Man kann ja auch mal ganz entspannt einen Beitrag "überlesen", wenn man denkt dass er am Thema vorbeigeht. Der Verfasser des Theards kann ja dann für sich entscheiden, ob er diese Informationen für sich nutzt, oder ob es ihn nicht tangiert. Aufpassen sollte man schon, dass die Themen dann nicht total abrutschen, dass sehe nich genau so.

Ich hab Pferde mit so "sämtlichen" Krankheiten, von Rehe, COB, Ekzemer usw. ich könnte so viel erzählen *lach*, aber ich halt mich da zurück, weil es halt soooo viele Faktoren gibt.

Mit Cushing, EMS, Boleriose und diesen allen, irgendwie scheinbar "neumodischen" Krankheiten (eigentlich hat sich nur der Wissensstand weiterentwickelt) geht es mir ein bisserl wie mit ADHS ....

Castellano: Fast alle Pferde bei Smirrs sind ja entweder Hengste im Deckeinsatz, Jungpferde im Wachstum oder tragende/laktierende Stuten, bei denen ist das Gras kein Problem. Alles andere (also ausgewachsene Pferde) muss von den Weiden runter, weil die sonst ruckzuck zu fett werden. Auch wenn eine Zuchtstute mal leer bleibt, kann man zusehen, wie die aus dem Leim geht. Die Verkaufspferde und eigenen Reitpferde gehen daher nur auf die riesige, aber vom Dauergebrauch beinahe graslose Hausweide.

Ja, ich bin mir sicher, dass mein Shetty schon jahrelang Cushing hatte. Aber wie gesagt verpackt der jüngere Stoffwechsel eine ganze Weile so einiges, das sich aber kumuliert und eines Tages macht es dann halt Peng. Die sichtbaren Symptome sind ja nur die Spitze des Eisbergs und wenn man erst mit einer Behandlung ansetzt, wenn die deutlich zu sehen sind, ist das halt blöd. Ich hatte "Glück", dass sie so schnell dieses extreme Fell gebildet hat. Wenn das schleichend gegangen wäre, hätte ich vermutlich auch nicht so schnell reagiert und bei ihren krassen Werten hätte das dann böse enden können.

Ihr Lieben,

ich verstehe beide Seiten sehr gut, denn zum einen muss ich mich auch oft zügeln, im Forum nicht als Tierheilpraktikerin unterwegs zu sein, denn auch wenn ich es als meine Berufung sehe, Tiere und ihren Menschen zu helfen, ist meine Hilfsbereitschaft nicht immer und überall gefragt. Auf der anderen Seite ist es natürlich schwer, nicht den Finger zu erheben, wenn man alle Symptome zusammenzählt und dann zu einem Fazit kommt, das man nur zu gut kennt.

Allerdings habe ich vor sehr, sehr vielen Jahren, als das Hufrehe-Forum mehr oder minder noch in seinen Anfängen steckte, den Fehler begangen, dort nach Unterstützung zu suchen, als ich meinen Hengst mit einer Medikamentenrehe aus der Klinik zurückbekam, wo er wegen einer fast durchtrennten tiefen Beugesehne monatelang stand.

Als Fehler empfand ich meinen Entscheid, mich im Hufreheforum anzumelden aus dem Grund, weil man - zumindest zu jener Zeit - erst einmal von all den selbsternannten Experten in die Zange genommen wurde (warum hast Du denen in der Klinik keinen Riegel vorgeschoben, als klar wurde, dass Dein Pferd eine Hufrehe entwickelte?!!!! - Weil ich zwischen Cholera und Pest entscheiden musste und ich lieber das Risiko einer Hufrehe einging, anstatt ihn kampflos einschläfern zu lassen!).

