Ich unterschreibe das gerne und zu 100%. Der Wolf ist extrem anpassungsfähig und lernfähig - sonst hätte sich der Hund gar nie entwickelt.
Und dass die Population rasant steigt und die halbherzigen Abwehrmassnahmen bei "naturnaher Offenstallhaltung" der diversen Nutztiere für den Wolf eine Art Selbstbedienungsladen darstellen, macht die Sache sicherlich nicht besser.
Ich ärgere mich ja immer, dass wegen der Entnahme eines "Problemwolfes" immer so ein medialer Shitstorm entsteht... aber die Leiden der zig hunderten Wolfs Opfer im Jahr werden gekonnt ignoriert. Wie wenn einem Schaf so eine Bisswunde nicht wehtut oder das oft langwierige Sterben bei einem Angriff
Da wird dann ja immer argumentiert, dass das "natürlich" sei. Aber mal ehrlich, der Mensch spricht mir aus der Seele. Das ist GENAU, was ich schon seit Jahren sage, seitdem ich die Wolfsdebatte immer mehr mitbekomme. Wir haben hier am Hamburger Rand noch Glück und keine große Wolfsdichte - aber wäre das anders, hätte ich ehrlich Angst um mein Pony. Und im Dunkeln, beim spazieren gehen, ebenso um meinen Hund.
Man kann einen Beutegreifer nicht einfach uneingeschränkt schützen, und glauben, dass das dauerhaft gut geht.
Mal sehen, was noch passieren muß, damit das endlich mal ankommt bei den Verantwortlichen....
@gabi, wo hast Du das gelesen? Würde das gern in noch einem anderen Forum in die Diskussion einbringen, daher würde mir die Quelle sehr helfen
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Ich war gestern wieder im Zappendustern mit Lampe auf Geländerunde, das Pferd am Halfter. Auf dem Rückweg sprach mich eine Anwohnerin am Gartenzaun an und erzählte, dass ihre Bekannte im März im anliegenden Wald eine Wolfssichtung hatte. Netzrecherche sagt, dass ein Paar im Sachsenwald seit letztem Jahr nachgewiesen ist. Der Waldbereich geht in "meinen" Wald über. Nun bin ich nicht der geborene Schisser. Aber auch ich weiß, ab wann eine Situation grenzwertig wird. Und schon letztes Jahr ist mir das Herz in's Beinkleid gerutscht, als Jaleoso beim Nachtspaziergang sehr spanig wurde. Da fässt man die Gerte noch mal bissl fester an! Ich werde meine Abendspaziergänge doch deutlich einschränken und zusätzlich eine Pfefferspray in die Tasche stecken. Besser Vorsicht als Nachsicht ...
Hier bei uns in der Ecke sind die Wölfe ja auch gut unterwegs, das Schermbecker Rudel und hin und wieder auch durchziehende einzelne Wölfe, es gibt auch immer wieder zwischendurch Risse von Weidetieren, zuletzt am 22.9 und einen Videonachweis vom 7.10. 22.
Liebe Grüße, Petra
Der Kluge lernt nach dem ersten Fehler, der Dumme nach dem x-ten Fehler, der Weise lernt nie aus.
Ich bin allerdings auch verunsichert. Gerade gestern kam auf Phönix ein guter und wie ich finde neutraler bericht über den Wolf. Und dort wird genau das Gegenteil behauptet. Bestes und belegbares Beispiel ist der Yellowston Nationalpark. Dort kamen viele Arten und Pflanzen zurück durch die Wiederkehr des Wolfes.
@gabi: ich habe vor einigen Monaten einen ähnlichen Bericht über die Rückkehr des Pumas gesehen. Der Unterschied ist allerdings u.a. die Besiedelungsdichte. Wenn es Wild ohne Ende gibt und eine Zuwanderung in besiedelte Gebiete eher aufwändig ist, werden Wolf oder Puma sich am Wild "bedienen" und damit eben die dortigen Überbevölkerung an Pflanzenfresser dezimieren. In Deutschland dürfte die Situation etwas - sagen wir mal - komprimierter sein. Wenn ein Wolfspaar im Sachsenwald (bei mir ums Eck) lebt und dort auch Nachwuchs heranzieht, dann umfasst das Jagdgebiet, bei den Strecken die Wölfe auf der Jagd so wandern, fast zwangsläufig anliegende Wohnsiedelungen und Nutztierweiden. Und dieser Wald gilt ja schon als recht groß. Das gleiche gilt für das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Auch dort einzelne kleine Siedlungen drin und drum und jede Menge Schafe, die wohl aus gutem Grund nicht (mehr?) draußen übernachten, sondern in den großen Winterscheunen. So, und dann bekommen die süßen medienwirksamen Welpen auch mal Nachwuchs - und dann wird ruckzuck ein Sachsenwald zu klein. Ähnliche Reviere gibt es hier nicht wirklich - selbst wenn der Nachwuchs wanderfreudig ist. Oder die einigermaßen in Frage kommenden Bereich sind eben schon von Wolfspaaren bewohnt. Und da sind wir wieder am Bejagen angekommen.
