Zusatz: meine werden erst richtig warm und munter, wenn sie 2 Stunden gelaufen sind, leider geht mir dann die Puste aus...

Zitat von Sonriente im Beitrag #16

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Zusatz: meine werden erst richtig warm und munter, wenn sie 2 Stunden gelaufen sind, leider geht mir dann die Puste aus...

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Ihr seit echt lieb. Grundsätzlich stimmt es völlig, dass wenn mein Hauptargument beim Distanzreiten wäre, ich bei spanischen Pferden wahrscheinlich falsch wäre. ABER:
1. suche ich ein familienpferd. Da muss ich persönlich Abstriche machen und muss auch an meine Kids denken.
2. einen typischen araber kommt aufgrund von Gebäude und Temperament etc. Nicht in frage. Für mich mag das gehen. Aber nicht für meine Familie
3. bin völlig bei euch. Wenn ich eine Sportart ehrgeizig ausführen möchte, dann sollte ich mir auch ein passendes Pferd kaufen. Das will ich aber nicht. Mit meinen Eckdaten wollte ich lediglich sagen, was ggf. Mit dem Pferd gemacht werden soll. Für 100 km ritte muss man viel Zeit ins Training investieren. Keine Ahnung ob ich diese Zeit jemals wieder haben werde. Abgesehen davon muss man Leute haben die bei so einem ritt mitziehen. Das ist alles nicht mit einem Dressurturnier vergleichbar. Alleine auf so einen ritt zufahren ist machbar aber nicht empfehlenswert.

Ich bin mir somit sehr bewusst, dass ich mit einem pre wahrscheinlich keine 15 km/h über mehrere std. Reiten werde.

Ich bin durchaus ganz bei Euch: Ich reite Lilo 1,5 Stunden durchs Gelände, ohne dass er ein feuchtes Haar hat oder ihm die Puste ausgeht. Ich galoppiere auch gerne, viel und zügig - aber nicht dauerhaft. Und nicht über 60 oder gar 100 Kilometer.

Ich stelle absolut nicht in Frage, dass ein Spanier bei entsprechendem Training kleinere Distanzrennen bewältigen kann, aber ich bleibe dabei: Der Zuchtschwerpunkt liegt bei dieser Rasse nicht im Distanzsport - dafür gibt es aber Rassen, die sich hervorragend dafür eignen.

Ich möchte an dieser Stelle beispielsweise auf anführen, dass Vollblüter ein weitaus größeres Lungenvolumen haben, als andere Pferde - das entstand im Lauf der Zucht, weil sie auf kurze Strecken irrsinnige Geschwindigkeiten erreichen können müssen, bei denen sie entsprechend viel Luft brauchen. Sie finden aber auch viel schneller zum Ruhepuls und zur Ruheatmung zurück, wie beispielsweise ein Warmblüter, der eine solche Leistung vollbringen müsste.

Dazu passt Franzis Beobachtung mit dem Schatzi, der auch in extrem kurzer Zeit von 0 auf 100 und von 100 auf 0 kommen kann

Wenn alle Pferde von allem ein bisschen können müssen sollten, bräuchten wir keine Rassen und keine züchterische Selektion mehr. Dann könnten alle alles, aber eben nichts ganz besonders gut.

Aber wir haben Zuchtverbände wie der Oldenburger Springpferdeverband, der speziell die Zucht außergewöhnlicher Springtalente fördert. Wir haben Islandpferdezüchter, deren Zuchtprodukte nicht nur drei, sondern teilweise 5 Gänge haben. Wir können Fahrpferde, wie die Tuigpaarden kaufen, die speziell zum Fahren gezüchtet werden. Wir wissen, dass es Westernpferdezüpchter gibt, deren Quarterhorses oder Appaloosas sich im Reining, Cutting, Barrelrace oder anderen Disziplinen aus dem Westernreitsport bewähren. Wir lieben unsere Spanier und sind den Züchtern dankbar, dass sie ihre Zuchttiere nach all den positiven Eigenschaften selektieren, die wir an diesen Pferden so schätzen. Wir finden die Zuchtverbände für arabische und angloarabische Pferde oder Shagyaaraber, bei denen man sicher viele Talente für den Distanzrennsport entdecken kann.

