Ihr habt alle so interessant geschrieben und vieles trifft das Alltägliche sehr genau! Bei meinem ersten Pferd habe ich natürlich eine AKU machen lassen, ich war noch so unsicher und wollte alles richtig machen. Dem Hafi fehlte nichts grossartiges, also kein Grund, ihn nicht zu kaufen. Es ist ja kein Lebewesen perfekt und irgendwas weicht immer vom Optimalen ab, das ist normal. Aber wie viele schon schrieben, es kommt immer darauf an, was ich mit dem Pferd machen möchte und ob es tatsächlich Einschränkungen durch einen "Mängel" hat.
Meinen ersten Spanier kaufte ich ja von einer Freundin aus dem Zirkus und er war so enorm psychisch belastet und nicht reitbar (Ursache vor seiner Zirkuszeit), dass der niemals durch eine AKU gekommen wäre. Ich hatte aber von Anfang an eine sehr innige Verbindung mit ihm und er wurde mein Herzenspferd mit dem ich irgendwann fast alles machen konnte.
Und bei meinen beiden letzten Pferden liess ich nur eine kleine AKU ohne röntgen machen. Ich sah wie sie liefen, sich verhielten und wollte mich nicht durch kleine oder grössere Gelenkspalten oder sonst irgendwas auf dem Röntgenbild verrückt machen lassen. Das war in beiden Fällen auch die richtige Entscheidung.
Das mit den "Rettungspferden", die da in erbarmungswürdigen Zuständen angeboten werden, macht mich oft wütend und traurig. Nach kurzer Zeit sind die neuen Besitzer nicht selten mit den Pferden überfordert, denn "Liebe" und retten alleine reicht nicht, das Mindestmass an Pferdewissen sollte schon dazu gehören. Ausserdem kosten die Schnäppchen letztendlich mehr als ein Tier vom seriösen Verkäufer, diese Pferde sind oft Wundertüten in allen Bereichen und weil sie so elend aussehen, wird sowieso keine AKU gemacht. Wie überall kann das aber natürlich auch gut gehen und die Pferde leben glücklich und lange mit ihren Besitzern.
Kurz auch ein OT, schnell und sicher den Bolzenschuss an der Pferdestirn im heimischen Stall angesetzt, ist eine für das Pferd faire Tötungsart und geht sehr schnell. Zum Metzger fahren würde ich auch nicht so gerne, ausser das Pferd ist ein ruhiger und routinierter Mitfahrer. Bei unserem zuständigen Metzger wurden die Pferde immer am Morgen als erste im sauberen Schlachtraum getötet, dann kamen die Kälber, Schweine und Kühe dran. Und ja, ich war immer dabei ( für Freunde/Kollegen), um genau das zu verhindern, dass die Pferde hinten wieder rausgeführt werden.
Das mit den "Rettungspferden", die da in erbarmungswürdigen Zuständen angeboten werden, macht mich oft wütend und traurig. Nach kurzer Zeit sind die neuen Besitzer nicht selten mit den Pferden überfordert, denn "Liebe" und retten alleine reicht nicht, das Mindestmass an Pferdewissen sollte schon dazu gehören. Ausserdem kosten die Schnäppchen letztendlich mehr als ein Tier vom seriösen Verkäufer, diese Pferde sind oft Wundertüten in allen Bereichen und weil sie so elend aussehen, wird sowieso keine AKU gemacht. Wie überall kann das aber natürlich auch gut gehen und die Pferde leben glücklich und lange mit ihren Besitzern.
Kurz auch ein OT, schnell und sicher den Bolzenschuss an der Pferdestirn im heimischen Stall angesetzt, ist eine für das Pferd faire Tötungsart und geht sehr schnell. Zum Metzger fahren würde ich auch nicht so gerne, ausser das Pferd ist ein ruhiger und routinierter Mitfahrer. Bei unserem zuständigen Metzger wurden die Pferde immer am Morgen als erste im sauberen Schlachtraum getötet, dann kamen die Kälber, Schweine und Kühe dran. Und ja, ich war immer dabei ( für Freunde/Kollegen), um genau das zu verhindern, dass die Pferde hinten wieder rausgeführt werden.
