Früher vergleichen - wir alle haben damals weniger bezahlt, aber auch weniger verdient und insofern verstehe ich, dass ich einen höheren Preis für die Pferdekosten einrechnen muss. Aber für mich ist es eben trotzdem heftig, wenn ich 450 € berappen muss, damit ich erfahre, dass mein Pferd aufgrund von Kolibakterien Durchfall hat und eine Dose Plantaferm bekomme ... es gibt eben Leute, die mit 450 € einen ganzen Monat haushalten müssen und insofern fehlt mir eben das Verhältnis.
Klar kann ich mich beschweren oder vergleichen, bevor ich einen Tierarzt konsultiere. Das habe ich auch gemacht, nachdem ich feststellte, dass mein Tierarzt inzwischen den dreifachen Satz aufruft. Aber das Beschweren bei der Ärztekammer nützt in der Regel nicht viel, denn das habe ich vor knappen 20 Jahren schon mal feststellen müssen, als man mir sagte, dass die mir in Rechnung gestellten Kosten zwar sehr hoch angesiedelt seien, ich mich aber am besten mit dem Tierarzt einigen soll.
... und ganz ehrlich? Wenn ich um mein Pferd bange, frage ich erst mal nicht nach dem Preis und bin auch bereit, etwas mehr auszugeben, damit es wieder gesund wird. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass manche Tierärzte den Umstand auch asuszunutzen wissen ... und das ist auch nur meine Meinung und kein Angriff auf irgendjemanden.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Zitat von Dori im Beitrag #45ch kann nicht verstehen, warum du so sehr empfindlich bist, was das Thema angeht. Es ist doch unstrittig, dass die neue Got die Preise nicht nur verdoppelt, sondern tw. verdreifacht hat. Mit ihr sind auch die Medikamentenpreise gestiegen.
Ja, aber Du vergleichst Preise, die eben auf Basis einer GOT von 1999 (mit zweimaligem Inflationsausgleich, auch wenn auch da schon sehr geschrien wurde, als diese Erhöhungen kamen - wie gesagt, ich wäre auch dafür, dass man das nicht alle 10 - 15 Jahre mal macht mit dem Anpassen, sondern alle 2 - 4 Jahre, dann wären die Sprünge auch nicht so heftig) entstanden sind mit Preisen, die sich an den Gegebenheiten von heute orientieren. Klar ist eine Impfung für 35 € super - aber wenn ich dann den Impfstoff abziehe, Zeit und Kosten (Auto, Apotheke, Angestellte) dann bleibt da schlicht nichts übrig. Und deswegen haben viele sich daran gewöhnt, dass ne Impfung halt eher ein Verlustgeschäft ist, und das mit anderen Aktivitäten wieder aufgefangen, und diese dann ggf. teurer gemacht. (wobei, 35 € hab ich glaube ich für Tetanus gezahlt, alles andere war bei uns vorher auch schon teurer....)
Die GOT hat übrigens mit den Medikamentenpreisen genau gar nichts zu tun. Das DIE steigen, hängt nicht an der GOT, eher an der Wirtschaft, weil schlicht ALLES teurer geworden ist. Und klar, somit ist es eben auch deutlich zu spüren, dass auch der Tierarzt mehr Geld nimmt, der Schmied, der Futtermittelhändler, der Sattler.... und so weiter.
Zitat von Dori im Beitrag #45Das ist im Schnitt ein Lohn von 85€ je 15 min ( man muss ja min einen verwaltungsanteil von min 25% einberechnen) Rechnet man der einfachheithalber nur mit 50€ die steuer muss ja noch runter usw. kommen folgende Summen zusammen; 50x 4 =200€/h 200€ x 8h= 1600€/Tag 1600€ x20 Arbeitstage= 32.000€ im Monat
[...]
Ganz ehrlich da zieht bei mir auch das studienargument nicht. Ich habe auch studiert und verdiene gut in meinem Job. aber bei den Umsätzen bin ich ein armer schlucker.
Rechnest Du jetzt für EINEN Tierarzt? Wäre schon relevant, denn wenn EIN Tierarzt eine Einzelpraxis ohne Angestellte hat, dann ist das schon ordentlich. Wenn er allerdings noch zwei oder drei angestellte Tierärzte hat, noch angestellte TFAs, und ggf. noch jemanden für die Buchhaltung, relativiert sich so ein Umsatz dann wieder ein wenig. Wir sind beispielsweise fünf Tierärzte und momentan leider nur drei TFAs. - und schon da sind die Kosten immens - wenn ich dann auch höre, was Bestellungen jede WOCHE so kosten [das sind trotz unserer eher kleinen Praxis durchaus wöchentlich schon einiges] (und da bin ich auf Praxiskosten und so noch nicht groß eingegangen - zudem verbietet der Datenschutz an dieser Stelle natürlich auch konkrete Zahlen, so leid es mir tut).
