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So groß sind die Überlebenschancen von Pferden nach einer Kolik-OP
Ich finde es auch erschreckend, wie schlecht die Chancen sind. Ich kenne einige Pferde, die eine Kolik OP hinter sich haben und wieder komplett genesen sind. Daher habe ich eher entsetzt reagiert, als eine Bekannte, die einen großen Pensionsstall führt, mal sagte, sie würde niemals ein Pferd Kolik operieren lassen, das würde ja in den meisten Fällen eh nichts mehr. Ich hätte niemals gedacht, dass die Zahlen tatsächlich so schlecht sind!
Hm, also ich fand meine Erfahrungen in Zahlen besätigt. Viele schaffen es aber auch ziemlich viele eben nicht. Oder sie sterben in der nachfolgenden Zeit an einer x-ten Kolik.
Meine Suerte hätte die OP nicht überlebt - zeigte die Untersuchung post mortem.
Ich kenne jetzt nich soviele operierte Pferde. Aber was ich so mit bekommen habe, einige waren noch anfälliger für Koliken als vorher. Andere hatten deutliche ittigkeitsprobleme, oder reagierten deutlich auf Wetterumschwünge mit Bauchzwicken. Ich habe schon immer gesagt, ich lasse keines meiner Pferde Kolik operieren.
Ein großartiges Pferd wird dein Leben definieren.. Ein wirklich Besonderes, wird es für immer verändern.
Zitat von gabi im Beitrag #5Ich kenne jetzt nich soviele operierte Pferde. Aber was ich so mit bekommen habe, einige waren noch anfälliger für Koliken als vorher. Andere hatten deutliche ittigkeitsprobleme, oder reagierten deutlich auf Wetterumschwünge mit Bauchzwicken. Ich habe schon immer gesagt, ich lasse keines meiner Pferde Kolik operieren.
gabi, das habe ich auch immer gesagt. Und es dann doch gemacht. Und? Es hat meinem Pferd über sieben Jahre geschenkt.
Ich finde es anhand solcher Zahlen SEHR schwierig, das zu beurteilen. Denn wenn man eine OP als Möglichkeit hat, dann hat man auch eine grobe Vorstellung davon, wie die Prognose ausschaut. Je schlechter die Prognose, desto wahrscheinlicher, dass das Pferd trotz OP am Ende nicht überlebt. Und da die verschiedenen Ursachen der Kolik hier gar nicht mit einbezogen wurden, wie mir scheint, finde ich das einfach sehr sehr schwierig. Ein Pferd, bei dem der Dünndarm aufgast, hat eine ungleich schlechtere Prognose als ein Pferd, wo am Ende beispielsweise nur Sand aus dem Darm gespült werden muß. Pferde, bei denen ein Stück Darm entnommen werden muß, haben ebenfalls eine ungleich schlechtere Prognose, als Pferde, denen der Darm nur "entwirrt" und eröffnet werden mußte.
Klar, bei allen muß die Darmmotorik wieder "anspringen", und man weiß, dass die ersten 48 h mindestens die kritischen sind. Ich habe auch, als mein Pferd in der Klink stand, für ihn eine Regendecke gekauft in dem Wissen, dass es sein kann, dass ich morgen schon gar kein Pferd mehr habe.
HEUTE würde ich immer im Einzelfall entscheiden, ob eine OP tatsächlich Sinn macht oder nicht.
Mein Großer hat in seinem Leben bei mir wenige Koliken gehabt. Trotzdem mußte er einmal operiert werden. Hatte danach glaube ich in den sieben Jahren noch grob drei Koliken, bei denen ich gefühlt unentspannter war als vorher (kein Wunder), aber tatsächlich ist auch die Rate der Koliken bei ihm nicht gestiegen.
Wir haben bei uns im Stall Koliker gehabt, die NIE eine Kolik hatten, und dennoch an einer gestorben sind.
Das ist einfach ein derart komplexes Thema, dass ich das zumindest hier noch zu einfach zusammen gefasst sehe.
