Ich koXX mal ne Runde mit! Es ist einfach unfassbar.
Was geht nur in diesen Leuten vor!? Waren die nicht auch mal Kinder, die mit leuchtenden Augen vor einem Pony standen und
verzaubert das weiche Fell streichelten? Was ist dann im Kopf kaputt gegangen, dass sie so ein wunderbares Wesen derart sinnbefreit verprügelt
was die Arme hergeben???

Auch wenn ich das sonst nicht tue, würde ich gern einen YouTube Beitrag verlinken. Habe das auch den ganzen Tag verfolgt. Hoffe der Link funktioniert. Mir ist bewusst, dass das vermutlich nicht unbedingt in den Forumstenor passt.
https://youtu.be/LA5L7Ijtr_E?si=RWefz1F5F7ojiGLX

@nellie Leider reicht mein Englisch nicht mehr aus, um das konkret zu verstehen. Um Was genau geht es?

Hab mir das Video von der schlagenden Olympikin gerade nur halb angesehen... reicht schon.
was mir aber echt Übelkeit bereitet hat, war das glucksende Lachen von der filmenden Person. Die würde ich gerne mal fragen, was bei ihr im Kopf kaputt ist, um mal bei Suerte-Susannes Formulierung zu bleiben.

Gabi, ich finde das Englisch in dem Beitrag auch ziemlich anspruchsvoll, und er bemüht sich um eine komplexe Darstellung. Habe den Beitrag gestern Abend gefunden, als ich auf der Suche nach Dingen zum Thema war. In aller Schnelle am Morgen und ohne das vollständig wiedergeben zu können: wie gesagt bemüht er sich um eine komplexe Sicht auf diese schreckliche Gewalt gegen das Pferd. Er verwehrt sich ein Stück gegen die rein emotionale Empörungsverurteilung und das Canceling der Reiterin. Er spricht über Gewalt und Aggression, die in allen von uns steckt. Er sagt, dass wohl die meisten (oder alle), die mit Pferden zu tun haben, schonmal auf eine Art (wenn auch nicht so) grausam zu einem Pferd waren aus unkontrollierter Emotion heraus. Und er spricht von dem Druck, unter dem auch Trainer stehen, erfolgreich zu sein. Ich finde trotzdem, dass er die Bilder nicht relativiert, er sagt klar, wie falsch und grausam er das findet. Aber er versucht, den Umgang damit von dieser oberflächlichen abgrenzenden Empörungsebene zu holen.
Das nur in aller Schnelle, muss los zur Arbeit. Habt alle einen schönen Tag, vor allem mit den Pferden.

Zitat von nellie im Beitrag #6

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Gabi, ich finde das Englisch in dem Beitrag auch ziemlich anspruchsvoll, und er bemüht sich um eine komplexe Darstellung. Habe den Beitrag gestern Abend gefunden, als ich auf der Suche nach Dingen zum Thema war. In aller Schnelle am Morgen und ohne das vollständig wiedergeben zu können: wie gesagt bemüht er sich um eine komplexe Sicht auf diese schreckliche Gewalt gegen das Pferd. Er verwehrt sich ein Stück gegen die rein emotionale Empörungsverurteilung und das Canceling der Reiterin. Er spricht über Gewalt und Aggression, die in allen von uns steckt. Er sagt, dass wohl die meisten (oder alle), die mit Pferden zu tun haben, schonmal auf eine Art (wenn auch nicht so) grausam zu einem Pferd waren aus unkontrollierter Emotion heraus. Und er spricht von dem Druck, unter dem auch Trainer stehen, erfolgreich zu sein. Ich finde trotzdem, dass er die Bilder nicht relativiert, er sagt klar, wie falsch und grausam er das findet. Aber er versucht, den Umgang damit von dieser oberflächlichen abgrenzenden Empörungsebene zu holen.
Das nur in aller Schnelle, muss los zur Arbeit. Habt alle einen schönen Tag, vor allem mit den Pferden.

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Ich sehe das auch wie @Eowyn und auch ich hatte heute Früh nicht die Zeit, mir den halbstündigen Podcast anzuschauen. Darum erst mal ganz lieben Dank an @nellie

Ich nehme mich nicht aus, wenn die Anklage im Raum steht, dass auch Reiter und Pferdebesitzer, die eigentlich eher zur Wattebäuschchenwerferfraktion gehören, die Gerte auch schon zu mehr. als nur zur Hilfengebung eingesetzt haben ... manchmal richtet sich der Frust gegen das eigene, geliebte Pferd und man tut etwas, für das man sich hinterher sehr schämt. Und ich gebe zu, dass ich Lilo auch schon mal den Gertenschlag auf den Hintern geschnickt habe, wenn er durch die Dualgassen stratzte und jede Hilfe ignorierte, aber statt dessen die Gassen platt walzte. Ich bemühe mich, dass das nur ausgesprochen selten passiert und ich mein Pferd nicht mit dem Einsatz der Gerte zur Aufmerksamkeit ermahne - trotzdem müsste ich lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich die Gerte noch nie einsetzte, um mein Pferd zu strafen.

