Tja, auf die Eitelkeiten derer, die in zu kleinen Sätteln unterwegs sind, nimmt man Rücksicht. Man will ja die Kundschaft nicht kränken. Bei den anderen heisst es dann, der ist nicht zu gross, man muss sich dran gewöhnen.
Nur meine Sattler in hat mal geätzt: Schaff dir halt nen Kindersattel an. Tja, ich habe damals gemacht, Sattel für Kinder und Teenager.

Das ist aber anscheinend ein deutsches, ggf ein europäisches Problem, denn in den USA und z. B. In Spanien gibt es viele Juniorensättel.

Da klinke ich mich mal ein. Ich brauche einen Sattel mit 18 Zoll. Nun ist mein Jungspunt aber sehr kurz im Rücken. allerdings sehr gerade. Habe mit der Sattlerin und zwei TA gesprochen. Und einer Bereiterin. Alle meinten, sollange ich keine Wanderritte mache. Sollte es kein Problem sein.
Der Sattel wird zwar etwas länger sein, aber das sei nicht so schlimm, als in einem zu kleinen Sattel zu schlecht zu sitzen. So die Aussage einer sehr fähigen Sattlerin und den anderen Personen. Hatte da ja schon Bedenken, zumal die Beine sehr schlank sind bei ihm.

Es wird ein Flachsitzer sein, mit möglichst wenig Eigengewicht.

Bin noch auf der Suche danach.

Zitat von küwi im Beitrag #24

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Ich frage mich nur immer, wie Arbeitspferde in diversen Kulturen weltweit gesund alt werden können - und warum die Gewichtsfragen eigentlich nur in deutschsprachigen Foren so heiß diskutiert werden.


Nicht falsch verstehen: Auch für mich gibt es eine gewisse Grenze, ab der man sich nicht mehr zwingend auf ein Pferd oder Pony zu setzen braucht. Und nicht jeder Reiter, der über 70kg hat und dann womöglich auch noch einen Westernsattel und ev. diverse Ausrüstung mit hat ist für ds jeweilige Pferd oer Pony geeignet.
Daß Pferde an sich nicht zum Reiten gemacht sind, steht auch außer Frage.

Und trotzdem meine ich, daß man die Kirche im Dorf lassen soll und nicht kritischer zu sein braucht als der Papst

Die Hunnen ritten Pferde in der Größe von ca 115 - 125 und anhand der (angeblich naturgetreuen) Nachbildungen der Ausrüstung inklusive Menschen würde ich die auf 155 - 180 groß und durchaus wohlbeleibt bzw durchtrainiert schätzen.
Und die ritten mit ihren Pferden mehrfach quer durch Europa.
Die hatten zwar jeder 2-5 Reitpferde, aber der Schutz der Pferde wurde in deren Mentalität durchaus höher bewertet als heute in vielen Ländern der Erde. Ein gutes Pferd wurde gehegt und so lange gesundgehalten wie es nur ging - den das war faktisch unersetztlich und mehr wert als eine Frau!


Genau das gleiche Denken lebte aber in den Rittern, Cowboys, Vaqueros, Arabern, den Entdeckern und Eroberern.
Denn (gute) Pferde waren teuer, nicht leicht zu ersetzen und eben entsprechend wertvoll.



Der Umgang und die Ausrüstung entsprachen durchaus nicht den heutigen "humanen" Anforderungen - aber im Rahmen der jeweiligen Kulturen gab es immer Reiter, die ihre Pferde früh zuschanden ritten und welche die auch noch gesunde 30jährige Tiere ritten.
Und ich bezweifle sehr stark daß die alle inklusive Ausrüstung unter 70kg gewogen haben

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Gabi, Passier hat doch viel für kurze Rücken im Sortiment.
Wieviel Platz ist denn definitiv?

Anchy, das hab ich gerade bei der Equitana gedacht - da lief in einem Jagd-Schaubild mit Hundemeute ein Pferd mit, das eine wirklich extreme "Laufgotik" aufwies, ausgeprägter Karpfenrücken, total seltsam eingedrückte Hinterhand und mega passig, es ging auch nur Schritt und Galopp. Das war definitiv eins, das ich niemals reiterlich nutzen würde (wobei das jetzt kein Gewichtsproblem hatte), aber ganz offensichtlich "funktionierte" es ja bestens für den angepeilten Zweck und war cool und brav. So eins ist sicher in früheren Zeiten auch genutzt worden, denn es erfüllte ja durchaus den Zweck "bringt mich von A nach B", auch wenn ich allein vom Hinschauen schon ganz nervös geworden bin.

@Ginny Passier möchte ich nicht. Wir werden sehen.

gabi, für meine kurzrückige Knabstrupperdame habe ich jetzt von einem Sattler ein Museumsstück bekommen, einen Kloster Schöntal-Sattel in 18 Zoll, VS. Der passt auf den Rücken und ich habe Platz, so zu sitzen, dass der Sattel in Balance ist. davor hatte ich einen ebenso alten Passiersattel, der dann leider nicht mehr gefahrlos zu weiten war. Beide haben schön altmodische Kissen, das macht auch nochmal was aus....