Gerade, weil ich auch gesagt habe, never ever würde ich operieren.
Ich kannte vor meinem Studium einen Wallach, der operiert war. Der hat nach der OP nie wieder aufgebaut, und hat immer Probleme gehabt. ABER - die Kolik war auch wirklich schlimm, ihm wurde ein Stück aus dem Darm entnommen, er hat danach auch nur "knapp überlebt" - und DAS merkt man dann später eben auch, weil das System dann geschädigt ist.
Ich würde heute eine Kolik OP immer von der Kolik und der Prognose abhängig machen.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Ich habe nur einen Isi gekannt, der 18 Jährig einen Kolikop hatte. Er ist sehr alt geworden und war auch wieder vollkommen fit. Die Besitzerin hätte normalerweise nicht operieren lassen, aber es gab Familiäre Gründe es doch zu tun, und ich glaube sie hat es nicht bereut.
Wenn ich die Zahlen so lese, dann bekomme ich doch ein mulmiges Gefühl und klopfe gerade auf Holz.
Aufgrund meines großen Kundenstamms, mit auch wirklich vielen Geschichten, persönlichen Erfahrungen und Gesprächen mit Tierärzten-Mein subjektives Empfinden ist weitaus besser als die Studie. Ich kenne soooo viele Pferde, die danach beschwerdefrei waren. Meine Anchy hatte eine Dickdarmdrehung im 6 Monat der Trächtigkeit. Die OP hat BEIDEN ihr Leben gerettet Ich würde es immer wieder tun, für mich stellt sich diese Frage nicht, es sei denn, meine Pferde bringen viele Baustellen mit in die Op., mit der großen Wahrscheinlichkeit zum Pflegefall zu werden.
Mich würde auch tatsächlich interessieren, WER hinter dieser Studie steckt...Versicherungen?!!! Eine OP Versicherung ist heute absolut Standard, ansonsten kostet die Kolikop mittlerweile einen Kleinwagen. Das kann nicht jeder und natürlich stellt sich diese Frage dann umso mehr.
Leben ist Bewegung und ohne Bewegung findet Leben nicht statt. ( Moshe Feldenkrais)
Zitat von Anchy im Beitrag #8Mich würde auch tatsächlich interessieren, WER hinter dieser Studie steckt...Versicherungen?!!! Eine OP Versicherung ist heute absolut Standard, ansonsten kostet die Kolikop mittlerweile einen Kleinwagen. Das kann nicht jeder und natürlich stellt sich diese Frage dann umso mehr.
Vor allem, weil einige Kliniken das wohl auch voll ausreizen... ich hab von einer Kollegin gehört, die sehr aktiv in ihrer TÄK ist, dass einige Kliniken die Kolikpatienten teilweise zweimal täglich schallen, alles schön im zweifachen Satz.... ich hab noch an der Uni gelernt, dass eine Kolik OP so ungefähr bei 5000 € anfängt. Die OP meines Pferdes hat sogar "nur" 3500 € gekostet. Momentan liegen die OPs im günstigsten Fall wohl bei 12000 € aufwärts..... ich fand das, obwohl ich durchaus FÜR die neue GOT bin (weil manches einfach ZU günstig war, und wir ein Notdienstproblem haben, immer noch und und und), teilweise erschreckend, weil wohl einige Versicherungen durchaus schon geäußert haben, dass sie ggf. aus dem OP Versicherungsgeschäft aussteigen wollen, wenn sich die Entwicklung so fortsetzt....
