Ein Pferd, welches nie gelernt hat, an das Gebiss heranzutreten, ist auch nicht mit "Impulsreiterei" zu lenken. Aber wenn es das erst gelernt hat, finde ich es eben besser, eher mit AR als mit "FN-Reiterei"weiter zu arbeiten.
Diesen Satz kann ich so gar nicht nachvollziehen, ich ergreiffe hier nicht Partei für eine Reitweise! das liegt mir hier völlig fern , nur möchte ich auch keine Äpfel mit Birnen vergleichen , ich dachte das wäre nach dem Text den Du eingestellt hast klar, warum ich erst dem Pferd eine Art sich zu bewegen beibringen soll, um dann umzuschwenken und von ihm zu verlangen sich anders zu bewegen, verstehe ich nicht, (Ich drücke es extra vereinfacht aus, der Text greifft es ja besser auf)
es gibt - zumindest seh ich das so - durchaus einiges, was man aus jeder "Art der Reiterei" übernehmen kann und für sich und sein Pferde verwenden.
Natürlich und wirklich ausschliesslich dann, wenn man keinen sportlichen Wettbewerbsehrgeiz hat. Denn dann kommt man aufgrund der militärisch geprägten "Vorwärtsmentalität" in der deutschen Reiterei zu keinem Blumentopf.
Liebe Grüße, Ginny
Nein, meine Pferde sind nicht schwierig - sie sind sensibel, verhaltensoriginell und emotionsflexibel - und das ist gut so !!
"Versammlung (gerade Kraftlinie) und Vorwärtsreiten (gebogene Kraftlinie), so behaupte ich, sind nicht einfach kompatibel." "Bewegung beruht auf Entspannung von Muskulatur, nicht auf Ihrer Anspannung. " "Dabei entwickelt Baucher eine Reitmethode, deren Ziel die Selbsthaltung des Pferdes auch unter dem Reiter ist. Das ist eine Fortsetzung der Tradition des Entlassens des Pferdes in eine „Freiheit auf Ehrenwort“, wie sie schon bei de la Guérinière im 18 Jh. im Zentrum stand. Ziel ist es also nicht, wie in der deutschen Militär-Reiterei des 19. Und 20. Jh. das Pferd „zwischen den Hilfen einzurahmen“, was letztendlich bedeutet die Hilfengebung von Schenkel, Sitz und Hand konstant aufrecht zu halten." Diese Sätze sind für mich, wertfrei, doch klar, das das unterschiedliche nicht kombinierbare Tatsachen sind. Wobei bitte es sind nur Ausschnitte, bitte man sollte den Text in seiner Ganzheit lesen.
Sicher kann ich Lektionen verschiedener RW kombinieren, aber sinnvoll baut das nicht aufeinander auf, man arbeitet doch Richtung unterschiedlicher Ziele.
Ein Pferd, welches nie gelernt hat, an das Gebiss heranzutreten, ist auch nicht mit "Impulsreiterei" zu lenken. Aber wenn es das erst gelernt hat, finde ich es eben besser, eher mit AR als mit "FN-Reiterei"weiter zu arbeiten.
Diesen Satz kann ich so gar nicht nachvollziehen, ich ergreiffe hier nicht Partei für eine Reitweise! das liegt mir hier völlig fern , nur möchte ich auch keine Äpfel mit Birnen vergleichen , ich dachte das wäre nach dem Text den Du eingestellt hast klar, warum ich erst dem Pferd eine Art sich zu bewegen beibringen soll, um dann umzuschwenken und von ihm zu verlangen sich anders zu bewegen, verstehe ich nicht, (Ich drücke es extra vereinfacht aus, der Text greifft es ja besser auf)
"Ans Gebiss herantreten" ist vielleicht nicht richtig formuliert. Aber andererseits eben doch. Den Kiefer lösen, das ist das Kernthema. Sei es vom Boden oder aus dem Sattel. Und dann, wenn das erreicht ist, nicht mit einer stetigen "ziehenden Rückwärtsbewegung" Zunge und Laden beeinflussen, sondern lediglich mit einem leichten, impulsgebenden Aufwärts die Maulwinkel. Was sich völlig allein schon durch die unterschiedliche Zügelhaltung ergibt. Auch da hat man eine andauernde, wenn auch kaum spürbare, feine Verbindung zum Pferdemaul, aber eben anders als bei FN. In der AR ist das lösen des Kiefers ein zentraler Startpunkt, nicht ein Ergebnis.