Wenn ich so lese, dass der Steuerberater mir ein Formular ausfüllt, und für das Ausfüllen des Formulars (ohne dass er irgendwo hin gefahren ist, oder sonst was) 250 € bekommt, denke ich auch, wow, das mal ordentlich. Anwälte dito,mein Anwalt hat mir einen Dreizeiler geschrieben, zack, 200 €. Ihr Vorteil - man braucht sie nicht "ständig", und deswegen ist sowas natürlich nicht so allgegenwärtig wie der Tierarzt bei Menschen, die Tiere haben.
Zitat von suerte im Beitrag #48Es ist aber so oder so nicht zu ignorieren, die gestiegenen Kosten bei der Pferdehaltung in die persönlichen Überlegungen und vor allem Kalkulationen einzubeziehen.
Ganz ohne Frage. Und gerade durch die ganzen Verkettungen (Corona, heftigste Inflation seit Ewigkeiten, Krieg in Europa und so weiter) ist es natürlich auch sch*** dass nun alles so deutlich teurer wird oder geworden ist.
Das war aber übrigens auch der Tenor der netten "Dame" (ich lasse den Namen jetzt mal weg), die den Schaunachmittag in NMS eröffnet hat : Also, dass Stallbetreiber, Hufschmiede, Futterhändler mehr Geld verlangen, kann man ja verstehen. Aber beim Tierarzt ist es unverhältnismäßig". Und genau DAS ist es, worauf mich dann immer anspringe. Ich habe Tiermedizin studiert, weil ich Tiermedizin toll finde, und gerne als Tierärztin arbeite. Ich helfe auch gerne, und alles. Leider ist es gerade in meinem Beruf aber so, dass hier, sagen wir mal, das "Recht" auch etwas zu verdienen (und ich bin alles andere als reich, nur am Rande), eher abgesprochen wird als sehr sehr vielen anderen Berufsgruppen. Weil man ja schließlich Tierarzt geworden ist, um zu helfen. Wenn ein Anwalt richtig Asche nimmt, dann ist das so, und damit lebt man und akzeptiert es problemlos. Nur beim Tierarzt ist es am Ende doch ein Problem.
Zitat von elchbine im Beitrag #51 Aber schlußendlich haben die meisten von uns einen Beruf erlernt, studiert oder irgendeine andere Form der Ausbildung absolviert und die Kosten dafür können wir in der Regel weder bei unseren Chefs und Chefinnen, noch bei unseren Kunden geltend machen. Wenn ich höre, was eine Friseurin im Monat verdient und gegenrechne, dass auch sie eine Ausbildung absolviert hat, in der sie 3 Jahre lang ihren Beruf erlernte und sie eine Stunde lang an meinen Haaren rumschnibbelt und dann 45 € nimmt, steht das für mich in keinem Verhältnis zu den Tierarztkosten, die aufgerufen werden.
Und DA rennst Du bei mir ganz klar offene Türen ein. Nein, gerade bei so manchem Lehrberuf ist es schlicht eine Frechheit, was gezahlt wird. Und das sollte sich definitiv auch ändern. ABER - WEIL das so ist, ist es dann auch ok, wenn andere weniger verdienen? Im Grunde ja natürlich nicht, und da beißt sich die Katze dann eben wieder in den Schwanz. Ich denke, wenn irgendwann alle Berufsgruppen irgendwie die Löhne angepasst bekommen haben ( gerade da, wo es notwendig ist und dringend passieren sollte) ist dann der finanzielle Sprung wieder deutlich kleiner.
Wie gesagt - die von BWLern ausgeloteten notwendigen Zahlen für diese nun aktuell gültige GOT sind mittlerweile fünf Jahre alt, und wurden VOR Corona erhoben. Sprich, die ganzen anderen Preissteigungen waren, als diese Zahlen erhoben wurden, noch überhaupt nicht absehbar.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Ich habe auch überhaupt kein Problem damit, dass die Gebührenpositionen erhöht wurden. Was das ganze für viele so unverhältnismäßig macht, ist die Hausbesuchspauschale und die Erhöhung der Fahrtkosten. Wenn man sich diese Hausbesuchspauschale gespart hätte, und dafür alle anderen Dienstleistungen um ein paar EUR nach oben geschraubt hätte-ok. Mich würde es nicht stören, ob ich jetzt für ein Röntgenbild 30,- oder 40,- oder für eine Impfung 20,- oder 30,- bezahlen muss (nur beispielhaft) Was mich wirklich nervt ist, dass ich 136,- nur dafür bezahle, dass die Tierärztin aus dem Auto aussteigt und Hallo sagt ( Fahrtkosten 80,- + 34,50 Hausbesuchspauschale + 19% USt). Da denkt man halt - wo ist die Gegenleistung? Der TA hat sich ja für eine Fahrpraxis entschieden, ist ja klar, dass er dann zum Patienten kommt. Und das macht dann relativ unspektakuläre Sachen wie eine Impfung so teuer.