Dazu kam, dass man mir in den schlimmsten Farben ausmalte, wie verantwortungslos ich handle, wenn ich die Lebensfreude meines Pferdes höher werte, als die Einhaltung einer strikten Diät, denn ich hätte die 150 g Ingwer ohne die etwas mit Apfelmus aufgepeppten "Beeties" nicht ins Pferd bekommen. Natürlich wurde ich auch fast gesteinigt, weil ich 150 g Ingwer verfütterte. Schlussendlich wurde mir, als ich nach drei Tagen des Shitstorms, der über mir niederprasselte und in dem ich als Pferdequäler und verantwortungsloser Pferdebesitzer verurteilt wurde, ohne dass irgendjemand mehr wusste, als dass mein Pferd mit einer Medikamentenrehe aus der Klinik kam um Löschung meines Accounts bat, auch noch geschrieben, dass man mir wünscht, dass ich mein Pferd verliere, damit mir klar wird, dass ich ihn umgebracht habe.

Mir ging es bei meiner Anmeldung im Hufreheforum darum, Erfahrungen zur Hufbearbeitung, Beschlag, Hufschuhe zu erhalten, denn mein Schmied riet zu einem Beschlag, mein Tierarzt zum Eingipsen der Hufe und eine befreundete THP-Kollegin empfahl mir eine DIfHO-Huforthopädin, die bei Jochen Biernat ausgebildet wurde und auf Rehehufe spezialisiert war - und ich wusste nicht, welcher Weg für mein Pferd nun der Beste ist und dachte, dass ich aus den Erfahrungen meinen Weg klarer sehen kann. Statt dessen gab es nur Kollektivschelte.

Insofern bin ich auch ein bisschen allergisch auf "Missionierungsversuche", aber natürlich kenne ich auch die Gefahren, die von Stoffwechselentgleisungen ausgehen - ich habe damit als THP fast täglich zu tun.

Aber gerade darum muss ich auch aufpassen, dass ich meine Pferde nicht "krank kucke", denn wenn ich meinen Fokus auf jedes nur auch noch so kleines mögliches Anzeichen einer Krankheit richte, werde ich mich mit nichts anderem mehr beschäftigen. Selbst mein wirklich sehr schulmedizinisch geprägter Tierarzt, der wenig von alternativer Medizin hält, meine einst zu mir: "Man kann ein Pferd auch lahm kucken!" Grund dafür war, dass ich einen Hengst hatte, der immer mal wieder tickerte - nicht so, dass er wirklich lahmte, aber ganz taktrein ging er nicht. Wir ließen ihn in der Klinik durchröntgen und als wir nichts fanden, riet mein Tierarzt mir dazu, das Pferd ein halbes Jahr auf die Wiese zu stellen und ihn dann langsam wieder anzutrainieren. Danach lief der Hengst wirklich wieder taktrein, aber ich hatte immer Angst, das Lahmen könnte wieder anfangen und so bat ich den TA auch zwischendurch mal draufzukucken, wenn ich das Gefühl hatte, dass es sein könnte, dass mein Pferd wieder unklar geht. In meiner Sorge, das Tickern könnte wieder anfangen, sah ich ihn wirklich untaktmäßig gehen, obwohl er taktrein lief und musste mir dann den Rüffel vom Tierarzt gefallen lassen, der meinte, ich würde so langsam zur Hysterie neigen.

Darum bemühe ich mich, meinen Fokus nicht mehr auf den Ausbruch von gesundheitlichen Problemen zu richten, sondern in die Gesundheit.

Zitat

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Darum bemühe ich mich, meinen Fokus nicht mehr auf den Ausbruch von gesundheitlichen Problemen zu richten, sondern in die Gesundheit.

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Oh der Satz ist super, den klaue ich mir!
Jeder hier hat viele Erfahrungen in den Jahren mit seinen Pferden sammeln können, ein Austausch, wenn gewünscht ist super. Aber wie der Pferdehalter schlussenldich verfährt und welchen Rat er annimmt, sollte jedem selbst überlassen bleiben.

elchbine, jemanden den Verlust seines Pferdes zu gönnen, ist das allerletzte, das tut weh, da steht man nicht so leicht drüber.

