Ich versuche nur, mich hier für den Post über den Lehrgang mit Manolo Oliva zu rechtfertigen, den ich vor ein paar Tagen eingestellt habe, weiter nichts! Ich denke, auch ich darf meine Meinung dazu haben und sie hier frei äußern. Nichts für ungut...
Also ich schreibe das jetzt mal so, wie ich es empfinde und danach kann man mich auch mit heißem Quark bewerfen, aber auch das wird nichts an meinen Gedanken zu diesem Thema ändern.
Das Problem für den Stallbetreiber sind ja nicht nur die Kosten - klar kann ich mir sagen, dass die zusätzlichen Stromkosten und die Arbeit, die ich mir mache, als Werbekosten für meinen Stall verbucht werden können und Stroh nebst Mistentsorgung mit 15 € bezahlt sind, aber wer denkt zum Beispiel daran, dass man so eine Veranstaltung auch vorbereiten muss?
Ich habe ja nun auf unserem Forsthof ein paar Seminare und Kurse organisiert und ich weiß, wieviel Aufwand es ist, rund 10 Gastpferde und ihre Reiter so unterzubringen, dass alle zufrieden sind. Dazu gehört eben auch, dass man Boxen frisch und üppig genug einstreut.
Das Stroh aus den benutzten Boxen verwenden wir nicht mehr, denn ganz ehrlich? Wenn ich aus den gebrauchten Boxen noch die letzten sauberen Hälmchen rauspuseln muss, um sie dann in die Boxen unserer Pferde zu streuen, ist das ein größerer Arbeitsaufwand, als einfach alles auszuräumen und auf den Mist zu fahren. Außerdem fangen meine Hengste an zu wühlen, wenn das Stroh nach fremdem Pferd riecht.
Dazu kommt, dass Pferde, die nicht so oft zu Seminaren mitgenommen werden, auch ein bisschen gestresst unf aufgeregt sind, wenn sie plötzlich in einem fremden Stall mit fremden Pferden stehen - da kann es nicht nur zu ein bisschen weicheren Äppeln, sondern zu viel hin- und herlaufen kommen ... und wie so eine Box dann aussieht, weiß ich leider nur zu gut - da kann man wirklich kein Stroh mehr gebrauchen, weil nichts wirklich sauber bleibt.
Dass im Trubel des Kursabschlusses noch jemand der Teilnehmer Lust gehabt hätte, seine Box selbst auszuräumen, um sie besenrein zu hinterlassen - davon würde ich nicht ausgehen, denn die ziehen ihre Pferde aus den benutzten Boxen und verladen sie in ihren Anhänger und - tschüß. Vor allem würde hier die Frage zu beantworten sein, wo das Pferd steht, während sein Reiter die Box ausräumt, denn das dauert ja, bis alle Einstreu auf dem Misthaufen ist ... und wer hat schon 10 Mistkarren und 10 Mistgabeln, um jedem Kurstteilnehmer das Ausmisten zeitglich zum Abschluss des Kurses zu ermöglichen?
Aber ich möchte auch noch zum Thema des Gesundheitsrtisiko ein paar Worte schreiben:
Dass ein Pferd, das regelmäßig geimpft und entwurmt wird wirklich keine Viren oder Bakterien einschleppt oder Wurmeier ausscheidet, würde ich auch nicht unterschreiben - es gibt Studien, nach denen bei Pferden, die mit einer Wurmpaste entwurmt wurden, nach 14 Tagen bereits erneut ein Wurmbefall feststellbar wurde. Dazu kommen die Resistenzen, durch die Wurmpasten nicht mehr wirklich wirksam werden.
Dazu kommt, dass ein Pferd sich mit seiner ständigen Umgebung arrangiert. In jedem Stall gibt es Keime - das ist normal, denn steril gemacht werden kann im Prinzip nur, was nicht lebt. Das Immunsystem der Pferde, die in dieser Umgebung leben, entwickelt eine Immunantwort auf diese Keime und kann darum gut damit umgehen. In einer fremden Umgebung muss das Immunsystem aber erst einmal wieder eine Immunantwort auf diese fremden Keime finden. Dazu kommt der Stress durch den Stallwechsel, der das Immunsystem schwächt. Insofern ist jede Unterbringung in einem fremden Stall immer eine Herausforderung für das Immunsystem - auch wenn das Pferd geimpft ist.
Aber ein fremdes Pferd bringt eben auch Keime mit in den Stall, mit denen die Pferde, die immer dort leben, klar kommen müssen. Auch die dort ständig wohnenden Pferde stresst es, wenn sie plötzlich neue Boxennachbarn haben, was ihr Immunsystem schwächt - das Immunsystem muss also auf Hochtouren fahren und dadurch sind diese Pferde auch empfänglicher für diese fremden Keime. Nicht umsonst ist das größte Problem bei Hengst- und Stutenleistungsprüfungen auf Station, dass es fast unvermeidbar ist, den Ausbruch eines Pilzes zu begünstigen, wenn viele fremde Pferde aus unterschiedlichen Ställen mit unterschiedlichem Hygienestatus zusammenkommen ... und irgendein Pferd beginnt auch immer zu schnöddern - auch wenn es geimpft ist. Impfen bedeutet ja auch nicht, dass das Pferd die Krankheitserreger nicht bekommt, sondern nur, dass sie es nicht krank machen, weil das Impfen eine Immunantwort auf bestimmte Krankheitserreger, mit denen es geimpft wird, fördert. Es kann also die Erreger, an denen es nicht erkrankt, trotzdem weiter geben - an die Pferde des Stallbetreibers, die vielleicht einen anderen Impfstatus haben oder an immunschwache Pferde.
Ich möchte diesen Teil des Risikos aber gar nicht weiter ausführen, sondern vor allem darauf eingehen, dass man ja auch den Hallenboden entsprechend vorbereiten muss, wenn man Gäste hat - bei uns wurden Platz und Halle jeden Abend geschleppt und beregnet, wenn wir hier einen Kurs laufen hatten, damit die Reiter optimale Bedingungen vorfanden.
Eventuell muss man auch spezielles Hindernismaterial zur Verfügung stellen - auch das kostet erst mal Geld in der Anschaffung und muss vielleicht hier und da mal ersetzt werden, wenn beispielsweise eine Stange beim Kurs kaputt geht.
Nicht zu vergessen ist, dass man sich ja als Stallbetreiber und Anbieter eines Kurses das Finanzielle kümmern muss - man verwaltet die Kursgebühren, bezahlt den Trainer und muss diese Einnahmen in der Regel auch irgendwie in der eigenen Buchhaltung unterbringen und versteuern.
