Ach ja, kleiner Nachtrag noch: Kriebelmücken sind gar keine richtigen Mücken, sondern sogenannte "Poolsauger". Die Viecher schneiden regelrecht ein kleines Loch in die Haut und trinken dann das Blut aus dieser Wunde. Daher sehen die Pferde wahrscheinlich auch immer so schlimm blutig aus. Und beim Schimmel ist das natürlich besonders gut zu sehen :-(

So, nun schließt sich hier die Folgefrage an:
hat jemand Erfahrung, welche Ekzemerdecke einem Spanier mit einigermaßen Hals passen würde? Ich lese in vielen Bewertungen, dass die im Halsbereich zu eng sind.
Die normale Fliegendecke mit Halsteil schützt den Bereich von Ellenbogen und hintere Schenkelinnenseiten ja nicht wirklich.
Jaleoso sieht aus, als hätte er die Beulenpest und wirkte echt ein wenig angeschlagen. So ist mein Sunnyboy sonst nicht drauf.
Ich würde ihm wirklich gerne Hilfe für die nächsten Wochen(?) beschaffen. Das mit dem Melkfett ist halt nur solala umsetzbar. Ich bin ja morgens nicht im Stall vor dem Rausbringen
und kann das auch nicht täglich umsetzen.

Ich bin ja bekennender Horseware Fan und habe die Amigo Evolution, die so ein wenig eine Kombi aus Fliegen- und Ekzemerdecke ist. Da ist das Halsteil schön weit und passt sogar Rey gut.

Diego hat jedes Jahr im Sommer genau an dieser Stelle eine dicke Stelle. Er beißt sich da selber wegen den Viechern. Ich nenn sie Vampirfliegen. Sie sitzen in der Bauchnaht, am Schlauch, in den Ohren und ich schmiere 1 mal die Woche ein Wattebäuschlein Wellcare dorthin und er hat Ruhe.

Bei uns duftet der ganze Stall schon nach Fliegenspray aller colleur. Gefühlt werden wir gerade alle aufgefressen beim anweiden.

Hm, mir das Zeug selber auf den Kopfsprühen....werde ich probieren. Ich mische ja selber, vielleicht mach ich mir meine eigene Mischung für Haar....

Oh Ideen im Kopf habe....

So, nachdem ich nun mit einem TA telefoniert habe, weis ich, dass es das Wellcare nicht mehr gibt aber einen Nachfolger Z-itch.
Ob's genauso gut ist? Ich hole das nachher direkt dort ab und kann es meinem geplagten Pony auftragen + neue Decke.

Ich habe für Pico eine Fliegendecke aus der Westernpferdekollektion gekauft. War das einzige, was bei meinem Breitbrustindianer einigermaßen sitzt. Die Auswahl ist aber eher mau.

Ich schmiere die Brust, Schlauchtasche, Bauchnaht und Ohren mit Kokosfett ein. Das hilft ganz gut. Beim Reiten wird gesprüht.

Update nach Z-itch Einsatz: keine eine Kriebelmücke am Pferd! Pferd gut gelaunt. Schwellungen gehen zurück.
Danke für Euer Input.

Erst einmal bin ich sehr froh zu lesen, dass Du Jaleoso mit z-itch und einer neuen Fliegendecke so rasch helfen konntest und er das Frühjahr wieder genießen kann.

Ich stelle meine Buben auch nur noch mit Fliegendecken raus. Ich dachte ja, dass die Krusten an Lilos Kopf und den Beinen vielleicht ausbleiben, wenn er nicht mehr im Gras steht, aber inzwischen geht er wieder wie Salome mit den sieben Schleiern raus ... um die Füße trägt er die Rambo Weidegamschen, die ich aber mit Bandagierunterlagen polstern muss. Gerade habe ich Wollvlies von Sylter Schafen gekauft - wobei die Teile wohl auch nur vier Wochen halten und sich dann auflösen.

Bei den Fliegendecken nutze ich die Horseware Amigo 3-in-1 CamoFly Fliegendecken, weil die einen Regenschutz im Rückenbereich haben und ich nicht ständig zum Himmel schauen muss, wenn Regen angesagt ist, denn da ist Lilo doch ein bisschen empfindlich.