Ich finde das gut.

Diese Rassenvielfalt gibt mir die Chance, genau das zu meinen Ansprüchen passende Pferd zu finden. Ich muss darum auch nicht auf Biegen und Brechen mit einem Isländer für eine FN-Dressurprüfung üben, auch wenn der sie vermutlich mit entsprechendem Training laufen könnte. Ich muss mich nicht mit einem Quarter über einen A-Parcours quälen oder mit einem Trakehner das Westernreiten trainieren, um meine reiterliche Vorlieben zu leben. Ich kaufe mir das Pferd, das für die reiterliche Sparte gezüchtet wurde, die meiner Vorliebe entspricht.

Aber ich habe auch eine gute Bekannte, die mit der FN-Reiterei nicht mehr so glücklich war und nachdem sie einen Westernreitkurs besucht hatte, spontan beschloß, dass das genau ihre Reitweise ist. Nun hat sie aber einen Hannoveraner, der mit seinen über 1,70 m und einer beachtlichen Rückenlänge nicht unbedingt das ideale Westernpferd ist. Abgeben wollte sie ihn aber auf keinen Fall. Also hat sie ihn nun umgestellt, reitet ihn mit Westernsattel und Bosal und ist glücklich. Vorwiegend ist sie im Gelände unterwegs, aber hier und da nimmt sie auch mal Unterricht - aber mit einem ganz geringen Anspruch, denn sie weiß, dass sie nicht das ideale Pferd für diese reitsportliche Disziplin hat und erwartet nicht, dass sie an einem Westernturnier den Hauch einer Chance auf den Sieg hätte.

Wenn aber eines Tages der Hannoveraner nicht mehr sein wird oder er in Rente geht, wird ganz sicher ein Quarter Horse oder ein Appaloosa einziehen, denn auch wenn sie ihren Hannoveraner liebt und es kein Thema ist, sich von ihm zu trennen, nur weil sie für sich eine andere reiterliche Richtung fand, weiß sie, dass nur eine speziell für den Westernreitsport gezüchtete Rasse ihr die reiterlichen Chancen bieten kann, die sie sich erträumt.

Natürlich dürft Ihr nun einwenden, dass das Westernpferd auch keine Garantie für Erfolge im Westernreitsport versprechen kann - aber die Chance, dass ein für diese reitsportliche Disziplin gezüchtetes Pferd sich besser bewährt als der Hannoveraner, ist groß.

Ihr könnt aber nun auch einwenden, dass es durchaus Haflinger und Araber gibt, die sich erfolgreich an Turnieren gegen Westernpferde durchsetzen und die dafür auch nicht gezüchtet wurden. Aber hier frage ich erneut nach dem Anspruch!

Klar kann ich mir mit einem Haflinger das Ziel stecken, an großen Westernturnieren teilzunehmen und klar kann so ein Araber verflixt schnell sein und eventuell beim Pole Bending oder Barrel Race vor dem Quarter liegen, aber dabei handelt es sich eher um Ausnahmen, als um die Regel, denn in den Prüfungen, in denen es um mehr, als nur den Spaß geht, dabei gewesen zu sein, sondern man nach Siegen strebt, da setzt man lieber auf ein Pferd, das für diese reitsportliche Disziplin gezüchtet wurde. Weil es dieses Pferd gibt und man keine Kompromisse eingehen muss oder sogar will, wenn es ums Gewinnen gehen soll.

Nun dürft Ihr natürlich auch einwenden, dass wenn man nur so ein bisschen Distanz reiten will - mal 40 Kilometer oder so -, so ein PRE das doch locker schaffen kann. Kann er vermutlich sogar. Aber die Frage ist, ob man sich glücklich macht, wenn man dann ein zeitaufwendiges Training investiert, das einen nie zum Ziel führen kann.