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Ich glaube mittlerweile auch an Missbrauch und....Wucher der Kliniken, aber auch deren mobilen Kollegen. Die Kolikop von Anchy hat vor 12 Jahren 2800 Euro gekostet, incl. 5 Tage Aufenthalt, 2, davon Intensivmedizinisch. Eine Kundin war wegen Husten ( ohne Bronchioskopie) 4 Tage stationär und hat den gleichen Preis gezahlt, OHNE intensiv medizinische Betreuung, ohne Lungenspülung, einfach nur da stehen, Injektionen, Beobachtung. Das ist mittlerweile alles nicht mehr zu rechtfertigen. Wenn die Versicherer aus den Kolipopschutz aussteigen, wird das für die Pferde ein Rückschritt ins "Mittelalter"
Leben ist Bewegung und ohne Bewegung findet Leben nicht statt. ( Moshe Feldenkrais)
Und bei uns am Stall waren vor einigen Monaten zwei Pferde mit Koliken, die beide mehrere Tage in der Klinik standen - ohne OP aber mit Magenspiegelungen und diversen Untersuchungen. Beide Besitzer haben einen 5-stelligen Betrag bezahlt. Die genauen Summen haben ich nicht aber es waren wohl so umme 10-15.000 € ! Ich bin fast umgefallen! Da steigen dann eben echt viele aus. Inzwischen hat jeder eine gut gefüllte Hausmittelapotheke im Stall ... Und im Ernstfall? Das muss jeder mit sich und seiner finanziellen Situation ausmachen. Üble Entscheidung. Ich fand immer 5.000 € war noch schaffbar aber 15.000 oder mehr? Da geht es eben nicht mehr nur um die "Chancen" sondern die Machbarkeit.
Vor wenigen Jahren wurde eine Stute aus unserem Stall wegen Kolik operiert und hat es nicht überlebt. Kulanterweise wurde dem PB "nur" 5000 Euro verrechnet. Er stottert heute noch die Schulden davon ab - und der Marktwert des Pferdes war gerade mal bei knapp 1000 Euro anzuschlagen.
Diesen Preis halte ich aus Sicht der Klink für sehr entgegenkommend - aber aus Sicht eines PB als "gerade noch machbar", da ja meistens noch zusätzliche Kosten vom oft vorher alarmierten Stall TA und die ganze Nachsorge zu tragen sind. Nicht zu reden von den folgenden Umständen, die eventuell in Dauermedikation, Stallwechsel, spezielle Zusatzfütterung und monatelange aufwändige Pflege nach sich ziehen - ungeachtet der Tatsache, ob das Pferd jemals wieder voll "nutzbar" wird oder ob es dauerhafte Schmerzen und Probleme behält.
Aber wenn ich von Kolik OP Preisen im 5 stelligen Bereich höre wird mir ganz anders. Ich bin mir echt nicht sicher, ob ich die dann im Falle aufbringen könnte, egal ob ich will oder nicht. Dabei halte ich uns durchaus für keine armen Pferdebesitzer, verdienen beide gut und können uns die normale Erhaltung unserer 3 Pferde problemlos leisten.
Da wird dann Pferdehaltung doch plötzlich wieder ein "nur für ganz reiche Leute" Sport
Also bei derartigen summen bin ich raus. Die übersteigen weit den Wert meiner Pferde. Und auch wenn ich meine Tiere liebe und das keine leichte Entscheidung ist, ich denke da käme eine OP für mich nicht in Frage. Für den Seppi habe ich seit dem Kauf vor 15 Jahren eine Lebensversicherung mit Kolik-OP-Versicherung. Mit denen müsste ich das dann wohl diskutieren. Da die Versicherung seit 15 Jahren denselben Jahresbeitrag kostet, kann ich mir nicht vorstellen, dass die die Kosten für eine OP heute ohne Diskussion übernehmen. Mein erster Friese ist nach einer Kolik OP nicht mehr aufgestanden. Ich bin da nach über 20 Jahren noch nicht drüber weg. Also ich hab keine guten Erfahrungen mit den Überlebenschancen. Nein.
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08.05.2024 08:02 (zuletzt bearbeitet: 08.05.2024 08:02)
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Da steigen dann eben echt viele aus. 
Inzwischen hat jeder eine gut gefüllte Hausmittelapotheke im Stall ... Und im Ernstfall? Das muss jeder mit sich