Ich bin sonst auch kein Fan von Chemie, aber in dem Fall würde ich auch eher auf Permethrin setzen (ich glaube, die Fliegendecken von Horseware sind damit auch ausgestattet). Früher gab es das Butox mit Deltamethrin. Das war eigentlich für Rinder und Schafe, aber unser Tierarzt empfahl es auch für die Pferde und es half sehr gut.

Bei den Buben ist das Problem ja leider, dass sie sich auch gerne in der Box schubbern, wenn sie von Draußen reinkommen, weil die Plagegeister beissen und stechen und das zu Juckreiz führt. Nachdem der Dropsi sich letztes Jahr fahst Kahlschubberte, habe ich dieses Jahr schon früh mit dem Schopf IC10 Ekzeme Spray angefangen. Es soll wohl 7 Stunden vor Kriebelmücken schützen. Die Decken bleiben zwar trotzdem drauf, aber in der Kombination: Decke, Spray und abends nach dem Reinholen das No Juck No Schupp scheint das Problem nun gelöst zu sein.

Der Aufwand ist natürlich groß und hätte ich die Pferde nicht zuhause, wäre das vermutlich nicht die Lösung, aber man tut ja, was man kann, dass es den Ponys gut geht

Zitat von elchbine im Beitrag #24

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Der Aufwand ist natürlich groß und hätte ich die Pferde nicht zuhause, wäre das vermutlich nicht die Lösung, aber man tut ja, was man kann, dass es den Ponys gut geht

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Ich habe mir damals nicht das Wellcare gekauft, und werde mir den Nachfolger auch nicht kaufen.

Wie schon geschrieben, Kokusfett hält bei uns die Kriebelmücken fern. Und ich kenne die Sommer nur so. Bzw sogar in milden Wintern sind die aktiv. Bei mir schauen alle Pferde im Sommer so aus, wenn ich mal vergesse zu schmieren, oder die Wirkung nachläßt.

Hier mal das Beiblatt zu dem Wirkstoff und wie man damit um zu gehen hat. https://www.cp-pharma.de/media/fe/62/12/...PC%20Z-Itch.pdf

Gabi, ich bin mir der Wirkung durchaus bewusst und habe es bisher auch nur ein einziges Mal angewendet (Wirkdauer ~ 1 Woche), als die Situation mit den Kriebelmücken
eskalierte und ich Folgeinfektionen/-erkrankungen vermeiden wollte.
Jaleoso muss sich ansonsten mit Mücken und Bremsen arrangieren. Ich helfe lediglich gegebenenfalls mit einer Decke für die Weide und etwas Spray für den wöchentlichen Ausritt.
Bei der Anwendung des z-itch habe ich alle Sicherheitsmaßnahmen eingehalten - an mir, dem Umfeld und natürlich beim Pferd.
Ich arbeite beruflich mit Arzneimitteln und lese mir stets die Waschzettel gut durch.
Hätte ich den ganzen Sommer durch Probleme mit den Kriebelmücken, würde ich ganz sicher auch auf weniger chemische Bomben zurückgreifen.

Gabi, das Problem ist leider, dass die Mittel, die gut wirken, meistens weder umweltverträglich, noch gesund sind.

Ich glaube aber, dass man in dem Fall doch abwägen muss, ob man riskiert, dass sich solche Biss- und Stichwunden von Insekten entzünden, das Pferd unter den Plagegeistern sehr leidet und der Juckreiz extrem unangenehm wird, sodass sich das Pferd zusätzlich durch Beissen und Schubbern selbst Wunden zufügt.

Wenn man wirklich keine Mittel verwenden will, die weder umweltfreundlich sind, noch beim Pferd keine unerwünschten Nebenwirkungen hervorrufen können, muss man eigentlich auch auf Entzündungshemmer, Schmerzmittel, Hustenlöser- und stiller oder solche Mittel wie Regumate zur Hormonregulierung verzichten.

Ich habe auch nie leichtfertig Medikamente verabreicht, aber Lilo hatte teilweise üble Wunden, weil er sich mit den Zähnen juckte und am Kopf hatte er kahle Stellen und tränende Augen, weil er extrem auf Insekten reagiert. Leider stechen manche Plagegeister sogar durch die Fliegendecken durch und verursachen dicke Beulen, die heftig jucken. Darum habe auch ich nach längerem Hadern und unzähligen Versuchen mit diversen Insektenmittelchen entschieden, dass ich auf die Chemie zurückgreife.

