Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
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Haltungsbedingungen für Spanier &Co
Der Titel sagt es eigentlich schon. Ich mache mir wirklich ernsthaft Gedanken über die Haltung von Pferden hier bei uns, die hier eigentlich nicht leben.
Meine Bekannte und Es die ja auch einen Spanier hat, den Brownie, meinte letztens, das diese Pferde für unsere Bedingungen hier nicht geeignet seien. Sie kämen aus kargen Gebieten und seinen das so gewohnt,nicht permanent Fressen zur Verfügung zu haben. Fresspaussen seien daher kein Problem für diese Pferde.... Das denke ich jetzt nicht, aber ich frage mich ob nicht generell was drann ist.
Oder man nehme Import Isländer, die fast alle ausnahmlos hier zu Ekzemern werden, verfetten und krank werden. Hier gezüchtete ab der dritten Generation sollen dies Probleme nicht mehr haben.
Ich mache mir solche Gedanken, ob ich Aaron hier bei mir wirklich was Gutes tue mit der Haltung. Jetzt habe ich aber keine Hochleistungswiesen, und man sieht das auch im Sommer, da hat er keinerlei Probleme. Aber meine Flächen sind zu klein, um jedes Jahr Heu davon machen zu können, und es würde auch nicht reichen. Ergo muß ich zu kaufen, und dann kann ich froh sein wenn ich gutes Heu bekomme. Habe aber keinerlei Einfluß auf Düngung und Schnittzeitpunkt. Derzeit haben drei von fünf Pferden Kotwasser. Dabei ist das Heu optisch, und vom Geruch er super. Staubt kaum und sie fressen es gerne. Auch kann ich nicht einen Sattelzug kommen lassen um nur von einem Bauern mein Heu zu bekommen, das für das ganze Jahr reicht. So habe ich immer unterschiedliche Wiesen die unterschiedlich bewirtschaftet werden als Heu.
Wie denkt ihr darüber, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Ein großartiges Pferd wird dein Leben definieren.. Ein wirklich Besonderes, wird es für immer verändern.
mein Fenicio ist nicht rassetypisch leichtfuttrig. Er hat einen enormen Eiweißbedarf, er bekommt im Winter zusätzlich zu seiner nicht geringen Hafer Ration noch Luzernecobs. Denn wenn ihm die Energie fehlt, wird er blöd. Er steht im Normalfall (aktuell leider Boxenhaft wegen spiegelglatt gefrorerer Paddocks) ca 6 Stunden tgl. draussen - ohne Heu. Dafür gibts die restlichen 18 Stunden viel Heu. Heu adlib würde bei ihm nicht gehen, da würde er platzen.
Der Vorgänger Varon , Hispano Araber, hatte Zeit seines Lebens mit (futtermittel)Allergien hier in Deutschland zu kämpfen.
Beide Pferde wurden ca. 4-j. Nach Deutschland importiert.
Jedes Mal wenn ich die Weite des andalusischen Landes (a Campo Abierto) sehe, frage ich mich, warum ich das meinen Pferden hier in D antue...
Meine Bekannte und Es die ja auch einen Spanier hat, den Brownie, meinte letztens, das diese Pferde für unsere Bedingungen hier nicht geeignet seien. Sie kämen aus kargen Gebieten und seinen das so gewohnt,nicht permanent Fressen zur Verfügung zu haben. Fresspaussen seien daher kein Problem für diese Pferde.... Das denke ich jetzt nicht, aber ich frage mich ob nicht generell was drann ist.
Ich denke, man muss da mehrere Faktoren einbeziehen. Ich glaube nicht, dass der Magen solcher Pferde anders beschaffen ist - d.h. lange Fresspausen tun auch denen nicht gut. Aber sie sind einfach für magerere, trockenere Gräser ausgelegt. Das Heu hier, selbst wenn es extra "Pferdeheu" ist, hat ganz schön viel Wumms. Wenn sie dann noch ein behütetes Freizeitpferdeleben mit gemütlichem Stall, Schatten, heubar vor der Nase und wenig Arbeit führen... dann kommt eins zum anderen. Man schaue sich nur mal die Ponys in Schottland und Irland an. Die stehen das Ganze Jahr auf Gras. Aber erstmal ist das ein hartnäckiges, karges Gras, zum anderen leben die auf riesigen Flächen und sind sämtlichen Wetterwidrigkeiten ausgesetzt, die diese Inseln so haben. Da ist der Energieverbrauch ein ganz anderer.