Nicht zuletzt möchte man als Stallbetreiber ja auch einen guten Eindruck bei den Gästen hinterlassen (und man muss ja auch damit rechnen, dass Fotos vom Kurs auf FB landen und jeder Betrachter somit hinters Hoftor schaut) - also war bei uns stets zwei Tage vor einem Kurs noch Großreinemachen angesagt. Dass man bei den Gastboxen, die sonst ja nicht benutzt werden, auch noch mal mit einem Lappen durch die Tränkebecken und die Futtertröge wischt, ist ja auch selbstverständlich, kostet aber eben auch Zeit, die niemand bezahlt.
Gewiss habe ich an manchen Kursen, die hier statt fanden, auch selbst teilgenommen und damit auch vom Wissen des Trainers profitiert, aber bei den Seminaren, für die ich nur die Anlage zur Verfügung stellte, war das Ganze eher Stress und für die paar Euro, die dabei übrig blieben, hätte kaum jemand arbeiten wollen ... manchmal haben wir auch Helfer gebraucht, die ja auch bezahlt oder irgendwie entschädigt werden mussten.
Als Teilnehmer sieht man nicht, was für ein Aufwand die Vorbereitung eines Kurses ist und man nimmt es als selbstverständlich, dass die Box sauber und spinnwebenfrei ist und Trog und Tränke sauber sind. Man erwartet, dass der Hallenboden frisch abgezogen wurde, nicht staubt und nicht zu feucht ist. Dass das Stroh von bester Qualität ist - und je nachdem, wenn Heu angeboten wird, das der Stallbetreiber für 3,50 € pro kleinem Heuballen bezahlt (was bei uns der momentane Preis ist, wenn man sich die Ballen liefern lässt), er das zu dem Preis weiterverkauft, für den er es einkaufte. Aber er muss es lagern und vorfinanzieren.
Für meine Pferde habe ich Heu in großen Rundballen - das ist günstiger, aber wenn man den Gästen erlaubt, sich frei von einem Rundballen zu bedienen, muss man leider damit rechnen, dass die ihr Pferd damit einstreuen (man hat ja auch dafür bezahlt). Also kaufte ich für Kurse immer kleine Heuballen, um dann zwei vor jede Box stellen zu können, die mich 7 € kosteten. Jeder Unternehmer würde bei einem Verkaufspreis von 10 € nicht von einem Gewinn sprechen, denn wenn ich als Stallbetreiber Heu verkaufe, dann muss ich die Mehrwertsteuer dafür ans Finanzamt abführen.
Ich habe viele Jahre Gastpferde bei uns betreut und auch wenn ich 20 € pro Box genommen hätte, wäre das, was übrig blieb nie ein Betrag gewesen, für den jemand bereit gewesen wäre, die Arbeit, die ich mir machte, zu tun.
Außerdem steht es auch jedem frei, sein Heu mitzubringen, wenn es ihm günstiger erscheint.
Natürlich finde ich 20 € für die Hallenbenutzung auch ein bisschen happig, denn eigentlich erwarte ich schon, dass wenn ich einen Kurs besuche, der in einer Reithalle abgehalten wird, ich diese Halle auch kostenfrei benutzen kann, weil die Nutzungskosten mit den Kursgebühren bezahlt werden.
Nun gibt es Stallbetreiber, die für ihre Einstaller die gesparten Hallennutzungsgebühren als Sonderkondition werten, damit sie einen kleinen finanziellen Vorteil haben - das ist auch in Ordnung, aber naürlich habe ich bei 20 € auch geschluckt. Auf der anderen Seite würde ich meine Teilnahme an einem Kurs nicht von 20 € Hallengebühr abhängig machen.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Zitat von Cancanca im Beitrag #16Ich versuche nur, mich hier für den Post über den Lehrgang mit Manolo Oliva zu rechtfertigen, den ich vor ein paar Tagen eingestellt habe, weiter nichts! Ich denke, auch ich darf meine Meinung dazu haben und sie hier frei äußern. Nichts für ungut...
Du brauchst Dich doch gar nicht zu rechtfertigen.
Ich verstehe den Thread so, dass der Lehrgang mit Manolo zwar der Auslöser war, es aber durchaus generell um Kurskosten und wie diese zustande kommen geht
Ganz ehrlich, wenn ich das Einstreu in eine Box von einem Einsteller kippen würde, dann würde ich eher gelyncht als fürs Recyclen gelobt. Bei Spänen vielleicht noch möglich, aber bei Stroh. Wollt ihr wirklich das Euer Pferd das benutze Stroh eines anderen zu fressen bekommt?
Ich denke der Organisator ist nicht immer auch der Stallbetreiber. Meine Mutter nimmt ganz klar eine Anlagenbenutzungsgebühr. Wenn also der Verein was auf ihrer Anlage macht, bekommt sie auch Geld dafür. Denn wir sind schon Tage vorher damit beschäftigt alles für die Gastpferde herzurichten. Paddocks werden aufgebaut, Wassserfässer gefüllt und bereitgestellt, Parkplätze auf unseren Weiden eingerichtet etc. Wenn man bedenkt, dass man hier einen Stundenlohn von 8,50 rechnen darf.
Der Organisator investiert viele Stunden Zeit und ggf. geht er mit der Buchung auch ein Finanzielles Risiko ein, denn wer bucht, der zahlt auch, egal ob der Kurs voll ist oder nicht. Natürlich sind gute Trainer immer gebucht, aber was wenn einer 3 Tage vorher wegen krankem Pferd absagt. Dann hängst du am Telefon und suchst Ersatz. Und das alles für lau? Nee also das kann ich verstehen, dass da auch jemand sich das bezahlen lässt.
Zitat von elchbine im Beitrag #17Also ich schreibe das jetzt mal so, wie ich es empfinde und danach kann man mich auch mit heißem Quark bewerfen, aber auch das wird nichts an meinen Gedanken zu diesem Thema ändern.
Das Problem für den Stallbetreiber sind ja nicht nur die Kosten - klar kann ich mir sagen, dass die zusätzlichen Stromkosten und die Arbeit, die ich mir mache, als Werbekosten für meinen Stall verbucht werden können und Stroh nebst Mistentsorgung mit 15 € bezahlt sind, aber wer denkt zum Beispiel daran, dass man so eine Veranstaltung auch vorbereiten muss?
Ich habe ja nun auf unserem Forsthof ein paar Seminare und Kurse organisiert und ich weiß, wieviel Aufwand es ist, rund 10 Gastpferde und ihre Reiter so unterzubringen, dass alle zufrieden sind. Dazu gehört eben auch, dass man Boxen frisch und üppig genug einstreut.