Liebe Grüße, Ginny
Nein, meine Pferde sind nicht schwierig - sie sind sensibel, verhaltensoriginell und emotionsflexibel - und das ist gut so !!
Sorry , Du machst eine RW hier nur an der Gebisseinwirkung fest, ob ich ein Pferd reinrahme in eine Hilfengebung und einen Spannungsbogen ( Anspannung ) aufbauen möchte oder mein Ziel ist ein Pferd in Selbsthaltung , durch ein ausetzen der Hilfengebung und Entpsannung zu erreichen , da gehört mehr zu als ein bisschen mehr oder weniger Zügeleinsatz oder wie ich die Zügel halte .
Zitat von Jasmin im Beitrag #33 "Bewegung beruht auf Entspannung von Muskulatur, nicht auf Ihrer Anspannung. "
Ohne Anspannen gibt es kein Entspannen! Bewegung ist eine andauernde Abfolge von An- und Entspannung der Muskeln, so funktioniert halt der Muskel und nur so kann Bewegung entstehen und Energie durch den Körper fließen. Auch die Selbsthaltung des Pferdes (genau wie beim Menschen oder jedem anderen Lebewesen) erfordert Energie, die durch den Körper fließt. Die Kunst ist es, diese Energie richtig fließen zu lassen!
Jasmin, ich hab mir den Punkt, den Du konkret angesprochen hast rausgegriffen und vereinfacht beantwortet. Ganz ehrlich, der Artikel, den Cruzado einstellte und der, den ich hinzugefügt hab, die beantworten alle Fragen zu den diversen Verfechtern und für die diversen Verfechter. Der Artikel von Cruzado hat auch noch einen 2. Teil http://www.pferde-gesund-bewegen.de/news...es-ramener.html
Es wird dadurch nur noch interessanter.
Aber weisst Du, ich neige dazu, dem Verfasser recht zu geben, für mich ist es wichtig, MEINE Pferde glücklich zu reiten und das reicht mir. Und da ich mir überall das rauspicke, was uns am meisten taugt, teile ich auch da die Meinung des Verfassers.
Liebe Grüße, Ginny
Nein, meine Pferde sind nicht schwierig - sie sind sensibel, verhaltensoriginell und emotionsflexibel - und das ist gut so !!
"Nur so kann eine Brücke entstehen, wenn Brücke heißt, dass eine auf zwei Pfeilern ruhende Verbindung von einer Spannung getragen wird, die gleichmäßig von beiden Pfeilern ausgeht. Ja, für eine wahre Brücke muss die Kraft, die jeweils von den Pfeilern ausgeht gleichgroß sein, was hieße, dass der Reiter also vorne ebenso viel Energie abfangen und nach hinten umleiten muss, wie er hinten zuführt.......................... " "................Dabei ist die Entspannung einer Zone immer die Voraussetzung einer folgenden Bewegung durch momentane Anspannung eines Muskels. " "Dauerkontraktion von aktiver Muskulatur – und nichts anderes heißt es, wenn man eine Brücke im Rücken durch die Kontraktion der Bauchmuskulatur bildet – führt hingegen schnell zur Ermüdung der beteiligten Muskeln und zu einer Übersäuerung des Körpers, ist schlechterdings wenig effizient. ...."
Aber ich glaube so tief, möchte man dann doch nicht ins Thema einsteigen.
Zitat von Jasmin im Beitrag #38@ elanor: Hast Du den Text gelesen ?
"Nur so kann eine Brücke entstehen, wenn Brücke heißt, dass eine auf zwei Pfeilern ruhende Verbindung von einer Spannung getragen wird, die gleichmäßig von beiden Pfeilern ausgeht. Ja, für eine wahre Brücke muss die Kraft, die jeweils von den Pfeilern ausgeht gleichgroß sein, was hieße, dass der Reiter also vorne ebenso viel Energie abfangen und nach hinten umleiten muss, wie er hinten zuführt.......................... " "................Dabei ist die Entspannung einer Zone immer die Voraussetzung einer folgenden Bewegung durch momentane Anspannung eines Muskels. " "Dauerkontraktion von aktiver Muskulatur – und nichts anderes heißt es, wenn man eine Brücke im Rücken durch die Kontraktion der Bauchmuskulatur bildet – führt hingegen schnell zur Ermüdung der beteiligten Muskeln und zu einer Übersäuerung des Körpers, ist schlechterdings wenig effizient. ...."