Wenn die Möglichkeit des entweder im LKW oder im Stall ausblutens besteht (der Bolzenschuss ist ja an sich die Betäubung, nicht die Tötung), finde ich auch das ok. Bei meinen eigenen könnte ich das allerdings nicht wirklich ertragen, es zu sehen, daher würde ich den Weg für mich eben nicht wählen. Es ist im Grunde paradox, das ich dennoch überall immer der Verteidiger derer war, die aus den verschiedensten Gründen dennoch diesen Weg gewählt haben.
Was die Rettungspferde angeht - das ist eben ähnlich wie bei den Hunden, da wird eben die Fürsorglichkeit mancher angesprochen. Bei Hunden ist das für mich ebenso kritisch, aber da die normalerweise eben keine"Leistung" bringen wollen, bitte schön, kann man an entsprechender Stelle diskutieren, oder eben auch nicht. Bei Pferden hingegen wird leider nur zu häufig klar, das die eben teuer im Unterhalt sind - und das ist dann schon spannend, wenn sich dann Leute aus lauter Mitleid ein Pferd kaufen vom Schlachter, und das eben direkt ohne AKU. Da gibt es dann auch nach meiner Erfahrung wieder zwei verschiedene Gründe - einmal "brauchen wir nicht, wir wollen das Pferd so oder so" und "ach, das kostet doch nur zusätzlich". Letzteres sind dann die, die ich da immer kritisch sehen würde, weil sie dann meist schon bei einer Verletzung oder dem ersten Infekt finanziell an ihre Grenzen stoßen, und das ist dann für das Pferd, und im ungünstigsten Falle auch für andere Pferde, die mit ihm zusammenstehen, dann wieder fatal.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Nur aus eigener Erfahrung. Ich habe Bronco damals in Spanien 15 Minuten geritten und 20 Minuten beim Toben zugeschaut.
Als meine Cousine mir dann rund ein Jahr später mitteilte dass "der weg muß" war mir klar, dass WENN ICH MIR DEN LEISTEN KANN - und ich habe 7 Tage lang gerechnet, mir völlig wurscht ist, ob er gesund ist oder krank oder ob er 1, 5 oder 20 Jahre "macht". Und mir war es auch egal, ob er ein Reitpferd, ein Fahrpferd oder ein Spazierengeh-Pferd sein würde. Klar war, dass er kein "ich steh mich in der Box nur kaputt-Pferd" werden würde.
Ja, mir war klar dass der Baustellen hat. Und ja, er gehört zu den "geretteten" Pferden. In diesem Fall kannte ich ihn vorher.
Und ich mag euch noch was erzählen. Mich fragen immer mal wieder Menschen, ob ich nicht ein anderes Pferd haben wollte. Das einzige andere Pferd, was ich unbesehen und sofort auf Zuruf von egal welchem Ort es sich gerade aufhält kaufen würde ist eine "unreitbare" Araberstute, die ich vor Jahren mal auf einem Lewitzer Fohlentag sah und die sich in mein Herz gestohlen hat - noch lange bevor ich Bronco kannte. Glücklicherweise ist mein letzter Stand ihrer wechselvollen Geschichte, dass sie einen schönen Lebensplatz bei einer jungen Frau, die sie wohl doch auch wieder reitet bekommen hat und so eigentlich habe ich sie aus meinem Kopf gestrichen (wie ihr merkt - ohweh - ich müsste mal schauen, ob sie nicht doch wieder auf einer der Pferdehandelsplatformen steht.... Mist. Wenn ihr sie seht - sagt es mir. Ciabatta (nicht das Warmblut, eine kleine Araberschimmeline)).
