Es ist ja auch wahnsinnig interessant, wobei mich persönlich manches in der Tat etwas "kalt erwischt". Aber aus dem Thema kann sich jeder ja das rausziehen, was ihm nutzt und wer weiß, vllt entdeckt ja noch einer den Botaniker in sich.
Jasmin, ich bin auch schon sehr gespannt, was das mit meiner Wiese so wird. Ich schau mir das im Frühjahr an, wie sie den Winter überstanden hat, derzeit "plane" ich, dass ich sie abschleppenlasse, ggf etwas Kalkstickstoff streue, und evtl etwas Streuwiese "nachsähe", wenn ich sowas finden kann. Wenn nicht, dann eben Pferdewiese, die auf lehmigen Böden gedeit.

Kalkstickstoff würde ich Dir von abraten, da er sehr giftig ist beim ausbringen ist, außer Du lässt ihn streuen, aber der Stickstoff lässt Deine Wiese schießen und Stickstoff gedüngte Wiesen ist für Pferde eben nicht so gesund, man braucht ja auch eine Menge um sie zu verteilen, auch wenn man wenig Kalkstickstoff düngen möchte und das ist schon zuviel an Stickstoff meiner Meinung nach und steigert die Rehegefahr,der Klee freut sich eher als das er eingeht, habe ich die Erfahrung gemacht, da ich die Wiese abäpple brauche ich auch nicht diesen "Reinigungseffekt".
Ich habe sehr gute Erfahrung mit Cuxin Pferdeweidedünger gemacht, welches langsame anhaltende Düngewirkung zeigt, daher schießt das Gras nicht so und ist auch für Ponys verträglicher. Muss natürlich zum Boden passen und er ist klar teurer.

Gut, dass man das vor einem Regenguss tun soll und die Koppel dann einige Wochen nicht nutzbar ist, war ja klar. Aber danke für den Tipp, ich werd mal feststellen lassen, ob das bei uns damit was bringt.

Die Giftigkeit bei ausbringen finde ich gefährlich und Bedarf ganz schöner Schutzmaßnahmen, mit Schutzbrille die immer beschlägt und Atemmaske lässt es sich schlecht arbeiten

"Kalkstickstoff gilt als reizend (Xi). Wegen seiner anfänglichen Giftigkeit müssen Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden: Den Staub nicht einatmen, er darf auch nicht in Wunden gelangen. Gesicht, Hals und Hände mit Fett einreiben, Schutzbrille aufsetzen. Alkohol kann die Wirkung um das dreißigfache verstärken.- Bei Perlstickstoff entfallen diese Schutzmaßnahmen. - Mit Kalkstickstoff gedüngte Wiesen erst nach Wartezeit abgrasen lassen. - Der Kalkstickstoff wird wegen seiner anfänglichen Giftigkeit aus ökologischer Sicht meistens abgelehnt.
Man kann sich aber bei punktartiger Anwendung die keimtötende Wirkung zunutze machen, wenn anders bei bakteriellem und pilzlichem Bodenbefall keine Lösung möglich ist, z.B. bei Kohlhernie."

Ach, mir hätte das unser Nachbar erledigt, wenn er seine Wiesen auch macht. Insofern wir es nicht sofort kompliziert geworden. Aber deine Argumentation an sich ist richtig. Ich mach mich mal schlau wegen deinem Dünger.

Zitat von Andrea im Beitrag #28

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Super Danke!
Das hast Du ja offensichtlich gut durchdacht. Hast Du mal geschaut, was für einen Boden ihr habt und wie viele Nährstoffe enthalten sind?
Ich hätte übrigens eigentlich erwartet, dass der erste und dritte Schnitt für die Kühe gemacht wird, und der zweite für die Pferde.... Und zwar wegen des Aufwuchses (unser Stallbesitzer macht von seinen Wiesen nur für Pferde Futter, aber sein erster Schnitt liegt sehr spät, deutlich nach dem der Rinderbesitzer - und er macht auch nur 2 Mahdten - wird das so geschrieben? Nunja, er erntet seine Wiesen nur 2x ab). Ich denke, ich habe da irgendwo eine Grafik zu gesehen, vielleicht finde ich die auch wieder.