Zum anderen ist halt das Problem, dass Pferde weniger "Dauerfresser" (im Sinne von nie leer werdenden Stopfmägen) sind, sondern vielmehr Dauersucher. Idealerweise ständig in Bewegung, und dann hier mal ein Grashalm, da mal ein Grashalm. Es geht primär darum, dass die Pferde ständig bzw. in kurzen Abständen immer wieder auf etwas herumkauen, um Speichel zu produzieren und damit Magensäure zu neutralisieren. Nicht darum, sich pausenlos den Bauch vollzuhauen. Und auch das ist eben hier bei uns schwer zu simulieren. Wir versuchen das über Heunetze und Laufwege, aber so optimal ist das natürlich nicht.
Ich denke schon, dass man insgesamt sagen kann, dass Sportpferde, damit meine ich eher schwerfuttrige Warm- und Vollblüter mit hohem Grundumsatz, besser mit einem "zu viel" klarkommen als die meisten Spanier, Ausnahmen nicht eingeschlossen. Sicherlich nimmt auch an dem Problem teil, dass abartig riesige Hälse und melonenförmige Kruppen bei Spaniern für viele als Schönheitsideal gelten. Da wird die Neigung zu EMS letztendlich gezielt durch Züchtung beibehalten und auch angefüttert. Zumindest da, wo es primär ums Geld machen geht.
Danke, @Gambassi, so ungefähr wollte ich auch antworten. Ich denke nicht, daß unsere Pferde hier nicht hin gehören. Ich glaube eher an (zuchtbedingte Anfälligkeit für) Wohlstandserkrankungen kombiniert mit Umweltgiften, ausgelaugten oder überdüngten Böden, die allen zu schaffen machen. Denken wir mal 100 Jahre zurück, da war Feldarbeit und Zugbetrieb angesagt! Da ging man auch sorgsam mit seinen Tieren um, aber insgesamt etwas 'robuster'. Es gab kein Kuh-Hochleistungsgras und wenig Kunstdünger, kein pellettiertes Kraftfutter oder x Müslisorten, Pferde und Kühe standen auf den gleichen Wiesen. Wie sahen Pferd und Mensch damals aus? Und wie sehen Pferd und Mensch heute aus? Wieviele Kinder sind heute bereits übergewichtig? Deutlich mehr als noch vor 40 Jahren! Andererseits wissen wir heute viel mehr über Stoffwechsel, Mineralhaushalt, Immunsystem und Parasiten. Das kommt auch unseren Tieren zugute! Massentierhaltung und der große Sport/Kommerz explizit ausgenommen, da kehrt sich das Wissen ins negative für die Tiere um!
Gabi, bitte, kein schlechtes Gewissen, auch wenn Du gerade alles in Frage stellst!
Wenn ich mich hier umsehe, dann versuchen wir alle für unsere Pferde das beste Leben zu ermöglichen. Vor 50 Jahren wären einige längst nicht mehr da, das ist die Kehrseite.
Natürlich ist es ein Traum, wenn Pferde große Flächen zur Verfügung haben, nur ist das in unseren Breiten eher die Ausnahme geworden aufgrund Städtewachstum, intensiver Landwirtschaft und kommerzieller Nutzung jedes Quadratzentimeters.
Wenn wir die Pferdehaltung per se in Frage stellen, müssen wir dann nicht auch die Kleintierhaltung, die Massentierhaltung und auch das Einschleppen von Pflanzen/Zierpflanzen in Frage stellen?
Ich versuche einfach im Kleinen für meine Tiere das bestmögliche Leben zu schaffen.
@Ameli Ich unterschreibe jedes Deiner Worte und bin auch ganz bei Franziska.
