Ich hab gestern auch ein bischen geguckt. Witzig fand ich, daß viele Ritte mit unter 70 % zumidnest ein Mindestmaß an Losgelassenheit hatten, drüber, besonders über 75 % wars für mich wieder eher ein zusammengezogenes Gestrampel.
Claudio Castillo Ruiz hat mir sehr gut gefallen, ebenso die Polin mit dem SS Lusitano.
Und sooo schade, daß Malagueno nicht antreten konnte :-(
Mal sehen, ob ichs mir heute antue. Bei den dt. Damen wird Herr Soestmeier (heißt der so?) wohl wieder sämtliche Hühneraugen zudrücken.
Zitat von Eowyn im Beitrag #16Ich hab gestern auch ein bischen geguckt. Witzig fand ich, daß viele Ritte mit unter 70 % zumidnest ein Mindestmaß an Losgelassenheit hatten, drüber, besonders über 75 % wars für mich wieder eher ein zusammengezogenes Gestrampel.
Das - und da kann man leider nur fassungslos den Kopf schütteln. Mein Sohn - der ja vom "Dressursport" faktisch keine Ahnung hat - verwendete einen selbst kreierten "Augen-Rausquell-Faktor" um die gezeigten Leistungen zu beurteilen. Der Faktor funktioniert genau 1:1 zur Beurteilung durch die Richter:
Je mehr die Augen herausquellen und je gestresster das Pferd aussieht und sich weit weit weg wünscht, umso höher wird dann wohl auch die Wertungsnote ausfallen Kein Wunder, dass es so viele Stimmen gegen den Reitsport gibt.
Und der Hr Sostmeier macht das keinen Deut besser, wenn er dann diese schrecklich anzusehenden Ritte auch noch über den grünen Klee lobt und meint, dass das so sein muss. Da lobte ich mir den Stream auf Eurosport, wo wir kommentarlos guckten - bzw ein leises englischsprachiges Gemurmel hörten.
Tja ... Gold für die Deutsche Dressurmannschaft, Einzelgold für Jessica von Bredow-Werndl mit der 17-jährigen Trakehnerin Dalera und Silber für Isabell Werth mit Wendy ... aber irgendwie kann ich es halt nicht nachvollziehen, dass man ein Pferd, das die ganze Prüfung durch hinter der Senkrechten steht und selbst im starken Galopp die Nase nicht wenigstens ein Stückchen weiter nach vorne streckt, zur Olympiasiegerin erklärt wird.
Ich missgönne niemandem den Erfolg. Ich bin nie einen Grand Prix geritten und ich freue mich natürlich, wenn eine Trakehnerin gewinnt. Aber wenn das Genick zu keinem Moment der Prüfung der höchste Punkt ist und die Piaffen teilweise aussehen, als würde das Pferd nach vorne kippen, dann verstehe ich eben die Begeisterung von Herrn Sostmeier nicht, der diese Piaffen als quasi perfekt bejubelte und quasi zu Tränen gerührt war, weil die Reiterin den Platz im Sattel nicht nutzt, um ihr Pferd zu dressieren, sondern ihn als Ehrenplatz betrachtet. Ich glaube durchaus, dass Jessica von Bredow-Werndl eine faire Reiterin ist, die ihrem Pferd nicht auf die Füße hauen muss, damit Dalera sie hebt und mit Gewalt erreicht man beim Trakehner sowieso immer nur das Gegenteil. Aber warum ist es denn nicht mehr medaillenträchtig, wenn das Pferd nicht so eng geritten wird?
Darf es denn nicht mehr so aussehen?
Otto Loerke mit Chronist loerke_chronist-300x268.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
und Otto Loerke auf Kronos loerke1-300x268.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ja, das verstehe ich auch nicht. Wann hat man beschlossen, dass relative Aufrichtung Quatsch ist und Versammlung heisst,das Pferd möglichst doll zusammenzuziehen? Vielleicht stehen aber auch Sachen in der Prüfungsordnung, die wir nicht kennen. Z.B. ein durchhängender Kandarrenzügel ist mit Punktabzug zu ahnden, in der Galopppirouette muss eine Abwärtstendenz der Vorhand zu erkenn sein usw
Ich habe mir die "top"6 angesehen - und ich kann es absolut nicht verstehen, warum diese Reiter so hohe Bewertungen bekommen haben. Da gab es immer wieder massive Fehler bei den Wechseln und Übergängen, die Pferde wischten mit ihren Schweifen gestresst nur so um die Wette und waren grundsätzlich erheblich zu eng und wirkten allesamt nicht gut geritten sondern eher kraftvoll zusammengezogen
Da waren die minder bewerteten Ritte im unteren 70er Bereich durchwegs erheblich schöner anzusehen als diese 85-90er Bewertungen
Und auch wenn ich sie nicht ansehen mag... aber da war für mich empfunden der Ritt von Frau Werth noch der weniger schröckliche von allen... außer das Pferd hatte was bekommen, um den Schweif ruhig zu halten
Zitat von Eowyn im Beitrag #16Ich hab gestern auch ein bischen geguckt. Witzig fand ich, daß viele Ritte mit unter 70 % zumidnest ein Mindestmaß an Losgelassenheit hatten, drüber, besonders über 75 % wars für mich wieder eher ein zusammengezogenes Gestrampel.