Ich habe selbst mit meinem Royal Flash, dem Trakehner Halbblüter, die Erfahrung gemacht, dass es frustrierend sein kann, wenn man seine Ansprüche zurückschrauben oder umformulieren muss, weil man sich ein Pferd kaufte, das ganz andere Talente hat. Natürlich hat mir das Buschreiten dann auch Spaß gemacht, aber tief im Herzen war ich immer eine Zylinderzicke und nie ganz glücklich, mit meinem Pferd den Sprung von der L- zur M-Dressur nie geschafft zu haben, weil ihm die letzte Versammlungsmöglichkeit, bedingt durch sein Blüter-Gebäude, einfach fehlte. Wir konnten bis L sogar Siege feiern, aber in den M-Dressuren begann der "echte" Dressursport - und folglich traf man da dann auch die Pferdekonkurrenz, deren Namen mit den Buchstaben D oder R oder W anfingen und deren Exterieur sie bereits als Dressurpferd auswies.

Ich wollte meinen Pferd trotzdem die Treue halten und ritt eben, was er anbot. Aber ich war dabei nie ganz frei von Frust.

Und genau da wiederhole ich mich mit meiner Frage nach dem Anspruch.

Als Lilo zu mir kam, hatte ich gar keinen Anspruch und freute mich, dass er unter dem Dressursattel Talent zeigte. Dann begann ich ihn ins Gelände zu reiten und auch das war toll - weil ich nichts erwartet hatte und mehr bekam, als ich das von Lilo erhoffte. Was ich von ihm nehmen darf, ist immer ein Geschenk und mehr, als es mein Anspruch war, als er bei mir einzog.

Würde ich die Idee haben, ihn morgen einzufahren und er würde das nicht wollen, dann wäre ich nicht frustriert, denn ich hatte nie ein Fahrpferd gesucht. Und würde ich über eine Ausschreibung eines kleinen Distanzrennens stolpern und mir überlegen, da mit Lilo mitzumachen, würde ich ihn dafür trainieren, aber weder erwarten, dass wir dabei erfolgreich abschneiden, noch die Idee verfolgen, dass aus 30 Kilometern unbedingt beim nächsten Start 60 Kilometer werden müssen.

Lilo kann mich in dieser Beziehung also nicht enttäuschen und darum bin ich auch glücklich mit ihm.

Käme ich aber morgen auf die Idee, wieder in den Dressursport einsteigen zu wollen, würde ich mir keinen PRE kaufen, denn dann wäre mein Ziel nicht, in L-Dressuren vielleicht mal platziert zu sein und ansonsten Spass zu haben, mit meinem Pferd durchs Gelände zu bummeln, sondern dann würde ich die Perspektive haben wollen, auch im großen Sandkasten zu reiten und mir entsprechend dem ein Pferd kaufen, das schon M-Platzierungen bei FN-Turnieren erringen konnte - wenn ich dieses Pferd dann vergurke, dann muss ich zumindest nur auf mich sauer sein.

Trotzdem schließe ich nicht aus, dass Lilo eine FN-M-Dressur gewinnen könnte - der Weg dahin wäre aber ungleich anstrengender, als wenn ich mit einem bereits platzierten Pferd da anknüpfe, wo es weiter nach oben geht.

Es mag sein, dass ich so rigoros in meiner Ansicht bin, weil ich mich schon mehrfach in das falsche Pferd verliebte und Ansprüche stellte, die sich dann nicht erfüllten. Irco wäre ein talentiertes Springpferd gewesen - seine Abstammung bescheinigte ihm das auch -, aber ich wollte Dressur reiten. Wir kratzten an der M-Dressur, aber mit seiner gerade, hohen Kruppe, dem tiefen Hals, der geraden Hinterhand war das, was den Dressurpferden viel leichter viel, immer wieder mit Anstrengung verbunden. Ich habe den Satz: "Dann kauf Dir halt mal ein Dressurpferd!" so oft gehört und trotzdem hielt ich an meinem Irco fest. Als Linné einzog, stellte sich auch rasch heraus, dass er ein fantastisches Buschpferd ist, aber sein Dressurtalent bestenfalls für eine kleine M/B reicht, weil ihm das letzte bisschen Gang fehlte.