Wir wissen leider oder zum Glück immer mehr über unsere Pferde und das kommt ihnen zugute ... oder eben auch nicht. Als ich vor 50 Jahren (OMG! Ich bin alt!) angefangen habe, im Vereinsstall bei uns um die Ecke das Reiten zu erlernen (warum ich es trotz der vielen Übung immer noch nicht kann, frage ich mich täglich), standen die Schulpferde noch angebunden in Ständern und auf die Weide durften sie die sechs Wochen, in denen Schulferien waren und kaum Kinder zum Reitunterricht kamen. Ansonsten sahen sie kein Gras und wenn das Heu knapp wurde, gab es Maissilage in den Trog. Auch die Privatpferde waren nur ganz selten und nur mal für ein Stündchen ins Gras. Heu gab es einmal täglich und die Pferde standen den ganzen Tag auf einer dicken Matratzenstreu. Diesbezüglich hatten es die Schulpferde fast besser, denn die wurden täglich mehrere Stunden bewegt und das Stroh in den Ständern wurde im hinteren Bereich täglich ausgetauscht.
Die Boxen waren klein - meistens nicht mal 3 x 3 m und Montag war Stehtag und Ruhetag. Da wurde dann auch gar nicht gemistet und nachgestreut.
Wenn ich dann überlege, welche hohen Ansprüche wir heute an die Haltung unserer Pferde stellen, leben sie im Vergleich zu früher sehr viel artgerechter. Krankheiten wie Cushing, EMS oder selbst die Hufrehe waren unbekannt bis sehr wenig erforscht und konnten somit natürlich auch nicht erfolgsversprechend behandelt werden.
Wobei ich mich auch kaum an ein EMS-, Cushing- oder Hufrehepferd bei uns im Vereinsstall erinnern kann. Entweder, weil die nicht so alt wurden, um Stoffwechselproblematiken zu entwickeln oder weil man nicht wusste, was das kranke Pony hat und es nach Wochen des Herumdokterns dann halt erlöste.
Spanische Pferde waren absolute Exoten und der einzige PRE in unserem Stall war vor 45 Jahren der Falbe El Rey, der dann leider auch "wegen was mit den Hufen" ein viel zu kurzes Leben hatte. Wahrscheinlich vertrug der leichtfuttrige Spanier halt die Unmengen Maissilage nicht so gut.
Was aber die Islandpferde betrifft, habe ich auch immer gedacht, dass die in ihrer Heimat karg leben und quasi die Flechten von den Steinen lecken. Eine Kundin, die in Island Pferde züchtet, erzählte mir aber, dass die Pferde im Sommer durchaus viel reichhaltiges Gras finden und auch ziemlich moppelig werden. Aber die nehmen im Winter eigentlich auch ganz schnell wieder ab - genau wie die Wildpferde oder die Dülmener im Meerfelder Bruch.
Die Crux bei den Islandpferden ist nun aber, dass die Pferde Jahrhunderte lang im Sommer kugelrund und im Winter deutlich dünner wurden - was die Pferde tatsächlich gesund hielt, denn die Natur regelt das Futterangebot und der Pferdestoffwechsel hat sich daran in den vielen Jahrtausenden der Evolution an das jähreszeitenbedingte Nahrungsangebot angepasst. Aaaaber - auch in Island kennt man inzwischen Müslifutter und Ergänzungsfuttermittel und füttert die Pferde im Winter kernig zu ... und so gibt es auch in Island Pferde mit EMS. Was mir zeigt, dass es nicht zwingend die Frage der Herkunft des jeweiligen Pferdes und der Bedingungen, die dort herrschen ist, ob der Stoffwechsel entgleist oder Magenprobleme entstehen, denn die Verlockung des Angebotes, das sich an den "verantwortungsvollen" Pferdebesitzer richtet und ihm suggeriert, dass ein Pferd, das keine speziellen Müslis und Ergänzungsfütterchen bekommt, garantiert Mangelerscheinungen erleiden wird und dann Krankheiten drohen oder Leistungsabfall zu erwarten ist. Also kaufen wir, was uns der Markt empfiehlt und füttern unsere Pferde teilweise tatsächlich kranker damit, als sie ohne all das Zusatzfutter geworden wären.
