Das war das Motto unserer gestrigen "Spielstunde" im Stall! Nachdem uns die Lust an Flatterbändern, Bällen und Skateboards ein bissl vergangen war, haben wir dann gestern einen Transporter angehängt und auf den kaum benutzten Springplatz chauffiert. Dann haben wir die Reihenfolge der Kandidaten festgelegt, deren jeweiligen Verlade-Status/Probleme besprochen und los ging's. Mit Liebe, Geduld (weniger als befürchtet), Keksen und Konsequenz (besonders beim friesischen Dickschädel - ein entzückendes Stütchen! waren alle Pferde ziemlich stressarm mehrmals auf dem Hänger - samt Stange vor - Ruhe+Kekse - und langsamem Abladen! Anschließend haben wir noch ein De-briefing gemacht, wobei sich herausstellte, dass jeder aus der Gruppe bereits einigermaßen gruselige Situationen mit sediert verladenen Pferden selber oder im Bekanntenkreis erlebt hatte. Daher dann obiger Spruch ...
Ich finde es so grandios, wie bei Euch im Stall immer wieder mal schwerpunktmässig an der Ausbildung und Desensibilisierung der Pferde gearbeitet wird!
Leider gibt es ja viel zu viele Pferdebesitzer, die aus persönlicher Überforderung, Mangel an Ausbildern und Hilfskräften oder einfach "weils wurst ist" ihre Pferde entweder gar nicht, nur sediert oder unter enormen Stress und Zeitaufwand verladen bekommen, statt das in Ruhe zu lernen, lehren und trainieren. Und es dann eigenartigerweise auch einfach als gegeben und unveränderbar hinnehmen - mit einer "mein Pferd mag das nicht" Ausrede - anstatt an sich zu arbeiten.
Joa ... Jaleoso und ich missionieren klammheimlich und ohne jemanden direkt anzusprechen. Frei nach dem Motto: Druck erzeugt Gegendruck So sehen alle dort ja, wie nett das Miteinander Pferd/Mensch sein kann, wenn man weis, was man will und mit diesem Ziel freundlich und beharrlich daran werkelt - mit Keksen und viieel Lob! Immer öfters werde ich gefragt, wie ich denn dies oder das mit Jaleoso erreicht hätte und dann helfe ich gerne und unaufdringlich. Das Verlade-Thema ist dann eben auch aufgekommen und das Interesse ist doch groß; zumal wir in letzter Zeit einige Situationen im Stall hatten, wo ein Pferd schnell in die Klinik musste.
Leider haben wir in letzter Zeit auch Neuzugänge bekommen, bei denen mir die Haare und Zehennägel zu Berge stehen...! Aber auch die Besis sehen uns im Alltag! Und dann heißt es "der steht ja da wie sediert" und ich antworte nur "Nein, ich habe eine Handbremse installiert - sehr praktisch!" Ich lasse das dann einfach sacken. Steter Tropfen höhlt den Stein!
Zitat von suerte im Beitrag #3 Und dann heißt es "der steht ja da wie sediert" und ich antworte nur "Nein, ich habe eine Handbremse installiert - sehr praktisch!" Ich lasse das dann einfach sacken. Steter Tropfen höhlt den Stein!
Den Spruch muss ich mir merken. Düsi steht ja die meiste Zeit unangebunden auf jeglichen Putz/Waschplätzen, und ich werde das tatsächlich auch häufig gefragt. Nun weiß ich, was ich antworte. Hihi....
Meine Ponies stehen ja auch meistens frei bzw laufen ganz nackig herum und machen trotzdem was ich möchte. Nur in meinem Fall kommt leider meistens ein "das sind ja Westernpferde.. bei denen ist das eben so" anstatt daß die Leute anfangen zu überlegen, daß sie 1) selber auch Westernpferde haben, die nicht frei stehen und mitgehen bzw 2) daß auch Westernpferde erzogen werden und nicht so auf die Welt kommen
und ich bin bei Verladesituationen immer wieder überrascht, wie sehr Pferde doch bereit sind erneut und erneut zu vertrauen versuchen. Deswegen so verschraubt formuliert, weil wir kürzlich eine solche Situation hatten: VB-Stütchen, 18 Jahre, von der Rennbahn, seit einem halben Jahr bei der jetzigen Besitzerin. Sie wollte an einem mittelalterlichen Turnier teilnehmen, Stütchen hatte aber massiv Rückenschmerzen. Also 3 Tage Paddock... Dann erzählte sie, daß Stuti immer so zickt beim Einsteigen. Mein Mann mit riesengroßer Helferhaube bot sofort Hilfe an.....
Am Abend, nachdem wir bereits auch abgebaut hatten, sahen wir die Verladeversuche: immer wieder auf die Klappe, dann Rückwärtsgang. Die Besitzerin war froh uns zu sehen und gab den Strick spontan an meinen Mann, der zwar kein begnadeter Reiter ist, aber doch entsprechend Ruhe ausstrahlt. Stütchen folgte ihm spontan bis zur Hälfte in den Anhänger. Erst dann kam der Rückwärtsgang. Nach einer Stunde, mit Geduld und Spucke war das Pferd verladen.
Danach erfuhren wir, was los war: der vorige Freund der Reiterin ist wohl so geheizt und hat eine Vollbremsung hingelegt, daß der Rücken des Pferdes komplett gestaucht war Trotzdem gab das Pferd uns eine Chance und ließ sich von uns letztendlich verladen!