AKU - in beiden Fällen für mich keine Option. Was ich wohl machte bei Bronco als er da war. Weil ich wissen wollte, wo die Baustellen sind.
Ganz lieben Gruß Andrea
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Ich habe Richard ja auch ohne AKU gekauft, wohl wissend, dass er so einige Probleme hat. Wenn er dann nach kurzer Zeit platt gewesen wäre, wäre das halt schade gewesen, aber es wäre eben so. Das war ja auch im Grunde eine "Rettung", denn bei einem Weiterverkauf wäre er an seinen ursprünglichen Händler zurückgegangen und das hätte im Endeffekt nichts anderes bedeutet als einen Weitertransport nach Holland oder Frankreich, mit entsprechendem Ende. Aber ich hatte zu diesem Pferd eben auch schon eine Bindung.
Ich habe meine Pferde eigentlich auch alle durch die Bank ohne AKU erstanden. Bei der Schwarzen ging es mir ähnlich wie Andrea:
Die kam erst als Trainingspferd zu mir, blieb für ca 3 Monate und ging wieder retour zum Besitzer, da sie zu durchgeknallt war und ich nicht "schnell genug" Ausbildungserfolge aufzeigen konnte. Als sie dann ein halbes Jahr später zum Verkauf stand, hab ich gar nicht gerechnet, sondern sofort zugesagt, daß ich sie kaufe.... natürlich ohne AKU. Bei ihr wußte ich aber, daß ihre Probleme mehr psychischer und keinesfalls körperlicher Natur waren.
Cuvee hab ich ja aus der Stute gezogen - und ich bin froh und dankbar, daß sie trotz einiger Exterieurmängel fast immer gesund und munter war und auch hoffendlich noch einige Jahre reitbar bleiben wird. Ob ich mir Cuvee allerdings gekauft hätte, wenn sie mir (halb)roh 3-4 jährig begegnet wäre? Ich habe das die letzten Tage immer wieder mal überlegt und kann es nicht beantworten. Vermutlich aber eher nicht... alleine schon wegen der winzigen zarten (Bock)Hufe und dem fragilen Fundament?
Asterix wurde auch ohne AKU und ohne Probereiten gekauft. Allerdings kannte ich den Dicken schon von Fohlen weg und wußte um seinen speziallen Charakter. Und da ich den TA des Züchters kannte, wußte ich immerhin, daß der Dicke in den 5 Jahren beim Züchter keinerlei behandelbare Unfälle oer Krankheiten gehabt hat. Daß er dann 7jährig den schweren Unfall hatte, der ihn fast die Hälfte seines Lebens als unreitbar bzw nur sehr eingeschränkt reitbar machte und der ursächlich für seinen frühen Tod verantwortlich war - nun gut, das ist eben da Risiko das man mit jedem Tier hat!
Filou hab ich früher schon angesprochen und ich hoffe sehr, daß er und lange gesund erhalten bleibt. Ob ich ihn auch gekauft hätte mit einer AKU, bei der z.B. im Röntgen einige Auffälligkeiten gewesen wären? Ja ich denke schon, WENN die Auffälligkeiten nicht doch auf bestehende chronische Probleme hingewiesen hätten, die seinen Verwendungszweck als reines Freizeit- und Wanderreitpferd massiv in Abrede gestellt hätten. Und selbst da wäre es gut abzuwägen gewesen, inwieweit sich die Möglichkeiten ausgewirkt hätten.
Ich behaupte jetzt aber auch einfach mal, daß wir alle, die sich hier im Forum tummeln und die teils über 30 Jahre Pferdebesitzer sind, grundsätzlich mit Pferden auskennen und sich Gedanken darüber machen, ob und was man mit einem Pferd machen kann und will - bzw welche Auswirkungen und Folgen gewisse "Auffälligkeiten" nach sich ziehen könnten.
Und wenn wo die Liebe hinfällt, ist es doch nur zu natürlich, daß man das Pferd kauft und liebt - egal in welchem Zustand es ist!