Ich habe eine Kundin, die ich bat, mir doch aufzuschreiben, was ihr Pferd so als Extra zum Krippenfutter und Heu bekommt, um die Kräutermischung darauf abzustimmen, die sie sich von mir wünschte. Ich bekam eine komplett vollgeschriebene DIN A4-Seite in Arial 12!!! Sie gestand mir dann, dass sie halt an jeder Messe und beim Besuch im Reitsportgeschäft schaut, was ihrem Pferd gut tun würde und dann auch kauft, was die Anbieter empfehlen.
Dass man den Stoffwechsel damit aus dem Gleis bringen kann, entsetzte sie dann auch, aber was macht man halt, wenn einem immer wieder suggeriert wird, dass Muskelaufbau nur mit einem Spezialfutter erreicht wird und eine Heufütterung zwingend zu gravierenden Mängeln führt, der dann halt mit Hochleistungsmüslis und Pulvern und Pellets aus Dosen und Eimern ausgegleichen oder noch besser gleich vermieden werden muss.
Wenn ich dann meinen Standardsatz spreche: "So viel wie nötig - so wenig als möglich", werde ich tatsächlich ab und an mal gefragt, ob ich jetzt was verkaufen möchte oder ob mir eher daran gelegen ist, dem Kunden seinen geplanten Einkauf auszureden
Aber um nun auch auf Gabis Frage einzugehen: Wir greifen mit der Zucht und der Selektion zugunsten von Schönheit und Leistungsfähigkeit so sehr in die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Pferde ein, dass ich hierin ein größeres Problem sehe, als in der Haltung von "Exoten" außerhalb ihrer Heimat, denn das Futterangebot können wir regeln und Pferde sind durchaus so anpassungsfähig, dass sie sich auch auf kleineren Weiden in Deutschland wohl fühlen ... zumal der Klimawandel uns langsam auch in spanische Klimaverhältnisse drängt und in diesem Winter die Pferde in Madrid mehr frieren mussten und mehr Schnee gesehen haben, als unsere in Deutschland (zumindest bei uns hier im Norden).
Dazu kommt, dass ich das ganz große Problem eher in der Auslastung der Pferde sehe, die für die Arbeit gezüchtet wurden und sich hier gelangweilt die Beine in den Bauch stehen, weil sie lediglich am Wochenende für ein Stündchen ins Gelände gehen und das zudem auch noch immer in der gleichen Runde, weil es so viel Natur kaum noch gibt, dass man Tagestouren auf unbekannten Wegen planen kann.
Ich vergleiche das gerne mit der Anschaffung eines Huskys. Wer kein Musher ist, sollte sich doch besser für einen Hund entscheiden, der nicht so viel körperliche und geistige Auslastung braucht, um ausgeglichen zu sein ... und das ist bei den Pferden nichts anderes.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Kleine Ergänzung noch zu den Isländern: die haben in gut 300 Jahren Isolation (das Pferdeimportverbot vom Althing vor 1000 Jahren ist eine Legende!) ein ganz eigenes Immunsystem aufgebaut. Deswegen lassen sie auch keinen ausgereisten Vierbeiner zurück. Und deswegen wird bestimmt nicht das Top-Material aufs Festland verkauft
Die Importisländer, die ich kennen gelernt habe, haben erstmal alles durchgemacht, von Husten bis Fieber. Die waren mit Schädlingen konfrontiert, die sie gar nicht kannten! Die Reaktion auf die Kriebelmücken ist dabei nur ein Baustein. Ekzem muß dabei nicht jeder dauerhaft entwickeln.
Hufrehe kannte ich durchaus auch in den alten FN-Ställen der 70er-Jahre. Die war aber genauso ein Todesurteil wie die gefürchtete "Hufrolle". Man war halt nicht zimperlich.
Zitat von Ameli im Beitrag #6Kleine Ergänzung noch zu den Isländern: die haben in gut 300 Jahren Isolation (das Pferdeimportverbot vom Althing vor 1000 Jahren ist eine Legende!) ein ganz eigenes Immunsystem aufgebaut. Deswegen lassen sie auch keinen ausgereisten Vierbeiner zurück. Und deswegen wird bestimmt nicht das Top-Material aufs Festland verkauft
Auch ein wichtiger Punkt. Zumal ich zumindest gehört habe, dass gerne auch diejenigen Ponies exportiert werden, die ohnehin schon Ekzemer-Anzeichen zeigen. Aber insgesamt ist Island sicherlich nochmal eine ganz andere Form von Isolation als Spanien.