Allerdings sehe ich einen sehr deutlichen Unterschied zwischen einem "Schnick auf den Hintern" und dem minutenlangen Traktieren des Pferdes mit einer Gerte. Das hat nichts mit Frustration zu tun, denn es ist menschlich, mal die Fassung zu verlieren, aber es ist Tierquälerei, wenn Gertenschläge als Trainingsmittel eingesetzt werden.

Abgesehen davon sollte inzwischen zu jedem Reiter durchgedrungen sein, dass kein Lebewesen unter Stress lernen kann - da schaltet das Gehirn auf Flucht oder Kampf und da ist dann kein Platz mehr im Kopf, Information aufzunehmen.

Also was soll das Draufdreschen denn dann bringen? Sanktionen und Strafe? Wofür? Was tut das Pferd, dass man es dafür strafen müsste. Was will Frau D. damit erreichen?

Im Übrigen hatte ich schon bei dem einen oder anderen Auftritt von Frau D. das Gefühl gehabt, dass ihr Pferd in der Prüfung unter Spannung steht. Sie wurde trotzdem bejubelt und ihr "feines Reiten und die Harmonie zwischen Reiterin und Pferd" hervorgehoben - und sie wurde mit Siegen und Medaillen dafür belohnt.

Wer kann es ihren Schülern verdenken, dass sie ihrem Idol nacheifern und es tolerieren, wenn die Trainerin auf ihr Pferd einprügelt? Und ja, der Druck auf die Trainer ist groß und wer Geld verdienen will, der muss Erfolge vorweisen und nach ihnen streben.

Da heiligt dann wohl der Zweck die Mittel und vielleicht müssen wir uns daran gewöhnen, dass die Verrohung im Pferdesport fortschreitet und Dressur zum Dressieren wird ... und manchmal frage ich mich, ob sowas auch bei Rainer Klimke, Josef Neckermann, Harry Boldt oder Sissi Max-Theurer vorkam und man es einfach nie erfuhr, weil es kein Social Media gab und sich die Bilder nicht verbreiteten ... ich mag mir die Illusion eigentlich ungern nehmen lassen, dass die alte Olympiagarde auch solche Mittel zur "Dressur" ihrer Pferde angewendet hat.

Nunja, der Erfolgsdruck ist sicher ein Aspekt, den man nicht außer Acht lassen kann.
Aber, wie auch schon in den Beiträgen hier geschrieben: Was soll das bringen, was sie da tut??? Daraus werden weder Pferd noch Reiterin irgendetwas lernen, was sie zu einem Erfolg bringt.

Wenn man die Gerte oder Peitsche irgendwie einsetzt, um z.B. mehr Aktivität im Hinterbein zu erreichen, dann muss das schon gezielt geschehen, und mit Wegnahme der Einwirkung und Lob bei gewünschter Reaktion beendet werden. Dann bekomme ich einen Lerneffekt.
Ich stehe dazu, dass meine Pferde auch durchaus mal die Gerte oder beim Longieren die Peitsche spüren. Aber das ist dann ein gezielter Einsatz. Zum Beispiel ignoriert Filo beim Longieren gerne mal mein Stimmkommando zum Angaloppieren (obwohl sie das ganz genau kennt), und galoppiert erst etliche Trabtritte später an. Dann pariere ich wieder durch. Beim nächsten Kommando kommt einmal die Pitsch zum Einsatz - und mein Pferd kann wunderbar prompt angaloppieren.... Garantiert klappt es danach auch wieder prompt nur auf Stimme. Dieses Spielchen wiederholt sich alle paar Wochen mal wieder.
Einen solchen Einsatz finde ich nicht schlimm, um Dinge, die eigentlich klar sind nochmal zu untermalen (ja, das gilt immer noch! ). Aber danach bekommt das Pferd auch die Chance, wieder ohne die Gerte/Peitsche die gewünschte Reaktion zu zeigen.
Davon ist in diesem Video nichts nachzuvollziehen.

Und am schlimmsten finde ich auch das Gekicher der Filmerin.

Also, der Blogger erklärt, dass Charlotte ihm schon damals aufgefallen sei, weil Valegro ein extrem gutes Pferd war, aber schon damals sehr viel Stress zeigte. Charlotte erkläre damals schon, dass Valegro sehr “stark im Maul” sei, was ja viele Pferde sind und worauf er begründete, dass das Pferd wohl offensichtlich mehr “Einwirkung” benötigte, was ihm stark missfiel, er ja aber nie begründen konnte. Er sah halt nur diesen immensen Stress im Pferd auf den internationalen Turnieren. Gerade deshalb ist es für ihn jetzt auch kein Wunder, dass solche Trainingsmethoden an die Öffentlichkeit geraten, denn was Helgstrand und Co machen, das gilt eben für jeden, der da oben in der internationalen Szene mitreitet - und da gibt es wirklich nur ein paar herausragende Ausnahmen.