Ich habe auch nichts gegen den Wolf per se - im Gegenteil. Aber ich denke auch, dass Zentraleuropa inzwischen viel zu dicht besiedelt ist, um den Wölfen ein unkontrolliertes Dasein zu ermöglichen. In den USA gibt es Landstriche, die sind flächenmässig größer als Deutschland aber haben gerade mal eine Handvoll Bewohner und sind ansonsten reine Wildnis. Da können Wölfe gut überleben und haben auch nur geringfügig Berührungspunkte mit dem Menschen. Und wenn sich die einem Hof oder einem zB Reiter nähern, wird definitiv auf die geschossen. Also halten die Abstand und es gibt die Möglichkeit auf ein "friedliches Miteinander".
Aber wenn der Wolf so wie hier absolut unbegrenzte Freiheiten hat, dann wird er das mit Sicherheit ausnutzen... und zwar so weit es IHM gefällt und nicht dem Menschen. Und ab da sich so ein Rudel relativ gut vermehrt durch das extrem gute Futterangebot in den umliegenden "Selbstbedienungsläden " sind die derzeitigen Wälder schon viel zu klein, um mehrere Rudel zu ernähren. So ein Rudel läuft in einer Nacht gut mal um die 50km - das wäre von Erding bis weit hinter Landshut. Ich möchte aber nicht wissen, an wie vielen verlockenden Jausenstationen die dabei vorbeikommen würden. Es ist einfach utopisch zu glauben, dass sich der Wolf in Europa als 100% geschütztes Tier rücksichtsvoll an den Menschen und die Zivilisation anpasst. Es ist ja auch bewiesen, dass er in jenen Europäischen Ländern, in denen er in den letzten hunderten Jahren weit verbreitet war, definitiv gejagt wird, wenn es zu viele werden oder in die Nähe von Siedlungen kommen. Anders wäre das Zusammenleben nicht möglich.
Aber man kann natürlich jeden Bericht so darstellen, wie man es gerne vermitteln möchte.
Auch dieses Experiment mit dem Yellowstone ist mir ein Begriff. Wobei das wohl auch nicht unumstritten ist. Und ich sehe eben auch diese Aussagen, die Du zuerst zitiert hast, tatsächlich auf Deutschland bezogen. Es hat schon Gründe, warum ich dem zugestimmt habe....
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
In mir schlagen zwei Herzen. Das eine für den Wolf und seine daseinsberechtigung.
Das Andere schlägt für alle die, die darunter leiden. Aber und das ist mir schon wichtig, sehe ich in wahllosen Abschüßen nicht die Lösung. Auch ist die Bauernlobby oft nicht objektiv. Da gehts um Geld, viel Geld. Und das Geld kommt aus dem selben Topf aus dem die Bauern ihre Subventionen bekommen. Und was die Jäger angeht...da will ich mich nicht äußern.
Ein großartiges Pferd wird dein Leben definieren.. Ein wirklich Besonderes, wird es für immer verändern.
Das ist immer schlimm, Egal ob in Bayern oder anders wo.
Stellt sich nun die Frage wie man die Schafe schützt in Zukunft. Das selbst in steilstem Gelände geht, zeigt ja der Bericht. Das fordert vor allem von der Jägerschaft ein umdenken. Hat der Wolf genug Wild, wird er sich daran halten. Aber nachdem viele Bauern auch Jäger sind, also hier zumindest. Die schießen alles was ihnen vor die Nase kommt.
Ein großartiges Pferd wird dein Leben definieren.. Ein wirklich Besonderes, wird es für immer verändern.
Zitat von gabi im Beitrag #178Hat der Wolf genug Wild, wird er sich daran halten. Aber nachdem viele Bauern auch Jäger sind, also hier zumindest. Die schießen alles was ihnen vor die Nase kommt.
Wenn der Wolf die Wahl hat, zwischen Wild, was intensiv gejagt werden muß, und Futter, was eingezäunt präsentiert wird - hält er sich an das Wild, weil genug da ist? Ich denke, dass das einfach Wunschdenken ist, und so nicht funktioniert.
Ich hab dazu (Yellowstone) gerade keine Quellen, aber das Experiment ist ja schon deutlich länger her, ich hatte vor längerem dazu mal einiges gelesen, und da waren die Meinungen teilweise so, dass der Wolf da die Natur gerettet hat - und andere das noch deutlich hinterfragt haben, ob dem tatsächlich so ist, oder ob es einfach noch weitere Faktoren sind, die zu der entsprechenden positiven Veränderung geführt haben (Klima als ein Beispiel, was sich ebenso verändert hat, und auf das keinen Einfluss genommen werden kann, was aber auch nicht vollständig ignoriert werden kann).
