Zitat von GilianCo im Beitrag #360De facto ist es momentan so, dass bei der aktuell schon selektiven Freigabe die Tier ja am Ende häufig dann doch NICHT geschossen werden, ... mein Kollege ist Jäger, und der meinte ganz richtig, dass die Wolfslobby durchaus aktiv ist, und er sich nicht trauen würde, einen Wolf zu schießen. Stichwort Zerstörung von Hochsitzen....
Genau so war es ja hier mit dem Wolf Gloria, es gab eine Abschußgenehmigung und es fand sich kein Jäger der es tun würde. Die haben alle Angst vor den Wolfbefürworter. Die Genehmigung gab es 3 Monate und wurde dann wieder aufgehoben ( siehe in einen meiner vorigen Posts ).
Liebe Grüße, Petra
Der Kluge lernt nach dem ersten Fehler, der Dumme nach dem x-ten Fehler, der Weise lernt nie aus.
Und genau DESHALB sollte diesen unschönen "Job" eine qualifizierte Person durchführen, die keine Angst vor angesägten Hochsitzen hat - und bestenfalls auch mit keinem Namen in irgendwlchen Listen veröffentlicht wird. Da wird sich doch etwas organisieren lassen, wenn man nur wirklich will.
Ja, genau ! Warum nicht einen "anonymen Abschussbeauftragten für Problemwölfe" ?
Das erinnert mich irgendwie an die komischen Gesichter, die rundherum gezogen werden, wenn bei einer Feier nach Berufen gefragt wird und ein guter Bekannter (der oft genug auch am Grill steht) mit "Kopfschlächter" antwortet. Tiere töten ist Tabuthema - aber Fleisch essen wollen sehr viele.
Zitat von muniqui im Beitrag #363Ja, genau ! Warum nicht einen "anonymen Abschussbeauftragten für Problemwölfe" ?
Das klingt, als würde ein Jäger, wenn er sich bereit erklärt, einen Problemwolf abzuschießen, erstmal namentlich genannt und veröffentlicht. So ist das aber nicht.
Und da es viele Menschen gibt, die ihren Protest beispielsweise mit dem Zerstören von Hochsitzen "kommunizieren", finde ich die Idee "jemanden, der keine Angst davor hat" tatsächlich irgendwie befremdlich. Als wäre das Gros der Jäger feige, und es müsste nun ein Mutiger gefunden werden.
Wie gesagt, ich denke, dass mehr passieren muss, und ich sehe eben (leider) noch nicht, dass das entnehmen von einzelnen Problemwölfen tatsächlich passiert, wenn es "anonymisiert" passiert. Wie genau soll das denn aussehen?
Im besten Fall wird hinterher bekannt, dass der Wolf in Revier X geschossen wurde, und dann wird halt dort mit Protesten "weiter gemacht", ganz egal, ob die Jäger nun vorher haben verlautbaren lassen, dass sie den Wolf geschossen haben oder nicht. So kann aber Jagd und Hege irgendwie auch nicht funktionieren?
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Oh nein, das war überhaupt nicht so gemeint! Dass viele Jäger schissig sind. Deren Sorge ist völlig berechtig und sicher für alle nachvollziehbar. Mein Gedanke, bzw. die meines pragmatischen GöGa: es sollte doch genug gut geschulte Schützen (nein, nicht Hobbyschützen, egal welchen Niveaus) geben, die mit der eigentlichen Jägerschaft nichts zu tun haben. Mal locker als Beispiel Polizisten, SEK, Militär usw. Wie dann die konkrete rechtliche und praktische Umsetzung wäre, gäbe es zu klären. *So, und nun dürft Ihr mich hauen* Ist halt meine Meinung. Klar, das betroffene Revier lässt sich nicht ganz unterm Deckel halten. Aber wenn sich dann doch rumspricht, dass die dortige Jägerschaft null beteiligt ist, kann man nur hoffen, dass sich die übermotivierten Wolfsverteidiger nicht an Unbeteiligte vergreifen.
Auch bei Seuchenausbrüchen oder invasive Tieraten wird von übergeordneten Behöder/Menschen die Tötung von Tieren angewiesen.
Ist alles nicht dasselbe aber irgendwie ähnlich - finde ich.