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Zitat von Andrea im Beitrag #28

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Ich habe aber mal eine Frage ...
Ich verstehe, dass Du Hahnenfuß loswerden willst - da der ja in mehr oder minder hoher Konzentration Giftstoffe enthalten kann. Aber warum willst Du Hirtentäschel komplet loswerden (Monokultur ist kla, Du willst ja Wiese)? Ich habe das als Schadkraut nicht auf dem Schirm.... Eigentlich habe ich die als positiv wirkend im Kopf. Wollen wir uns darüber in einem eigenen Thread fürs Hirtentäschel unterhalten?

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Zitat von Jasmin im Beitrag #35

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Die Giftigkeit bei ausbringen finde ich gefährlich und Bedarf ganz schöner Schutzmaßnahmen, mit Schutzbrille die immer beschlägt und Atemmaske lässt es sich schlecht arbeiten

"Kalkstickstoff gilt als reizend (Xi). Wegen seiner anfänglichen Giftigkeit müssen Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden: Den Staub nicht einatmen, er darf auch nicht in Wunden gelangen.

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Nicht, gedüngte Weiden sind für Pferde schlecht, es handelt sich dabei um Weiden mit hoher Stickstoffdüngung. Ich bekomme es wissenschaftlich nicht ausgedrückt und zusammen, aber das Gras schießt sehr schnell und ist zu energiereich, bekomme jetzt nicht zusammen ob der Fruktangehalt steigt oder andere Kohlehydrate , aber egal, es ist einfach gefährlicher als wenn man einen Dünger benutzt der weniger Stickstoff enthält und dadurch einen langsameren gleichmäßigeren Aufwuchs fördert, was z.b. bei Cuxin Vegamix Pferdeweidendünger so ist, guter Start und 100 Tage Wirkung.
Dadurch hat man nicht so ein extremes plötzliches Wachstum welches die Rehegefahr gerade im Frühjahr noch erhöht.
https://www.landwirtschaftskammer.de/lan...emanagement.htm:
"....Als letzter Schritt folgt bei nicht befriedigendem Flächenertrag die Stickstoffdüngung:Zwar haben Pferdeweiden keinen großen Stickstoffbedarf, da die Pferde als Steppentiere eher nicht zu fettes Gras benötigen, aber eine Unterversorgung der Weide mit Stickstoff begünstigt die Verbreitung unter anderem von Weißklee. Aufgrund seines hohen Eiweißgehaltes ist Weißklee jedoch im Futter kritisch zu sehen. Stickstoff sollte daher am Besten in Form von Kalkstickstoff ausgebracht werden. Dieser wirkt gleichmäßig, lange anhaltend, verursacht kein Stoßwachstum und keine überhöhten Nitratgehalte. Zudem wirkt Kalkstickstoff nicht nur einer Bodenversauerung entgegen, sondern wirkt ebenfalls gegen bestimmte Unkräuter und Weideparasiten. Neben der Einhaltung der Düngeverordnung ist zu beachten, dass Pferde frühestens drei Wochen nach dem Düngen mit Kalkstickstoff die Flächen beweiden dürfen, sinnvoller ist in diesem Fall eine erste Schnittnutzung vor der Beweidung."

Also ich habe schon ein Stoßwachstum beobachtet, bei meiner Weide.
Wenn Pferdeweiden keinen hohen Stickstoffbedarf haben, warum soll ich dann einen Dünger mit hohem Stickstoffgehalt ( der ja eigentlich Hauptsächlich den Ertrag erhöhen soll) nutzen, ist das nicht widersprüchlich ?
Pferdeweide= keinen hohen Stickstoffbedarf, weil Pferde kein fettes Gras brauchen, ergo Stickstoff = fettes Gras ?
Warum ist dann eine Schnittnutzung sinnvoller vor der Beweidung ??? Vielleicht doch zu Energiereich ????
Dann wirkt der Versaurung entgegen, hört sich ja erst mal gut an, aber wer in Chemie aufgepasst hat, der weiß das es eine bestimmte Menge braucht um den PH Wert wirklich zu verändern, so ein bischen verändert nichts, daher macht es nur Sinn vernünftig nach Bodenprobe zu kälken, bei Bedarf eine "ordentliche" Menge, die den PH Wert verändert und dann hat man mind.3 Jahre Ruhe so wird es bei der Boderprobe der lufa auch empfohlen.
Das ist so meine Überzeugung und Erfahrung.

