Geradezu majestätisch liegt Gitano da in seinem Stroh...

Super, ich krieg von meiner Stallbesi auch öfter ssolche Bilder. Wir haben ja auch eigentlich eine Überwachungskamera am Stall, auf die man per Smartphone zugreifen kann. Die ganz neue kann man sogar per Fernbedienung schwenken, um verschiedene Ecken zu sehen. Aber irgendwie bricht die Verbindung immer wieder ab.
Ist aber vielleicht auch ganz gut so, ein bisschen paranoid wird mans chon, wenn man sein Pferd ständig beobachtet...

Ey Ihr Stalker! Wenn Eure Pferde wüssten, dass sie von Euch stets beobachtet werden, würden sie sich unter der Futterkrippe verstecken

Ich hatte übrigens eine Stute, die sich zum Abfohlen immer so hinlegte, dass sie ihr Fohlen in der Ecke zur Welt brachte, die von der Kamera nicht erfasst wurde ... die wusste, dass ich vor dem Fernseher sitze und sie beobachtete und hustete mir was für meine tollen Pläne

Wobei es natürlich beruhigend ist zu wissen, dass es den lieben Pferden so gut geht und man ja froh ist, dass es die moderne Technik gibt, die es einem ermöglichst, mal ab und an zu schauen, ob alles so ist, wie es sein soll oder Stallbetreiber hat, die einem beruhigende Fotos schicken

Heute kam unser Nachbar auf einen Sprung rüber - der ist ja nicht nur Landwirt, sondern auch Jäger und so packte ich die Gelegenheit beim Schopf, ihn mal zu fragen, was es damit auf sich hat, dass man ab dem 1. April in Niedersachsen seinen Hund im Wald an die Leine nehmen muss, weil ja die Setz- und Brutzeit beginnt. Er meinte, ich dürfe meinen Hund auch weiterhin frei laufen lassen, denn der bleibt ja auf dem Weg und flietzt nicht unkontrolliert durch den Wald ... ich sage Euch, in solchen Momenten bin ich noch glücklicher, einen Leo zu haben, dem nun sogar als einzigem Hund erlaubt wird, auch in der Setz- und Brutzeit frtei durch den Wald laufen zu dürfen.

Aber eigentlich war ich letzte Woche erst mal stocksauer, als ich feststellen musste, dass einer der Wege, die ich als Reitweg nutze, um möglichst nicht an der Straße lang reiten zu müssen, von einem anderen Bauern schlichtweg umgeackert wurde. Ich habe das entdeckt, als ich mit Elvis dort lang lief und da zunächst ein Pfosten steckte - mitten auf dem Weg - wir haben ihn fast umgerannt, weil es schon dunkel war, als wir da längs liefen. Am nächsten Tag war da kein Stecken mehr und auch kein Weg, sondern tiefgepflügter Acker! Seit 40 Jahren existierte dieser Weg, aber neuerdings hat einer der Landwirte aus dem Dorf einen Anfall von: "Alles meins und das zeige ich Euch auch!"

Ich habe also unserem Nachbarn mein Leid geklagt und zu ihm gesagt, dass ich ja in Zukunft vielleicht damit rechnen muss, dass wenn ich ausreite, auf dem Rückweg der Weg, den ich auf dem Hinweg nutzte, einfach weg ist und da nur noch braune umgepflügte Erde liegt. Nun habe ich die offizielle Erlaubnis, über sein Feld zu reiten, um von der Straße weg zu kommen. Ich fragte ihn zwar, ob das mit dem Flurschaden von den Pferdehufen für ihn kein Problem wäre, aber er meinte, dass wenn wir beide uns von dem Geld, was drei plattgerittene Reihen Getreide an Geld bringen, betrinken wollten, wie das nicht schaffen würden und ich darum auch einen eigenen Reitweg durchs Feld bekomme.

So viel Luxus an einem Tag - ich muss ein Glückspilz sein!

Entweder an die Gemeinde oder die Feldmark, da gibt es einen Vorstand der für solche Sachen zuständig ist, mal ansprechen.

Bei uns gibt das auch immer wieder Zoff, weil der ein oder andere Landwirt sich selbst Sonderwürstchen brät. Mein Männe ist im Feldmarksvorstand, da bekomme ich so die ein oder andere Geschichte dann auch mit.

