Ihr Lieben, ich habe mir Gedanken darüber gemacht was Conny schrieb - dass in anderen Ländern eben alle Tiere versichert sind. Das ist so nicht komplett korrekt - mag vielleicht von dem jeweiligen spezifischen "anderen" Land abhängen - und die Welt ändert sich auch, die Daten im Netz sind vielleicht nicht komplett aktuell.
Laut AssCompact waren 2023: (https://www.asscompact.de/nachrichten/qu...rkrankenversich) In Deutschland: 18-20% der Hunde OP- oder Krankenversichert, mit einer Wachstumstendenz von ca 7% pro Jahr. In Schweden: Tierkrankenversicherung bei Hund: 90%, bei Katze 50% - Durchschnittliche Kosten PRO Tierarztbersuch 544 Eur In UK: Versicherungsrate bei ca 50% und Kosten PRO TIERARTBESUCH Durchscnittlich 950 Eur.
... Die Branche erwartet "überall" gutes Wachstum - und die Tierärzte "überall" empfehlen Versicherungen.
Leider passt das nun gar nicht mehr zum Thema Tensolvet... sollen wir Tierversicherungen / GOT als eigenes Thema abspalten? Und Conny ich stimme Dir zu, dass die Versorgung der Tiere schlechter geworden ist durch einen Mangel an Tierärzten und vor allem der Notversorgung. Ich sehe auch, dass die Menschen, die das Leisten anstädig bezahlt werden müssen. Ich weiß aber nicht, ob es wirklich das Allheilmittel ist, nun für "alles" eine Versicherung abzuschließen. Und ich sehe auch, dass Tierhaltung in Zukunft so sein wird: die "Reichen" leisten sich Tiere und gehen zum Tierarzt - die "Armen" werden auf Tiere nicht verzichten - aber eben nicht mehr zum Tierarzt gehen. So wie es z.B: im Osten von Rumänien ist (nicht dass ich Deutschland direkt mit Rumänien vergleichen will).
GLG Andrea
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Zitat von Andrea im Beitrag #31Leider passt das nun gar nicht mehr zum Thema Tensolvet... sollen wir Tierversicherungen / GOT als eigenes Thema abspalten? Und Conny ich stimme Dir zu, dass die Versorgung der Tiere schlechter geworden ist durch einen Mangel an Tierärzten und vor allem der Notversorgung. Ich sehe auch, dass die Menschen, die das Leisten anstädig bezahlt werden müssen. Ich weiß aber nicht, ob es wirklich das Allheilmittel ist, nun für "alles" eine Versicherung abzuschließen. Und ich sehe auch, dass Tierhaltung in Zukunft so sein wird: die "Reichen" leisten sich Tiere und gehen zum Tierarzt - die "Armen" werden auf Tiere nicht verzichten - aber eben nicht mehr zum Tierarzt gehen. So wie es z.B: im Osten von Rumänien ist (nicht dass ich Deutschland direkt mit Rumänien vergleichen will).
Ich denke, dass eine Versicherung da durchaus ein vernünftiger Lösungsansatz sein kann. Meine Freundin, von der ich sprach, hatte ihre Katzen und Pferde (!) in Schweden wie auch in DK und England versichert, und das klappte total gut.
Was man eben auch nicht vergessen darf ist, dass wir durch eine Gebührenordnung auch "gebunden" sind, und dadurch die Preissteigerungen eben nicht so "kontinuierlich" ausfallen, wie das in der "freien Marktwirtschaft" der Fall wäre. An den Beispielen Schweden, England sieht man, dass das Preisniveau durchaus noch deutlich höher ist, die Gehälter der TÄ allerdings auch.
Und ich MEINE, dass wir dazu schon mal ein Thema HATTEN - ....
Übrigens - die Rentner, die nix haben, sind bei uns in der Praxis in der Regel die letzten, die sich auch nur über einen Cent aufregen. Die zahlen immer ohne zu Murren, und wir versuchen im Gegenzug, genau zu schauen, welche Untersuchungen jeweils wirklich zwingend notwendig sind, und auf welche ggf. auch ohne Risiko noch verzichtet werden kann. Aber das die Leute "mit weniger Geld" nicht mehr zum Tierarzt gehen, sehe ich tatsächlich nicht. Am Ende gehen sie nicht häufiger oder seltener als vorher auch. Es gibt eben Leute, die wir quasi als Stammkunden bei uns in der Praxis haben, weil sie, wenn das Tier IRGENDWAS hat, immer bereits da sind und das Tier vorstellen, und dann gibt es auch die, die maximal zur Impfung kommen, oder wenn es richtig schlimm ist beim Tier. Das ist aber tatsächlich komplett unabhängig vom Geld, so schräg das klingen mag.