Wo Conny die Steuerberater erwähnt hat: Gleiches in grün: Für den Laien sieht es so aus, als ob der Steuerberater "nur mal eben" ein Formular ausgefüllt hat. Der hat aber auch eine lange Ausbildung gemacht, muss sich x-Stunden im Jahr fortbilden, ständig auf dem Laufenden sein bei Gesetzesänderungen etc. Außerdem müssen die sich auch an die StBVV halten... so wie die Tierärzte an die GOT
Zitat von Picasa im Beitrag #53Ich habe auch überhaupt kein Problem damit, dass die Gebührenpositionen erhöht wurden. Was das ganze für viele so unverhältnismäßig macht, ist die Hausbesuchspauschale und die Erhöhung der Fahrtkosten. Wenn man sich diese Hausbesuchspauschale gespart hätte, und dafür alle anderen Dienstleistungen um ein paar EUR nach oben geschraubt hätte-ok. Mich würde es nicht stören, ob ich jetzt für ein Röntgenbild 30,- oder 40,- oder für eine Impfung 20,- oder 30,- bezahlen muss (nur beispielhaft) Was mich wirklich nervt ist, dass ich 136,- nur dafür bezahle, dass die Tierärztin aus dem Auto aussteigt und Hallo sagt ( Fahrtkosten 80,- + 34,50 Hausbesuchspauschale + 19% USt).
Ich kann nicht sagen, wie es in anderen Praxen ist - ich kann die Hausbesuchsgebühr mittlerweile nachvollziehen, und damit finanzieren sich unsere Autos. Am Ende hat eben ein Röntgengerät, was im Stall eingesetzt wird, oder auch ein Ultraschall, einfach einen höheren Verschleiß, als ein Gerät, was im Gebäude festinstalliert ist und so eingesetzt wird. Apotheke dito. Es wird tatsächlich häufig unterschätzt, was so ein Fahrzeug für Kosten mit sich bringt. Es müssen große Autos sein (ergo schon mal sowieso teurer im Unterhalt), damit Apotheke und Co überhaupt rein passen. Dann müssen sie viele km laufen - und wenn sie mal ausfallen, muß im Zweifel ein passender Ersatz her (und was man dann mit der Apotheke und so macht, sei noch mal dahingestellt, weil die ja nicht einfach so aus dem Auto genommen werden können...)
Ich finde aber (immer noch), dass die Hausbesuchsgebühr an der falschen Stelle steht. Denn so MUSS sie halt diese 40 Ökken plus Märchensteuer betragen. Die Teilbarkeit ist der Punkt, der mir da fehlt. Denn mein Auto hat einfach weniger "Verschleiß", wenn ich zu fünf Pferden zur Impfung fahre als fünf mal zu einer Impfung. Das es da auch Methoden gibt, dass man sich die Hausbesuchsgebühr teilt, geschenkt, ist halt sehr umständlich, und sollte für mein Empfinden eben einfacher gehen.
Und wenn die 136 € nur für die Anfahrt bezahlst, dann ist das ja entweder auch eine recht weite Anfahrt, oder eine Einzelanfahrt? Wenn ich das richtig rechne, wäre das eine Einzelanfahrt von etwas mehr als 20 km. Ist hier in der Region beispielsweise total unüblich, am Ende zahlen alle anteilig, aber eben anteilig 13 € mindestens, und bei deutlich weiteren Strecken dann wieder mehr. Einzelanfahrten haben wir tatsächlich vorwiegend im Notdienst....
Und was die Fahrpraxis angeht - das ist zwar grundsätzlich richtig, aber siehe oben - die hat eben auch einen erhöhten Verschleiß, der damit abgegolten wird. Ich schüttele dann eher den Kopf darüber, dass Landwirte den nicht zahlen müssen. Klar, Kosten in der Lebensmittelproduktion und so weiter - aber im Grunde ist das eben eher so rum, dass die es auch zahlen müssten, als dass sie überall abgeschafft gehört.