Er spricht davon, dass er Morddohungen erhalten habe, aufgrund seiner Veröffentlichungen und dass er die Community, die kommentieren darf, eben stark einschränken musste, weil seine Statements auf YT wirklich viral gingen.

Generell stellt er alles, was internationale Dressur angeht, in Frage und ist wirklich sehr rational dabei, bringt es aber auch emotional sehr toll rüber. Er beleuchtet wirklich alle Aspekte und Herangehensweisen und kommt immer wieder zu dem Punkt, dass fast alles auf Kosten der Pferde geht.

Ich habe auch nicht alles angesehen, kann aber hier eine kurze Essenz geben, worum es geht.

Ich persönlich bin nicht erstaunt über diese Vorkommnisse. Sie kochen ALLE nur mit Wasser und wir müssen uns wirklich fragen, warum diese Pferde zu diesen (vermeintlichen) Höchstleistungen imstande sind. Was bewegt ein Pferd, sich so zu bewegen?? Solche Mitarbeit aufzuzeigen?? In teilweise unzumutbaren Zuständen (Hitze, Regen, etc.) ??

Da ich in meinem Leben bei vielen internationalen Reitern über die Bande schauen durfte, weil ich dort trainierte, solange ich mit meinem Oldenburger in der schweren Klasse unterwegs war, habe ich ganz viele solcher Bilder gesehen, die tatsächlich selbstverständlich waren. Mir selbst wurde gesagt, ich solle doch mal “den Ast umdrehen”, weil mein Pferd im versammelten Schritt zu stark vorwärts ging und nicht korrekt fußte. (Jeder Mensch freut sich über einen großen, raumgreifenden Schritt, aber das wird im versammelten Schritt dann zum Verhängnis.)

Kurzum, ich kotze mit euch, denn heute bin ich zum Glück geläutert, weiß aber ganz genau, was abgeht, und es wird Zeit, dass wir alle Frau von Bismarck folgen, die so viel für die natürliche Reiterei tut, denn wollen wir riskieren, dass “unsere” Reiterei irgendwann abgeschafft wird wegen solcher erfolgsambitionierten Monster????

Ich bin gerade erfreut, dass Corinna den Beitrag nochmal im Detail zusammenfasste und mein Eindruck damit bestärkt wird, dass Valegro in den Prüfungen häufig gestresst wirkte - was den Richtern und Kommentatoren offensichtlich nie auffiel, denn die überschütteten die Reiterin - zu meinem Erstaunen - ja stets mit Lob und Begeisterung.

Aber es sah ja auch offenbar niemand, dass Totilas unklar ging - und genau das erstaunt mich fast noch mehr, als zu erfahren, welche Trainingsmethoden hinter dem Erfolg stehen, denn im Grunde erwarte ich doch bei einer so hochkarätigen Prüfung wie einer EM, WM oder Olympiade, dass da auch hinter den Kulissen genau hingeschaut und auch mal hinterfragt wird, warum ein Pferd so sichtlich gestresst ist, klatschnass und hinkend in die Prüfung kommt, eine blaue Zunge zeigt, mit Schuhcreme die Sporenverletzungen kaschiert werden müssen oder es hinter die Senkrechte gerät.

Offensichtlich wird da aber gerne weggeschaut oder toleriert, dass das, was man eigentlich mit der Dressur verbindet - die Einheit von Reiter und Pferd und das Gefühl von Harmonie - verloren geht und es "Trainingsmethoden" braucht, die tierschutzwidrig sind, um ganz oben mitreiten zu können.

Ich erinnere mich auch noch gut an eine Trainingseinheit mit dem Schimmeligen, in der ich "Mehr Druck" machen sollte und das Gefühl sich immer mehr bestärkte, dass mein Pferd gleich explodiert, weil er total gestresst und spannig unter wegs war. Genau in dem Moment, in dem ich eigentlich überlegte, ob ich dem Trainer sagen soll, dass sich das Gereit für mich nicht gut anfühlt (man hat ja gelernt, dass man in der Reitstunde schweigt und dem Trainer nicht widerspricht), meinte der Reitlehrer: "Ja! Genau so ist das super!!!"

... und da denke ich an August Schulte-Quaterkamp: "Erst bringen wir sie in Rage, dann reiten wir Passage." Das scheint kein Scherz mehr zu sein, sondern eine Art Richtlinie fürs erfolgreiche Dressurreiten.

Ach Mensch Sabine, ich kann jedes einzelne Wort deiner Erlebnisse sowas von unterstreichen. Furchtbar, oder? Was für ein Stress für die Pferde…..

Ich wunderte mich damals, dass mein Eriminator immer hektischer und “glotziger” wurde, dabei hatte er einfach nur mehr emotionalen Stress und musste den irgendwie zeigen! Ich habe mich viele Jahre nach seinem Ableben dafür verurteilt, habe aber mittlerweile verarbeitet und habe das auch mit ihm nach seinem Ableben geklärt und verarbeitet. Zum Glück gibt es diesen Weg….