Wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe, bin ich auf der Suche nach einem neuen Familienmitglied. Ich bin früher mit meinem WB (schwerer Typ) sehr gerne Distanzrn bis 100 km geritten. Tempo schon etwas zügiger aber natürlich nicht so wie die arsber. Nach entsprechend Training hat das super geklappt und wir wurden sogar Landesmeister. Die Vorurteile dsss diesen Sport nur Araber ausüben können stimmt nicht. Das richtige Training und das Tempo ist entscheiden. Allerdings muss ich gestehen, dass ich bewusst noch nie einen PRE gesehen habe. Warum?

Wie machen sich PRE vor der Kutsche?

Gruß
Caro

Ich wüsste nichts das dagegen spricht. Wie du sagst, es muss eben das richtige Training vorhanden sein.
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, dass diejenigen die einen PRE haben, sich eben für andere Sparten entschieden haben.

Ja. Aber man kann Dressur und Distanzreiten sehr gut kombinieren. Leider wird das nicht so kommuniziert. Aber ein gutes Distanzforum muss eine gut dressurausbildung haben. Die Realität sieht leider häufig anderes aus. Ich weiß. :-(

Ja das ist leider wahr.

Ich denke ähnlich. Es kommt halt drauf an, wie erfolgreich ich sein will. Aber ich spreche ja von "normalen" Leistungen und nix außergewöhnliches.

Aber einige Bekannte meinten eben dass dies mit Spanier nicht geht. Und darum hier meine Frage, da ich wie du denke.

Somit Danke ;-)

Hallo - zwei P.R.E vom gleichen Züchter wie meiner, die ich eine Weile geritten habe, gingen hervorragend zusammen
vor der Kutsche - von "Leistung" bis "hübsch" - alles bestens.
In Spanien werden sehr viele P.R.E.s gefahren!

Spanier sind für mich "Allrounder",die mit Sicherheit auch vor der Kutsche ein
tolles Bild abgeben werden.
Würde ich in einer besseren Gegend wohnen hätte ich meinen Valli schon längst
eingespannt,Bocci eher nicht,der ist schreckhaft und neigt zu 180° Wendungen,
also kommt es hier auch eher auf den individuellen Charakter an,als auf die Rasse.
Lange Ausritte sind sicher kein Problem,auch hier gibt es die eifrigen und die eher gemütlichen.

Hmmmm ... auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen, würde ich - wenn mein persönlicher Schwerpunkt im Bereich des Distanzreitens läge, vermutlich nicht primär nach einem Spanier schauen.

Und ja - ich weiß, dass es Haflinger gibt, die in M-Dressuren platziert sind, Araber, die auch richtig gut springen können und ich kenne sogar eine Trakehnerstute, die an Westernturnieren vorgestellt wird.

Insofern wird es bei entsprechendem Training durchaus möglich sein, einen Spanier über eine Distanz von 100 Kilometern zu reiten. Die Frage, die bleibt ist aber: Wurden diese Pferde dafür gezüchtet?

Hier möchte ich anführen, dass die Pferde, die für gewöhnlich im Distanzsport geritten werden, eher flachere, aber sehr schwungvolle und nach vorne orientierte Bewegungen haben. Die meisten Spanier, die ich kenne, sind aber eher Pferde, die aufgrund ihres Gebäudes eher erhabene Gänge haben und sich darum nicht so energieeffizient bewegen können, wie beispielsweise die Araber.

Dass ein spanisches Pferd, mit dem Rinder gehütet oder Stierkämpfe ausgefochten werden, sicher auch eine hohe Grundkondition haben muss, will ich gar nicht in Frage stellen, aber dabei geht es um kurze Einheiten, in denen die Pferde alles geben.

Eine Distanz über 100 Kilometer, die in einer vorgegebenen Zeit und einem bestimmten Tempo geritten werden muss, fordert ein Pferd ganz anders.