Allerdings hab ich dieses Thema gestern mit meinem Sohn (21) diskutiert und von ihm kam eine recht treffende Bemerkung:
Er meinte, daß die Tierbesitzer "früher" durchaus mehr mentale Stärke und Härte besessen haben, um ein Tier im Falle eines Falles zum Abdecker zu bringen und die Konsequenzen für das Tier bis zum Ende zu tragen - und nicht wie heute oft aus vermeintlicher Tierliebe einem Pferd das z.B. auf 4 Beinen platt ist und das sich nur mit viel Schmerzmedikation eingeschränkt auf die Wiese gehen kann, mehrere Jahre bis Jahrzehnte ein Leben zumuten, daß für das Tier eigentlich nicht artgerecht und glücklich ist - nur weil sie selber nicht loslassen können...
Er meinte, daß die Tierbesitzer "früher" durchaus mehr mentale Stärke und Härte besessen haben, um ein Tier im Falle eines Falles zum Abdecker zu bringen und die Konsequenzen für das Tier bis zum Ende zu tragen - und nicht wie heute oft aus vermeintlicher Tierliebe einem Pferd das z.B. auf 4 Beinen platt ist und das sich nur mit viel Schmerzmedikation eingeschränkt auf die Wiese gehen kann, mehrere Jahre bis Jahrzehnte ein Leben zumuten, daß für das Tier eigentlich nicht artgerecht und glücklich ist - nur weil sie selber nicht loslassen können...
Das sind ganz bestimmt zwei Seiten der Medaille. Es gibt Pferde, bei denen ich auch denke, es wäre angebracht sie schon gehen zu lassen (hatten wir lange mit einem uralten Pony bei uns am Stall). Wobei ich das noch deutlich häufiger bei Hunden und Katzen sehe, die noch eher Kindersatz sind und wirklich ewig vor sich hinvegetieren müssen.
Andererseits gibt es ja nun wirklich reichlich Pferde, die nicht oder nur eingeschränkt reitbar sind, aber trotzdem ein wunderbares Leben als Beisteller führen können, weil ihre Probleme sich eben nur auf erhöhte Belastung beziehen. Oder die einfach 'nur' eine lange Genesungsphase brauchen. Richard wurde damals in Polen von seiner Besitzerin als platt auf der Hinterhand bzw. sehr bedingt reitbar verkauft. Als er in den Schulbetrieb kam, ging er noch nicht ganz klar, aber vertretbar, und es wurde mit der Zeit immer besser. Heute bei mir ist er im Grunde voll belastbar - klar machen ihm seine Exteriermängel manchmal Schwierigkeiten (wie sie jedes andere nicht perfekt gebaute Pferd auch hat) und wegen der Rehevergangenheit springe ich sicherheitshalber nicht mehr, aber ansonsten muss ich hinsichtlich seiner Reitbarkeit keine gesundheitlich begründeten Einschränkungen machen.
Klar - das ist ja in meinen Augen eine grundsätzliche Bedingung und kann nicht einfach so über einen kamm geschert werden:
Ist ein Tier eingeschränkt, kann aber schmerzfrei und in einer "naturnaher" Umgebung leben, dann ist das natürlich ein gravierender Unterschied zu einem großen Tier mit Dauerschmerzen oder so einem hohen Handicap, daß es z.B. nur mehr in der Box leben kann.
Ich kenne ja auch Hunde, die auf einen Rolli angewiesen sind, aber quietschvergnügt und fidel durchs leben rollern.