Immer wieder ging ich der geliebten Pferde wegen Kompromisse bei meinen reiterlichen Ansprüchen ein und genau darum denke ich, dass wenn jemand seine Ansprüche schon im Vorfeld eines Pferdekaufs kennt, er sich unbedingt das dazu passende Pferd aussuchen sollte, denn sonst endet das im Frust.

Natürlich wird es nicht möglich sein, ein Pferd zu finden, das dem jüngsten Kind als Reitlehrpferd dient, dem Verein als Voltipferd zur Verfügung gestellt werden kann, mit dem Opa vor der Kutsche läuft, mit dem Sohn L-Springen gewinnt, mit der Tochter in der M-Dressur erfolgreich ist, mit dem Papa im Herbst die Fuchsjagden mitläuft und mit der Mutter morgens die Hausfrauenstunde mitläuft und hier und da auch mal brav mit ihr durchs Gelände zockelt.

Diese Multitalente gibt es zwar, wenn man den Anspruch vom L-Springen und der M-Dressur auf eine E- oder A-Prüfung herunterschraubt, aber dann ist eben schon wieder jemand mit dem Familienpferd nicht mehr ganz so glücklich.

Also muss man Schwerpunkte im Anspruch aller Reiter, die das Pferd reiten sollen, festlegen und wenn einer Distanzen reiten will, die anderen aber keinen Araber wollen, dann fordert das Kompromisse. Wie weit jeder bereit ist, seine Ansprüche herunter zu schrauben, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass es schon schwer ist, ein Pferd zu finden, dass drei Reiter glücklich macht, selbst wenn die Mehrheit relativ niedrige Ansprüche hat und nur einer vom Leistungssport träumt.

Aber wenn einer für seine reiterlichen Ziele eigentlich ein blüteriges Pferd mit hoher Leistungsbereitschaft und enormer Ausdauer braucht, steht das für mich ein bisschen im Widerspruch zum entspannten Kinderpferd. Ihr hattet Euren Rondo und der kam dem Ideal vermutlich sehr nah - aber wahrscheinlich war eben auch er die Ausnahme, welche die Regel bestätigt und so etwas nochmal zu finden, wird wahrscheinlich nicht leicht sein.

Ich denke aber, wenn ich lese, welche Ansprüche das Pferd erfüllen soll, dass Ihr bei einer Leistungspferderasse wie einem blutgeprägten Warmblut oder einem arabisch geprägten Trakehner den Wünschen nach einer Weiterführung der Distanzreiterkarriere näher seid, als mit einem PRE - und ich betone bewusst, dass ich meinen PRE liebe und ihn nicht eintauschen wollen würde und er sicher bei entsprechendem Training eine 30 Kilometer-Distanz laufen oder eine M-Dressur gewinnen könnte, aber das ist nicht mein Anspruch an mein Pferd.

Es gibt ja auch ganz unterschiedliche Typen bei den PRE. Für deine Zwecke würde ich vielleicht nicht gerade die Variante "bügelnde Badewanne mit weichem Bindegewebe" kaufen, sondern einen etwas athletischeren, sehnigen Typ mit geraden Gängen, dann ist auch eine etwas sportlichere Nutzung kein Problem. Bei vielen Spaniern ist es auch einfach so, dass die viel zu fett sind und daher nicht so leistungsfähig.