Sehr schön beschrieben, elchbine. Das mit dem lahm/krank gucken kann ich auch gut. Wenn ein Pferd viel hatte, wird man irgendwann paranoid. Man muss dann langsam wieder lernen, auch mal Ruhe zu bewahren und nicht bei jedem schiefen Blick und bauchgluckern den Tierarzt zu rufen.

Nach Richards Verletzung habe ich ihn auch noch ewig ticken gesehen, obwohl mein Tierarzt sagte, es sei alles okay. Dazu kam, dass er wegen seiner Fehlstellung eh nicht immer 100 % gleichmäßig fußt - da sieht man dann erst recht was. Erst nachdem mir meine Osteo, die wirklich sehr pingelig ist und ein super Auge hat, ebenfalls bestätigt hat, dass da nichts ist, konnte ich wieder entspannt reiten, ohne ständig 'ins Pferd zu horchen'.

Petra - den Satz teile ich gerne mit jedem ;-)

Es ist natürlich schwer, den Seiltanz zwischen extremer Fürsorge auf der einen Seite und der Gedankenlosigkeit auf der anderen Seite zu meistern, die manche Pferdebesitzer teilweise an den Tag legen, deren Pferd vermutlich schon so lange lahm geht, dass sie es schon nicht mehr merken. Ich habe das tatsächlich schon erlebt, dass jemand, dem ich sagte, dass sein Pferd mittelgradig lahmt, mir erklärte:" Der läuft schon immer so!"

Ich hatte hingegen in der Zeit meiner THP-Ausbildungszeit so viele Symptome und Krankheitsbilder im Kopf, dass mein Mann mir fast Stallverbot erteilte, weil ich bei fast jedem unserer Pferde etwas fand, was mir plötzlich irgendwie nicht normal erschien. Da wurde dann sogar ein Lehmklümpchen, das im Bauchfell hing und das ich als "komisches Gewächs" ertastete, von mir als equines Sarkoid diagnostiziert ... bis mein Mann es mit einem Striegel "heilte".

Man neigt aber vielleicht auch wirklich dazu, dass wenn man sich intensiv mit Krankheit auseinandersetzt, viel genauer hinzuschauen und man muss dann tatsächlich lernen, nicht aus jeder Sache ein Symptom zu machen. Ich befand mnich da aber auch in bester Gesellschaft, denn eine Bekannte, die ebenfalls die Ausbildung zur THP machte, rief gegen Mitternacht in der Pferdeklinik an und vermeldete einen Notfall, weil ihr Pferd den Kopf so komisch schüttelt. Als der Tierarzt eintraf, schüttelte das Pferd den Kopf aber nicht mehr und kaute entspannt sein Heu, woraufhin der Tierarzt meinte, dass er nichts feststellen kann und sie antwortete, dass sie einen Gehirntumor vermutete und das doch gerne abklären lassen würde. Da sagte der Tierarzt: "Wenn der einen Gehirntumor hat, dann ist der morgen früh auch noch da und dann klären wir das auch gerne in der Klinik ab, aber wenn er sich nur eine Fliege aus dem Ohr geschüttelt hat, was ich vermute, dann würde ich jetzt gerne wieder ins Bett gehen!"

Das Pferd hatte natürlich keinen Gehirntumor und tatsächlich auch nie mehr den Kopf "komisch" geschüttelt, aber auch wenn ich die Geschichte weitaus amüsanter fand, als unser Tierarzt, war ich mir nicht so ganz sicher, ob ich nicht genauso sensibilisiert auf jedes "Eventuell-Symptom" reagierte, als ich den ganzen Lehrstoff aufnahm und staunte, dass so ein fragiles Tier wie es ein Pferd zu sein scheint, überhaupt älter als 20 Jahre werden kann - bei den Krankheiten, die so ein Pferd befallen können, müsste sein Durchnittsalter bei 5 Jahren liegen ;-)

Also, ich für meinen Teil gehöre eher zur "absolut unhysterischen" Fraktion, schaue mir Sachen erst mal ne Weile an und hole ganz sicher nicht wegen jedem Pups den TA. (Tatsächlich war seit mindestens 8 Jahren keiner mehr da, außer zum Impfen und für den Cushing-Test). Meine armen Pferde haben nicht mal ein Deckchen oder Gamaschen.