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Zitat von gabi im Beitrag #175In mir schlagen zwei Herzen. Das eine für den Wolf und seine daseinsberechtigung.
Das Andere schlägt für alle die, die darunter leiden. Aber und das ist mir schon wichtig, sehe ich in wahllosen Abschüßen nicht die Lösung. Auch ist die Bauernlobby oft nicht objektiv. Da gehts um Geld, viel Geld. Und das Geld kommt aus dem selben Topf aus dem die Bauern ihre Subventionen bekommen. Und was die Jäger angeht...da will ich mich nicht äußern.
Ich bin ganz bei Dir!
Natürlich hätte ich auch Angst, Stuten und Fohlen nachts draußen zu lassen, wenn hier ein Wolfsrudel in nächster Nähe wäre. Das nächstgelegene Rudel lebt in Goldenstedt - 40 Kilometer von uns entfernt. Hier gab es auch schon Wolfssichtungen, aber vermutlich wussten die Graupelze, dass hier jeden Samstag die Büchsen der Jäger knallen und haben sich lieber wieder verzogen.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass ein Wolf doch eher ein Reh reisst, als ein Schaf, das von Herdenschutzhunden bewacht wird..
Trotzdem leide ich auch mit den Tieren, die dann quasi im Blutrausch gerissen werden und die dann vom Wolf nur angegriffen, verletzt, aber nicht getötet und gefressen werden ... und dann liegen da 5 oder sechs Kälber, die vollkommen sinnlos gestorben sind.
Wobei ich vor längerem auch mal einen Bericht sah, in dem dann ein Wolfsfreund meinte, dass die Kälber beim Bauern nicht alt geworden wären und kurz darauf in den Schlachthof gefahren worden wären. Da geht es dann eben nicht um den emotionalen Faktor und das Leid des Kalbes, sondern um das verlorene Geld - wobei ich meine, dass Entschädigungen gezahlt werden.
Auf der Emotionsseite bin ich also auf der Wolfsgegner-Seite, denn würde eines meiner Tiere von einem Wolf verletzt, würde ich dem auch nichts Gutes wünschen.
Aber ich bin trotzdem gegen den Abschuß der Wölfe, weil ich genau wie Gabi befürchte, dass das dann auch ausufert.
Hier wird viel gejagt und jeder Landwirt hat einen Jagdschein.
Nun gab es hier auf dem ehemaligen Muna-Gelände ein Rudel Damwild, das an Menschen gewöhnt war und auch gefüttert wurden. Irgendjemand hat dann das Tor vom Zaun offen gelassen und das ganze Rudel Damwild entfloh in den Wald. Schon am Tag darauf rühmte sich der erste der Jäger, den Hirsch erlegt zu haben. Ich bin ein paar Tage später dem Rudel begegnet. Die schauten mich interessiert an, liefen auch nicht weg und ich wäre wohl locker auf 20 Meter an die Tiere rangekommen ... und so hatten die Jäger ein ganz leichtes Spiel und nicht eines der Tiere hat den Ansturm der diversen Jagdgesellschaften überlebt.
Mein Fazit aus der Geschichte ist darum: Hier wird geballert, solange das nicht verboten ist und dürfte man Wölfe jagen, dann bin ich sicher, dass sich unsere Landwirte freuen würden, wenn es hier Wölfe gäbe, die sie erlegen dürften - hier läuft aber außer den Pferden auch kein Tier im Freien, denn der LK Vechta ist führend in der Zahl der Massentierhalter. Insofern müsste keiner Verluste am Tierbestand befürchten, sondern sie hätten nur den Vorteil der Jagd ... und wenn man sich eben keinen Großwildjagdausflug leisten kann, tut es auch mal ein ausgestopfter, selbst erlegter Wolf in der Trophäensammlung.
Ich denke oft noch an das schwarze Böckchen, das hier ein Jahr lang lebte und uns immer erfreute, wenn wir ihm begegneten. Dann begann die Jagdsaison und seitdem gibt es das schwarze Böckchen nicht mehr, denn so ein schwarzes Rehfell ist ja auch was Besonderes, mit dem man sich als Jäger rühmen kann.
Ich würde es also ungern befürworten, dass man Wölfe zum Abschuß frei gibt, denn seit Jagdsaison ist, bin ich keinem Reh, keinem Feldhasen und keinem Fasan mehr begegnet - dafür jeden Samstag ganzen Jagdgesellschaften.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
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30.11.2022 17:40 (zuletzt bearbeitet: 30.11.2022 17:41)
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