Zitat von küwi im Beitrag #486

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Die "Unart" alle Feldraine umzupflügen und seit ewigen Zeiten bestehende Wege verschwinden zu lassen hat leider auch hier in den letzten 10 Jahren rasant zugenommen.

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Ich gebe Euch Recht: Man kann natürlich etwas dagegen tun, aaaaber auch unser Nachbar, der nur noch den Kopf über den Landwirt schüttelt, der die Wege umplügt sagt, dass der das natürlich nicht darf, aber dass man in einem 100-Seelen-Dorf auch nicht unbindingt mit einer davon verkracht sein will. Das ist so ein bisschen das Problem, das wir auch nach 20 Jahren als Zugezogene auch haben, denn hier wird Nachbarschaft ganz groß geschrieben und wenn man Hilfe braucht, ist sie da. Ich fand es am Anfang sehr merkwürdig, dass stets alle aus dem Dorf zu Silberhochzeiten, Kind pinkeln lassen oder Geburtstagen eingeladen waren, obwohl ich ja schon schnell in die Dorfinterna eingeweiht wurde und wusste, wer eigentlich mit wem nicht kann. Trotzdem luden sich verfeindete Parteien ein und trotzdem redeten und feierten sie zusammen, als wären sie die besten Freunde. Manche sollen regelrecht verfeindet sein, aber als Außenstehender käme man auf die Idee definitiv nicht, denn schlussendlich sind wir eben alle eine große Gemeinschaft, die zusammensteht.

Wer aber auf so irrwitzige Ideen käme, einen Bauern anzuzeigen, würde aus dieser Gemeinschaft vermutlich über die nächsten fünf Generationen ausgeschlossen - also schluckt man und ärgert sich zusammen mit denen, die sich mitärgern

Und unser Nachbar hätte noch mehr Grund, sich richtig zu ärgern oder gegen die Wegeumpflügerei anzugehen, denn ein Teil des Weges gehört ihm und nun hat sich der andere Landwirt mal eben 1,5 Meter Ackerland zu seinem dazugeschlagen und das mopst unseren Nachbarn durchaus ... aber was unternehmen? Das klärt man untereinander und wenn das nicht möglich ist, hat man eine Wut, aber die Gemeinde oder irgendwelche von "außerhalb der Gemeinschaft" damit zu behelligen, käme hier niemandem in den Sinn. Auf jemanden sauer sein ist eins - aber ihn irgendwo anzuzeigen das andere.

Aber der Vorteil dieser Regel ist, dass man eben auch fragen kann, ob man den Hund trotz der Setz- und Brutzeit im Wald von der Leine lassen darf und dafür die Erlaubnis bekommt, denn man ist ein guter Nachbar Und wir bekamen gestern riesige Mengen Humus aus einem Baugebiet, in dem der Freund des Sohnes unseres Nachbarn beschäftigt ist, der ihm den Humus anbot - und jetzt liegt er auf unserem Stutenpaddock

Ich ärgere mich manchmal über irgendwelche Ideen unserer Dörfler, die vermutlich mit manchem Gesetz nicht konform gehen und die man dafür anzeigen könnte, aber wenn man es nicht tut, dann profitiert man auf irgendeine Weise eben auch und darf auch ein bisschen mehr, als man genaugenommen dürfte - über ein eingesätes Feld zu reiten, hätte ich mich in der Schweiz nicht getraut - da wäre ich wegen des Verursachens von Flurschaden angezeigt worden

Bei uns im Wald gibt es auch nur einen offiziellen Reitweg - einmal drumrum, wahlweise rechts- oder linksrum.
Und dann gibt's noch ein paar Hauptwege, die er nicht so richtig sperren darf - die hat er mit Asphaltgrant geschottert! Danke...

Wenn ein Bauer illegal einen offiziellen Wanderweg umpflügt - haben wir auch hier immer gerne mal - wird dieser in aller Regel von den
bisherigen Nutzern "wiedererobert". Dann ist er zwar buckeliger aber, nu ja.

Aber klasse, daß Du mit Deinen Nachbarn Einzelerlaubnisse erhandeln konntest!

Melanie, dieses vor sich hinfluchen kenne ich. Mir ging es auch so und meine Befürchtung ist nach wie vor, dass es mir irgendwann so geht wie Dir und ich vor der Wegbiegung angaloppiere, um dann festzustellen, dass die Strecke plötzlich vor einem Maisfeld endet

Ungeachtet der misslichen Wegesituation: ein tolles Foto von den Wanderern !