Genau das ist aber doch das unverständliche. Wo ist denn bitte in der höchsten Klasse, bei OLYMPIA, die Skala der Ausbildung? Wird die einfach für bedeutungslos erklärt? Gucken die Richter nur noch auf die strampelnden Vorderbeine? Finden gequetschte Ganaschen vorzeigenswert? Ich KANN es nicht verstehen.
Zitat von elchbine im Beitrag #18selbst im starken Galopp die Nase nicht wenigstens ein Stückchen weiter nach vorne streckt, zur Olympiasiegerin erklärt wird.
Ich habe zwar von Aachen, aber doch immerhin, den Ritt von IW angesehen, weil an irgendeiner Stelle einige bei FB davon schwärmten. Ich glaube, im Zusammenhang damit, dass IW das Verhalten der gesperrten Engländerin verurteilt hat, und deutlich erklärt hat, dass man mit dem Pferd zusammen arbeiten muß und es kein Gegeneinander sein darf. Jeder, der etwas neutraler ihre Ritte sieht, fängt da zunächst einmal an, sich zu verschlucken. Die IW Fangirls schwärmten, dass der Ritt von IW auf Wendy einfach ein Genuss anzuschauen gewesen wäre. Also - ja, ich hab schon schlimmeres gesehen. ABER genau DAS - nicht EINE Verstärkung, weder im Trab noch im Galopp, mit ansatzweise Rahmenerweiterung? Ich kann das echt nicht nachvollziehen.
Und genau deswegen habe ich das ganze Geschehen auch schlicht nicht verfolgt. Und mich dennoch geärgert, dass ausgerechnet Martin Rütter, mit einem Ritt von Michael Jung, gegen den Reitsport bei Olympia und Tierquälerei wettert......
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Und genau deswegen habe ich das ganze Geschehen auch schlicht nicht verfolgt. Und mich dennoch geärgert, dass ausgerechnet Martin Rütter, mit einem Ritt von Michael Jung, gegen den Reitsport bei Olympia und Tierquälerei wettert......
Der Mann hat Publicity anscheinend bitter nötig - unglaublich, welche Posts er zu Olympia raushaut. Aber der ist bei mir seit dem Abgang der Pferdeprofis sowieso unten durch, hätte ich das Tracker Abo nicht vorab bezahlt, hätte ich da schon gekündigt.
Ich kann auch nur eingeschränt kommentieren, da ich nur wenige Ritte verfolgt habe. Ich war zu der Zeit selber reiten und mein GöGa hat ein bisschen aufgenommen. Interessant war für mich der Vergleich der beiden Stuten Dalera (Deutschland Gold) und Freestyle (Dänemark 4.). Aus meiner Sicht zeigte Freestyle total andere Bewegungen als Dalera. Na klar, haben Pferd unterschiedliche Bewegungen aber zum einen wurde die Dänin mit deutlich offenerer Ganasche geritten und wenn man sich deren wunderschöne Passage anschaut, gruselt es zu mindestens mir bei Daleras Passage. So harmonisch auch die gesamte Vorstellung gestern war - muss ich zugeben. Auch interessant: in der Mannschaftswertung wurde Dalera nicht so harmonisch vorgestellt, dafür Freestyle ganz fein. Gestern fand ich es tatsächlich umgekehrt. Insofern passte für mich die Reihenfolge in der Bewertung so einigermaßen. IWs Ritt habe ich nicht gesehen. Kann dazu also auch grad nichts sagen.
Insgesamt muss ich mich aber Euren Kommentaren zur Ausbildungsskala anschließen. Rahmenerweiterung in Trab und Galopp gehen gen Null - nur im Schritt wird das inzwischen meist gut gezeigt. Die Piaffen bleiben für mich, trotz Verbesserungen in den letzten Jahren, immer noch unter aller Sxx. Wenn man sich mal den ursprünglichen und in entsprechenden Werken dokumentierten Zweck anschaut, ist es doch so, dass die Hinterhand mit deutlichen Hankenbeugung eine zunehmende Entlastung der Vorderhand ermöglichen soll - mit dem Ziel, diese frei für die Levade zu bekommen (um im Krieg Menschen mit der Waffe anzugreifen). Ist die Vorhand deutlich zurück gesetzt, wäre ein spielerisch leichtes Erheben undenkbar! Der Ferd würde vornüber fallen.