Zitat von suerte im Beitrag #365Klar, das betroffene Revier lässt sich nicht ganz unterm Deckel halten. Aber wenn sich dann doch rumspricht, dass die dortige Jägerschaft null beteiligt ist, kann man nur hoffen, dass sich die übermotivierten Wolfsverteidiger nicht an Unbeteiligte vergreifen.
Da bei den Wolfsverteidigern eben nach meinem Empfinden eben auch Mass und alles verloren gegangen sind, wäre das für mich zwar eine nachvollziehbare Idee, aber ich würde das "nur hoffen" als deutlich größeres Risiko empfinden, als es erst mal klingt, denn die Wolfsschützer scheinen da ja keine Freundschaften zu kennen, wenn es um den Wolfsschutz geht.
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Ich denke, das "Problem" ist da, dass es "nur regional" ist. Vermutlich muß es erst überall in D SO ausschauen, bis die Verantwortlichen merken, dass zwingend eine Änderung der Situation herbeigeführt werden muß.... ätzend....
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Ich finde es traurig, wie nüchtern diese Schaf-Leben aufgelistet werden.
Letztlich mag es eine Art von "Natur" sein, dass Raubtiere Pflanzenfresser jagen und töten. Aber diese Dokumentation von Tötungen hat etwas lebensverachtendes.
Ich finde es auch so schrecklich, wie da mit zweierlei Mass gemessen wird. Die Schafe leiden doch definitiv wenn sie von einem Wolfsrudel gerissen oder "nur" verletzt werden. Nicht zu reden von der Belastung der Besitzer, die am nächsten Tag die toten oder schwerverletzten Tiere finden
Dieses Rudel hat das all-you-can-eat Buffett definitiv für sich entdeckt und solange sie nicht nachdrücklich "vergrämt" oder einzelne Tiere entnommen werden, wird sich das wohl auch nicht ändern
Zitat von jaara2008 im Beitrag #370Ich finde es traurig, wie nüchtern diese Schaf-Leben aufgelistet werden.
Letztlich mag es eine Art von "Natur" sein, dass Raubtiere Pflanzenfresser jagen und töten. Aber diese Dokumentation von Tötungen hat etwas lebensverachtendes.
Ich bin absolut bei Dir, liebe Britta.
Allerdings - und ich weiß, dass ich mich nun sehr unbeliebt mache - muss ich die Frage stellen, was in den meisten Fällen mit den Schafen passiert ... die werden häufig auch geschlachtet. Sogenannte Milchlämmer, die man so gerne zum Osterlamm auf den Tisch bringt, werden häufig sogar mit gerade mal acht Wochen geschlachtet. Was macht das mit den Schafmüttern, denen ihr Kind entrissen wird? Was erleiden die Schafbabys an Ängsten auf dem Transport zum Schlachthaus?
Bitte missversteht mich nicht. Ich betrauere jedes Schaf, jedes Rind und jedes Tier, das einem Wolfsangriff zum Opfer fällt, aber ich lebe neben einem Schweinemäster und höre leider sehr oft, wenn die Tiere auf den LKW verladen werden ... mit Schaufelschlägen, Stromtreibern und Fußtritten. Die Schweine schreien dabei fürchterlich und haben vermutlich nicht weniger Angst, wie das Schaf, das vor dem Wolf steht. Über die Methoden des Tötens und Schlachtens von "Nutztieren" will ich hier gar nicht schreiben.
Oft sehe ich auch, wie die toten Schweine aus dem Stall in den Kadavercontainer gefahren werden ... dem Landwirt stehen dabei keine Tränen in den Augen, weil er das Tier betrauert ... höchstens, wenn er den finanziellen Verlust betrauert.
Es gibt sicher auch die Schafhalter, die ihre Tiere aufgrund der Wolle halten lieben und um jedes vom Wolf gerissene Schaf weinen. Aber bei den meisten Nutztierhaltern geht es eben um den Fleischertrag und ja, da wird mit zwei Maß gemessen, denn der respektvolle Umgang mit den Nutztieren ist eben oft nicht gegeben.