Das Stroh aus den benutzten Boxen verwenden wir nicht mehr, denn ganz ehrlich? Wenn ich aus den gebrauchten Boxen noch die letzten sauberen Hälmchen rauspuseln muss, um sie dann in die Boxen unserer Pferde zu streuen, ist das ein größerer Arbeitsaufwand, als einfach alles auszuräumen und auf den Mist zu fahren. Außerdem fangen meine Hengste an zu wühlen, wenn das Stroh nach fremdem Pferd riecht.
Dazu kommt, dass Pferde, die nicht so oft zu Seminaren mitgenommen werden, auch ein bisschen gestresst unf aufgeregt sind, wenn sie plötzlich in einem fremden Stall mit fremden Pferden stehen - da kann es nicht nur zu ein bisschen weicheren Äppeln, sondern zu viel hin- und herlaufen kommen ... und wie so eine Box dann aussieht, weiß ich leider nur zu gut - da kann man wirklich kein Stroh mehr gebrauchen, weil nichts wirklich sauber bleibt.
Dass im Trubel des Kursabschlusses noch jemand der Teilnehmer Lust gehabt hätte, seine Box selbst auszuräumen, um sie besenrein zu hinterlassen - davon würde ich nicht ausgehen, denn die ziehen ihre Pferde aus den benutzten Boxen und verladen sie in ihren Anhänger und - tschüß. Vor allem würde hier die Frage zu beantworten sein, wo das Pferd steht, während sein Reiter die Box ausräumt, denn das dauert ja, bis alle Einstreu auf dem Misthaufen ist ... und wer hat schon 10 Mistkarren und 10 Mistgabeln, um jedem Kurstteilnehmer das Ausmisten zeitglich zum Abschluss des Kurses zu ermöglichen?
Aber ich möchte auch noch zum Thema des Gesundheitsrtisiko ein paar Worte schreiben:
Dass ein Pferd, das regelmäßig geimpft und entwurmt wird wirklich keine Viren oder Bakterien einschleppt oder Wurmeier ausscheidet, würde ich auch nicht unterschreiben - es gibt Studien, nach denen bei Pferden, die mit einer Wurmpaste entwurmt wurden, nach 14 Tagen bereits erneut ein Wurmbefall feststellbar wurde. Dazu kommen die Resistenzen, durch die Wurmpasten nicht mehr wirklich wirksam werden.
Dazu kommt, dass ein Pferd sich mit seiner ständigen Umgebung arrangiert. In jedem Stall gibt es Keime - das ist normal, denn steril gemacht werden kann im Prinzip nur, was nicht lebt. Das Immunsystem der Pferde, die in dieser Umgebung leben, entwickelt eine Immunantwort auf diese Keime und kann darum gut damit umgehen. In einer fremden Umgebung muss das Immunsystem aber erst einmal wieder eine Immunantwort auf diese fremden Keime finden. Dazu kommt der Stress durch den Stallwechsel, der das Immunsystem schwächt. Insofern ist jede Unterbringung in einem fremden Stall immer eine Herausforderung für das Immunsystem - auch wenn das Pferd geimpft ist.
Aber ein fremdes Pferd bringt eben auch Keime mit in den Stall, mit denen die Pferde, die immer dort leben, klar kommen müssen. Auch die dort ständig wohnenden Pferde stresst es, wenn sie plötzlich neue Boxennachbarn haben, was ihr Immunsystem schwächt - das Immunsystem muss also auf Hochtouren fahren und dadurch sind diese Pferde auch empfänglicher für diese fremden Keime. Nicht umsonst ist das größte Problem bei Hengst- und Stutenleistungsprüfungen auf Station, dass es fast unvermeidbar ist, den Ausbruch eines Pilzes zu begünstigen, wenn viele fremde Pferde aus unterschiedlichen Ställen mit unterschiedlichem Hygienestatus zusammenkommen ... und irgendein Pferd beginnt auch immer zu schnöddern - auch wenn es geimpft ist. Impfen bedeutet ja auch nicht, dass das Pferd die Krankheitserreger nicht bekommt, sondern nur, dass sie es nicht krank machen, weil das Impfen eine Immunantwort auf bestimmte Krankheitserreger, mit denen es geimpft wird, fördert. Es kann also die Erreger, an denen es nicht erkrankt, trotzdem weiter geben - an die Pferde des Stallbetreibers, die vielleicht einen anderen Impfstatus haben oder an immunschwache Pferde.
Ich möchte diesen Teil des Risikos aber gar nicht weiter ausführen, sondern vor allem darauf eingehen, dass man ja auch den Hallenboden entsprechend vorbereiten muss, wenn man Gäste hat - bei uns wurden Platz und Halle jeden Abend geschleppt und beregnet, wenn wir hier einen Kurs laufen hatten, damit die Reiter optimale Bedingungen vorfanden.
Eventuell muss man auch spezielles Hindernismaterial zur Verfügung stellen - auch das kostet erst mal Geld in der Anschaffung und muss vielleicht hier und da mal ersetzt werden, wenn beispielsweise eine Stange beim Kurs kaputt geht.
Nicht zu vergessen ist, dass man sich ja als Stallbetreiber und Anbieter eines Kurses das Finanzielle kümmern muss - man verwaltet die Kursgebühren, bezahlt den Trainer und muss diese Einnahmen in der Regel auch irgendwie in der eigenen Buchhaltung unterbringen und versteuern.
Nicht zuletzt möchte man als Stallbetreiber ja auch einen guten Eindruck bei den Gästen hinterlassen (und man muss ja auch damit rechnen, dass Fotos vom Kurs auf FB landen und jeder Betrachter somit hinters Hoftor schaut) - also war bei uns stets zwei Tage vor einem Kurs noch Großreinemachen angesagt. Dass man bei den Gastboxen, die sonst ja nicht benutzt werden, auch noch mal mit einem Lappen durch die Tränkebecken und die Futtertröge wischt, ist ja auch selbstverständlich, kostet aber eben auch Zeit, die niemand bezahlt.
Gewiss habe ich an manchen Kursen, die hier statt fanden, auch selbst teilgenommen und damit auch vom Wissen des Trainers profitiert, aber bei den Seminaren, für die ich nur die Anlage zur Verfügung stellte, war das Ganze eher Stress und für die paar Euro, die dabei übrig blieben, hätte kaum jemand arbeiten wollen ... manchmal haben wir auch Helfer gebraucht, die ja auch bezahlt oder irgendwie entschädigt werden mussten.