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Zitat von GilianCo im Beitrag #30In anderen Ländern SIND halt alle Tiere versichert. Solange bei uns nur ein kleiner Bruchteil versichert ist, holen die Versicherungen sich das natürlich über die wenigen Beiträge wieder, und das rechnet sich dann für einen selber ggf. nicht.
Das ist doch eine Milchmädchen Rechnung. Wenn mehr Tiere vesichert sind, müßen die TÄ deutlich mehr bezahlen, weil dann eben auch deutlich mehr Tierbesitzer ihre Rechnungen einreichen. Ich habe eine Bekannte die arbeitet in einer Pferde und Kleintierklinik und ist dort auch im Büro, schreibt Rechnungen. Sie ist aber auch so Mädchen für alles und bekommt von daher schon viel mit. Dort ist es so, wie bei uns Menschen auch, da wird erstmal gefragt ob eine Tierkranken oder OP versicherung besteht. Ist das so, wird alles an Untersuchungen gemacht, Ob Sinnvoll oder nicht. Das bedeutet aber auch eine imense Belastung der Versicherungen.
Ein großartiges Pferd wird dein Leben definieren.. Ein wirklich Besonderes, wird es für immer verändern.
Zitat von gabi im Beitrag #33Das ist doch eine Milchmädchen Rechnung. Wenn mehr Tiere vesichert sind, müßen die TÄ deutlich mehr bezahlen, weil dann eben auch deutlich mehr Tierbesitzer ihre Rechnungen einreichen.
Wieso müssten TÄ mehr zahlen? Bin gerade verwirrt. Und nein - es gibt wirklich VIELE Besitzer, deren Tiere man mal zur Impfung sieht, und dann mal zu einer Lahmheit und dann wieder monate- und jahrelang NICHT.
Wie häufig bekommst Du denn was aus Deiner Haftpflicht fürs Auto? Und wird die ständig teurer, weil mehr Leute ein Auto haben?
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Zitat von Picasa im Beitrag #35Ich glaube, gabi meinte die Versicherungen müssen mehr zahlen, nicht die Tierärzte
Und genau DESWEGEN sind genug versicherte Tiere eben wichtig. Und nicht das Tier nur versichern, weil man dann für jeden Kratzer die Versicherung bemühen will. Die Versicherungen funktionieren - aber eben nicht, wenn nur die eine abschließen, die sie dann durchgehend ständig nutzen. Würde ich das mit irgendeiner anderen Versicherung machen, würde die mich ebenso irgendwann kicken. Versicherungen arbeiten so.
Aber andere Länder zeigen, dass es funktioniert, und dadurch die Notdienste irgendwann hoffentlich wieder gesichert werden.
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Um mal auf das eigentliche Thema zurück zu kommen: Tensolvet ist doch Heparin. Warum kostet Heparin für Pferde das doppelte von dem, was es für Menschen kostet?
Zitat von Picasa im Beitrag #37Um mal auf das eigentliche Thema zurück zu kommen: Tensolvet ist doch Heparin. Warum kostet Heparin für Pferde das doppelte von dem, was es für Menschen kostet?
Für Pferde sind max. 50000 Einheiten Heparin drinn, für menschen gibts auch 60000 iE. 100g für unter 10 Euro. Von daher habe ich immer eine große Tube davon da.
Ein großartiges Pferd wird dein Leben definieren.. Ein wirklich Besonderes, wird es für immer verändern.
Wobei das Heparin-ratiopharm 60000 (150 g) in der Apotheke auch um die 25 € kostet. Beim orangefarbigen Tensolvet sind zwar nur 50000 i.E drin, aber für 300 g zahle ich um die 60 €. So groß ist der Preis-Unterschied dann eben auch nicht.
