So. Die letzten beiden Wochen lief's auf der Arbeit unterirdisch. Ich gefrustet und unkonzentriert, meine Chefin zunehmend genervt von mir... Kann ich auch verstehen, geht mir selber genauso. Jedenfalls hat das heute darin gegipfelt, dass ich wieder nichts zustande gebracht hab und sie mich mit der Empfehlung, mir zu überlegen ob ich den Job noch will, nach Hause geschickt hat.
Eigentlich ist die Antwort ja auch schon klar. Ich hab schon vor einigen Tagen bei meiner Freundin gefragt, die ja bei der schon erwähnten Holzfirma arbeitet, ob es da irgendwelche Job- oder Ausbildungsmöglichkeiten gibt. Ausbildung fällt leider weg, da sie dort keine Bürokauffrau anbieten, nur Industrie; dafür reicht leider mein mathematisches Verständnis wiederum nicht. Aber sie fragt ihre Kollegin nach Quereinsteiger-Jobs, sobald diese wieder aus dem Urlaub da ist.
Ansonsten muss ich wohl nun wirklich einfach rumschauen und in Supermärkten oder bei der Varta oder sonstwo anfragen.
Vielleicht war das heute ja auch irgendwie eine Art karmagesteuerter A***tritt, oder sowas ^^" Hachjeh, doch alles irgendwie kompliziert und so.
Ich kann dich so gut verstehen, weil mir ist es vor genau 10 Jahren auch so ergangen. Nach meiner Matura (Abitur) war für mich klar, daß mich mein Berufsleben ins Büro führt. Insgesamt habe ich 12 Jahre im Büro gearbeitet, einen sehr gut bezahlten Job als Sekretärin gehabt und doch wurde nach einigen Jahren das Gefühl immer größer, daß ich das nicht mehr auf Dauer machen möchte. Selbst zu kündigen kam für mich nicht in Frage, weil ich dann auf eine größere Abfertigungs-Summe verzichtet hätte. Eines Tages ist dann der Chef auf mich zugekommen und hat mir verkündet, daß sie mich leider kündigen müßten, weil die Verwaltungsbelange nur mehr von der Zentrale aus gemanaget würden. Das war für mich kurzfristig wirklich ein großer Schock, weil auch meine Finanzen auf ein gewisses regelmäßiges Einkommen ausgerichtet waren. Aber es war meine große Chance. Ich habe dann die Ausbildung zum Hundetrainer gemacht und einen Lehrgang zum reitpädagogischen Betreuer besucht und abgeschlossen. Zu dieser Zeit hatte ich keinen Partner, der mich finanziell unterstützt hätte. So habe ich jobmässig alles gemacht, was ich bekommen konnte. Stall ausmisten, Bierzapfen im Pub etc. Mittlerweile arbeite ich nur mehr 2 Tage in der Woche, um ein fixes Einkommen zu haben. Den Rest teile ich mir selbst ein und mache Hundetraining, Seminare rund um den Hund etc. Und ich habe sehr viel Zeit für meine Pferde und Hunde. Ich würde also einen Neuanfang nicht immer negativ sehen. Es ist oft eine große Chance, sich Arbeit zu suchen, die man gerne tut, auch wenn man zwischendurch mal Jobs annehmen muß, die einem nicht so Spaß machen. Außerdem finde ich es nicht so schlimm, auch mal am Wochenende zu arbeiten, dafür hat man ja unter der Woche frei. Und man wird ja nicht jedes WE eingeteilt.
Momentan geht es mir auch so, dass ich es mir gut vorstellen kann, bis zum nächsten Ausbildungsjahr jobben zu gehen. Wochenendarbeit schreckt mich momentan noch ein bisschen ab, aber ich bin auch nicht dran gewöhnt, dafür freie Tage zum Ausgleich unter der Woche zu bekommen. Vermutlich muss ich erstmal realisieren, dass es das in anderen Jobs auch tatsächlich gibt...
Du bist noch in der Ausbildung oder? Ich kann Dir für Deinen Lebenslauf nur empfehlen, Zähne zusammenbeissen , das Beste geben und DURCH. Welches Lehrjahr bist Du denn? Leider macht es sich immer ganz doof, in der Lehre abzubrechen und die Chancen auf eine weiter gut qualifizierte Ausbildung schwindet.