Aber nochmal zur Erinnerung, es ging ursprünglich um ein Pferd, das bereits einen Reheschub hatte. Das ist kein total abseitiges Kinkerlitzchen, das alle möglichen harmlosen Ursachen haben kann und bei dem der Verdacht, dass EMS oder ECS dahinterstecken könnte, aufgebauschte Panikmache mit einer "Modediagnose" ist.

Corazon es ging eben nicht nur um Mileas Pferd, sondern auch um meine zwei PREs, wo u.a. bei einer nicht heilenden Strahlfäule an einem Huf über Umwege auch wieder der Verdacht in den Raum gestellt wurde.

Ich bin sehr auf meine Pferde bedacht, füttere sogar um 23.00 Uhr nochmal, damit ja die Zeit der Fresspause nicht zu lang wird, tue sie im Sommer von 22.00 - ca. 2.00 Uhr nachts auf die Koppel wegen Denisperos Sommerekzem etc. aber ich sehe die Sache etwas entspannter und möchte den Pferden so viel natürliche Haltung wie möglich bieten.

Manojo: Davon weiß ich ja nix, aber selbst wenn der "Verdacht in den Raum gestellt wurde", ist das kein Angriff auf dich, sondern vielleicht einfach ne möglicherweise hilfreiche Anregung.

Es weiß ja nun mal nicht jeder alles. Dass Lungen/Atemprobleme beispielsweise ein Symptom von EMS sind oder dass bei Cushing die Sehnen durch den ständig zu hohen Cortisolspiegel erweichen und damit viel anfälliger werden, ist doch nicht unbedingt jedem bekannt und scheint im ersten Moment vielleicht abwegig, ebenso wie die Strahlfäule-Geschichte, bei der du ja sicherlich schon viel Ursachenforschung betrieben und mögliche Auslöser abgestellt hast.

Majono ich verstehe Deine Angegriffenheit nicht , ich habe es in den Raum geschmissen, ja,aber auch das ich die Erfahrung gemacht habe das wir vor der Diagnose auch mit Strahlfäule unter anderem gekämpft haben und seid Behandlung ist auch dieses Symtom weg. Du hast alles mögliche versucht auch bei Trockenheit im Sommer blieb das Problem, ist es da so verwerflich an eine innere Ursache zu denken ?
Ich finde schon Du ziehst Dich da an einer Geschichte hoch die Du auch hätteste einfach für Dich abhacken können und gut.
Entschuldige das ich es gewagt habe diesen Hinweis zu geben, ich wollte natürlich in keinem Fall unterstellen das Du in Diener Pferdehaltung keine Sorgfalt walten lässt.

So und da es genau so ist wie auch Corazon es aufgezählt hat, das bei den Erkrankungen ganz viele Symtome auch in dem Zusammenhang stehen können sollte man bei einer dafür anfälligen Rasse das doch wohl mit im Hinterkopf haben , natürlich ohne Hysterie.
Wir hatten z.b.Mauke( im Sommer bei Trockenheit), Atemwegsprobleme, Strahlfäule, Augenentzündung, undefinierte Lahmheiten.........
Ansich sagen bestimmt viele( bei uns auch 3 TÄ) das das doch alles nichts mit Cushing zu tun hat, zusammengefasst aber dann wieder schon, genau diese Symtome liest man dann immer wieder bei Pferden die dann letzten endes positiv auf Cushing gestestet wurden.

Das die Erkrankung so vielfälltige Symtome hat, da können wir leider auch nix für

Zitat von Jasmin im Beitrag #41

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Ich finde schon Du ziehst Dich da an einer Geschichte hoch die Du auch hätteste einfach für Dich abhacken können und gut.

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