Ich war gerade letztes Wochenende mit einer Freundin mit unseren beiden Spaniern 3,5 Stunden im Wald, fast nur Trab und Galopp, das waren sicher 20 km, steil bergauf und bergab, beide Pferde sind normal trainiert (ca. 5x die Woche Dressur/Ausreiten) und haben nicht die geringsten Ermüdungserscheinungen gezeigt. Die Stute meiner Freundin hat schon mehrfach die Alpen überquert, ebenfalls ohne Probleme. Das sind aber beides schlanke, eher sportliche Typen ohne Fetthals und Speckpopo und mit super Knochen und Lungen dank allerbester Aufzucht in Deutschland.

Ich wiederhole mich, aber 20 Kilometer sind kein Vergleich zu 100 Kilometern, bei denen die höchste Leistungsklasse bei den Distanzrennen gerade mal los geht.

Mit Lilo schaffe ich auch das Tempo 5,5 (einen Kilometer in 5,5 Minuten), was der LK1 entspricht, aber eben nur über bestenfalls 5 Kilometer. Dieses Tempo über 25 bis 40 Kilometer zu halten - und das sind die Distanzen, die sich Einführungswettbewerbe nennen - wäre uns nicht möglich.

In der Leistungsklasse 3 sollte man höchstens 6,5 bis 8,0 Minuten für einen Kilometer brauchen - bitte macht Euch bewusst, dass wir nicht von zwei, drei oder vierstündigen Geländeritten sprechen, sondern von einem Leistungssport, bei dem sogar schon gut trainierte Pferde an ihre Leistungsgrenzen stießen.

Ich mag das eigentlich gar nicht schreiben, aber mir kommt das hier ein bisschen so vor, als wenn ich mal eine Platzierung in einer A-Dressur errungen habe und dann überzeugt bin, dass wenn ich in einer A-Dressur ein Schleifchen gewinnen konnte, der Weg zur S-Dressur nun auch kein weiter mehr ist - oder dass jedes Pferd, das in einer A-Dressur platziert sein kann, auch eine S-Dressur laufen kann.

Es braucht mehr, als ein zielorientiertes Training und den Ehrgeiz des Reiters, um im Leistungssport mitreiten zu können. Es braucht auch ein Pferd mit einem außergewöhnlichen Talent.

Klar kann man das Argument anführen, dass es auch PREs gibt, die aussehen wie ein Warmblüter ... aber ganz ehrlich? Wenn ich mich für einen PRE entscheide, dann doch weil ich Barockpferde mag, denn wenn ich barocke Formen ablehne, dann kaufe ich mir gleich einen Warmblüter.

Birgit - ich sage nicht, dass es nicht möglich ist, einen PRE für Distanzen zu trainieren, aber nachdem es Pferderassen gibt, die speziell für solche Aufgaben gezüchtet werden und die demzufolge schon ein größeres Lungenvolumen, größere Nüstern und ein idealeres, energieeffizientes Gangwerk und ein passendes Gebäude mitbringen und die Latte mit dem Gewinn der Landesmeisterschaften und der Hoffnung, mal irgendwann ein 100-Kilometer-Distanzrennen reiten zu können, schon recht hoch liegt, würde ich dann doch eher eine Rasse wählen, der das Talent für Distanzrennen bereits im Blut liegt.

Und ich wiederhole mich auch noch einmal, aber wenn es nur eine Frage des Trainings ist, wie ausdauernd und schnell ein Pferd eine Distanz überwindet, bräuchte man auch keine Traber oder Vollblüter für die Rennbahn, sondern könnte es auch mal mit einem Haflinger probieren, der Schnellste zu sein.

Und auch jetzt wiederhole ich mich, aber ich möchte wirklich betonen, dass ich nicht daran zweifle, dass ein PRE über 25 Kilometer oder sogar 40 Kilometer bei einem Distanzrennen mitlaufen kann, wenn man ihn entsprechend trainiert. Ich bezweifle aber stark, dass man bei 60 oder 80 Kilometern noch vorne mit dabei ist und hier kommt mein Einwand, denn wenn ich Leistungssport betrieben habe und sogar Landesmeisterin wurde, dann ist es ganz sicher frustrierend, keine Perspektive auf das ganz große Ziel zu haben. Bitte beachtet, dass der Wunsch, mal ein Distanzrennen über 100 Kilometer zu reiten, ganz klar geäußert wurde.

