Für die Grünlandprämie muss man aber als landwirtschaftlicher Betrieb gemeldet sein, soweit ich weiß und die Auflagen lassen sich oftmals leider mit Weidehaltung vereinbaren

Schriftliche Verträge sind auf jeden Fall sinnvoll!

Und zu der Mutter: Sie wird ja dann quasi Deine Einstellerin, das heißt, sie zahlt Miete an Dich. Und die Höhe der Miete errechnet sich natürlich aus den Kosten, die Du für alles zusammen hast. Dazu zählt natürlich auch das Gehalt für jemanden, der die Stallarbeit macht (z.B. die Mutter....). Wenn sie da also hohe Beträge verlangt, steigt auch die Höhe der zu zahlenden Miete. Das würde ich ihr einfach mal vorrechnen, und gucken, ob man da nicht eine bessere, einvernehmliche Lösung finden kann.

Viel Glück und Erfolg für alle weiteren Verhandlungen!

Zitat von Dori im Beitrag #46

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Für die Grünlandprämie muss man aber als landwirtschaftlicher Betrieb gemeldet sein, soweit ich weiß und die Auflagen lassen sich oftmals leider mit Weidehaltung vereinbaren

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Wie sieht das mit Versicherungen für die Mutter aus? Ich habe wirklich keine Ahnung davon und werfe das daher nur mal in den Ring: Müsstest du sie als Arbeitskraft einstellen und so auch für eventuelle Unfälle versichern, oder läuft das dann über die eigene KV bzw. Haftpflicht? Was ist, wenn durch ihr Verschulden etwas zu Bruch geht?

Das sind alles die offenen Punkte, Anni.
Natürlich brauche ich eine Hüteversicherung, die Gebäudeversicherung bleibt üblicherweise beim Eigentümer. Mir schwebt momentan ein Selbstversorgermodell vor, alles 'auf eigene Gefahr' und für Schäden haftet der Verursacher.
Das wird jetzt alles der Reihe nach abgeklopft.
Filo, genau das wird meine Argumentation

LG
Ameli

Ich vermute ganz stark, dass du zudem in die BG eintreten musst, wenn du da nicht schon bist. Ich musste das in dem Moment, indem ich meine Stallhilfe eingestellt habe, wegen der Unfallversicherung. Obwohl ich auch rechtlich Selbstversorger bin. Würde das mal genau erfragen, wie das gewertet wird, wenn sie für euch zusätzliche Arbeiten erledigt und dadurch ihre Stallmiete reduziert wird.

Also, ich habe die Zusage, der Wechsel soll Ende des Jahres laufen, aber ich kenne noch keine Details.
Interessenten unter den Winzern und Landmaschinenhändlern als Einsteller gibt es auch schon.

Ansonsten alles ruhig.

LG
Ameli

So, nach einer wahren Achterbahnfahrt haben Kathrin (Barneys Besitzerin) und ich den Pachtvertrag letzte Woche unterschrieben!
Natürlich klappte nichts so wie geplant, aber der Reihe nach:

Wir hatten ja schon einen Untermieter in spe, als ich mich auf den Weg machte, mit Steuerberaterin und Anwalt das ganze Konstrukt durchzusprechen.
Dann kam die Frage nach der baurechtlichen Nutzung: mööööp - nur landwirtschaftliche Nutzung erlaubt! Damit war der ganze Plan mit Untervermietung an Winzer/Landwirt/WoMo-Besitzer kaputt. Dürfen wir nicht. Untervermietung von Fläche darf ich als Nicht-Landwirtin nicht, weil baurechtlich eben Vermietung und keine landwirtschaftliche Nutzung
Erste Runde unter uns Pferdebesitzern, wie wir weiter vorgehen und welche Optionen wir haben. Erwartungsgemäß waren der Mutter die errechneten ca 160 EUR pro Pferd und Monat (alles inkl. Futtergeld) zu hoch, das könne sie nicht zahlen. Aber sie konnte oder wollte uns trotz mehrfacher Nachfrage auch nicht sagen, was sie monatlich überhaupt zahlen kann und wo ihre Schmerzgrenze ist.
Nachdem wir unsere Vorschläge zur Arbeitsaufteilung gemacht hatten, kam nur "eins sag ich Euch gleich, ich mache meine Pferdeversorgung weiter wie bisher! Ich bringe meine Pferde selber raus und rein!"
Und mit jedem ihrer Kommentare signalisierte sie, daß sie sich genau null auf uns und die Arbeitsaufteilungen einlassen würde.

