Zitat von Anchy im Beitrag #12

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ch glaube mittlerweile auch an Missbrauch und....Wucher der Kliniken, aber auch deren mobilen Kollegen. Die Kolikop von Anchy hat vor 12 Jahren 2800 Euro gekostet, incl. 5 Tage Aufenthalt, 2, davon Intensivmedizinisch. Eine Kundin war wegen Husten ( ohne Bronchioskopie) 4 Tage stationär und hat den gleichen Preis gezahlt, OHNE intensiv medizinische Betreuung, ohne Lungenspülung, einfach nur da stehen, Injektionen, Beobachtung. Das ist mittlerweile alles nicht mehr zu rechtfertigen.

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Jein. Erstmal finde ich tatsächlich, dass 2800 € für eine Kolik OP auch vor 12 Jahren schon als eher günstig anzusehen ist, ich habe in dem Zeitraum wie gesagt an der Uni eher gelernt, ab 5000 € aufwärts. Ich war über meine 3500 € schon positiv überrascht.

ABER, es sollte definitiv kein Wucher werden, und beispielsweise das, was meine Freundin mir erzählte, dass manche Kliniken dann täglich schallen, geht überhaupt gar nicht. DAS die Preise aber deutlich gestiegen sind, halte ich dennoch für gerechtfertigt, denn man darf halt auch nicht vergessen, dass eben auch FÜR die TÄ vieles teurer geworden ist. Bei uns in der Praxis kann ich sagen, dass beispielsweise die Fahrzeuge ein Zuzahlgeschäft waren, sprich, über den Hausbesuch und erhöhtes Wegegeld finanziert sich ggf. wenigstens das Auto nun selber. Aber - wenn wir unsere Patienten behandeln, auch in der Praxis, muß man immer bedenken, dass eben auch viel Arbeit anfällt. Wir haben aktuell zwei TFAs, und einen Praxismanager, der teilweise die Aufgaben der TFAs mit erledigt. ABER - das ist deutlich zu wenig. Diese haben allerdings einen Tarifvertrag und eine deutliche (!) Erhöhung des Gehaltes bekommen, was auch längst überfällig war, denn die haben wirklich schon sehr lange viel zu wenig bekommen.

Ich habe in meiner ersten Stelle angefangen mit einem Gehalt, da hätte kein Handwerker seine erste Anstellung für gestartet. In der Summe habe ich, nachdem ich in TZ arbeite, jetzt rund 200 € weniger, die aber im vorherigen Job für das Zimmer vor Ort drauf gegangen sind (genau genommen hat das sogar noch mehr gekostet). Ich habe diverse Freundinnen, die in ihren ersten Anstellungen so wenig verdient haben, dass sie quasi mindestens zwei Jobs machen mußten, um davon ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Interns in den Kliniken werden auf 40 Stunden angestellt, arbeiteten in der Regel (selbstverständlich "unentgeltlich, schließlich lernt man so viel) locker 60 - 70 h, und konnten es sich von ihrem Gehalt nicht mal leisten, sich ein Auto zu finanzieren.

Man mag ja gerne die großen teuren Autos der Pferdepraktiker vor dem inneren Auge haben, man darf dabei aber eben auch manches nicht vergessen, was gerne vergessen wird. Von daher ja, das IST alles sehr viel teurer geworden, wobei wir eben im Vergleich zu anderen Ländern, wo Versicherungen mittlerweile eher an der Tagesordnung sind als bei uns, immer noch deutlich günstiger sind bzw. uns eher am unteren Rand der Preisspanne bewegen.

"Extremisten" sind immer schwierig, in beide Richtungen. Für die Tierärzteschaft ist es schwierig, wenn es TÄ gibt, die von irgendwas anderem leben, und dann sagen, dass sie alles zu teuer finden, und dann alles unter dem einfachen Satz der GOT anbieten. (gibt bei uns beispielsweise einen solchen "Kollegoiden"). Ebenso die Kollegen, die mit der neuen GOT nicht nur korrekt abrechnen (das sollen und dürfen sie ja gerne), sondern schauen, dass sie rausholen, was möglich ist. Wobei es auch früher solche Probleme ebenso gegeben hat, aber mit den steigenden Preisen wird das ganze dann noch extremer, weil man sich vielleicht 5000 bis 10000 € noch zusammenkratzen, ggf. auch teilweise leihen könnte.... aber ab 10 000 € aufwärts wird es dann kritisch, auch wenn mir klar ist, dass da nicht nur eine TFA und ein TA davon leben muß, dass sie für diese OP gearbeitet haben.... Dann MUSS das ganze über Versicherungen aufgefangen werden (denn nicht jedes Pferd muß in seinem Leben kolikoperiert werden, ergo passt diese Mischkalkulation für die Versicherungen meist am Ende noch irgendwie - ich jedenfalls bin nicht böse, meine OP Versicherungen zu zahlen, und sie nie nutzen zu müssen, da wäre ich dann immer eher dankbar).

Zitat von Seppe im Beitrag #15

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Für den Seppi habe ich seit dem Kauf vor 15 Jahren eine Lebensversicherung mit Kolik-OP-Versicherung. Mit denen müsste ich das dann wohl diskutieren. Da die Versicherung seit 15 Jahren denselben Jahresbeitrag kostet, kann ich mir nicht vorstellen, dass die die Kosten für eine OP heute ohne Diskussion übernehmen.
Mein erster Friese ist nach einer Kolik OP nicht mehr aufgestanden. Ich bin da nach über 20 Jahren noch nicht drüber weg. Also ich hab keine guten Erfahrungen mit den Überlebenschancen. Nein.

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Deswegen meinte ich - es ist immer, immer, immer für mich eine Entscheidung, die man nur im Einzelfall treffen kann. Ich bin froh, diese Entscheidung damals so getroffen zu haben, weil ich, wie auch gabi, früher immer gesagt habe, dass ich kein Pferd kolikoperieren lassen würde. Aber ich sage heute, diese Aussage verifiziert sich erst, wenn man in der Situation ist, weil man in der akuten Situation ggf. gerade wenn auch eine Versicherung vorhanden ist, doch noch anders entscheidet... .jedenfalls weiß ich im Freundeskreis von einigen, denen das so erging, und auch ich bin ja meiner Aussage, ich würde es nie operieren lassen, nicht treu geblieben.