Dann wäre mein Kompromiss zum Araber, Shagya oder Achal-Tekkiner vermutlich ein blüteriges Warmblut, wie der Trakehner, den ich mir durchaus auch in Distanzrennen vorstellen könnte, respektive sogar weiß, dass es international erfolgreiche Distanzreiter auf Trakehnern gibt, die trotzdem auch von Kindern geritten werden können.

Natürlich würde ich am liebsten jeden Reiter missionieren, sich für einen PRE zu entscheiden, weil ich von Lilo einfach nur begeistert bin, aber er ist trotzdem keine eierlegende Wollmilchsau, die alles können muss.

ich danke dir für deine sehr klaren Worte. Und ich kann dir zu 100% sagen, dass einige meiner Distanzfreunde ähnlich sich äußern wie du es machst. ;-)
Fakt ist, dass ich mir sehr wohl bewusst bin, dass ich mit einem PRE wahrscheinlich (;-)) keinen LDR mehr reiten werde. Aber das ist auch ok, da ich in den nächsten 10-15 Jahren eh keine Zeit mehr haben werde, so ein sehr sehr zeitintensives Training durchzuführen. Und ja, ich glaube auch, dass sich nur wenige Reiter bewusst ist, dass ein Distanzpferd nicht innerhalb von einem Jahr mit 5 x Training in der Woche einen LDR erfolgreich und langfristig laufen kann. Dazu gehört deutlich mehr. Und selbst wenn man Zeit für das Training findet, braucht man min. 1 - 3 Leute die einem über WE (min. Fr.-So) auf einen Ritt begleiten. Nicht zu vergleichen mit einem Dressurturnier!! Man steht spätestens um 3 Uhr Nachts auf, damit man um 5 Uhr losreiten kann. Wenn alles gut geht ist man dann nach 9-12 Stunden!!! wieder im Ziel. Wenn man 160 km reitet ist man auch mal gerne 18 Std. unterwegs!!!

Und nein ein Araber, Trakener etc. kommt für mich einfach nicht in Frage

Da möchte ich doch mal auf den Araber-Berber hinweisen..... bringt in meinen Augen alles mit.

Ich schließe mich Sabine an, dass ein PRE nicht gerade das ideale Pferd für Distanzen ist. Aber wie wäre es mit einem Tres Sangres? PRE/ Araber / Englisches Vollblut. Das benutzen die Spanier bei der Auswahl der Stiere, weil es einfach leistungsbereiter ist.

ich würde auch einmal vorschlagen den Araber Berber mal näher anzuschauen. Der bringt durchaus auch mal ein etwas barockes Aussehen mit, ist zumeist sehr nervenstark, sitzbequem, ausdauernd und wird in den Ursprungsländern und auch in Frankreich vielfach für Distanzen eingesetzt.

Ein Tres Sangres ist ja auch nicht unbedingt familientauglich. Das wäre mir persönlich viel zu heiß.
Ich kann einiges zum Thema 'Fahren' beitragen. Vor der Kutsche machen sich die PREs nämlich ganz hervorragend, in Spanien werden diese Pferde sehr oft gefahren. Der Vater einer unserer Zuchtstuten wird bei der Yeguada Militar im Vierergespann mit dem Marathonwagen gefahren. Diese Geländefahrten sind atemberaubend! Wir backen diesbezüglich kleinere Brötchen, haben aber auch schon einige Pferde eingefahren und in der Regel lieben sie die Kutsche. Ein Pferd aus unserer Nachzucht wurde sogar im Einspanner Gelände M- platziert, was ich bei der WB- Konkurrenz schoin beachtlich finde. PREs sind kluge, ehrgeizige, fleißige und vor allem vielseitige Pferde. Sie lieben Abwechslung in der Arbeit. Man muss es nur tun.