Kathrin und ich konnten unseren Untermieter in spe dann dahin gehend steuern, daß er von sich aus den Vorschlag machte, das ganze Anwesen zu übernehmen und uns (Haltergemeinschaft) dann als Untermieter für den Stall reinzunehmen. Die Tochter vermietet die Anlage nur im Ganzen, ein Splitting nach Stall und Halle kommt für sie überhaupt nicht in Frage.
Wir kannten ja schon den Preis, den die Tochter von mir pro Monat haben wollte. Da der Winzer aber gewerblich mieten würde, wäre sein Preis sicher etwas höher gewesen, aber immer noch überschaubar.
Hätten wir mal gleich auf Vertragsabschluß gedrängt....

Vor 3 Wochen die Rolle rückwärts, ein Landwirt aus einer Nachbargemeinde war überraschend verstorben und seine Witwe wollte den Betrieb weiterführen. Also fragte sie unseren Vermieter in spe, ob er nicht den kompletten Betrieb zu seinem pachten wolle. Entscheidung bitte schnell Klar hat er zugesagt, da er nun Fläche, Maschinen und Gebäude bekommt und eben eine weitere Halle nicht mehr braucht.
Damit waren wir wieder auf Anfang und hatten natürlich Bedenken, daß die Tochter nun wieder einen Schnellschuß bringt und uns wieder jemand vor die Nase setzt.
Krisensitzung mit der Mutter, ob sie mitzieht, wenn wir die Fläche im Ganzen übernehmen und eben nicht untervermieten. Der Preis pro Pferd würde dann auf ca 200 EUR/Pferd steigen. Aber wir wären für uns, hätten die komplette Halle zur freien Verfügung, könnten einen Indoor-Spielplatz fest installieren, die Außenanlagen auf Vordermann bringen und sogar Hochbeete/Gemüsegarten anlegen wenn wir wollten. Jeder von uns könnte auf "seiner" Hallenfläche schalten und walten wie er wolle. Hajo will da die Kreissäge hinstellen zum Brennholz machen und die Mutter könnte ja z.B. ihre "Wippenwerkstatt" einrichten. Sie hat nämlich recht erfolgreich Pferdewippen, Stege und Podeste gebaut und verkauft.
Was soll ich sagen, sie hat komplett zu gemacht, nein, das wolle sie nicht, das könne sie nicht bezahlen, Überweisung und Vorkasse kommt überhaupt nicht in Frage! Einen Gegenvorschlag hatte sie aber auch nicht. Sie hätte ja z.B. Reitbeteiligungen für ihre Pferde suchen können um die Kosten für sich zu reduzieren. Oder sie hätte sich Arbeit suchen können, wenigstens auf 450 EUR-Basis.

Nur mal so am Rande: sie zahlt nur 40 EUR Futterkosten pro Pferd, keine Einstellgebühr an ihre Tochter. Also 80 EUR/Monat für zwei Pferde. Die Kosten in einem regulären Betrieb (bei uns zwischen 160 und 300 EUR/Monat und Pferd) kann sie sich nach eigener Angabe nicht leisten. Dann müsse sie ein Pferd verkaufen (DAS Druckmittel gegenüber der Tochter).

In der Zwischenzeit hat sie Heu und Stroh für die nächste Saison gekauft. Komisch, das Geld hatte sie flüssig und konnte ohne Probleme in Vorkasse gehen. Soweit so gut, jeder hat seinen Anteil bezahlt, also Kathrin und ich je ein Viertel. Als das Heu (50 Rundballen) im Juli geliefert wurde, waren noch 16 Ballen vom Vorjahr auf Lager.
Wir hatten abgemacht, daß wir am 01.11. schauen, ob noch was vom alten Heu übrig ist oder ob der neue Vorrat angebrochen sein würde, dementsprechend würden wir mit der Tochter verrechnen.