Zitat von Picasa im Beitrag #53Wo Conny die Steuerberater erwähnt hat: Gleiches in grün: Für den Laien sieht es so aus, als ob der Steuerberater "nur mal eben" ein Formular ausgefüllt hat. Der hat aber auch eine lange Ausbildung gemacht, muss sich x-Stunden im Jahr fortbilden, ständig auf dem Laufenden sein bei Gesetzesänderungen etc. Außerdem müssen die sich auch an die StBVV halten... so wie die Tierärzte an die GOT
Trifft ja alles auf Tierärzte genauso zu. Aber man könnte mal nen Vergleich starten, wie viele Steuerberater wegen "Abzocke" Vorwürfe bekommen, und wie viele Tierärzte.... (vorwiegend in Diskussionen, unsere Kunden jedenfalls schimpfen da eher nicht....)
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Diego hat ja gerade die Zähne gemacht bekommen. Es wurden 3 Schneidezähne gezogen. Er hat eine Op und Krankenversicherung. Ich habe mit dem Doc gesprochen, weil bei der letzten Rechnung von über 900 ich gerade mal 231 von der Versicherung zurück bekam. Er hat dann mal gerechnet und uns die Preise mit und ohne Versicherung genannt. Ohne wäre das alles 1 fache GOT mit 2 Fach. Das macht dann einen knappen 1000er an Unterschied aus. Er war dann nett zu mir und hat die Positionen die gestrichen werden auf 1 fach runter gesetzt.
Ich habe die Versicherung angeschrieben, habe dann ein Schreiben bekommen das die Bearbeitung 4 Wochen dauert. Zahlungsziel des TA 1 Woche. Wie gut das ich das Geld auf dem Konto habe.
Bei der Nachkontrolle und Tamponadenziehung haben wir uns kurz darüber unterhalten. Er hatte dann wertvolle Tips für mich und meinte dann auch das ich beim nächsten mal das auch gerne sagen darf, dann würde er das berücksichtigen. Ich stelle also fest ein ehrliches Wort mit dem TA kann helfen.
Ich stelle aber auch fest mir graut es vor dem nächsten Besuch, da Diego noch 9 Schneidezähne besitzt und diese durch das EORTH bedroht sind.
Zitat von Dori im Beitrag #56Dass die Medikamentenpreise nicht vin der GOT berührt werden weiß ich. Was ichbsagen wollte ist, dass da auch noch mal kräftig zugelangt wird.
Ja mein Tierarzt ist alleine. Oder war es. Er hat jetzt noch eine Tierärztin angestellt.
Wie wäre es denn, wenn ich einen Betriebstierarzt anstellen würde (wenn ich größer wäre)? Wie läuft das dann?
Ich hatte damals mit der Deckstation einen Vertragstierarzt und da habe ich tatsächlich die Anfahrtskosten nie in Rechnung gestellt bekommen, wenn Stuten von uns gynäkologisch untersucht wurden ... die wurden dann aber meinen Kunden belastet und zwar schon damals in einer Höhe, dass ich dem Tierarzt dann auch sagte, dass wenn er meinen Deckkunden für eine 8-Kilometer-Anfahrt 90 € in Rechnung stellt und das, obwohl wir teilweise 5 Stuten gleichzeitig vorstellten und jeder der Deckkunden die Anfahrt zahlen musste, ich den Kunden raten werde, die Stute lieber zuhause untersuchen und besamen zu lassen, weil das trotz der Transportkosten für den Samenversand günstiger käme.
Ich verstehe durchaus, dass man auch die Gerätschaften mitbezahlt, die der Tierarzt benutzt, aber bei 450 € Anfahrtskosten die er für 5 Stuten und eine Fahrt von 8 Kilometern geltend machte, hat er die vermutlich auch rasch abbezahlt gehabt.
Natürlich verstehe ich auch, dass Angestellte und das gesamte Drumrum auch Kosten verursachen und die erwirtschaftet werden müssen.
Die Frage ist aber, ob das am Ende nicht doch eine Milchmädchenrechnung wird, wenn der Patientenbesitzer den Tierarzt nur noch im äußersten Notfall oder zum Einschläfern anruft und somit die Einkünfte dann doch geschmälert werden.