Nachdem meine Weiden teilweise an ein Natura 2000-Gebiet angrenzen bzw. ein Teil sogar Naturschutzgebiet ist, habe ich zwei Sorten von Weiden zur Auswahl.
Die eine ist eine Streuwiese am Bach, wo viele Kräuter, Mähdesüß, Kohldistel und auch Bäume wie Hasel, Erlen und Weiden wachsen, sodaß die Pferde viel Abwechslung haben. Hier kann man beobachten, daß sie gerne an den Bäumen nagen, verschiedene Kräuter raussuchen jedoch von dem sauren Gras nicht wirklich so begeistert sind. Um diese natürliche Vielfalt zu erhalten, wird diese Wiese nicht so viel genutzt wie die andere, jedoch auch nicht gedüngt.

Die andere Wiese wurde schon vor Jahren, bevor ich sie gekauft habe, eher als Mähwiese für Kühe genutzt und dementsprechend stand hier viel Hochleistungsgras. Diese habe ich dann durch Nachsaat einer speziellen Pferdeweide-Mischung für meine Pferde adaptiert. Das fressen sie ganz gerne, jedoch ist hier Vorsicht geboten, wegen der höheren Eiweiß-Konzentration. Ist nicht so gut für meinen Ekzemer und auch beim Shetty ist es zum Aufpassen, wegen der Gefahr von Hufrehe. Dadurch gibt es im Sommer immer nur stundenweise Weidegang, ansonsten stehen sie in großen Paddockboxen.

Da meine Pferde sehr leichtfuttrig sind, bleibt von dem ersten Grasstand so viel stehen, das ich sie relativ lange auf überständigem Gras habe.

Auch meine Weide war ja vorher Kuhwiese und so wurde mit einer Pferdeweidesaat und einer fruktanarmen Mischung nachgesäht in den letzten Jahren.

Ich sehe zu das sie so lange wie möglich raus können, da es diesen Sommer ja so schlimm mit Fliegen war, habe ich dann angefangen sie Nachts raus zu lassen von 18-9 Uhr, Tagsüber sind sie dann mit Heu im Unterstand mit Auslauf versorgt worden.
Damit sind sie sehr gut zurecht gekommen, die Weide wurde natürlich portioniert sonst wäre ein so langer Weidegang nicht möglich.
Zur Zeit mache ich das immer noch so, da sie lieber auf der Wiese liegen als im /am Unterstand.

Solange es geht werde ich das auch beibehalten, vielleicht bis es in wieder in die Winterunterkunft zu Hause geht. Noch ist das Wetter ja gut, schnell mal auf Holz klopf.

Danke fürs Hochholen des Themas - so habe ich es mir jetzt auch mal zu Gemüte geführt und festgestellt, dass unsere Weiden, obwohl wir trockene Sandböden haben, doch recht kräuterreich sind.

Ich gebe zu, dass ich mich so intensiv auch nicht mit der Weidepflege beschäftige, wie ich das wohl tun sollte und es unserem Nachbarn überlasse, alles Nötige zu tun, was er auch mit seinen Weiden macht. Wobei es ihn ja stört, dass bei uns Löwenzahn, Brennnesseln, Kamille, Johanniskraut, Königskerze, Schafgarbe, Vogelmierenkraut, Disteln und Pippau (fragt mich nicht nach der Art) so üppig wachsen und wir das nicht verhindern - für ihn alles Unkraut, für mich Heilkräuter ;-)

Aber liebe Andrea, wenn Du Zeit, Lust und Muße hast, das Thema fortzuführen, bin ich als sehr interessierter Leser auf jeden Fall dabei!

Stimmt, da war noch was.
Also, wir haben es dann doch anders gemacht. 2014 und im Frühjahr 15 haben wir nur geschleppt. Die Wiese fand es prima, die Pferde auch. Nur waren wir etwas unglücklich, weil wir wahnsinnig viel Pippau und Hahnenfuss in 2015 hatten. All die schönen Kräuter, die Sabine praktischerweise ja schon aufgezählt hat, hatten wir zwar auch, aber eben diese beiden doch m. E. zuviel.
Also haben wir dieses Jahr, weil die zierlichen Traberfüsschen auch tw regelrechte Granatentrichter in die Grasnarbe gerissen hatten, alles glätten lassen und übergesät. Das Ergebnis ist eine gute Pferde weide mit allen Kräutern und auch der Hahnenfuss hat sich an die Regeln gehalten. Wir werden jetzt im Herbst nochmal schleppen, nachsäen und dann hoffentlich nächstes Jahr auch eine ausgewogene Pferdewiese haben.