Und noch ein bissi Off topic *sorry": ich weiß immer nicht so recht, ob das die Zausel wirklich schrecksicherer macht oder ob das schlicht ne Typfrage ist. Ich kenne einige, die GHP-Training machen aber im Gelände zuckt und hüpft der Ferd trotzdem bei jedem Geräusch oder Bewegung. Meine 3 Hühs konnte/kann man am Wegrand grasen lassen, wenn Motorräder oder Trecker mit schepperndem Anhänger vorbeifahren. Dafür lässt man doch keinen Grashalm los ... Aber Spaß macht's zumindestens - also den Menschen.
Susanne, ich denke auch, dass das typbedingt ist. Aber es ist zumindest mal eine schöne Abwechslung zu dem, was man so im Laufe der Woche mit den Hü's veranstaltet. Und es bildet Vertrauen zwischen Pferd und Mensch. Gerade bei jungen Pferden und Verbindungen....
Vielleicht gibt es irgendwie die Möglichkeit, gruslige fremde Tiere zu beschaffen? Kuh, Lama, Ziege, Schwein? Rasensprinkler auf den Reitplatz stellen?
Allerdings glaube ich ehrlich gesagt auch, dass Schrecktraining bei schreckhaften Pferden nicht so richtig viel hilft, außer vielleicht das Vertrauen zum Menschen zu verbessern. Denn man kennt das ja nur zu gut, Sachen sind am einen Tag gruselig, am anderen wieder nicht, das blaue Blümchen, das da heute stand, ist morgen ganz furchtbar, das schwarze Auto schrecklich, wenn es an einem anderen Parkplatz steht
Man könnte diese gruseligen Dinge ja auch mal nicht auf dem Platz oder in der Halle aufbauen, sondern querbeet verteilt über den kompletten Hof. Das kommt den Situationen "in freier Wildbahn" noch mal etwas näher...
Ich denke Dinge die Pferde kennen gelernt haben machen sie durchaus sicherer. Zumal man ja viel Vertrauen und Erziehung und somit auch Sicherheit aufbaut während des Trainings, so dass in einem Ernstfall vielleicht die Trainingsroutine greift. Wenn man geübt hat über bunte Untergründe zu gehen und über knallendes, knisterndes und raschelndes, dann ist das Tempo 30 auf dem Boden oder der Kanaldeckel oder eine echte Brücke nix besonderes.
Mir ist das mal bei Reiterspielen passiert, dass wir quer über eine Brücke reiten sollten, weil 2 Pferde nebeneinander und Bändchen in der Hand. Das machte die Stute von mir nicht mit. Sie war grottenbrav, aber da wollte sie steigen (in Zeitlupe hat sie gedroht es zu tun- also nix wildes). Wir haben das nicht verstanden, denn sie ging über Wippen und Brücken problemlos, bis wir auf die Idee gekommen sind es der Länge nach zu Versuchen und siehe da, wir hatten Gadgettoarme aber die Ponys gingen der länge nach brav wie immer drüber. Zu Hause haben wir dann auch quer geübt weil sie das einfach nicht kannte. War danach nie mehr ein Ding.
Ich bin immer wieder erstaunt wenn ich in anderen Ställen bin, was dort alles immer so "normal" oder "anders" ist wie bei uns. Ich denke gar nicht drüber nach meinem Pony den Zügel über den Hals zu legen und in einen Poncho zu krabbeln. Die Jacke von oben irgendwohin zu werfen, in der Hoffnung sie bleibt oben liegen (meist nicht) oder bei Musik zu reiten. Es soll aber Ställe geben, da liegt nix in der Halle rum und man darf nicht mal den Klett des Handschuhs aufmachen, weil die Pferde im Sechseck springen. Mein Onkel reitet seit Jahren und reitet im Karnevalszug mit, auf einem Leihpferd (teilweise kennt er die Pferde nicht mal richtig). Ich würde das mit meinen Nerven nie hinbekommen. Aber am Tag der Offenen Tür bei uns kam er aus dem staunen nicht mehr raus, das unsere Pferde Fußballspielen, Fahnen von A nach B tragen oder nen Klappersack ziehen (das hatte meine Ma mit ihren Anfängerkids gemacht!) und was man noch so alles machen kann egal ob auf oder neben dem Pferd. Ich denke wir sind so richtig bunt und vielseitig, daher haben wir auch echt coole Ponys.
Zitat von eike im Beitrag #21 Ich bin immer wieder erstaunt wenn ich in anderen Ställen bin, was dort alles immer so "normal" oder "anders" ist wie bei uns. Ich denke gar nicht drüber nach meinem Pony den Zügel über den Hals zu legen und in einen Poncho zu krabbeln. Die Jacke von oben irgendwohin zu werfen, in der Hoffnung sie bleibt oben liegen (meist nicht) oder bei Musik zu reiten.
Geh mir genauso. Klar sollte man zu einem gewissen Grad Gefahrprävention betreiben. Und jedes Pferd glotzt mal doof, mein Richard steht da ganz oben auf der Liste. Aber wenn ich sehe, wie wenig 'alltagstauglich' viele Pferde sind und was man alles berücksichtigen muss, damit das liebe Tier nicht die Nerven verliert - da hätte ich null Bock drauf. Unsere Pferde kennen das aber auch alles bzw. müssen es halt lernen - die Scheune schließt direkt an den Stall an und da wird gesägt, gehämmert, Stroh runtergeschmissen, neben dem reitplatz wird im Garten gearbeitet ... die gucken allensfalls interessiert, wenn überhaupt. Und wenn sie doch zucken oder sich erschrecken, müssen sie da halt durch. Wie wir schon mit unseren Pferden irgendwo waren und wegen jedem Pups gefragt wurde: "Kann ich dies und jenes machen? Kann ich da langgehen? Ich mache aber jetzt XY, willst du lieber weggehen?" Die fragen ernsthaft, ob es okay ist, den Klettverschluss der Gamaschen bei ihrem Pferd aufzumachen, wenn ich mit meinem daneben stehe... Ich mein, ist ja nett gemeint, aber irgendwo hörts ja auch auf..