Ich war bei der Suche viel in Spanien unterwegs und habe mir angeschaut, wie die Pferde da gehalten werden, was und wieviel sie zu fressen bekommen.
Die Boxen waren klein, gerne mal irgendwelche Verschläger mit Schießscharten artigen Fenstern. Klar die Hitze soll draußen bleiben. Ich glaube da hat mein Pferd mit seiner Paddockbox es besser. Die Reitpferde standen nicht auf Weiden. Die standen höchstens mal auf einem Auslauf, mit Glück gabs da Wasser. Das weite Land, das war für die ungerittenen Pferde oder Stuten.
Zu fressen gabs einmal am Tag einen Eimer voll. Hafer, Müsli oder was weiß ich. Seltener gabs 2 mal am Tag Kraftfutter, aber immer riesen Portionen.
Heu war rar und teuer, es gab 2 Scheibchen von den kleinen Ballen, es gab Stroh, Alfaalfa und Luzerne.
Meine Ma guckte sehr verdutzt. Alles war irgendwie verkehrte Welt. Wenig Raufutter viel Kraftfutter.
Diego hat im ersten Winter abgenommen, er bekam ein Deckchen und zusätzlich Heucobs mit einem Händchen Rübenschnitzel. Der Hafer wurde leicht erhöht von einer gestrichenen Schippe zu einer mit Häufchen. Unter großer Kontrolle stand er, falls er lustig werden würde. Hah, der wird nicht lustig, der futtert und ist happy. Im Sommer gibts nach dem reiten ein Schüsselchen, da kann dann auch mal Müsli drin sein. Aber nicht immer. Wir stecken die Weiden ab und so gibts morgens und abends frisches Gras, aber in Maßen. Im Winter gabs die letzten Jahre Heulage ad libitum, das Pony parkt am Ballen und mampft glücklich vor sich hin. Nein er platzt nicht. Er macht auch so seine pausen. Letztes Jahr haben wir wenig Futter ernten können und so müssen wir Heu zukaufen. Es werden abends die Raufen gefüllt mit dem was man so als Faustformel kennt 1,5-2 kg pro 100 kg Körpergewicht. Mittags gibts dann nochmal eine Karre für alle. Auch hier sind Freßpausen zu beobachten. Abends dann den rest Heu in der Box. Stroh mag er nicht, egal welches. Mein Pferd sieht meist gut genährt aus. Letzten Herbst hat er was abgenommen und ist jetzt aber wieder auf Stand.
Beim Anweiden sind wir vorsichtig, das ändert sich auch nicht das machen wir bei allen so. Und es hat sich als gut herausgestellt.
In unserer Herde haben wir eine Isländerin, einen Warmblutoldie, einen Arabär, ein Fjordi und ein Reitpferd. Also sehr gemischt von den Anforderungen her. Es ist aber ein harmonisches Futterbild. Wer zum pummeln neigt ist leicht pummelig und wer zum magern neigt ist schlank. Man kann nur schwer eine solche Mischung an Typen gleich füttern und für alle eine gleiche Figur jinbekommen. Aber ich glaube die Kompromisse die wir gemacht haben, die funktionieren ganz gut.