Aber ich glaube so tief, möchte man dann doch nicht ins Thema einsteigen.
Hmmm, ist es aber nicht unter anderem genau das, was das Thema des Threads bildet? Ich meine, muss man da nicht tief einsteigen, um eben diese Unterscheidungen verstehen zu können oder zu lernen? Eins greift doch ins andere.
Liebe Grüße, Ginny
Nein, meine Pferde sind nicht schwierig - sie sind sensibel, verhaltensoriginell und emotionsflexibel - und das ist gut so !!
Sag ich doch! :-) Aber dann musst du auch richtig zitieren ... Dauerkontraktion ist genauso falsch wie Dauerentspannung, da bewegt sich einfach nichts!
Zitat von elanor im Beitrag #40Sag ich doch! :-) Aber dann musst du auch richtig zitieren ... Dauerkontraktion ist genauso falsch wie Dauerentspannung, da bewegt sich einfach nichts!
Bin zu langsam, das bezog sich auf das Zitat von Jasmin!
Nun, der Fehler liegt beim Übersehen einer fundamentalen Tatsache: Bewegung beruht auf Entspannung von Muskulatur, nicht auf Ihrer Anspannung. Das mag im ersten Moment nicht logisch klingen, aber rufen Sie sich folgendes in Erinnerung: Das Menschenbaby ist wenn es auf die Welt kommt sehr wenig entspannt. Im Gegenteil, seine Haltung ist sehr gekrümmt und verspannt. Erst nach und nach lernt es einzelne Muskeln zu aktivieren und sich mehr und mehr zu strecken. Dabei ist die Entspannung einer Zone immer die Voraussetzung einer folgenden Bewegung durch momentane Anspannung eines Muskels. Sie können das auch praktisch ausprobieren. Legen Sie sich auf den Rücken und spannen sie mit aller Kraft den Bauch an. Versuchen Sie nun sich nach links oder rechts zu rollen. Es wird kaum gehen. Lösen sie die Spannung und rollen Sie dann – es geht problemlos. Die Entspannung Ihrer Bauchmuskulatur hat Ihnen allererst ermöglicht die für die Bewegung notwendigen Muskeln – es sind wieder die spiralförmig angelegten Rumpfmuskeln – zu bewegen. Aktive Bewegung – Handeln, wie wir sagen – besteht also aus der momentanen Aktivierung einer ansonsten, nicht völlig entspannten, aber sich in einer Ruhespannung befindenden Muskulatur. Die aktive Anspannung erfolgt dabei immer nur solange und in dem Ausmaß, wie es die jeweilige Handlung braucht. Das ist das Prinzip effizienter Bewegung. Dauerkontraktion von aktiver Muskulatur – und nichts anderes heißt es, wenn man eine Brücke im Rücken durch die Kontraktion der Bauchmuskulatur bildet – führt hingegen schnell zur Ermüdung der beteiligten Muskeln und zu einer Übersäuerung des Körpers, ist schlechterdings wenig effizient.
Das Problem der Kreisidee, der die deutsche Reiterei aufliegt, ist mithin, dass Sie ein Schließen der kinematischen Muskelkette des Pferdes bewirkt. Sie ist ein Zirkulieren von Kraft, nicht ein Fluss von Bewegung. Das mag ein Pferd mit entsprechendem Gebäude aushalten können, aber ganz prinzipiell werden Pferde bei dieser Art zu reiten gegen ihren Körper reiten und sich schaden müssen. Übrigens genauso der Mensch: Es ist ein Ammenmärchen, dass Sportler, die durch Krafttraining aktiv ihre großen Bewegungsmuskeln stärken besser vor Rückenschmerzen gefeit sind als nicht-Sporttreibende. Tatsächlich haben einige bekannte Spitzensportler – z.B. Vitali Klitschko – Ihrem Körper so geschadet, dass Sie an erheblichen chronischen Schmerzproblemen leiden. Umgekehrt wissen wir, dass z.B. die schmächtigen Yogis, völlig ohne jeglichen Einsatz zusätzlicher Kraft, rein durch eine erhöhte Schulung der Flexibilität und Stabilität ihres Körpers, selten an Rückenschmerzen leiden… Warum sollte das nicht auch beim Pferd gelten und möglich sein? Warum sollte einer geschlossenen kinematischen Kraftkette, wie sie die deutsche Reiterei propagiert, nicht eine offene Bewegungskette, die auf Flexibilität und Stabilität beruht gegenübergestellt werden können? Nun, sie kann es. Diese Art zu reiten aber ist die Art von der Philippe Karl spricht. Es ist die französische Art zu Reiten, die Tradition des Reitens in Légèreté.