Natürlich kann man sagen, dass die Reiter der spanischen Pferde sich eben anderweitig reiterlich orientieren und man darum keine PREs im Distanzsport sieht - ich behaupte aber, dass wenn ein PRE das angeborene Talent hätte, Distanzrennen zu laufen, die Themenstarterin nicht die Erste wäre, die ihren PRE sportlich in dieser Richtung fördert.

Ich spreche hier auch lediglich von der Regel und nicht von der Ausnahme, denn ja, es gab einen Lusitano, der die Warmblüter in internationalen Springen auf die Plätze verwies, aber das bedeutet nicht, dass in jedem Lusitano ein außergewöhnliches Springtalent schlummert.

Dass aber die meisten Pferde durchaus auch über einen A-Parcours geritten werden können, würde ich durchaus so unterschreiben.

Und das ist auch, was ich zu diesem Thema denke: Es gibt sicher sehr sportliche PREs, die man im Distanzsport einsetzen könnte, wenn man nicht unbedingt den Anspruch erhebt, immer ganz vorne mitzureiten. Wenn sich aber ein PRE genauso gut für einen Distanzritt eignen würde, wie ein Araber, dann würde man hier und da auch PREs im Distanzsport sehen - nachdem das nicht so ist, wird der Grund wohl darin liegen, dass es geeignetere Rassen gibt.

Bitte versteht mich nicht miss.

Ich liebe meinen Lilo und ich halte ihn für genial. Ich weiß aber auch, dass ich bei allem Training kein Buschpferd aus ihm mache. Das heißt nicht, dass ich mit ihm nicht auch mal einen Abrutsch runterreite oder mit ihm klettern gehe, dass ich ihn über einen Baumstamm hüpfen lasse oder ihm auch einen Wassereinsprung zutrauen würde. Aber um wirklich Pace zu machen, ist sein Gebäude und seine hohe Aktion einfach suboptimal.

Ein PRE ist ein wunderbares Pferd mit vielen sehr guten Eigenschaften, aber man findet darin nicht die eierlegende Wollmilchsau, die ein Distanzrennen über 100 Kilometer gewinnt und am Wochenende drauf am Barockpferdeturnier in der M-Dressur siegt.

Diese Pferde sind über Jahrhunderte nach bestimmten Eigenschaften züchterisch selektiert worden, damit sie die Ansprüche erfüllen, für die man sie züchtete. Diese Eigensachaften kann ich erwarten und fördern, wenn ich einen PRE kaufe.

Das Gute an der Pferdezucht ist ja eigentlich, dass jeder sein Idealpferd in einer Rasse finden kann und so muss ich nicht mit einem Barockpferd zum Distanzrennen antreten, auch wenn mein PRE auf kurze Distanzen durchaus schnell sein kann.

An dieser Stelle komme ich auch immer wieder zu dem Punkt, an dem ich erstaunt feststelle, dass kein Jäger einen Schäferhund jagdlich führen würde wollen und kaum einer auf die Idee käme, mit einem Schoßhund eine Schutzhundprüfung abzulegen.

Dabei gibt es auch Schäferhunde, die einen gut ausgeprägten Jagdinstinkt haben und ich kenne Schoßhunde, vor denen man sich besser in Acht nimmt, weil sonst eventuell ein Finger fehlt. Aber den Hundeleuten scheint die Einsicht inne zu wohnen, dass sie sich den Hund kaufen, von dem sie am ehesten erwarten können, dass er ihren Ansprüchen gerecht wird, weil man ihn züchterisch danach selektiert. Insofern sieht man den Jäger eben mit seinem Jagdhund und nicht mit einem jagdlich talentierten Schäferhund.

Nur die Pferdeleute züchten dann halt noch einen Schuß Araber in den Haflinger, damit er sportlicher wird, obwohl es genügend talentierte Sportpferde gibt. Ich verstehe, dass wenn ich einen Trakehner habe und meine Leidenschaft fürs Westernreiten entdecke, aus meinem Pferd das Möglichste heraushole, damit es meinen neuen Ansprüchen entspricht. Ich verstehe aber nicht, dass ich mir einen PRE kaufe, wenn es mein Ziel ist, Distanzen zu reiten.