Als Teilnehmer sieht man nicht, was für ein Aufwand die Vorbereitung eines Kurses ist und man nimmt es als selbstverständlich, dass die Box sauber und spinnwebenfrei ist und Trog und Tränke sauber sind. Man erwartet, dass der Hallenboden frisch abgezogen wurde, nicht staubt und nicht zu feucht ist. Dass das Stroh von bester Qualität ist - und je nachdem, wenn Heu angeboten wird, das der Stallbetreiber für 3,50 € pro kleinem Heuballen bezahlt (was bei uns der momentane Preis ist, wenn man sich die Ballen liefern lässt), er das zu dem Preis weiterverkauft, für den er es einkaufte. Aber er muss es lagern und vorfinanzieren.
Für meine Pferde habe ich Heu in großen Rundballen - das ist günstiger, aber wenn man den Gästen erlaubt, sich frei von einem Rundballen zu bedienen, muss man leider damit rechnen, dass die ihr Pferd damit einstreuen (man hat ja auch dafür bezahlt). Also kaufte ich für Kurse immer kleine Heuballen, um dann zwei vor jede Box stellen zu können, die mich 7 € kosteten. Jeder Unternehmer würde bei einem Verkaufspreis von 10 € nicht von einem Gewinn sprechen, denn wenn ich als Stallbetreiber Heu verkaufe, dann muss ich die Mehrwertsteuer dafür ans Finanzamt abführen.
Ich habe viele Jahre Gastpferde bei uns betreut und auch wenn ich 20 € pro Box genommen hätte, wäre das, was übrig blieb nie ein Betrag gewesen, für den jemand bereit gewesen wäre, die Arbeit, die ich mir machte, zu tun.
Außerdem steht es auch jedem frei, sein Heu mitzubringen, wenn es ihm günstiger erscheint.
Natürlich finde ich 20 € für die Hallenbenutzung auch ein bisschen happig, denn eigentlich erwarte ich schon, dass wenn ich einen Kurs besuche, der in einer Reithalle abgehalten wird, ich diese Halle auch kostenfrei benutzen kann, weil die Nutzungskosten mit den Kursgebühren bezahlt werden.
Nun gibt es Stallbetreiber, die für ihre Einstaller die gesparten Hallennutzungsgebühren als Sonderkondition werten, damit sie einen kleinen finanziellen Vorteil haben - das ist auch in Ordnung, aber naürlich habe ich bei 20 € auch geschluckt. Auf der anderen Seite würde ich meine Teilnahme an einem Kurs nicht von 20 € Hallengebühr abhängig machen.
Sabine das ist doch völlig in Ordnung, denn jeder muss für sich entscheiden wie er was handhaben möchte, wobei ich mit einem immunschwachen Pferd nirgends hinfahren würde . Und ein gesundes Pferd übersteht auch einen kurzen Aufenthalt in einer fremden Umgebung unbeschadet, wenn nicht gerade versiffte Verhältnisse bestehen. Vieleicht wird die Figur etwas schlanker, hatte ich bei Pina nach einer Woche Urlaub , hat ihr aber nicht geschadet. Aber man konnte sehen wie froh sie war den Hänger besteigen zu dürfen für die Rückfahrt.
Sicherlich ist so eine Kursvorbereitung auch einiges an Arbeit, das stellt keiner in Frage. Aber Pferde machen allgemein viel Arbeit da beißt die Maus kein Faden ab.
Das misten am Ende eines Lehrgangs ist bei vernünftigen Teilnehmern denke ich kein Problem, wenn der Stall Paddocks hat auf den man sein Pferd auch mal während des Kurses stellen kann oder mein Pferd steht halt wärend ich ausräume in der Stallgasse oder auch in der Box, letzteres machen meine sogar sehr gerne wenn ich Samstags gründlich Miste , dafür kommen sie extra rein um zu kontrollieren ob ich das richtig mache Deshalb bringe ich sie meist erst auf die Weide, da ich sonst mehr mit Casper aus der Box schicken zu tun habe, als zum misten komme. Ich mache meine Box, zu Hause wie auch woanders, auch zwischendurch sauber, denn ich möchte mein Pferd ja in einer sauberen Box wissen und damit meine Pferde eben nicht alles völlig untertreten und so ist das dann auch nicht mehr so eine große Angelegenheit am Ende meine Box auszuräumen nach eh nur 2 Tagen. Es gibt für alles eine Lösung wenn man nur danach sucht. Es wird auch immer wieder TN geben, die man sich nicht wünscht, aber ich denke der Großteil ist vernünftig und weiß das ein Pferd mit 2. Vornamen Arbeit heißt und erst der Nachname Spaß ist. Allerdings muss man die auch eindeutig kommunizieren.
Und ja es gibt mehr Leute als man denkt denen 40 Euro mehr oder weniger für einen 2 Tages Kurs schon etwas ausmachen. Wenn ich auf´s Geld nicht so genau schauen muss, dann ist das was anderes. Und da bin ich bei denjenigen die gerne mal an einem Kurs teilnehmen würden, nicht weil sie damit prahlen möchten sondern um mal über den Tellerrand zu schauen, etwas neues / anderes lernen möchten, aber aufgrund solcher Preise nicht die Möglichkeit haben, finde ich sehr schade. Es geht mir auch nicht darum das der Veranstalter nicht auf seine Kosten kommen soll, sondern wirft sich bei mir die Frage auf was die Lehrgänge im Gegensatz zum normalen so teuer macht, wie in diesem Fall halt in den Nebenkosten und ich eben das Gefühl habe das, außer man möchte Gewinnmaximierung, das diese eben überdurchschnittlich hoch sind.
Denn mal weitergesponnen muss der Pferdebesitzer auch wenn er dann zu Hause die Box nicht nutzt, diese ja auch noch zahlen.
Ich habe mit Sicherheit kein Problem 20-25 Euro für eine Box pro Tag zu zahlen, aber bei 50 Euro hört mein Verständnis dann doch irgendwie auf.
Und wenn ich nicht möchte das meine Kurzzeiteinsteller das Heu als Einstreu benutzen dann fütter ich halt selbst, denn auch dafür sehe ich die Boxgebühr, das mache ich ja bei meinen Dauereinstellern normalerweise auch!
Denn für mich macht lediglich das Putzen der Boxen und das Stroh was ich einstreue und wegschmeiße für mich ein mehr gegenüber den Dauereinstellern aus. Wenn meine Anlage gepflegt ist muss ich vorher auch keinen Frühlingsputz machen, das Reitbahnabziehen ist für mich bei einer Halle auch ein normales vorgehen wenn die Halle genutzt wird.