Und im Gegenzug gibt es bei uns im Stall einen dauerlahmen knapp 10 jährigen Wallach, der von Fohlen an unter so massiver Verkürzung der Sehnen an den Vorderbeinen leidet, dazu ein massives Ringbandsyndrom und infolgedessen chronische Überlastungen an allen 4 Beinen und dem gesamten Muskelapparat hat...
ich bin froh - dass man anders als bei meschen - eben das tierleben zeitig beenden kann im gegebenen fall.. der eine schafft das eher, der andere leider später
Dagmar, stimme dir zu. Manche Menschen würden sich vielleicht wünschen, dass jemand rechtzeitig den Stecker zieht - und ich bin nicht sicher, ob die Patientenverfügungen die z.B. ich für meine Mama und Papa im Schreitisch liegen habe im Ernstfall dafür sorgen werden (und hoffe natürlich, dass ich sie nie brauchen werde). Auf der anderen Seite kenne ich Menschen, die in einer Krise gerne mal "das Handtuch schmeißen" - und wo man als Arzt trotz ausdrücklichem Wunsch des Patienten mit gutem Gewissen so etwas nicht tun könnte - weil man anders als dieser das Licht am Ende des Tunnels schon deutlich sehen kann. Ein schwieriges Thema - und eigentlich bin ich froh wenn eine solche Entscheidung niemandem Abverlangt wird. Das war früher sicher einfacher. Wenn die MÖGLICHKEITEN nicht gegeben sind, dann sorgt das Leben selber dafür. Wenn man einen Komapatienten nicht am Leben halten kann weil die Technik es nicht erlaubt - dann hat dieser Patient auch die Chance auf einen friedvollen Tod. Ich glaube, wenn die Ethik zusammen mit der Technik gereift wäre, dann wäre vieles einfacher.
Beim Tier - ja, jeder der die Entscheidung treffen musste wird sich immer fragen, ob die Entscheidung zu früh oder zu spät kam - im besten Fall stellt sich die Frage nicht, ob sie an sich richtig entscheiden wurde. Und ja, ich hadere mit einer Verwandten, die in meinen Augen - aus den oben Erwähnten gründen des nicht-Loslassen-könnens - VIEL zu lange gewartet hat mit der Erlösung ihrer Stute. VIEL zu lange.
Aber um die Bogen zum eigentlichen Thema zu spannen. EGAL ob ich eine AKU gemacht habe und das Tier bei guter Gesundheit oder wissend um seine Baustellen kaufte, oder ob ich das nicht tat und "unwissend" (ihr versteht mich schon) mein Pony erwarb - DIESE Entscheidung für das Tier gibt mir eine Verantwortung, nämlich dafür Sorge zu tragen, dass das Tier ein tiergerechtes Leben führen kann (und wo das anfängt und wo das aufhört ist sicherlich neben einigen grundsätzlichen Prinzipien ein wenig "dehnbar" UND dass es wo immer möglich einen würdigen Tod findet. Und in meinen Augen bedeutet dieser Entscheid ein Pferd zu kaufen vor allem, dieser Verantwortung gerecht zu werden, und zwar unabhängig davon, ob das tolle Grand-Prix-Anwärter Pferd einen Unfall hat und unreitbar wird aber eine tolles Leben auf der Weide führen könnte, oder ob das Minishetty sich eine Rehe zuzieht und ich entscheiden muss, ob ich ihm ohne Weide ein Leben bieten kann, was FÜR DIESES INDIVIDUUM reich genug sein wird dass es das Leben als "gut" bezeichnen würde wenn es das könnte. Und wie ich meine Verantwortung trage - sofern ich sie trage, das ist meine Sache. Kann ich das Pferd behalten oder gebe ich es ab, kann ich es nicht abgeben weil ich nicht sicher weiß was mit ihm passieren wird und ist daher eine tiergerechtere Antwort es zu erlösen.... Alles denkbar, alles gut. Nur, der Verantwortung aus dem Weg zu gehen und die Augen zu schließen, dass ist verwerflich in höchstem Maß.