Der Sattler war auch sehr diplomatisch, als er mir erklärte, dass der von mir auserkorenen Sattel zwar dem Pferd, wohl aber nicht meinem Hintern und langem Oberschenkel passt.

Ich hole das Thema mal wieder hoch, weil ich ja tatsächlich mit Lilo nur noch vom Boden aus gearbeitet hatte, seit ich im März vor Schreck fast von der Waage fiel, weil ich mit meinem Gewicht 20 Kilo über meinem absoluten Höchststand lag.

Für mich war es selbstverständlich, dass ich die 20 Kilo erst mal wieder abnehme, bevor ich wieder in den Sattel klettere, denn wenn ich die 15% ansetzen würde, könnte Lilo bestenfalls 75 kg tragen, aber der Sattel und der Rest der Ausrüstung wiegt ja auch noch - also sitze ich erst wieder auf mein Pferd, wenn ich wieder bei höchstens 72 kg bin und vorher wird fleißig an Lilos Aufbau der Rückenmuskulatur gearbeitet.

Im Grundsatz bin ich bei den meisten Aiussagen meiner Vorschreiberinnen - also: Es ist eine Frage der Bemuskelung und des Trainingszustandes, sowie des Körperbaus eines Pferdes, wenn man die Frage stellt, wieviel Reitergewicht es verträgt.

Dazu kommt sicher noch, dass ein guter Reiter, der ausbalanciert sitzen kann, für ein Pferd angenehmer zu tragen ist, auch wenn er mehr wiegt, als ein Reiter, der dem Pferd wie ein Mehlsack in den Rücken plumpst.

Der passende Sattel ist sicher auch ein sehr wichtiges Kriterium - da hatte ich auch Probleme, denn mein Hintern war auch bei 58 kg Körpergewicht recht ausladend und bei einem kurzrückigen Pferd wird es mit einem 18-er Sattel oft eng.

Insofern ist es vermutlich nicht nur eine Frage des Reitergewichts, sondern - wie Ihr schon festgestellt habt - von vielen Faktoren, die eine Rolle dabei spielen, wie tragfähig ein Pferderücken ist.

Ein Faktor ist vielleicht auch die Gewöhnung, denn ein kräftiges Pferd, das einen schwereren Reiter trägt, wird ihn vielleicht gar nicht als so schwer empfinden, weil es sich an das Gewicht im Sattel gewöhnte.

Aber wenn ein Pferd immer ein Leichtgewicht trägt, kann es selbst auch kräftig sein und trotzdem kann dann das passieren, was ich vor vielen Jahren erlebte, als eine österreichische Bekannte, die damals 120 kg wog, bei uns zu Besuch war, weil sie sich in Norddeutschland ein paar Trakehner anschauen wollte, die zum Verkauf standen. Man kann nun diskutieren, ob jemand mit 120 kg Körpergewicht noch reiten sollte, aber sie war durchaus als sehr erfahrene Reiterin zu bezeichnen, die eher nicht wie ein Mehlsack im Sattel hing, sondern doch gut ausbalanciert saß.

An einem Tag konnte ich sie nicht auf ihrer Fahrt zu einem Proberitt begleiten und darum bat sie die Pferdebesitzerin, das Spektakel mit der Videokamera festzuhalten, damit sie deas Filmchen abends mit mir anschauen könnte.

Sie kam dann auch schon recht zeitig zurück und als wir den Film vom Probereiten anschauten, sah man zuerst ein sehr schlankes Mädchen mit höchstens 45 kg Körpergewicht auf einem sich sehr gefällig und in schönem Takt bewegenden Pferd. Dann saß das Mädel ab und meine Bekannte auf und man konnte sehen, was das Pferd in dem Moment dachte: "Zwei von Euch Dreien steigen jetzt aber ganz schnell wieder ab - ich bin doch kein Familienpferd, das alle auf einmal trägt!"

Dann eierte das Pferdchen los und das sah echt übel aus, woraufhin meine Bekannte meinte: "Also der hat doch was im Kreuz! So wie der läuft!" Ich musste mir arg auf die Zunge beißen, um nicht zu antworten: "Ja, Dich hat der im Kreuz!"

Sie hat das Pferd auch nicht gekauft und war schwer empört, als zwei Tage später ein Züchter, der auch ein Verkaufspferd angeboten hatte, beim Betrachten meiner Bekannten meinte: "Es tut mir leid, aber für Ihre Gewichtsklasse habe ich leider kein Pferd und probereiten dürfen sie gerne, wenn sie 30 bis 40 Kilo abgenommen haben!"

Gekauft hat sie dann einen rohen Dreijährigen, der gerade mal ein Stockmaß von knapp 1,58 m hatte. Der hatte zwar ein stabiles Fundament, aber draufgesessen ist sie zum Glück trotzdem höchst selten. Ausgebildet hat ihn die Reitlehrerin und die ritt ihn dann auch meistens - für das Pferd war das sicher besser.