Nur ein Beispiel: ich war 5 Tage bei meiner Freundin in Lüneburg, meine Pferde standen natürlich auf dem Hof wo auch ihr Pferd stand, die Boxen waren auf Naturboden (Sand) Stroh nur als Futter, Heu zur freien Verfügung, misten musste ich selbst, füttern wurde morgens und wenn ich nicht da war gemacht, am Tag haben ich selbst gefüttert, bezahlt habe ich pro Tag 10 Euro. Der Platz und auch die Halle wurden täglich abgezogen, bis auf den 2. kleinen Platz der auch als Auslauf diente. Ich konnte dort alles benutzen was die Anlage bot ohne dafür extra zu zahlen. Denn ob ich da war oder nicht, das waren die normalen täglichen Arbeiten der Stallbesi. Sie hat von mir den gleichen Tagessatz genommen wie für die anderen Einsteller, und deren Pferde mussten nicht mal gefüttert werden, da es ein Aktivstall mit Automatikfütterung war.
In einem anderen Urlaubsstall zahlte ich 15 Euro auch all Inclusive, die Boxen wurden gereinigt und das noch brauchbare Stroh weiterverwendet. Mein Pferde hatten dort natürlich auch das Reststroh vom Vorpferd + frisches, waren vor wie nachher gesund. Das Bsp. bitte nicht falsch verstehen, ich möchte damit nur sagen, das wir in manchen Dingen evtl. viel zu pingelig sind.
Und zu der Vorbereitung für mich beinhaltet die Kursgebühr eben auch die Vorbereitung zu eben diesem. Wenn ich mich für einen Kochkurs anmelde, zahle ich ja neben der Kursgebühr nicht auch noch mal die Küchenbenutzung. Lediglich ein Hotelzimmer müsste ich dann noch mal selbst bezahlen wenn die Entfernung zum Kursort dies erfordert.
Jeder folgt in seinem Leben einer Straße. Keiner weiß vorher, wann und wo sie endet. Alle hinterlassen Spuren und manche kreuzen unseren Weg. Einige, die wir trafen, werden wir nicht vergessen. Auch wenn sie für immer gehen, in unseren Herzen und unserer Erinnerung bleiben sie, FÜR IMMER!
also irgendwie bin ich froh, dass bei uns nur ab und an mal Kurse für die eigenen Einstaller und für Tagesgäste stattfinden
Bei uns sieht es immer gleich aus, da wird nicht vorher noch groß Frühjahrsputz gemacht. Ich würd mir verarscht vorkommen, wenn für Gäste extra sauber gemacht wird, aber für die Einstaller nicht
Ist ein Stall in dem wir gern stehen, auch mit seinen Spinnweben. Das ändert nichts an seiner Qualität. Hat den Vorteil, dass wenn ein Gast später mal Einstaller werden möchte, er/sie nicht mit übersteigerten Erwartungen kommt. Wir sind halt wie wir sind
Zitat von eike im Beitrag #19Ganz ehrlich, wenn ich das Einstreu in eine Box von einem Einsteller kippen würde, dann würde ich eher gelyncht als fürs Recyclen gelobt. Bei Spänen vielleicht noch möglich, aber bei Stroh. Wollt ihr wirklich das Euer Pferd das benutze Stroh eines anderen zu fressen bekommt?
Warum denn nicht solange es nur das saubere Reststroh ist und eine Lage frisches übergestreut ist in einem Offenstall z. B, laufen ja auch alle Pferde über das gleiche Stroh.
Zitat von eike im Beitrag #19Ich denke der Organisator ist nicht immer auch der Stallbetreiber. Meine Mutter nimmt ganz klar eine Anlagenbenutzungsgebühr. Wenn also der Verein was auf ihrer Anlage macht, bekommt sie auch Geld dafür. Denn wir sind schon Tage vorher damit beschäftigt alles für die Gastpferde herzurichten. Paddocks werden aufgebaut, Wassserfässer gefüllt und bereitgestellt, Parkplätze auf unseren Weiden eingerichtet etc. Wenn man bedenkt, dass man hier einen Stundenlohn von 8,50 rechnen darf.
Das ist ja auch legitim, es kommt ja aber auf die Höhe an und mir erschloss sich hier nicht warum Fremdreiter in dem Stall für 60 Min Hallenbenutzung 5 Euro bezahlen und Seminarbesucher für 2 x 30 min 20 Euro bezahlen sollen.
Zitat von eike im Beitrag #19Der Organisator investiert viele Stunden Zeit und ggf. geht er mit der Buchung auch ein Finanzielles Risiko ein, denn wer bucht, der zahlt auch, egal ob der Kurs voll ist oder nicht. Natürlich sind gute Trainer immer gebucht, aber was wenn einer 3 Tage vorher wegen krankem Pferd absagt. Dann hängst du am Telefon und suchst Ersatz. Und das alles für lau? Nee also das kann ich verstehen, dass da auch jemand sich das bezahlen lässt.
In den meisten Fällen musst du als TN zahlen ob du teilnimmst oder nicht, oder selbst einen Ersatz stellen. Hätte ich im März an dem gebuchten Seminar nicht teilnehmen können hätte ich z. B. trotzdem kein Geld zurück bekommen, außer ich hätte Ersatz gestellt. Und sicher ist auch das für mich legitim, wobei das Honorar des Trainers für die Trainingseinheit dann ja wegfallen würde, da er ja dann eben früher nach Hause könnte. Das ist halt eine Sache der Vereinbarung.
Jeder folgt in seinem Leben einer Straße. Keiner weiß vorher, wann und wo sie endet. Alle hinterlassen Spuren und manche kreuzen unseren Weg. Einige, die wir trafen, werden wir nicht vergessen. Auch wenn sie für immer gehen, in unseren Herzen und unserer Erinnerung bleiben sie, FÜR IMMER!
Zitat von Casper109 im Beitrag #22 wobei das Honorar des Trainers für die Trainingseinheit dann ja wegfallen würde, da er ja dann eben früher nach Hause könnte. Das ist halt eine Sache der Vereinbarung.
Meistens ist es doch so, dass Festpreise vereinbart werden, die dann nur durch alle geteilt werden.
Zitat von Cancanca im Beitrag #16Ich versuche nur, mich hier für den Post über den Lehrgang mit Manolo Oliva zu rechtfertigen, den ich vor ein paar Tagen eingestellt habe, weiter nichts! Ich denke, auch ich darf meine Meinung dazu haben und sie hier frei äußern. Nichts für ungut...