1 Eine Ausnahme von diesem Verfahren stellt jedoch die Dehnungshaltung, das nach vorne-abwärts Reiten des jungen Pferdes dar: Hier erlaubt der Reiter dem Pferd ganz bewusst seine Bewegungsenergie nach vorne-unten zu verlieren, damit das junge Pferd unter dem Reiter allererst zu psychischer Losgelassenheit und Balance findet. Die Dehnungshaltung ist in der deutschen Reiterei aber nur eine vorübergehende Positionierung. Der Reiter wird schließlich versuchen müssen, die von hinten zugeführte Energie immer mehr vorne abzufangen und das Pferd aus der Energie-Linie nach vorne-unten in eine Energielinie nach vorne oben (Aufrichtung der Vorhand) zu verlegen. Usw .........
Liebe Grüße, Ginny
Nein, meine Pferde sind nicht schwierig - sie sind sensibel, verhaltensoriginell und emotionsflexibel - und das ist gut so !!
Ich finde hier geht jetzt einiges durcheinander. Danke, noch mal für das komplette Zitat, ich hielt es für überflüssig weil ja jeder den Text komplett selber lesen kann.
Sehr interessantes Thema. Aus meiner Sicht werden zwei Sachen durcheinander geworfen: Anspannung und Verspannung.
Nehmen wir mal den Tänzer: ein verspannter Tänzer wird nie ein guter Tänzer - er wird nie schön anzusehen sein. Ohne Anspannung wird er aber auch keine guter Tänzer. Es ist der Wechsel zwischen An- und Entspannung, die Momente des richtigen Loslassens und wieder Annehmens, die die Kunst ausmachen.
Das Beispiel mit dem angespannten Bauch finde ich daher auch nicht wirklich gut. "Legen Sie sich auf den Rücken und spannen sie mit aller Kraft den Bauch an." DAS ist Verspannung. Ohne jegliche Anspannung der (richtigen) Muskeln werde ich mich aber genauso wenig drehen können, wie mit einem verspannten Bauch (letzteres wird wahrscheinlich sogar eher möglich sein, wenn die "richtigen" Muskeln stark genug sind - daher "funktioniert" die schlechte FN-Reiterei ja auch).
Ich gehöre auch zu denjenigen, die sich aus allem nehmen, was ihnen gerade "passt". Vielleicht steige ich dadurch nicht in die Tiefen Weihen einer Richtung ein, aber ich sehe, wie meine Pferde funktionieren, sich entwickeln und verhalten. Und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Ich lese viel, mache mir meine Gedanken und - wenn mich etwas theoretisch überzeugt - probiere ich es praktisch aus. Wenn es dann immer noch funktioniert - super! Aber es ist auch klar: jedes Pferd ist ein Individuum, jedes Pferd reagiert anders und braucht eine andere Ansprache (insbesondere wenn wir über Korrektur von früheren Fehlern geht). Da ist es nur gut, viele Lösungswege zu kennen und gemeinsam mit dem Pferd den richtigen Weg zu finden.
Wenn man jetzt mal unsere ganzen Beiträge der letzten Seite hintereinander liest, glaube ich fast, dass wir doch alle so ziemlich das gleiche meinen, es ist halt schwer zu beschreiben. Ich finde, Flamenco hat es jetzt noch einmal sehr treffend formuliert und zusammengefasst! Verspannung darf nicht mit Anspannung verwechselt werden - stimmt!
Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
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Gedanken zur Begrifflichkeit der »Anlehnung«
07.10.2014 09:09 (zuletzt bearbeitet: 07.10.2014 09:14)
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