Wir haben Bekannte, die Highlandrinder züchten. Die lieben ihre Tiere, aber trotzdem werden die Bullen-Kälber auch an den Schlachter verkauft, respektive auch mal auf dem Hof geschlachtet ... zumindest hatten die Rinder bis dahin dort ein schönes Weideleben. Aber ob der Wolf sie tötet oder der Schlachter, führt am Ende zum gleichen Ergebnis.
Ich will die ungebremste Wolfsvermehrung und die Risse gar nicht gut finden ... aber einen liebevollen Nachruf auf das Schwein, das als Schnitzel auf dem Teller landet, habe ich auch noch nicht gelesen.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ich werde Dich keineswegs mit Teer und Federn garnieren, Sabine. Wo Du halt eben recht hast. Das was leider in den allermeisten Nutztierhaltungen zum Alltag gehört, ist in keinem Falle besser! Und Nein, diese Tierhalter haben keine Tränen in den Augen.
Nur, ist das mit dem Wolf und der Selbstbedienung auch kein Weg. Das ist wieder typisch deutsches wegdiskutieren, um ja nicht mal ne Entscheidung zu treffen. Und ich übertrage diese Situation auf die seit Jahren praktizierte und zu recht heftig kritisierte, ziemlich verbequemisierte Politik in Good old Germany. Konflikte umgehen, indem man endlos drauf rum debattiert, mit Ausschüssen, die Millionen verschlingen ...
Du hast absolut recht Sabine. Ich bin zwar kein Vegetarier, aber ich finde, wenn wir Tiere schon schlachten und essen, könnte man das zumindest so stress- und schmerzfrei wie möglich machen. Wenn der Wolf ein Schaf reißt, es mit einem Biss tötet und dann verspeist, kann man das sicherlich unter "der Lauf der Natur" verbuchen. Aber was ist mit den Tieren, die schwer verwundet und dann von dem Wolf liegengelassen werden? Das sollte doch auch den Wolfsschützern nicht am A... vorbeigehen, oder?
Zitat von Picasa im Beitrag #374 Aber was ist mit den Tieren, die schwer verwundet und dann von dem Wolf liegengelassen werden? Das sollte doch auch den Wolfsschützern nicht am A... vorbeigehen, oder?
Ich bin absolut bei Dir Mayte: Kein Tier sollte Schmerzen erleiden müssen. Und da verstehe ich die Wolfsschützer auch nicht: Dem Wolf darf kein Leid geschehen - dem Schaf aber schon. Das ist die gleiche Doppelmoral, wie das gedankenlose Kaufen von billigem Fleisch aus der Massentierhaltung, aber wenn zum Spenden für den rumänischen Straßenhund aufgerufen wird, dann erweicht das das Herz.
Auch hier: Missversteht mich bitte nicht: Mein Herz erweicht der rumänische Straßenhund auch und ich unterstütze den Tierschutz, soweit es mir möglich ist.
Aber alleine die Unterscheidung zwischen "Nutztier", "Haustier", "Wildtier" und "Schädling" zeugt doch von der Doppelmoral der Menschen. Hähnchen dürfen nach dem Schlüpfen in den Schredder wandern, Fuchsfallen dürfen aufgestellt werden, auch wenn die darin gefangenen Füchse sich quälen, Ratten werden vergiftet und das Sterben dauert tagelang. Gerissene Schafe sind ein finanzieller Verlust des Schäfers und wenn sie durch einen Wolfsriss verletzt werden, werden sie in der Regel nach ihrem langen Leiden getötet.
All das finde ich untragbar und ich ernähre mich darum auch vegan und kaufe das Fleisch für Hunde und Katzen da, wo man mir versichert, dass die Schlachttiere nicht aus einer Massentierhaltung stammen und zumindest vor ihrem Tod ein lebenswertes Leben hatten.
Aber ich bin nicht mit missionarischem Eifer unterwegs und kann akzeptieren, wenn jemand nicht auf tierische Produkte verzichten möchte.
Ich befürworte es aber auch nicht, dass wir Wölfe oder Bären bei uns ansiedeln, denn hier passen sie einfach nicht hin. Aber eine Problemlösung hätte ich auch nicht.
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09.06.2024 21:17 (zuletzt bearbeitet: 09.06.2024 21:19)
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Deren Sorge ist völlig berechtig und sicher für alle nachvollziehbar.