Cancanca du brauchst dich dafür nicht zu rechtfertigen, mir ist nur aufgefallen und das ist nicht nur bei Seminaren / Kursen so, sondern auch bei Artikeln für Pferde, das man mittlerweile das Gefühl hat, Pferdebesitzer haben massenhaft Geld und müssen nicht auf den Euro schauen.
Jeder folgt in seinem Leben einer Straße. Keiner weiß vorher, wann und wo sie endet. Alle hinterlassen Spuren und manche kreuzen unseren Weg. Einige, die wir trafen, werden wir nicht vergessen. Auch wenn sie für immer gehen, in unseren Herzen und unserer Erinnerung bleiben sie, FÜR IMMER!
Casper, diese Meinung zieht sich ja wie ein roter Faden schon seit Jahren durch alles, was mit der Reiterei zu tun hat. Ein Pferdebesitzer hat Kohle ohne Ende. So ist ja wohl auch die Pferdesteuer entstanden....
Ich wollte nur dem vorbeugen, dass - gerade was meinen eingestellten Kurs von Manolo angeht - hier der Tenor laut wird, dass die zusätzlichen Kosten für den Kurs etwas mit Abzocke zu tun haben, denn das wurde hier bereits so ausformuliert. Ich kenne die Umstände in unserem Stall, ebenso die Stallbesitzerin sehr gut, so dass ich am besten einschätzen kann, ob sie sich über die separaten Kosten bereichern will oder nicht. Und das ist hier nicht wirklich der Fall. Mit Akribie wird dieser Kurs vorbereitet. Es gibt für alle (selbst für die Zuschauer) immer Getränke und Essen griffbereit. Unterkünfte werden organisiert, für abgesprungene Teilnehmer wird Ersatz gesucht (daher mein Post), etc.
Zitat von Börgi im Beitrag #21also irgendwie bin ich froh, dass bei uns nur ab und an mal Kurse für die eigenen Einstaller und für Tagesgäste stattfinden
Bei uns sieht es immer gleich aus, da wird nicht vorher noch groß Frühjahrsputz gemacht. Ich würd mir verarscht vorkommen, wenn für Gäste extra sauber gemacht wird, aber für die Einstaller nicht
Ist ein Stall in dem wir gern stehen, auch mit seinen Spinnweben. Das ändert nichts an seiner Qualität. Hat den Vorteil, dass wenn ein Gast später mal Einstaller werden möchte, er/sie nicht mit übersteigerten Erwartungen kommt. Wir sind halt wie wir sind
Naja - ich habe ja in der Regel keine Einstaller und insofern fege ich auch nicht täglich die Spinnweben ab oder entmoose alle Pflastersteine. Insofern mache ich entweder für mein eigenes Bedürfnis nach Sauberkeit oder für Gäste den großen Stallputz.
Wobei ich es aber auch aus meiner Einstellerzeit so kenne, dass wenn irgendwelche Aktionen im Stall anstehen, dann eben auch die Viereckzäunchen für einen Dressurkurs noch mal weiß gestrichen oder die Hindernisse für den Springkurs nachgemalert werden - ich bin mir deshalb als Einstaller nicht schlechter behandelt vorgekommen, denn so ein Kurs ist etwas Besonderes und da wird dann eben auch etwas Besonderes geboten - meist hat man als Vereinsmitglied sogar bei der Malerei noch geholfen.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ich habe übrigens den Einwand, dass es bei mir nicht an 20 € scheitert, wenn ich einen Kurs besuchen möchte, nicht geschrieben, um damit zum Ausdruck zu bringen, dass es mir nicht aufs Geld ankommt. Vielmehr denke ich halt, dass wenn ich sowieso mit Anfahrtskosten, Hotelzimmer, Einstellkosten fürs Pferd und Kurskosten rund 500 € investiere, es dann auch nicht mehr auf 20 € ankommt, die ich als Hallengebühr entrichten muss. Insofern würde meine Teilnahme, wenn ich diesen Kurs unbedingt besuchen möchte und all den Aufwand, der damit verbunden ist auf mich nehme, von eben diesen 20 € abhängig machen.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
@ Casper: Ich gebe Dir natürlich in vielen Deiner Ansichten Recht - ich wundere mich auch, warum Kurskosten so extrem variieren und dass ein besonders bekannter Trainer für mich und mein Pferd zwingend mehr Hilfe erwarten lässt, als irgendein NoName mit viel Enthusiasmus und Erfahrung, kann ja auch keiner garantieren. Aber natürlich wird jemand, der sich einen Namen machen konnte, auch davon profitieren wollen - das ist ja legitim. Schließlich ist es ja auch für den Schüler immer eine Art Visitenkarte, wenn er sagen kann, er hat bei einer Größe der Reitkunst Kurse absolviert - und darum bezahlt man da auch mal ein bisschen mehr.
Bei den Kosten, die ein Stallbetreiber für die Anlagennutzung geltend macht, bin ich eben auch selbst Betroffener und insofern auch ein bisschen emotionaler, weil ich am Ende so eines Kurses immer feststellte, dass ich schlussendlich drauflegte.
Trotzdem habe ich mal - angeregt durch diese Diskussion - auf der Internetseite von meinem alten Reitverein nachgeschaut, wie sehr die Kurskosten in den letzten 20 Jahren gestiegen sind. Und ich war sehr erstaunt, dass sie sogar günstiger wurden!
Ich hatte 1994 bei der Reithallengesellschaft Laufen (Schweiz) jeden Dressur-Kurs mit Peter Cook gebucht. Er unterrichtete ja auch die Damensattelgruppe und half mir bei den ersten Schritten zur Piaffe und Passage mit meinem damaligen Halbblüter. Ein drei-Tageskurs mit ihm kostete damals 360 Franken - inzwischen kostet der Kurs nur noch 330 Franken!
Auch die Kosten zum Einmieten in der Reithalle Laufen wurden gesenkt - ich zahlte damals für jedes Pferd pro Jahr 1200 € Jahresgebühr für die Hallennutzung/ bei drei Pferden waren das 3600 Franken im Jahr! Inzwischen kostet es für ein Pferd nur noch 1 Pferd 1'050.- Franken, bei zwei Pferden 1'600.- Franken und für drei Pferde zahlt man jetzt nur noch 1'900.- sFr jährlich.
Vielleicht hat man eben doch gemerkt, dass das Geld nicht mehr so locker sitzt - zumindest in der Schweiz.