Wir haben uns abgewöhnt für den Spaniokel was anders zu machen. Er ist und bleibt ein Pferd und verkraftet das Pferd sein ganz gut.
ja, die Fütterung kann echt schwierig sein 😊. Diva kam 6-jährig aus Spanien zu mir. Sie ist eher der etwas korpulentere Typ und wir (also ich 😇 kämpfen seitdem gegen die Pfunde. Sie reagiert auch sehr schnell mit einem völlig aufgeblähten Bauch, Man konnte meinen, sie fohlt im nächsten Augenblick. Ich hab schon viel ausprobiert, mittlerweile sind wir beim Kraftfutter bei einer 1/2 Schippe Naturmüsli und einer Handvoll Kräuter von Pernaturam. Seitdem ist’s besser. Heu hat sie auf der Koppel bis Mittag zur Verfügung, dann wieder abends in der Box, im Sommer ist sie nur stundenweise auf der Graskoppel und auch das nicht zwingend jeden Tag. In einen Stall mit ganztägiger Weidehaltung könnte ich sie definitiv nicht stellen. Das Futterangebot findet sie sicher prächtig - weniger das Wetter 🙄, da ist’s ihr schnell zu kalt - aber im Sommer niemals zu heiß 😅.
Hier ist schon viel Kluges gesagt worden, dem ich mich gerne anschließen möchte.
Ergänzen möchte ich folgendes: Ich habe es auch so erlebt, dass die Pferde in den 70er und 80er Jahren nicht oder zumindest viel, viel weniger rausgekommen sind als heute. Das war gut und schlecht zugleich. Gut, weil es tatsächlich solche Stoffwechselprobleme kaum oder sogar gar nicht gab. Hufrehe hatten doch, wenn, eher die verfetteten Ponies, die nicht richtig "gearbeitet" wurden. Schlecht natürlich, weil es den Bedürfnissen der Pferde so gar nicht entsprach.
Heute kommen die Tiere in den meisten Ställen mehr raus. Was ja grundsätzlich erst mal gut wäre. Leider sind aber genau die "Zurück zur Natur"-Leute, die die Pferde draußen halten wollen, oft nicht in der Lage, dem Überangebot an Futter angemessen zu begegnen. Kaum jemandem ist klar, dass die Pferde auch richtig was tun müssen, um die vielen Kalorien, die zugeführt werden, auch zu verbrauchen. Bzw. kaum jemand hat die Zeit (und/oder Lust), die Pferde ausreichend zu bewegen. Ausreichend ist eben nicht, mal ne Stunde auszureiten, wovon man 95% der Strecke im Schritt herumschlendert und dann mal ein kleines Stückchen trabt oder galoppiert. Wenn man nicht gerade einen Araber oder ähnlich hochblütiges Pferd hat, das schon von sich aus einen hohen Grundumsatz mitbringt, dann geht eben viel mehr Energie rein als raus.
Die meisten Spanier sind eher genügsame Pferde, die mit wenig Futter auskommen. Ihr Grundumsatz ist so gering, dass sie mit wenig Futter trotzdem gut dastehen. Daher muss man bei diesen Pferden, auch wenn es schwer fällt, das Futter eisern begrenzen und gleichzeitig für tägliche ausreichende Bewegung sorgen. Das stresst manchmal durchaus!
Ob Ihr es glaubt oder nicht: Joya geht ja - aus gutem Grund, denn so viel kann ich gar nicht reiten, wie ich müsste - im Sommer nur mit Fressbremse raus. Das finde ich manchmal so ätzend, dass ich mich sogar ein bisschen freue, wenn die Weidesaison vorbei ist und sie nicht mehr täglich stundenlang mit diesem Ding rumlaufen muss. Ohne Fressbremse ist mir jedoch das Risiko von Stoffwechselerkrankungen und Hufrehe zu groß. Ich habe das alles schon viel zu oft erlebt und will ein solches Szenario unbedingt vermeiden. Das motiviert mich immer wieder, dieses Begrenzen durchzuhalten.
Solange aber bei viel zu dicken Pferden immer noch weggeguckt wird oder drüber geschmunzelt oder entschuldigt wird mit "Ja, er/sie hat ein kleines Hängebäuchlein" oder "Ja, ich weiß, aber ich kann da nix anders machen...", so lange wird es auch Pferde mit EMS und Hufrehe geben. Und das ist einfach schade.
Und ja, ich weiß, es gibt auch andere Ursachen für Hufrehe. Diese Fälle sind ausdrücklich ausgenommen.
Solange aber bei viel zu dicken Pferden immer noch weggeguckt wird oder drüber geschmunzelt oder entschuldigt wird mit "Ja, er/sie hat ein kleines Hängebäuchlein" oder "Ja, ich weiß, aber ich kann da nix anders machen...", so lange wird es auch Pferde mit EMS und Hufrehe geben. Und das ist einfach schade.