Ich will auch gar nicht in Frage stellen, dass ein PRE durchaus vor der Kutsche laufen kann. Aber beim Thema Distanzsport würde ich mich scheuen, jemandem, der von Landesmeisterschaften und 100 Kilometer-Distanzen schreibt (das sind keine 3-Stunden-Ausritte) zu raten, sich unbedingt einen PRE zu kaufen ... selbst wenn es einen gäbe, der dazu Talent zeigt, aber der ist die Ausnahme, der die Regel bestätigt.

Und Ihr könnt sicher sein, dass ich durchaus über meinen Tellerrand schaue, aber wenn ich von Pokalen in Reining-Prüfungen träume, dann schaue ich halt nach einem Quarter oder Appaloosa und kaufe mir keinen Trakehner, auch wenn es besagte Stute, gibt, die an Turnieren startete ... und wenn ich vom ganz großen Parcours träume, dann gibt es Linien bei den Warmblütern, bei denen das Pedigree von ganz alleine springt. Nein, die Garantie, dass ich dann auch siege, gibt mir keiner, aber die Chance ist eben ungleich höher, als wenn ich mit einem Barockpferd antrete.

Ich bin auch der Letzte, der nicht immer mal wieder missionarischen Eifer entwickelt, wenn es darum geht, Reiter für das spanische Pferd zu erwärmen ... weil ich mit Lilo einen wunderbaren Pferdefreund habe, mit dem ich Spaß im Dressurviereck und im Wald habe. Ich bin sogar sicher, dass er durchaus ein Worker-Pferd wäre und dass er mich auch über einen A-Parcours bringen könnte, aber würde ich Distanzrennen reiten wollen, hätte ich 9 talentiertere Pferde im Stall.

So - nun dürft Ihr mich auch mit heißem Quark bewerfen, aber ich denke, wir sollten den Unterschied zwischen: "Ich mach das mal so zum Spaß" und "Ich mache das, weil ich sportlichen Ehrgeiz habe" bedenken, bevor wir den PRE zum Talent in Distanzrennen erklären.

Wenn ich mich hier mal eben einmischen darf - wir hatten mal, eher unbeabsichtigt, den direkten Vergleich zwischen Spaniokel und Arabertier. Damals noch mit meiner Reitbeteiligung, der nie distanzspezifisch gefördert wurde. Er neigte, wie alle Araber, zu Spannigkeit, und wenn andere Pferde mitgaloppiert sind (also auf dem Platz neben ihm) wollte er immer schneller sein als das andere Pferd. Dann haben RL und ich eine Einheit gemacht, die irgendwie darin endete, dass wir Runde um Runde um Runde galoppierten. Irgendwann war ihr Spanier völlig erschöpft, während das Araberlein noch nicht daran dachte, entspannt zu sein. - will nur sagen, so ein Spanier hat allein schon nicht die Grundkondition, die ein Araber, der eben besonders hinsichtlich Ausdauer selektiert wurde, mitbringt. Auch beim Schatzi sehe ich, wie enorm kurz die Regenerationszeit ist, die er benötigt. Ich kann eine halbe Stunde traben und nach zwei Runden Schritt ist die Atmung wieder ruhig (was ja bei den Vet-Stopps bei Distanzwettbewerben wichtig wird), selbst wenn er gerade mal wieder wegen Reitpausen keine Kondition hat und dick ist.
Ich denke, kleinere Distanzen über 40-60 km können für einen Spanier zu schaffen sein, auch GUT zu schaffen, zumindest wäre es sicherlich einen Versuch wert.

Kurz und bündig: PRE's, Andalusier, Spanier sind geniale Kutschpferde - durfte ich schon öfter in ihrem Heimatland erleben, Stolz, Erhabenheit und die berühmt/berüchtigte Wendigkeit, einfach perfekt. OK, falls es um Geschwindigkeit oder ums Gewinnen geht... würde ich vermutlich auch eine andere Rasse wählen, aber nur dann