Ich schließe mich, auch wenn ich weder was an Ideen beizutragen habe, die ein Gelassenheitstraining aufwerten, noch rechtzeitig komme, um Ideen abzuliefern, trotzdem mal Susanne an.
Ich finde so einen Gelassenheitsparcours super zur Abwechslung und Lilo bleibt bei solchen Sachen auch meistens sehr entspannt, aber wenn ich an mein Drama mit dem "last standing Maisstengel" denke, dann hätte mir da keine Abhärtung was genützt. Und ich bin mit Lilo schon in einer Treibjagd gelandet, musste an brummenden Elektrofahrzeugen vorbei, die im Schnee festhingen, hatte Kontakt mit kreischenden Kindern auf Schlitten und Kinderwagen ermutigen Lilo leider auch, darin Kekse zu suchen. Aber eine letzte, bei der Ernte auf dem Feld stehengebliebene Maispflanze raubt meinem Pferd gerne mal den Nerv. Auch auf dem Weg liegende Arbeitshandschuhe sind ihm sehr suspekt ... ich könnte meinen ganzen Vorrat von Handschuhen auf den Reitplatz werfen - das würde mein Pferd nicht verwirren. Aber auf einem Grasweg, wo sowas nie ist und auch nicht hingehört, kann so ein Handschuh zur Herausforderung werden.
Insofern sage ich auch: Ich kann das, was Lilo schockt, gar nicht trainieren, weil er sich die Huchs ganz spontan und nach Laune aussucht. Blaue Blumen können übrigens auch dazu gehören - je nachdem, wo sie wachsen.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Und @Chiara? Wie war das Gelassenheitstraining? Gibt es noch neue Ideen für uns?
Ich bin bei den meisten Vorredner. Vor allem mit nur einmal Gelassenheitstraining erreicht man nicht so viel. Man kann nur mal schauen, wie der Status beim Pferd ist und wie das Verhältnis Mensch-Pferd ist. Der Rest kommt durch regelmäßiges Training und Gewöhnung. Und auch da gibt es Pferde, die sich nie dran gewöhnen. Einfach, weil sie so strukturiert sind. Aber man bekommt auch solche Pferde zumindest etwas gelassener, wenn man viel mit ihnen macht und man lernt als Mensch, mit den Situationen besser umzugehen.
Leider musste das Gelassenheitstraining an diesem Tag ausfallen, weil es am Stall einen Trauerfall gab aber es wird demnächst nachgeholt und dann gibt es auch einen Bericht und Fotos :-)
Liebe Grüße, Petra
Der Kluge lernt nach dem ersten Fehler, der Dumme nach dem x-ten Fehler, der Weise lernt nie aus.
Ich krame das Thema mal wieder hoch, vielleicht gibt es ja noch ein paar Ideen. Aber ich möchte euch auch von meinen positiven Erfahrungen berichten. Es gibt nämlich noch einen Effekt: man sieht eventuell sein Pferd mit anderen Augen und behandelt es zukünftig auch anders.
Pferd-Reiter-Paar Nr. 1: Pferd wurde vor einem halben Jahr gekauft und erweist sich als - naja - "unkooperativ". Ist ihm nicht zu verdenken: schlechte Muskulatur, etliche Blockaden und wer weiss wieviele schlechte Erfahrungen. Besitzerin hat schon viel geleistet, man konnte aber sehen, wie sie mit ihm haderte. Dann kam sie zum Trail und war unsicher, wie Herr Pferd wohl reagiert. Und? Nix! Die schlimmsten Hindernissen haben ihn nicht gejuckt. Auch wenn er vorher im Umgang manchmal sogar gefährlich war, so weiss sie jetzt, was für eine Lebensversicherung sie eigentlich mit ihm hat. Ich denke, dass Training wird jetzt viel besser laufen.
Pferd-Reiter-Paar Nr.2: Pferd (23-jährige Stute) erwies sich auch als eher schreckhaft und nervös im Umgang. Die Anmeldung erfolgte eher unter der Prämisse: drauf setzen nicht und mal sehen, ob irgendein Hindernis funktioniert. Hatte schon angeboten, dass ich die Stute übernehme, da die Besitzerin auch gesundheitliche Probleme hat. Und? Noch weniger als nix! Stütchen war fantastisch und das Grinsen auf dem Gesicht der Besitzerin wurde immer größer.