"Vom alten Schlag"/"Im Hengsttyp stehend"/"Barock"
Das schwierige ist eben vor allem, wenn diese Pferde erst einmal eine Insulinresistenz haben, dann tritt kein Sättigungsgefühl mehr ein - die würden 24/7 allenfalls mit Schlafpausen durchfressen, was natürlich ein Teufelskreis ist.
Zitat von Gambassi im Beitrag #11Das schwierige ist eben vor allem, wenn diese Pferde erst einmal eine Insulinresistenz haben, dann tritt kein Sättigungsgefühl mehr ein - die würden 24/7 allenfalls mit Schlafpausen durchfressen, was natürlich ein Teufelskreis ist.
Das kann ich so nicht bestätigen. Aaron ist ja nun IR, und macht durchaus Fresspausen. Ich seh ihn oft auch für ne Stunde da stehen und dösen.
Aber zusammenfassend kann man sagen, das unsere gegebenheiten einfach nicht wirklich passen. Egal ob Einsteller oder Pferde am Haus. Man läuft immer Gefahr das der Stoffwechsel entgleist. Früher hat man die Schulpferde bemittleidet weil die mal drei Stunden am Tag gelaufen sind. Heute denke, das ist genau das was ein Prerd braucht. Man ist früher mehr geritten, denn wenn man sich diesen Luxus schon leisten konnte, dann wollte man auch was davon haben.
Ich finde iwi macht Pferdehaltund keine Spaß mehr. Mit dem Mehr an Wissen steigt auch von Jahr zu Jahr der Druck es gut und richtig machen zu wollen. Darüber vergeht mir zumindest der Spaß an der Pferdehaltung als Selbstversorger.
Ich werde also kreativ werden müßen und schauen was machbar ist, um den Anforderungen der Pferde gerecht zu werden.
Und ich könnte mir vorstellen, das Spanier und Co die hier geporen sind evtl besser damit zu recht kommen?
Ein großartiges Pferd wird dein Leben definieren.. Ein wirklich Besonderes, wird es für immer verändern.
Zitat von jaara2008 im Beitrag #12Viele Leute sind auf diesem Auge blind. Und sie ahnen nicht, welch hohen Preis sie ggf. irgendwann für die (menschliche) Trägheit zahlen.
Ich hoffe ich bin nicht erblindet....
Ein großartiges Pferd wird dein Leben definieren.. Ein wirklich Besonderes, wird es für immer verändern.
Ich habe das komplette Gegenteil. Meine Quarter Stute neigt zum "Dick" werden, aber nur wenn sie mal alleine steht. Meine Spanierin Tari kann fressen so viel sie will und nimmt nur mäßig zu. Aber auch da beobachte ich, das Tari sich viel im Offenstall bewegt und Candis dann mit raus zieht vom Heu weg. 😅Sie machen viele fresspausen und teilen sich das Heu 24/7 gut ein. Sie sind beide tragend, d. H. Bei mir ab nem bestimmten Zustand wird nicht Geritten, aber bewegt werden sie trotzdem und Kraftfutter angepasst. Bei Tari ist das recht viel. Und bei Candis ein bisschen weniger. Candis hat weniger Lust sich zu bewegen, während Tari noch "Pfeffer" im Popöchen hat und auch da passe ich das von Pferd zu Pferd an.🤗 Ich denke das ist alles ehr vom Pferdetyp abhängig. Es gibt heutzutage so viele Mixe, wo man gar nicht immer weiß was drinnen ist. Und auch in manchen Warmblütern sind ja auch Spanier drinnen. Solange das Pferd gesund ist und man ihnen genau zuhört oder beobachtet, sollten man das gut anpassen können. Jeder hat da seine Methode und es gibt überall schlecht und gut👍. Allein wenn man sich Gedanken macht, was kann ich tun oder verändern oder verbessern ist ein wichtiger und guter Weg. 🤗😘
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22.01.2021 08:02 (zuletzt bearbeitet: 22.01.2021 08:05)
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