Ja, das ist sowas von Mist, wenn genau das passiert. Ob schlecht gefahren oder von anderen Verkehrsteilnehmern hervorgerufen. Kann ich ein laaanges Lied von singen ... Die eine Kandidatin gestern war sowas von verladefromm mit reinschicken am Halfter und Handauflegen zum rausholen. Und dann hat die Besi 1x vergessen loszubinden und hinten das OK für's rausgehen gegeben - da war dann Das Chaos perfekt: Pferd riss sich volle Kanne los und fand seitdem Anhäger besorgniserregend. Und trotzdem: gestern mit ganz viel Ruhe, und langen Sprechblasen über'm Pferdekopf, marschierte sie dann doch hinein.
Ja es ist irre, wie sehr sich Pferde trotz aller möglichen negativen Erfahrungen doch immer wieder in einen Hänger bringen lassen, wenn der richtige mensch am anderen Ende der Leine steht!
Wobei ich ja zugegebenermassen mit Cuvee nicht ein Verladeproblem habe - die geht immer und in jeder Situation auf den Hänger - sondern sie dreht mir immer beim Heimkommen einen Film am Hänger, daß alles nur so wackelt, weil ihr das Abladen zuhause zu langsam geht
Jede Trainingssituation - kein Problem - Pony steht. Wegfahren, in der Fremde abladen - kein Problem - Pony steht. Heimkommen nach mehrstündiger bis mehrtägigier Abwesenheit - Pony schreit los beim Einfahren auf den Hofparkplatz und fängt an zu toben und zappeln bis hin zum Steigen und (versuchten) rückwärts lospreschen, bis sie wieder festen Boden unter den Hufen hat und jeder im Dorf gehört hat, daß sie wieder daheim ist
Das ist auch nicht wirklich was, das man einfach so trainieren könnte ... weil sie ja genau weiß, ob das Wegfahren nur gestellt ist, oder ob sie zwischendurch ausgeladen und wieder heimgefahren wird *seufz*
Frau Professor läßt sich nicht verladen - im übertragenen Sinne ;-)
Danke für die Blumen, gebe ich an meinen Mann weiter
Mein persönliches Highlight war ein Schleswiger KB, das sich beim Aussteigen im Anhänger umgedreht hat! Ganz in Ruhe, ohne Panik, einfach so, zum Entsetzen der Umstehenden.
Wenn wir jetzt von den Unglaublichkeiten anfangen: Bei uns am Hof ist mal eine Friesenstute durch die vordere (Menschen-)Türe ausgestiegen. Wenn ich es nicht selber gesehen hätte, würde ich sagen, dass ist Hängertraining-Latein.
Ach ja, dieses Thema sah ich auch am Sonntag beim Kurs mal wieder.
Eine Teilnehmerin hatte ihr Pferd wohl schon bei der Hinfahrt kaum auf den Hänger bekommen, und er war ihr dabei auch noch auf den Fuß getreten, daß sie nur noch schlecht gehen konnte. Sie ritt in der Gruppe vor mir, und wollte danach eigentlich fahren. Während ich ritt, hörte ich es immer wieder poltern, und sah dann, daß es die Verladeversuche waren..... Als ich später fertig war, stand deren Hänger nun an anderer Stelle (ob sie sich vom veränderten Platz mehr Erfolg versprachen? ), und das Pferd war immer noch nicht drin - auch nicht, als ich längst abfahrbereit war. Anscheinend hatten sie zu dem Zeitpunkt aufgegeben. Jedenfalls wurde das Pferd auf einen Paddock gestellt. Keine Ahnung, was daraus geworden ist. Ich hatte kurz überlegt, ob ich meine Hilfe anbiete. Da mir das Pferd jedoch nicht sonderlich respektvoll erschien (ein Barockpinto) und ich gerne heil bleiben wollte, ließ ich das sein.
Ich verstehe einfach nicht, warum man das Verladen nicht übt, wenn man fahren will!
Ich muss nun gerade wieder an meinen alten Erich denken, der ja in seinem Leben wohl turniertechnisch mehrfach den Erdball umrundet hat.... fahrenderweise....
Zu unseren aktiven Turnierzeiten wurde er auf den LKW meines Trainers geladen, der so nett war, ihn meist mitzunehmen, wenn wir entweder gemeinsam in einer Prüfung starteten oder es zu einem Übernachtungsturnier weiter weg ging. Aus diesem Grunde wurde irgendwann auf unserem Hof der LKW angelassen, nachdem er mit unserem ganzen Gedöns bestückt war und der Anlänger für die Verpflegung hinter gehängt war. Nun galt es, die Luftdruckbremse aufzubauen, wofür der LKW eine Zeit lang im Stehen laufen musste. Dies nahm mein Erich zum Anlass, in seiner Box komplett durchzudrehen, weil er wusste, dass es gleich los geht und es ihm, genau wie Frau Prof. Cuvee im Umkehrschluss, nicht schnell genug ging.
Ich musste das Pferd also bereits vor dem ersten Anlassen des LKWs in seiner Box schon komplett ausstaffiert haben mit Fliegendecke, Transportgamaschen und Halfter, weil das nachträglich nicht möglich gewesen wäre.
So begab es sich meistens, dass wir die ersten waren, die aus der Box im Stechschritt auf den Hof gingen, um dann auf den LKW zu traben. Sobald Erich oben war, war er die Ruhe selbst. Er war oben und es konnte losgehen.
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21.08.2018 08:29
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... Jaleoso und ich missionieren klammheimlich und ohne jemanden direkt anzusprechen.
Und dann heißt es "der steht ja da wie sediert" und ich antworte nur "Nein, ich habe eine Handbremse installiert - sehr praktisch!"
), und das Pferd war immer noch nicht drin - auch nicht, als ich längst abfahrbereit war. 