Die Zeit geht vorbei und danach hast Du bessere Voraussetzungen für einen Wechsel. EIne Nichtübernahme nach der Lehre lässt sich einfach bei jedem potentiellen Arbeitgeber besser verkaufen.
Versuche positiv an unangenehme Aufgaben heranzugehen und lass Dich nicht in so eine negative Gedankenschleife reinziehen. Stecke Dir ein berufliches Ziel, wohin DU mal willst und dass das Jetzt und Hier einfach nur die Hürden sind, um dieses Ziel zu erreichen.
Eine positive Grundhaltung spiegelt sich auch beim Arbeitgeber Dir gegenüber, das macht gute Laune und lässt einen auch nervige Dinge oft in einem anderen Licht erscheinen.
Wenn ich zum Beispiel mal eine sehr nervigen Klienten habe, versuche ich schon auf der Fahrt bewusst zu lächeln und konzentriere mich nicht auf das Ende des Termins, sondern den Inhalt. So gehe ich auf den Menschen zu und in der Regel kommt es auch zurück.
Klappt nicht immer, ist aber meine generelle Grundhaltung in meiner Arbeit, die mir vieles leichter macht.
Ich bin auch Anchys Meinung. Als Arbeitgeberin kann ich dir nur dazu raten, die Ausbildung zuende zu bringen, denn aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein Ausbildungsabbruch sich im Lebenslauf leider nicht zu gut darstellt.
In welchem Lehrjahr bist du? Hast du vielleicht die Möglichkeit, dich psychologisch weiter unterstützen zu lassen, um, wie Anchy schon schrieb, positiver an die Arbeitstage heranzugehen?
Nein, ich hab meine Lehre 2010 beendet. Danach noch eine einjährige Bereiterlehre, aber die Prüfung nicht bestanden. Am aktuellen Arbeitsplatz bin ich seit Okt 12.
Dann habe ich das falsch gelesen, bin davon ausgegangen dass Du noch in der Lehre bist. Aber egal, man kann es auch grundsätzlich sehen.
Man kennt doch die Menschen, die einen mitreißen, die jeden anstrahlen und JEDER strahlt zurück. Die, die immer Klassensprecher wurden, auch wenn sie eigentlich keine klar erkennbaren Führungsqualitäten besaßen, die , in deren Nähe meine einfach gerne ist. Ich finde das z.B immer wieder verblüffend, wie gut man mit einem Lachen auf dem Gesicht selbst durch das Telefon die Stimmung des Gegenübers beeinflussen kann. Noch ein paar mitfühlende Worte bezüglich der Arbeitsbelastung des anderen und gute Wünsche für das Wochenende und selbst der griesgrämmigste Sozialamtsmitarbeiter liegt einem zu Füßen
Genauso wenig wusste ich, dass ich an einer Depression erkranken würde, was ein Zuviel an Arbeitsstunden für mich zu einem Problem macht, das ich nicht ignorieren kann. Ich war bzw. bin in Behandlung und habe diese Phase weitgehend überwunden, doch eine gewisse Anfälligkeit wird bleiben. Auch dass ich Atemwegsprobleme bekommen und mit Staub Probleme haben würde, wusste ich nicht.
Depressionen, Atemwegsprobleme etc. kommen ja auch nicht von ungefähr und sollten eigentlich ein großes Warnsignal sein. Der Körper sagt sehr deutlich, daß an deiner jetzigen Lebens-Situation etwas nicht stimmt. Und man muß nicht auf Biegen und Brechen an etwas festhalten, was einen krank macht.
Manojo, die Depressionen sind ursächlich (so glaub ich zumindest) in der Bereiterlehre, aber in allem gebe ich dir Recht. Laut Arzt soll ich möglichst unter 40h in der Woche arbeiten, davon bin ich momentan recht weit entfernt. Das Problem ist, dass ich nicht wirklich weiß, was ich letztendlich machen soll. Übergangsweise kann ich sicherlich irgendwo in der Produktion oder im Supermarkt unterkommen, aber da wird sich halt auch zeigen, ob das langfristig eine Lösung ist.
Ansonsten hab ich mir grade eben den Beruf Mediengestalter näher angesehen, das klingt nicht ganz übel. Ich sollte wohl wirklich zur Berufsberatung.
Berufsberatung ist ein gutes Stichwort. Verschaffe dir einen Einblick in die Möglichkeiten, die du für eine Umschulung hast. Jobben kannst du übergangsweise immer noch.