Ich will auch nicht klagen, denn wir können von unserer Tätigkeit leben. Aber wenn ich meine Produkte wirklich mit der gleichen spitzen Feder kalkulieren würde, wie sie hier angeführt wird und nicht nur die Rohstoffe berechnen würde und einen Mini-Lohn, der definitiv meinen Arbeitsaufwand nicht deckt, hätte ich vermutlich deutlich weniger Bestellungen und damit auch deutlich weniger Umsatz.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ich weiß ja, von welchem TA @jaara2008 spricht. Da ist hier in der Gegend schon bekannt, dass er sehr teuer ist. Eine Freundin hatte ihn vor einigen Monaten bei ihrem Pferd wegen eines Hufgeschwürs am Samstag als ihr eigentlicher TA leider auf einer Fobi war, und bekam eine Rechnung von 900 €.... Mag ja sein, dass er gut ist (wobei ich da auch zweifele, wenn ich Brittas Berichte so höre), aber ich denke, da würde ich mich auch eher für jemand Anderen entscheiden.
Ich hatte ja dieses Jahr zweimal einen TA aus Bergisch Gladbach (ca. 30 km Anfahrt) , der orthopädisch spezialisiert ist, bei Filo, und war von den Kosten angenehm überrascht. Der erste Besuch, wo er ja im Grunde "nur" eine manuelle Untersuchung und Bewegungsbetrachtung an der Longe gemacht hat, weil er weitere Diagnostik nicht nötig fand, hat mich nur 80 € gekostet. DA frage ich mich wiederum, wie er so kostendeckend arbeiten kann. Beim zweiten Mal war er für 2 Pferde bei uns am Stall, hat bei Filo 3 Röntgenbilder gemacht, und etwas gespritzt. Kosten etwas über 200 €.
Mein "normaler" TA hat eine Anfahrt von 5 km (zu den vorherigen Ställen waren es sogar nur 3 bzw. 2 km), und fährt auf seinen Touren unweigerlich quasi an diesen Ställen vorbei, da die an der Hauptstraße liegen. Da fände ich hohe Anfahrtskosten auch ziemlich überzogen. Das hielt sich bei ihm bisher zum Glück auch in Grenzen.
Bei so einer Erfahrung wie von @Dori mit Abgabe von Medikamenten auf dem Wege, würde ich die aber auch darauf ansprechen. Wenn ich zwischendrin irgendwie Medikamente brauche, fahre ich die in der Regel in der Praxis abholen, weil das für mich auch fast am Weg liegt (ca. 3 km Umweg, wenn es sich nicht eh kombinieren lässt).
Auf die Fahrtkosten habe ich ja insofern keinen Einfluss da ich nicht weiss, woher die Tierärztin kommt und wo sie danach hinfährt. Ich habe die Röntgen bzw Ultraschalltermine 2-3 Wochen im Voraus gemacht und immer 3 Auswahltermine gegeben, aus denen meine TÄin sich einen ausgesucht hat. Ihre praxis ist tatsächlich 20 km weit weg.Die nächstgelegenen Praxen sind 8 bzw 11 km weg Beim Tierarzt trauen die Leute sich nicht, über die Rg zu diskutieren, wir in unserer Kanzlei fühlen uns manchmal wie auf nem türkischen Basar
Bei uns ist die spezielle Pferdepraxis ca. 40 km entfernt und die Anfahrt ist somit fast unbezahlbar. Meine Nachbarn mit der Friesenzucht haben berichtet, dass dort auch jeder Einsteller bei einer Massenimpfung die Fahrtkosten in voller Höhe (also nicht anteilig 12 € oder so sondern um die 50 €) auf der Rechnung hatte. Meine Nachbarin hat sich selbst ein Ultraschallgerät besorgt, und kann die Stuten auf Trächtigkeit selber schallen. Die ersten Schall-Untersuchungen am 18. Tag macht der TA, danach kontrolliert sie selbst. Ich versteh das. Obwohl sie als landwirtschaftlicher Betrieb diese Besuchspauschale nicht zahlen müssen. Ich habe jetzt einen anderen Großtierarzt, der nur 15 km entfernt ist, und sehr vernünftig abrechnet. Der ist aber nur fürs Grobe, macht eigentlich mehr Nutztiere.
Am Freitag sprach ich in meiner alten Heimat mit meinem Zahnarzt, der auch passionierter Reiter ist. Die Pensionskosten liegen z.B. auf der Wintermühle bei 750 € pro Monat und die Tierärzte wollen alle keine Großtiere mehr betreuen. Es gibt Tierärztemangel in einer Gegend in der allein in Neu-Anspach mehrere Hundert Pferde stehen. Ich finde die Entwicklung schräg und habe aber das Gefühl hier bei uns in der Eifel ist so die Zeit stehen geblieben.... hier ist einfach fast alles wie vor 50 Jahren, da ist auch so mancher Wahnsinn noch gar nicht so richtig angekommen.
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09.09.2024 10:25
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Was ne Kostensteigerung! *umfall*