Wenn man das weiss, dann kann man auch in anderen Situationen (hoffentlich) entspannter mit dem Pferd umgehen. Was soll das Pferd denn dann noch schocken?
Ich kann Dir nur zustimmen, Melanie! Ich kenne auch mehrere Pferd/Reiter Kombinationen, die gelinde gesagt höcht unglücklich sind/waren. Junges Pferd in Kombination mit extrem unsicherem, schreckhaften Reiter ist ja das Paradebeispiel, gefolgt von starkem Pferd, "das sich schon lange nix mehr sagen läßt" weil es schon zu oft durch zu viele Hände gegangen ist und ein ebensolcher unsicherer Pferdebesitzer, der aus falsch verstandener Tierliebe sein Pferd am liebsten nur in Watte packen und mit Galceehandschuhen anfassen möchte... und vor lauter Vermeidungstaktiken keinen Spaß mehr am Reiten und am Pferd hat
In der letzten Zeit hatten wir hier in der Gegend sehr viele, oft spontane und reitstallübergreifende Gelassenheitstrainings / Spieletage. Und die Verhältnisse zwischen Pferd und Reiter haben sich in fast allen Fällen komplett geändert und ins positive gekehrt
Ach ja - wir hatten in den letzten Trainings folgende Dinge ( die vermutlich weiter vorne eh schon Erwähnung fanden )
Bodenstangen in allen Varianten Stangenhaufen ( im Zickzack mit hohen und niedrigen Stangen ) Poolnudeln ( stellen sich super auf, wenn pferd drauf tritt oder man kann sie um den Körper klemmen ) Autoreifen Basketball Luftballone Flaggen Flattervorhang ( billiger Rosenbogen, in 4 große Pylone gestellt mit rot-weissem Absperrband) unzählige Planen am Boden ( mit und ohne Stangen, Bretter, Pylone drauf oder als Planenhaufen ) Planengang ( Stange zw 2 Sessel oder Hindernisständer auflegen, dann Plane drüber ) Teppiche und bunte Decken Decken und Polsterüberzüge mit Stroh gefüllt Klappersäcke Pylone Tonnen Regenschirm Regenponcho Kinderwagen Klappergasse mit leeren Kunststoffflaschen und -Säcken Plastiktüten-Vorhang bzw Plastiktüten rund um den Reitplatz aufhängen mit Wäschekluppen Gartensack verkehrt über Sessel gestülpt
Fotos kannst Du in meinem "gelben Schümmels" Thread finden
Übrigens war das alles harmlos gegen den Nachbarjungen, der auf unsere Bitte hin neben dem Reitplatz für die Pferde unsichtbar an einen kleinen Baum und an Büschen gerüttelt hat
Und was ich letztens erlebt habe: Die Pferde auf einem Hof waren alle 100% "brückensicher" - nur beim Turnier standen dann plötzlich mehrere Blumentöpfe auf und neben der gewohnten Brücke. Und das wurde dann einfach zuviel für die meisten Ponies
was ich auch mal als Übung auf einem gerittenen Trail erlebt habe: offener Pferdeanhänger, Mittelwand raus, absteigen, Pferd gesattelt und getrenst rein und wieder rausführen. Nicht zu glauben, wie viele Pferde meinten, daß sie so "angezogen" nicht auf den Anhänger gehören ;-)
Zitat von elchbine im Beitrag #39 ... obwohl ich eine Trakehnerstute hatte, die wir immer gesattelt und getrenst in den Anhänger reiten mussten ... nackig ging die nicht rein
Ui - im Fernsehen und auf der Equitana hab ich das auch gesehen, aber das du zu solchen Stunts neigst war mir gar nicht bewusst
Aber ich denke, der Anhänger stand dann noch - und der Fahrer meinte nicht Zeit zu sparen und Euch während der Fahrt mitzunehmen, oder?
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Andrea, wir sind nicht reingaloppiert und auch nicht in den fahrenden Anhänger, sondern gesittet im Schritt über die Rampe des stehenden Anhängers geritten und insofern war das dann auch eher nicht in die Kategorie "Stunt" einzuordnen, sondern eher in die der "Verzweiflungstaten, wenn sonst nix mehr geht"
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
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30.04.2017 16:22
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