Und nicht nur die Piaffen, auch die Galopppirouetten. Als ob das Pferd sich mit dem Kopf abstützen müsste. Sollte da nicht eigentlich eine deutliche Bergauf-Tendenz sichtbar sein? In der Mannschaftsprüfung war glaube ich ein Belgier, der das ganz schön gezeigt hatte, wo ich noch dachte, ja, ich glaube, so sollte es ursprünglich mal aussehen. Und bevor Pico den gelben Schein eingereicht hat, hat er mir ja schon 1-2 Pirouettensprünge angeboten und da hat er deutlich die Schulter angehoben. Aber was weiß ich schon...
Zitat von Picasa im Beitrag #24Und nicht nur die Piaffen, auch die Galopppirouetten. Als ob das Pferd sich mit dem Kopf abstützen müsste. Sollte da nicht eigentlich eine deutliche Bergauf-Tendenz sichtbar sein? In der Mannschaftsprüfung war glaube ich ein Belgier, der das ganz schön gezeigt hatte, wo ich noch dachte, ja, ich glaube, so sollte es ursprünglich mal aussehen. Und bevor Pico den gelben Schein eingereicht hat, hat er mir ja schon 1-2 Pirouettensprünge angeboten und da hat er deutlich die Schulter angehoben. Aber was weiß ich schon...
Thema Galopp Pirouetten - mein spanischer Trainer regt sich seit Jahren auf, daß die Pirouetten in der Doma Vaquera immer mehr einer Dressur Pirouette gleichen (in der DV sollen beide Hinterbeine gleichzeitg "springen" - seit Paris meine ich, es ist eher umgekehrt *lol*
Ich habe im Fernsehen nichts gesehen, da ich unterwegs war. Habe mir Samstagabend in der Mediathek ca. 10 Ritte der "schlechteren" Reiter der Teams angeguckt. Und ich muss sagen, da war deutlich mehr, was schön anzusehen war, als ich es bei den Spitzenpaaren üblicherweise sehe. Da fragt man sich schon, warum die so viel schlechter bewertet werden....
... ich fürchte, dass ein Otto Loerke heute auch keine Spitzennoten mehr bekommen würde, obwohl ich seine Piaffe auf Chronos als Beispiel einer Piaffe betrachte - aus der kann sich ein Pferd in die Levade erheben und da sieht man Kadenz, Hankenbeugung, aktiv abfussende Hinterhufe und die Nasenlinie ist deutlich vor der Senkrechten.
Bei den Gold- und Silberreiterinnen vermisse ich das alles. Gerade bei Dalera "trippeln" die Hinterhufe eher, als dass sie kraftvoll abfußen und der Eindruck, dass das Pferd vornüber kippt, weil die Vorderfüße zurückgestellt sind und es wirkt, als ob sie auf einem Podest steht und den Elefantentrick übt, hatte ich bei jeder ihrer Piaffen. Das an sich ist dem Pferd und der Reiterin nicht vorzuwerfen ... aber dass Carsten Sostmeier bei diesem Anblick in Begeisterung ausbricht und die Piaffen als quasi perfekt rühmt, lässt mich sprachlos werden. Wie würde er die Piaffe von Kronos kommentieren? Wäre sie "unmodern und keiner hohen Wertnote würdig", weil sich das Ideal offensichtlich verändert hat?
Es ist verständlich, dass jemand, der erfolgreich reiten möchte, sich an die Vorgabe hält, die von den Dressurrichtern belohnt wird. Man sieht ja, dass die Ritte, die wir als gut empfinden, nicht so hoch bewertet wurden.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ich fürchte nicht - zumindest nicht, so lange eben die Richter diese Wertungsnoten so vergeben wie es dort in Paris gemacht wurde.
Gefühlt ist exakt konträr gerichtet worden... die Ritte, die absolut nicht der Skala der Ausbildung entsprochen haben waren ganz weit vorne und die "reelen" Ausführungen erreichten keine 70 Punkte und waren weit weit weg von den Rängen.
Dazu kommt noch diese entsetzliche Moderation, wo Hr Soostmeier ein genauso verzerrtes Bild sieht wie die Richter, anders kann man sich seine "Jubelausbrüche" bei sichtlicher Vergewaltigung der Pferde nicht erklären.
Diese dänische Stute hatte übrigens wohl schon beim Einreiten eine blaue Zunge und die grobhandwerkliche Einwirkung der Reiterin war nicht schön anzusehen. Dalera hingegen lief zwar mit durchhängendem Kandarenzügel und die Reiterin musste nicht dauernd mit den Sporen in der Flankengegend herumstochern - dafür machte ihr dauerhaft peitschender Schweif, der hyper angestrengte Gesichtsausdruck und diese "pudeldressierten" Handstandpiaffen ein sehr übles Bild.
Da kam tatsächlich das Gesamtbild von IW noch am optisch (!) ansehbarsten herüber. Und ihr lautes Mitsingen am Ende unterschied sich immerhin wohltuend von den verbissenen Gesichtern der anderen Reiter.... das muss ich ihr zugestehen - auch wenn ich sie eigentlich absolut nicht loben möchte.
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Olympia 2024 in Paris
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31.07.2024 08:05
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- seit Paris meine ich, es ist eher umgekehrt *lol*