Ach übrigens... Viele Bereiter, die ich kenne, die ihren Job aufgegeben haben - eben aus quasi selbigen Gründen - arbeiten bei Reitsportausstattern, Sattlern, etc. Es gibt sehr viele Nebenberufe im Reitsport, die Lehrberufe sind und in die man evtl. hineinwechseln kann.
Hab ich auch schon überlegt. Ich denke, ich werde mich initiativ beim hiesigen Reitsportgeschäft bewerben, auch wenn momentan keine Stellen ausgeschrieben sind laut Internetseite.
Zitat von papilio-niger im Beitrag #16So. Die letzten beiden Wochen lief's auf der Arbeit unterirdisch. Ich gefrustet und unkonzentriert, meine Chefin zunehmend genervt von mir... Kann ich auch verstehen, geht mir selber genauso. Jedenfalls hat das heute darin gegipfelt, dass ich wieder nichts zustande gebracht hab und sie mich mit der Empfehlung, mir zu überlegen ob ich den Job noch will, nach Hause geschickt hat.
Eigentlich ist die Antwort ja auch schon klar. Ich hab schon vor einigen Tagen bei meiner Freundin gefragt, die ja bei der schon erwähnten Holzfirma arbeitet, ob es da irgendwelche Job- oder Ausbildungsmöglichkeiten gibt. Ausbildung fällt leider weg, da sie dort keine Bürokauffrau anbieten, nur Industrie; dafür reicht leider mein mathematisches Verständnis wiederum nicht. Aber sie fragt ihre Kollegin nach Quereinsteiger-Jobs, sobald diese wieder aus dem Urlaub da ist.
Ansonsten muss ich wohl nun wirklich einfach rumschauen und in Supermärkten oder bei der Varta oder sonstwo anfragen.
Vielleicht war das heute ja auch irgendwie eine Art karmagesteuerter A***tritt, oder sowas ^^" Hachjeh, doch alles irgendwie kompliziert und so.
Ich denke du hast, wie man so schön sagt "innerlich gekündigt" das rückt dann nach und nach ins Bewusstsein, was ich aber nicht verstehe ist, das du schreibst du hast tolle Chefs´s und dich stört eigentlich nur die Arbeitszeit und die Wetterabhängigkeit. Das kann ich verstehen, aber dann solltest du deinen Chef´s gegenüber wenigstens fair sein, denn die haben glaube ich für dich in der letzten Zeit viel Verständnis gehabt. Das du dich anderweitig orientieren möchtest, ist aus deiner Sicht verständlich, aber das sollte dann nicht zu Lasten deiner Arbeitsleistung bis zum Schluss gehen. Immerhin bekommst du auch ein Zeugnis von deinem jetzigen Arbeitgeber.
Das ist nicht böse gemeint von mir aber deine Chef´s können ja nichts dafür das dir der Job in der Beschaffenheit, wie er ja von Anfang an war, nicht mehr gefällt.
Jeder folgt in seinem Leben einer Straße. Keiner weiß vorher, wann und wo sie endet. Alle hinterlassen Spuren und manche kreuzen unseren Weg. Einige, die wir trafen, werden wir nicht vergessen. Auch wenn sie für immer gehen, in unseren Herzen und unserer Erinnerung bleiben sie, FÜR IMMER!
Zitat von papilio-niger im Beitrag #24 Ansonsten hab ich mir grade eben den Beruf Mediengestalter näher angesehen, das klingt nicht ganz übel. Ich sollte wohl wirklich zur Berufsberatung.
[quote=papilio-niger|p15962]
Ich hoffe das Zitieren hat geklappt …
Mediengestalter ist, wenn Du gerne am Rechner sitzt, konzentriert layouten möchtest und gerne gestaltest ein toller Beruf, aber sicherlich das komplette Gegenteil zu deinem jetzigen Bereich
Vielleicht liegt die Lösung in einer halben Stelle als Bereiterin auf Zeit (falls dein Chef mitmacht) und die restliche Zeit mal die Fühler ausstrecken. Vorausgesetzt, Du kommst mit dem geringeren Gehalt klar.
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15.09.2015 17:40
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aber deine Chef´s können ja nichts dafür das dir der Job in der Beschaffenheit, wie er ja von Anfang an war, nicht mehr gefällt.