Lieben Gruß Andrea
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Hm, ich glaube, ich würde kein Pferd kaufen, dass keinen astreinen TÜV hat. Warum? Weil ich mein Pferd in einem stadtnahen Stall halten möchte, der es ihr ermöglicht, ein schönes Leben zu haben und mir ermöglicht, trotz voller Berufstätigkeit und Familie ein Reit (und evtl bald Fahr-)Pferd zu haben. Das ist recht kostspielig und dieses Geld steht meiner Familie nicht zur Verfügung. Daher würde ich keine "Baustelle "kaufen, dafür ist es mir zu wichtig, auch die Zeit mit dem Pferd aktiv zu genießen und das Invest meinerseits ist zu hoch. Wenn das mir anvertraute Tier dann durch Krankheit oder Unfall geschädigt wird, ist es natürlich keine Frage. Das ist das Risiko, dass ich mit dem Kauf eingegangen bin. Dann habe ich eben Pech gehabt und muss das beste draus mache - Spazierpferd, Schmusepferd etc.
Zitat von Andrea im Beitrag #33Ja, mir war klar dass der Baustellen hat. Und ja, er gehört zu den "geretteten" Pferden. In diesem Fall kannte ich ihn vorher.
Wobei ich das noch etwas anderes finde, als das "massenhafte Retten von Jungpferden von Transporten" etc.
Mein erstes Pferd war ein Schulpferd vom Reiterhof. Ausrangierte Zuchtstute. Sie hat bei mir nur noch zweieinhalb Jahre gehabt, und ich habe sie vollkommen überteuert gekauft. Auch ohne AKU. Und habe mich später gefragt, hätte ich eine AKU machen müssen? Nachdem ich die Stute damals aber auch MIT ihren Problemen hätte haben wollen, ist es am Ende des Tages bei ihr egal gewesen. Keine Ahnung, ob man dann auch sagen kann, das ich sie von weiterem Schulbetrieb, für den sie nicht gemacht war, gerettet habe? Ich habe das nie so gesehen....
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Hidalgo habe ich damals mitten in der Nacht (also im stockdunklen, bis auf ein paar Laternchen), nach ca 20 Minuten Probe "reiten" - Straße rauf und runter und auf dem Paddock 1x getrabt und galoppiert...- gekauft. Also vollkommen irrational , aber mir ging's so wie Andrea, DER musste es sein. Selbstverständlich auch ohne AKU und ich habe auch keine gemacht, als er in Deutschland war. Jetzt erfreut er sich mit 23 Jahren immer noch bester Gesundheit, von ein paar kleinen Alterszipperlein mal abgesehen. Bei Ramses war es anders, da ich mir ziemlich sicher war, dass er mein letztes Pferd sein wird und ich einfach eine gewisse Sicherheit haben wollte keinen 3-jährigen mit Baustellen zu kaufen. Wenn er die AKU nicht bestanden hätte, wäre die Suche weiter gegangen. Aber ich finde ich auch erschreckend, wie viele junge Pferde schon so gravierende Mängel aufweisen, dass die Probleme schon vorprogrammiert sind, egal welche reiterlichen Erwartungen herrschen.