Zum Thema Misten muss ich allerdings auf meiner Meinung beharren, dass die Kursteilnehmer diesbezüglich nicht unbedingt Bereitschaft signalisierten, sich nach Kursende noch mit der Reinigung ihrer Boxen auseinander zu setzen. Ich habe bei einem Westernreiten-Kurs mal angeboten, dass die Kursteilnehmer entweder selber misten oder 10 € fürs Ausräumen der Box bezahlen - alle zahlten lieber 10 € und konnten dafür nach Kursende nach Hause fahren, anstatt noch Karre um Karre auf den Mist zu schieben. Dabei waren das fast alles Leute, die ihre Pferde zuhause stehen haben und sie täglich misten - aber woanders zahlt man dann doch lieber, anstatt selbst schwitzen zu müssen.
Ich gebe aber zu, dass ich auch lieber bezahlt hätte, als die ganze Box auszuräumen ;-)
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Liebe Leute ich bin doch sehr erstaunt, was hier alles an Kosten und Mühen angegeben wird, um so hohe Kurskosten zu rechtfertigen und das scheint mir keinesfalls realistisch zu sein. Z.B. Stall säubern und Spinnweben abkehren fällt doch nicht explizit durch die Veranstaltung eines Kurses an sondern muß von Zeit zu Zeit sowieso getan werden also kann man den Zeitaufwand und die Kosten für die eigene Arbeitsleistung dann auch nicht auf den Kurs umlegen. Genauso die Aussage, daß die übrigen Einsteller dann ja die Halle nicht benützen können. Na und??? Dadurch hat der Betreiber der Anlage aber keinen finanziellen Aufwand oder Nachteil, weil er kaum für 2 Tage eine Einstellgebühr an die Einstaller refundieren wird, nur weil sie die Anlage an vielleicht sogar nur einem Wochenende im Jahr nicht benutzen können. Dafür wird sicher jeder Verständnis haben. Selbst wenn für einen Kurs ein spezielles Equipment angeschafft wird oder Hindernisstangen ausgetauscht werden, weil sie morsch oder abgesplittert sind, dann sind das doch nicht rein auf den Kurs umzulegende Kosten, weil die Sachen auch nachher noch verwendet werden. Wenn jeder Einstell-Betrieb jeden Handgriff, den er rund ums Pferd tätigt eins zu eins auf jedes einzelne umlegen würde, dann bekäme man keinen Einstellplatz mehr unter 400,- im Monat. Alleine schon wenn ich nur 1 h/Pferd und Tag für füttern und misten rechne mit einem Stundenlohn von 8,50, dann wären das schon 255,-, zzgl. Futter und Einstreu, Steuer, Versicherung, Arbeit rund um die Anlage etc., dann wäre es bei den meisten Leuten aufgrund der finanziellen Situation bald vorbei mit einem eigenen Pferd.
Ich organisiere jedes Jahr einen Wochenend-Workshop mit einem mehrmaligen Weltmeister im Hundesport. Hunde- und Pferdetrainer kosten je nach Können ungefähr gleich viel, deshalb weiß ich auch, welche Kosten so ein Wochenende mit sich bringt. Wir verlangen pro Person mit Hund 150,-- inkl. Mittagessen und 2 Getränken für Sa. und So., wobei wir max. 10 Leute mit Hund nehmen. Für Zuschauer ohne Hund (max. 20) nehmen wir 100,-- auch inkl. Essen und Getränken und da ist finanziell immer was übriggeblieben und wir haben nie draufgezahlt. Kosten für Rasenmähen des Platzes haben wir natürlich nicht einberechnet, weil das sowieso gemacht werden muß, auch wenn normale Mitglieder trainieren. Genauso werden Kosten für Geräte wie Schrägwand, Hindernis oder Revierwände nicht umgelegt, weil die ja sowieso das ganze Jahr verwendet werden. Hundeboxen werden nach dem Wochenende gereinigt und desinfiziert, damit sie den Vereinsmitglieder danach wieder zur Verfügung stehen. Und es gab auch noch nie Probleme mit Vereinsmitgliedern, weil sie an diesem Wochenende nicht am Platz trainieren konnten. Falls mal jemand kurzfristig ausfällt haben wir von vornherein festgelegt, daß er seine Kosten nur zurückerstattet bekommt, wenn Ersatz gefunden wird. Es wird deshalb vorab eine Warteliste geführt, wo Interessenten vermerkt werden, falls die 10 Plätze mit Hund schon vergeben wurden aber einer frei wurde.
Wie gesagt, ich sehe da große Parallelen und kann deshalb die Kurskostenberechnung in dieser Höhe nicht nachvollziehen.
Ich weiß nicht, ob man das nun 1:1 mit den Aktivitäten im Hundesport vergleichen kann, denn dann müsste man von einer privaten Trainingsanlage beispielsweise einer privaten Hundeschule ausgehen, wo der Betreiber der Anlage sein täglich Brot mit dem Hundesport und der Ausbildung von Hunden verdient.
Wenn ein Reitverein eine Veranstaltung abhält, dann helfen in der Regel die Mitglieder alle mit - und bei uns im Hundesportverein war das nicht anders, denn da gab es eben auch Arbeits- und Helferwochenenden, wo Anwesenheit zwar nicht verordnet wurde, aber doch gern gesehen war. Klar gab es dann auch mal ein Helferessen oder einen dankbaren Händedruck vom 1. Vorsitzenden, aber der Verein musste die helfenden Mitglieder nicht finanziell entlohnen.
Wenn ich als privater Stallbetreiber einen Kurs auf meiner Reitanlage abhalten lasse, muss ich aber die helfenden Hände bezahlen. Natürlich fegt man hier und da mal Spinnweben ab und entmoost, wenn Zeit dazu ist, die Zäune und die Plastersteine. Klar streicht man auch mal die Stallfassade und gönnt den Boxentüren ein bisschen Holzschutzmittel, aber das machen wir peu á peu, wie es gerade passt.
Wenn wir aber die Anlage für einen Kurs zur Verfügung stellten, musste das alles zwei Tage vor dem Kurs erledigt werden und dann schaffen wir das auch nicht zu zweit an einem oder zwei Tagen.
Ich diskutiere das auch gerne mit jedem, der von den Pferden lebt und das nicht nur als Hobby macht, sondern als Unternehmer im Pferdesportsektor.
Natürlich könnte ich heute meine Reitsportanlage auch kostenlos zur Verfügung stellen und den Leuten ein Sparschwein hinstellen, damit sie mir ein Trinkgeld für meine Extraarbeit reinstecken können, aber als ich hier jede Box für Gaststuten oder Rekonvaleszenzpferde brauchte, musste ich wirtschaftlich denken und handeln und dem Finanzamt die Mehrwertsteuer für jede Einnahme, die über mein Geschäftskonto lief, überweisen.