Ich beachte ebenfalls alle Warnhinweise und will die Umwelt nicht mit Giftzeugs belasten, aber wenn meine Pferde abends reinkommen und sich sofort kratzen und jucken, ziehe ich die Reißleine.

Ich stelle selbst ein Mittel her, das keine Chemie enthält und das wirkt auch sehr gut, aber es enthält auch Kokosöl und lässt sich darum nicht versprühen ... und jeden Tag die Pferde mit der Hand einzuschmieren ... das ist selbst mir dann doch zu viel Aufwand. Mit dem Sprayer bin ich einfach schneller. Darüber hinaus fettet das Mittel eben auch, bis es eingezogen ist und bei Pferden, die sich erst mal im Sand wälzen, wenn sie rauskommen, ist das einfach nicht so gut. Da klebt dann eine Sand-Ölschicht am Pferd und an der Decke und nach drei Tagen ist die Decke so "schwartig" und siffig, dass man sie waschen muss.

Als beide Hengste noch im Gras standen, war das kein Problem, aber seit sie auf Sand stehen, nutze ich lieber ein Spray, das nicht fettet.

Ich mache mir selbstverständlich auch Gedanken darüber, dass die chemischen Mittelchen auf die Leber schlagen könnten. Darum gibt es auch immer mal wieder eine Leberkur. Aber schlussendlich denke ich auch immer wieder an die Worte meines Tierarztes, der mir die Frage, warum Pferde keine Bleischürze umbekommen, wenn man sie röntgt, antwortete: "Weil die nicht so alt werden, dass die Nebenwirkung der Röntgenstrahlen sich am Pferd zeigen."

Ich überlege darum auch, welches Risiko ich in welcher Situation eingehe. Will ich meinem Pferd Wohlbefinden verschaffen, dann muss ich abwägen, ob das Risiko eines Leberschadens so groß ist, dass es das Risiko des Unwohlseins meines Pferdes auf der Weide legitimiert und mein Pferd mit Stichen, Beulen, Krusten an den Beinen und im Gesicht und entzündeter Haut leben muss. Ich weiß nicht, wie alt meine Pferde werden, aber ich weiß, dass ich es ihnen schuldig bin, dass sie sich jetzt wohlfühlen und wenn ich damit riskiere, dass die Pferde irgendwann in 5 Jahren Leberprobleme bekommen könnten, dann haben sie trotzdem 5 Jahre Wohlbefinden genossen und wie ich dann einen eventuell auftretenden Leberschaden behandle - darüber denke ich dann nach.

Bitte missversteht mich nicht. Ich arbeite naturheilkundlich und wo es möglich ist, da entscheide ich mich gegen die Chemie und für die naturheilkundliche Alternative. Aber für mich steht das Wohlbefinden meiner Pferde an erster Stelle und wenn ich es nur mit Chemie sicher stellen kann, dann tue ich das. Mit aller gebotenen Vorsicht und im Wissen, dass es nicht gesund ist, aber ich auch Mittel habe, um das Risiko eines Leberproblems zu minimieren.

... und schlussendlich bekamen meine Pferde früher immer Butox aufgetragen, um sie vor Stechviechern zu schützen und Schimmi und Mahé sind trotzdem fast 30 Jahre alt geworden und Glücki lebte immerhin 27 Jahre. Ob sie ohne chemischen Insektenschutz 35 Jahre alt geworden wären, weiß ich nicht, aber am Ende war die Leber nicht das Problem, das sie das Leben kostete.

Bei uns hilft tatsächlich Birkenhaarwasser dagegen am besten. Dieses Jahr (bin ja auch im NOrden) ist es tatsächlich besonders schlimm. LG

Birkenwasser? Das habe ich ja in dem Zusammenhang noch nie gehört. Es stärkt die Durchblutung der Kopfhaut.
Aber finden es denn die Blutsauger dann nicht eher attraktiv? Oder mögen sie den Geruch nicht? Fragen über Fragen. Das Netz gibt dazu nichts her.