Nun werden aber die Pferde regelrecht gemästet, neben der täglichen Füllung der Heuraufe werden noch prall gefüllte Heunetze rausgehängt. Die Weiden werden nicht portioniert, sondern eher noch zusätzlich aufgemacht. Ich habe mehrfach darum gebeten, bitte nichts zuzufüttern oder wenigstens die Weiden nachts zu schließen, mein Pferd ist deutlich übergewichtig und trägt bitte tagsüber Fressbremse. "Warum? Die hören doch auf zu fressen, wenn sie satt sind!" Noch nie was von Insulinresistenz gehört? EMS? Nein?
Ich versuche schon, Bizarro so viel wie möglich zu bewegen, allerdings waren wir die letzten Wochenenden auch wieder unterwegs. Also zittern, bangen, Fressbremse von Kathrin kontrollieren lassen.... Hoffen, daß er keine Rehe bekommt und daß ich ihn im Winter mit Bewegung und Heu-/Strohmischung auf ein normales Gewicht runterbringe.
Kathrin und ich vermuten, daß die Mutter jetzt lieber das ganze Heu raushaut, als ihrer Tochter nur einen Cent dafür zu zahlen!

Wir zählen die Tage und bereiten uns auf den großen Knall vor: mit der Mutter ist überhaupt nicht zu reden, sie geht uns regelrecht aus dem Weg. Kathrin hatte sie gebeten, uns bis 20.09. verbindlich zu sagen, ob sie weiter dabei ist. Bis jetzt haben wir weder Zu- noch Absage, nur "schaun mer mal". Mehr kam nicht.

Mit der Tochter haben wir im Rahmen der Pachtvertragsunterzeichnung abgemacht, daß sie bitte ALLEN kündigt: Kathrin und mir, ihrer Mutter und allen, die Material in der Halle eingelagert haben. Schließlich übernehmen wir eine "leere" Anlage. Also müssen wir für eine logische Sekunde am 31.10. 23:59 h ausziehen und am 01.11. 00:00 können wir als neue Pächter einziehen. Und die Mutter würde dann bei uns in die Haltergemeinschaft einsteigen (zu unseren Bedingungen, von ihr kamen ja null Vorschläge, nur Ablehnung und schnippische Bemerkungen), wenn sie denn wollte. Wenn nicht, ist zumindest ein vertraglicher Schlußstrich gezogen und Kathrin und ich können die Karten neu mischen und ggfs. zum 01.11. oder 01.12. zwei Einstellerpferde suchen.
Bereits im letzten Jahr mußten wir uns anhören, daß sie wenn alle Stricke reißen eben raus ist und sie dann alles mitnimmt, was sie bezahlt hat: Zäune, Baumaterial, Roundpen etc. Daß die Tochter ihr mehrfach eine Abstandszahlung angeboten hat, auf die sie in keiner Weise eingegangen ist, steht auf einem anderen Blatt.

Gerade kam die Tochter vorbei und übergab mir die schriftliche Kündigung sowie meine Ausfertigung des Pachtvertrags.
Jetzt heißt es Warten auf die große Detonation. Wir lassen uns jedenfalls nicht mehr zum Prellbock zwischen Mutter und Tochter machen, das sollen die beiden bitte alles bis 01.11. miteinander ausfechten.

Und ab 01.11. wird durchgestartet! Viele Ideen zur Weideaufteilung, Weidemanagement, Entwurmungsplanung etc. haben wir jedenfalls schon! Und trotz Vollzeitjobs sind wir sicher: wir packen das! Die Heusäcke für unter der Woche im Winterhalbjahr kann man am Wochenende füllen, die werden pro Pferd farblich sortiert und bereit gelegt, dann braucht man unter der Woche nur Pferde rein- und raussortieren, misten und Heu aufhängen. Wenn sich die Stallmatten bewähren, will Kathrin auch welche für ihren Barney holen, das reduziert auch Arbeit. Unsere Männer haben auch schon Mitarbeit signalisiert. Schließlich wollen sie ja auch Fläche/Grünanlage für ihre Zwecke haben

Jetzt seid Ihr auf dem neuesten Stand

LG
Ameli

Aber Echt!
Ich glaube bei dem Hickhack mit der Dame(Mutter) hätte ich schon das Handtuch geworfen und wäre ausgewandert..
Respekt für Eure Geduld und ganz viel Erfolg, Glück und Freude mit diesem Vorhaben!!