Mit Ausnahme von Flamenco habe ich bei keinem Pferd eine AKU gemacht. Flamenco war mir aber zu teuer, als dass ich das Risiko eingegangen wäre, ihn einfach so zu kaufen. Wir waren nicht dabei, haben aber die Röntgenbilder unserem deutschen TA zur Beurteilung vorgelegt. Bucanero kannte ich schon über ein Jahr als RB und wusste um seine Baustellen. Bei Rocky hatte einfach das Gefühl gestimmt. Wir hatten hier auch drüber gesprochen, ob wir bei den Firmenpferden eine AKU machen, uns aber grundsätzlich dagegen entschieden. Wenn ich unsicher bin, mache ich ein Video und schicke es an meine Osteo und Physio. Mit einer Ausnahme (das Pferd konnte ich aber auch wegen Schnee und Eis nicht richtig Probe reiten) lag ich auch weitgehend richtig. Ich weiss, dass fast alle ihre Problemchen haben, aber in meiner Preisklasse erwarte ich kein perfektes Pferd. Mit Röntgenbildern würde ich eh keine AKU machen, und die normale kann man sich auch schenken, wenn man etwas Pferdeverstand und Erfahrung hat. Habe das ein paar Mal miterlebt, wenn wir ein Pferd verkauft haben und der hiesige Dorfdoktor kam. Für die Untersuchung hätte ich kein Cent gegeben. Die Beurteilungen können auch sehr unterschiedlich sein. Meine Freundin hat sich eine Isi-Stute gekauft. Angeblich platt wegen Spat. Sie (Pferdephysio) wollte das nicht glauben und hat auch die Röntgenbilder ihrer TA vorgelegt. Aus deren Sicht nichts von Spat o.ä. zu sehen. Die Stute ist jetzt ein halbes Jahr da, wurde erstmal von allerlei Blockaden befreit und hat bis jetzt nie wieder gelahmt. Das war ein günstiger Kauf 😉
Ich gestehe, ich habe auch für keines meiner Pferde eine AKU machen lassen und ich hatte mit meinen bisher 5 Jungs immer Glück gehabt.
Mein 1. Pferd war ein schneeweisses Trabertier mit Fehlstellung am rechten Vorderbein. Er ging damals im Schulbetrieb und ich habe ihn 10-jährig gekauft (besser gesagt von meiner Oma geschenkt bekommen). Ich hatte ihn 15 Jahre und er hatte nie Probleme mit seinen Beinen.
Danach kam mein Caruso, er ist mittlerweile 22 und ich habe ihn seit 17 Jahren (wie die Zeit vergeht). Er mußte nur einmal ein paar Tage wegen einer schlimmen Kolik in die Klinik, ansonsten war er nie krank.
Mein kleiner Wichtlbär kam 2004 zu mir, er ist jetzt 17 und hatte außer einer Hufprellung (er meinte, er müßte mal ausbüxen und wie wild über den Asphalt galoppieren) noch nie etwas.
Manojo habe ich 2007 als Jährling direkt vom Züchter gekauft. Leider hat er vor 3 Jahren eine Allergie auf gewisse Dinge entwickelt aber das wäre auch bei einer AKU nicht rausgekommen.
Denispero(geb. 2008) kommt von der selben Züchterin wie Manojo. Ihn habe ich wegen Zuchtauflösung mit 2 1/2 Jahren gekauft. Daß er Ekzemer ist wußte ich von Anfang an, ansonsten war er nie krank. Daß ich beim Futter aufpassen muß, weil er sonst zu Kotwasser neigt, weiß ich und wir haben sowohl Ekzem als auch Bauchzipperlein sehr gut im Griff.
Also alles Dinge, die bei einer AKU nicht aufgefallen wären. Ob vlt. einer irgendwo einen Chip hat, der im Gewebe steckt oder andere Sachen, weiß ich nicht. Zumindest hatte noch keiner irgendwelche Probleme.
Aber ich kenne die Geschichte von @Acompasado die trotz AKU reingefallen ist, weil ich die Sache unwissentlich ins Rollen brachte. Jasmin, magst du es hier noch mal erzählen?
Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
»
Allgemeine Themen
»
Pflege und Gesundheit
»
Ankaufsuntersuchung nicht bestanden
21.09.2018 09:54 (zuletzt bearbeitet: 21.09.2018 13:28)
Thema drucken
Antworten
Andrea, ich kann dich sehr gut versehen... es ist nicht immer rational was wir machen, aber stets mit herz
UND dass es wo immer möglich einen würdigen Tod findet.
, aber mir ging's so wie Andrea, DER musste es sein. Selbstverständlich auch ohne AKU und ich habe auch keine gemacht, als er in Deutschland war. Jetzt erfreut er sich mit 23 Jahren immer noch bester Gesundheit, von ein paar kleinen Alterszipperlein mal abgesehen. 
