Die Organisatorin der hiesigen Sammelstelle hat selbige ab sofort geschlossen, da schon mehrfach absolutes Chaos bei der Verteilung der Hilfsgüter entstand, weil die Übergabestellen beschossen wurden - was für ein Wahnsinn. (Initiatorin ist eine hier lebenden Ukrainerin mit direktem Kontakt zur Ukraine)

Die von unerer Hundgruppe an die Grenze gebrachten Hilfsguter wurden umgeladen, und sechs LKW und Kleinbusse führen dann in die Ukraine. Sie wurden beschossen und drei Fahrer starben...

Ich verstehe solche Menschen nicht ... wie kann man nur so verroht sein.

Scheisse!🤬🤬😩

Heute bei einer Freundin im Status gesehen:

Zitat

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Krieg ist eine Veranstaltung, bei der sich viele Menschen, die sich nicht kennen, und die eigentlich nichts gegeneinander haben bekämpfen und töten, auf Veranlassung weniger Menschen, die sich sehr wohl kennen und etwas gegeneinander haben, sich aber nicht töten...
Vor etlichen Jahren auf einem Schultisch geschrieben gesehen und nie aus dem Kopf bekommen...

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Sehr treffend zusammen gefasst...

Mir geht es wie Susanne ... ich habe zu Anfang mein Mitgefühl für die Menschen in der Ukraine zum Ausdruck gebracht, aber nun geht es mir wie Einigen von Euch und ich verliere eine Meinung zu diesem Krieg.

Ein Bekannter von uns ist letztes Wochenende an die Ukrainische Grenze gefahren und hat 8 Frauen nach Deutschland gefahren, die er nun beherbergt. Wir haben ihn mit Lebensmitteln unterstützt und mit Geschirr, Bettzeug und allem, was gebraucht werden kann und hoffen, dass die Frauen sich wohlfühlen ... sie haben wohl auf der ganzen Fahrt nach Deutschland kein Essen und Trinken angenommen, weil sie fürchteten, mit Drogen willig gemacht und verschleppt zu werden. Das sind Ängste, die ich gut nachvollziehen kann, denn dass vielleicht nicht jeder "Helfer" gute Absichten hat, kann ich mir leider gut vorstellen.

Aber ich habe auch eine gute Freundin, die momentan als Russin auch kein leichtes Leben hat, denn bei ihrer Arbeit wird sie nun gemobbt, auch wenn sie klar formulierte, dass sie mit ihrer Familie in Deutschland lebt, weil sie mit Russlands Regierung nicht einverstanden ist. Aber nun sind "die Russen" die Bösen und ihr Neffe, der in Nürnberg zur Schule geht, wurde vom Lehrer gefragt, ob er gut findet, was Putin macht, weil er ja schließlich auch Russe sei ... ganz ehrlich? Da fehlen mir einfach nur die Worte!

Dass man Menschen, die deutsche Wurzeln haben und seit 20 Jahren in Deutschland leben und arbeiten, Steuern zahlen und nichts mit dem Krieg zu tun haben, nun in die Pflicht nimmt, kann doch nicht richtig sein.

Meine Befürchtung ist, dass irgendwann auch die Unternehmen boykottiert werden, die hier ansäßig sind, weil plötzlich alles, was russisch ist, den Stempel des Bösen trägt.

Das macht mir Angst.

@elchbine - Du hast es auf den Punkt gebracht. Ich finde das Verhalten den hier lebenden Russen gegenüber absolut erschreckend.

Zitat von elchbine im Beitrag #69

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Meine Befürchtung ist, dass irgendwann auch die Unternehmen boykottiert werden, die hier ansäßig sind, weil plötzlich alles, was russisch ist, den Stempel des Bösen trägt.

Das macht mir Angst.

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Genau so geht es mir auch. Hatte lange Gespräche mit einem Kollegen der in Belarus aufgewachsen ist. Ein Deutschrusse... ebenso seine Frau. und beide haben Familie in der Ukraine. Weil es sich eben in der Geschichte so verhalten hat, das die Völker sich dort vermischt haben...
deshalb bedauert er diesen Krieg, den er als einen Bruderkrieg bezeichnet, umso mehr.
Und aufgrund seiner Russisch-Kenntnisse kann er sich nochmal anders informieren.. und ich fand es sehr interessant zu hören, wie er über die Dinge denkt.
Krass wie diese Feindseligkeit sich jetzt hier schon breit macht... ich kann nur den Kopf schütteln über die Sprüche die ich da höre...

Nun ist schon zwei Jahre Krieg, und für alle, die das nicht direkt betrifft, ist irgendwie die Betroffenheit dem Alltag gewichen, weil es gar nicht anders geht, und weil man sich selber sowieso machtlos fühlt, und an diesem Krieg einfach nichts ändern kann. Ich bin gerade über die alten Beiträge gestolpert, weil ich immer noch traurig bin, dass @Ameli deswegen das Forum verlassen hat. Ich kann mir zwar immer noch nicht vorstellen, dass der Krieg ein "gangbarer" oder richtiger Weg ist - aber am Ende ist es momentan doch so - jeder möchte Frieden (bis auf die Kriegstreibenden Parteien). Wenn Russland aufhört zu schießen, wäre der Krieg vorbei. Wenn die Ukraine aufhört zu schießen, ist die Ukraine vorbei. (neulich in einem Interview gehört, und komme leider nicht mehr drauf, von dem das war....)

Ich wünschte immer noch, wir könnten etwas am Krieg ändern. Aber jede Frage, nach dem warum in diesem Thread kann man gefühlt einfach beantworten mit dem Satz "weil Menschen einfach so sind".

Zitat von gabi im Beitrag #50

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Heutzutage ist das anders. Jeder kann Bilder als die Wahrheit verkaufen, und bei der Flut an Bildern, kann sich keiner mehr hinsezten und schauen und nachforschen, welche wahr sind und welche nicht. Und so ist es auch mit dem gesprochenen oder geschriebenen Wort.
Man kann nur für sich selber hoffen, das man sich für die Medien entscheidet, die an sich einen hohen Anspruch an Wahrheit haben.

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Danke, dass Du dieses Thema nochmal anschneidest. Mehr geht ja tatsächlich eh nicht.
Man würde sich in Semiinformationen und Halbwahrheiten verlieren.
Aber ich kann von mir sagen, dass ich das Leiden betroffener Menschen in allen Kriegsgebieten nicht verdrängen kann.
Ich stelle mir nur vor, wie es wäre, würde ich betroffen sein oder um meine Lieben weinen.
Ich hoffe wirklich sehr, auch wenn mir zurzeit die Vorstellung fehlt, dass dieses unnötige Elend bald beendet werden kann!

Das ist ja das schlimme.... man denkt immer wieder darüber nach, wie das gehen kann - und stellt immer wieder fest, dass es nicht gehen wird, wenn die kriegstreibenden Parteien nicht bereit sind, die Kämpfe zu beenden.

Und das Leid derer, die mittendrin sind, ist solchen Menschen glaube ich vollkommen egal, weil sie scheinbar ganz andere Dinge vor ihrem inneren Auge haben, keine Ahnung.