Aber ich habe auch schon Heparinsalbe aus meiner Hausapotheke für die Pferde verwendet. Nur unter 10 € habe ich die noch nie gefunden - zumindest nicht die 150 g Tuben.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Hier in meinem Umkreis ist von ca 50 Pferden exakt eines Kolik-OP versichert. Sogar die kostbaren Turnierpferde im Umkreis sind nicht versichert. Einfach aus dem Grund, weil sich die Leute diese im Verhältnis extrem teuren Versicherungen nicht leisten möchten ... weil im Falle eines Notfalles die Versicherungen ohnehin meistens einen Grund finden, warum sie dann doch nicht zahlen. Oder das Pferd kann nicht zeitnah operiert werden, weil die Versicherung nicht erreichbar ist und die OP laut Kleingedrucktem im Vertrag nicht ohne ausdrückliche Zustimmung durchgeführt werden darf ( und das Pferd in der Zeit verstorben ist, während man stundenlang auf die Zustimmung wartete)
Zitat von küwi im Beitrag #40Hier in meinem Umkreis ist von ca 50 Pferden exakt eines Kolik-OP versichert. Sogar die kostbaren Turnierpferde im Umkreis sind nicht versichert. Einfach aus dem Grund, weil sich die Leute diese im Verhältnis extrem teuren Versicherungen nicht leisten möchten ... weil im Falle eines Notfalles die Versicherungen ohnehin meistens einen Grund finden, warum sie dann doch nicht zahlen. Oder das Pferd kann nicht zeitnah operiert werden, weil die Versicherung nicht erreichbar ist und die OP laut Kleingedrucktem im Vertrag nicht ohne ausdrückliche Zustimmung durchgeführt werden darf ( und das Pferd in der Zeit verstorben ist, während man stundenlang auf die Zustimmung wartete)
Oder dann nur die OP bezahlt wird, und nicht die Nachbehandlungen, vor allem wenn es Probleme gibt...
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Zitat von Picasa im Beitrag #37Um mal auf das eigentliche Thema zurück zu kommen: Tensolvet ist doch Heparin. Warum kostet Heparin für Pferde das doppelte von dem, was es für Menschen kostet?
Für Pferde sind max. 50000 Einheiten Heparin drinn, für menschen gibts auch 60000 iE. 100g für unter 10 Euro. Von daher habe ich immer eine große Tube davon da.
Da mußt du tatsächlich die Hersteller fragen. Alles, was für Tiere zugelassen ist, ist im Grunde teurer als für Menschen, und wir Tierärzte sind verpflichtet (Arzneimittelgesetz) das auch zu verwenden, auch wenn es in der Humanmedizin günstigeres gibt....
Zitat von küwi im Beitrag #40Hier in meinem Umkreis ist von ca 50 Pferden exakt eines Kolik-OP versichert. Sogar die kostbaren Turnierpferde im Umkreis sind nicht versichert. Einfach aus dem Grund, weil sich die Leute diese im Verhältnis extrem teuren Versicherungen nicht leisten möchten ... weil im Falle eines Notfalles die Versicherungen ohnehin meistens einen Grund finden, warum sie dann doch nicht zahlen. Oder das Pferd kann nicht zeitnah operiert werden, weil die Versicherung nicht erreichbar ist und die OP laut Kleingedrucktem im Vertrag nicht ohne ausdrückliche Zustimmung durchgeführt werden darf ( und das Pferd in der Zeit verstorben ist, während man stundenlang auf die Zustimmung wartete)
Oder dann nur die OP bezahlt wird, und nicht die Nachbehandlungen, vor allem wenn es Probleme gibt...
Ich kenne in meiner weiteren Umgebung alleine sieben oder acht Pferde, die kolik operiert wurden. Und bei KEINEM hat die Versicherung diese OP nicht bezahlt. Bei einer Stute ist sie ausgestiegen, nachdem sie die erste Kolik OP inkl. Komplikationen bezahlt hat, die zweite ohne auch noch (waren schon bei der ersten locker 25000 € VOR GOT Erhöhung), bei der dritten hat sie dann verständlicherweise gesagt, eine weitere wird nicht mehr bezahlt.
Bei mir haben sie den Notdienst abgezogen. Und mein Vertrag hatte noch "nur" fünf Tage Nachbehandlung im Vertrag, das gibt es mittlerweile gar nicht mehr.
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Letztes Jahr wurde der Norikerwallach einer Miteinstellerin kolikoperiert. Da es Komplikationen gab , sich die Wunde entzündete, er hohes Fieber bekam, aber auf kein Antibiotikum ansprach und letztlich nach 10 Tagen eingeschläfert werden musste, standen EUR 28.000,- zu Buche. Hat die Versicherung alles bezahlt.
Zitat von Picasa im Beitrag #43Letztes Jahr wurde der Norikerwallach einer Miteinstellerin kolikoperiert. Da es Komplikationen gab , sich die Wunde entzündete, er hohes Fieber bekam, aber auf kein Antibiotikum ansprach und letztlich nach 10 Tagen eingeschläfert werden musste, standen EUR 28.000,- zu Buche. Hat die Versicherung alles bezahlt.
Also, natürlich ist mein Like nicht für den traurigen Umstand, dass das Pferd am Ende gestorben ist, sondern, dass vernünftig gezahlt wurde.
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06.06.2024 09:12
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