Wenn ich Stroh einkaufte, dann musste ich auch über dessen Verbleib Rechenschaft ablegen, damit wir nicht etwa Stroh verkauften, ohne dafür MwSt abzuführen.
Und auch wenn ich nun keinesfalls am Wert eines Trainers rütteln möchte oder den Preis, den er verlangt, in Frage stellen, aber wenn 10 Leute rund 300 € für den Trainer bezahlen und der dann mit 3000 € nach Hause geht, warum darf der Stallbetreiber, der keinen geringeren Arbeitsaufwand hat und auch mindestens 10 Stunden seiner Arbeitszeit einsetzt, damit sich jeder Teilnehmer und alle Gastpferde wohlfühlen, nicht wenigstens 5 € oder meinetwegen auch 10 € an einer Box verdienen?
Warum muss er das Heu zu dem Preis abgeben, für das er es einkauft?
Die Einstaller zahlen eine monatliche Miete für ihre Box und die Anlagennutzung - wenn durch sie ein Hindernisteil kaputt geht, dann habe ich aber im besten Fall auch jeden Monat ein bisschen Geld über, für das ich dann solche Gebrauchsgegenstände neu anschaffe oder reparieren lasse. Wenn das Pferd eines Kursteilnehmers eine Hindernisstange zerbricht und ich sie neu anschaffen muss, weil das ja auch einem meiner Einstaller hätte passieren können, dann ist das aber nicht meinem Einstaller passiert, der für die Nutzung des Parcours mit seiner Boxenmiete zahlt, sondern einem Kustteilnehmer, der dem Trainer zwar 300 € gibt, aber von mir verlangt, dass ich ihm meinen Parcours umsonst zur Verfügung stelle und dann auch noch den Schaden selbst trage.
Ich denke, dass Du vielleicht zuhause auch ein paar Übungshindernisse für Hunde oder Pferde hast. Was würdest Du sagen, wenn jemand Deinen Trainingsplatz und Dein Equipment kostenlos benutzen möchte und Dich dann mit einem eventuellen Schaden zurücklässt und Dir noch sagt, dass Du das Hindernis ja sowieso irgendwann einmal hättest ersetzen müssen?
Ganz ehrlich? Wenn ich auf dem Springplatz vom Reitverein trainieren wollte, musste ich eine Haftpflichtversicherung nachweisen, damit ein von mir verursachter Schaden auch bezahlt wird. Hier trat mir ein Pferd in mein Dressurviereckgätterchen und der Reiter war lediglich besorgt, dass sein Pferd sich hätte verletzen können, sah es aber als selbstverständlich an, dass in den Kurskosten die Nutzung der Anlage inbegriffen ist und somit auch das kaputte Gätterchen unter das Risiko fällt, das jemand eingeht, der seine Anlage zur Verfügung stellt.
Ich wollte nicht um 40 € streiten, aber sind es nicht genau die 40 €, die den Kursteilnehmern dann sauer aufstoßen, weil der Stallbetreiber sich scheinbar damit bereichert?
Die meisten dieser Beiträge hier gehen um die zu hohen Nebenkosten, die der Stallbetreiber in Rechnung stellt - kaum jemand fragt, ob der Trainer nicht unbedingt das Zehnfache eines "normalen" Trainers nehmen muss. Ist der Trainer so immens mehr wert, als derjenige, der sich um das Wohlergehen der Gastpferde kümmert, damit es ihnen an nichts fehlt, dass der Trainer das zehnfache eines "normalen" Reitlehrers nehmen darf, aber der Stallbetreiber darf keinen Cent verdienen?
Und ich ärgere mich jetzt wirklich, denn wenn ich daran denke, dass ich hinter jedem Teilnehmer herarbeiten durfte, weil da keiner auf die Idee kam, die Äppel, die sein Pferd auf meinem Gehweg verlor, wieder aufzunehmen. Die zogen ihre Pferde aus den gut eingestreuten Box und das Stroh gleich mit hinaus, damit ich es wieder reinfegen durfte. Manche fegten sogar ihren Pferdeanhänger auf unserem Parkplatz aus und ließen den Dreck für mich liegen.
Ja - ich muss auch für mein Schönheitsempfinden ab und zu mal Spinnweben wegfegen, aber das fällt unter mein Hobby. Wenn ich aber hinter fremden Leuten herfege, ihren Mist entsorge, ihre überall stehen gelassenen Flaschen einsammle, damit kein Pferd nachher in Scherben tritt oder meinen zum Springbrunnen mutierten Wasserschlauch ersetzen muss, weil irgendein Gastpferd darauf mit stollenbesetzen Eisen darauf herumtanzte, dann ist das Arbeit und die dient nicht meinem Vergnügen.
Mir wurde vor Jahren an einem Nachbrenntermin des Trakehner Verbandes für meine Stute und mein Fohlen eine Box angeboten, damit die Beiden nicht auf dem Anhänger auf ihren Auftritt warten mussten. Die Stallbetreiber sahen dann, dass mein Fohlchen sich den Schweif bekleckert hatte und meinten sofort, dass ich doch die Waschbox benutzen dürfte, um die Pferde wieder auf Hochglanz zu bringen. Ich nahm das dankbar an. Dann gab es nach dem Brenntermin noch einen Umtrunk mit Kaffee, Sekt und selbsgebackenem Kuchen - nichts davon wurde in Rechnung gestellt, aber ich fand es selbstverständlich, einen Zwanziger in die Kaffeekasse zu stecken, denn dass sich jemand so um meine Pferde müht, finde ich nicht selbstverständlich.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
»
Unser Stübchen
»
Smalltalk
»
Gedanken zu Kosten bei Seminaren / Lehrgängen
05.01.2016 11:17 (zuletzt bearbeitet: 05.01.2016 11:29)
Thema drucken
Antworten
. Und ein gesundes Pferd übersteht auch einen kurzen Aufenthalt in einer fremden Umgebung unbeschadet, wenn nicht gerade versiffte Verhältnisse bestehen. Vieleicht wird die Figur etwas schlanker, hatte ich bei Pina nach einer Woche Urlaub 
, hat ihr aber nicht geschadet. Aber man konnte sehen wie froh sie war den Hänger besteigen zu dürfen für die Rückfahrt.
in einem Offenstall z. B, laufen ja auch alle Pferde über das gleiche Stroh.