Das sehe ich auch so. Bei diesen alltäglichen Dingen erwarte ich einfach von meinen Pferden, daß sie das nicht stört.
Aber was Eike schreibt, kann ich so nicht bestätigen. Ich kenne Lana ja nun von Fohlen an und habe mit ihr immer viele verschiedene Dinge gemacht. Manches ist kein Problem. So hole ich sie z.B. bei Regen mit Regenschirm von der Wiese. So war auch der Schirm beim Reiten bei einer Ralley kein Thema. Aber mit Untergründen hat sie immer wieder so ihre Probleme. Wir haben sehr oft Planen, Brücke, Wippe u.ä. geübt - ist dann auch o.k. Hat sie das aber ein paar Wochen nicht gemacht, oder sieht das Teil anders aus oder liegt an anderer Stelle, muß sie immer wieder erst überlegen, ob man da wirklich drüber gehen kann. Es klappt dann meistens nach kurzer Bedenkzeit, aber nie auf Anhieb. So ist auch der Gulli und das Ablaufgitter auf dem Hof (wo sie seit 15 Jahren steht) nicht einfach so ohne Glotzen zu überqueren.
Das Pferd bei uns am Stall, dass nicht gegen Maschinen und Lärm jeglicher Art abgehärtet werden kann, ist vermutlich noch nicht geboren. Bei uns ist wirklich fast ständig irgendwer mit Gator, Radlader, Rasenmäher und natürlich Großgeräten aller Variationen unterwegs - direkt neben den Hallen, den Plätzen etc. Das nervt natürlich manchmal auch ein wenig, aber der Abhärtung dient das auf jeden Fall, besonders für den Strassenverkehr. Als Gelassenheitstraining finde ich deswegen auch super, wirklich mit dem Bahnplaner oder einem anderen Gefährt in der Halle/Platz zu kurven - natürlich mit dem nötigen Sicherheitsabstand. Ich hatte schon Unterricht, während die Halle abgezogen und gewässert wurde - das hat seinerzeit meinem Jungspund (und mir!) richtig gut getan, vor allem als wir auch - mit Absprache - geübt haben direkt aufeinander zuzukommen... Bunte Plastikbällchen und diese Nudeln findet er eher zum reinbeissen
Kinderwägen und Fahrräder sind auch eine tolle Attraktion, vor allem wenn sie plötzlich wo auftauchen, wo Pferd es nicht erwartet. Statt Bällen kann man auch ganz toll verknotete Handtücher nehmen, die rascheln anfangs nicht so, lassen sich mit einer Hand leicht werfen und sind weich wenn sie zufällig das Pferd mal treffen. Auch (große) Stofftiere oder Holzschaukelpferde können tolle Herausforderungen darstellen, genauso wie Menschen auf Rollschuhen oder mit Walkingstecken.
Und ja - Gelassenheitstraining wirkt nicht in jeder Situation, aber grundsätzlich sind die meisten Pferde, die immer wieder mit vielen eigenartigen Sachen konfrontiert werden doch härter im Nehmen oder kommen schneller wieder runter als völlig "unbespielte"
Naja klar, da bin ich ganz bei Euch. Viel Abwechslung bringt auch erstens eine gewisse Abhärtung und fördert zudem das zivilisierte Miteinander zw. Pferd und Mensch! Ich finde allerdings auch, daß praxisnahe Übungen wie eben der Bahnplaner in der Halle während des Reitens, Rasensprenger, Kinder mit Wimpelfahrräder u.ä. irgendwie sinniger. Übrigens habe ich mit meinem ansonsten bombensicheren Hüh gerne mal Seitenwind, wenn wir an so ner Gartenwindmühle vorbeikommen ...
Argh, Kinderwagen und Buggy und mein Pferd sucht den Keks, den es meist bei den Kids zum abstauben gibt. Der hat da definitiv keinen Schiss vor, der sieht das als Keksquelle. Da muss ich immer aufpassen, das der nicht zu neugierig ist. *wo ist der Schämsmiley*
Uns kam letztens auch ein Kinderwagen mit quengelndem Kind entgegen. Richard glotzte im Vorbeigehen mit tellergroßen Augen und riesigem Kragen in den Kinderwagen hinein und fand das mehr als suspekt. Die Mutti dagegen war völlig verzückt darüber "wie lieb und neugierig der dem Kind Hallo sagt!"
Mal ein paar Vorschläge, was wir am Stall schon so alles beim Gelassenheitstraining hatten: Flattervorhang, Stofftiere, die auf den Pferderuecken gesetzt wurden, Katzentunnel zum Drüber springen, Sprühflaschen (gefährlicher als man denkt), Seifenblasen...
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11.04.2017 11:21 (zuletzt bearbeitet: 11.04.2017 11:23)
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Bunte Plastikbällchen und diese Nudeln findet er eher zum reinbeissen 
