Das Thema betrifft bei mir eigentlich den Hund aber nachdem es ja zu Pferden Paralellen gibt bin ich auf eure Erfahrungen und Meinungen gespannt.

Und zwar geht es darum, daß wir in Kürze eine unserer Pitbull-Hündinnen wieder decken werden. Wir sind generell keine Freunde von allen möglichen Impfungen und so haben wir auch unsere Hündinnen vor bzw. während der Trächtigkeit nie gegen Herpes impfen lassen. Bis dato ist auch Gott sei Dank nie etwas passiert. Aber von allen Seiten (auch im Internet) wird darauf hingewiesen, wie wichtig diese Impfung doch sei und daß es schon fast an Fahrlässigkeit grenzt, dies nicht zu tun.

Wie sind eure Erfahrungen, speziell auch in der Zucht (Hund oder Pferd)? Habt ihr geimpft und gab es Nebenwirkungen??? Habt ihr nicht geimpft und sind Welpen oder Fohlen gestorben???

Da läufst Du bei mir natürlich offene Türen ein, denn als THP kenne ich auch die Folgen von Impfschäden und sehe sie als Fluch und Segen gleichzeitig.

Ich selbst habe aber meine Zuchtstuten nie gegen Herpes impfen lassen und ich hatte in den fast zwei Jahrzehnten und weit mehr als 50 Fohlen auch nur ein einziges Mal eine Stute, die im siebten Monat verfohlte. Sie hatte davor nie Probleme mit ihren Trächtigkeiten, immer gesunde, lebensfähige Fohlen geboren und auch danach ist sie wieder tragend geworden und hat wieder jedes Jahr ein gesundes Fohlen geboren, sodass ich davon ausgehe, dass das Fohlen nicht wegen Herpes verfohlt wurde.

Ich denke aber auch, dass ein gesunder Körper selbst genug Abwehrkräfte und Immunantworten auf Krankheitserreger hat, um diese zu bekämpfen und würde (ohne dass das nun ein Tipp ist), wenn ich über Fohlen oder Welpen nachdächte, das Immunsystem des Muttertieres unterstützen und darauf bauen, dass die Natur sich durchaus zu helfen weiß.

Vor allem aber denke ich auch, dass wenn ein Muttertier - ganz gleich, ob Pferd oder Hund - nicht ständig Kontakt mit fremden Tieren hat, auch die Ansteckungsgefahr gering ist. Insofern würde ich nun mit einer tragenden Stute oder Hündin nicht noch zu Schauen fahren und beim Hund die Gassirunden nicht unbedingt auf die Hundewiese verlegen, wo sich die Ansteckungsmöglichkeiten erhöhen.

Ich drücke die Daumen für eine erfolgreiche Bedeckung - wann erwartet Ihr die Läufigkeit der Hündin?

Meine Erfahrungen sind leider keine Guten, denn bei meinem Pferd ist damals durch eine Herpesimpfung ein Impfschaden in Form von Headshaking in Verbindung mit diversen Allergien ausgelöst worden. Die Diagnostik und Eindämmung hat sehr viel Zeit, Geduld und natürlich Geld gekostet. Ich würde kein Tier mehr gegen Herpes impfen lassen.

Bin ein absoluter Impfbefürworter und weiß, dass der Menge an Impfschäden eine gewaltige Menge an Pferden / Menschen gegenüber steht, die noch am Leben wären, hätte man sie einfach geimpft.

Da wird oft eine Meinung gebildet über ein paar Beiträge, die man sich ergoogelt. Pferd hatte nach Impfe dieses und jenes und manchmal ist das eben auch so, denn wo Helligkeit , gibt es auch immer die Dunkelheit. Diese jedoch steht in keiner Relation zum Nutzen. Gerade im Humanbereich werde ich tatsächlich immer wütend, wenn mir Mütter stolz berichten, sie würde ihre Kinder entgegen der gängigen und ach sooo obsoleten schulmedizinischen Meinung eben nicht impfen. Denen möchte man die Schicksale der Kinder, die zum Beispiel an den "harmlosen" Masern gestorben sind um die Ohren hauen.
Und es sind aber auch eben leider diese Menschen, die einen großen Teil der Schuld daran tragen, dass gewissen- bereits ausgestorbene- Erkrankungen wieder epidemisch werden, wie zum Beispiel Masern.

So geht es im Grunde auch mit der Herpes Impfe bei Pferden, da wird dann kritisiert, dass sich der Erreger eben verändert und man das Pferd ja nicht 100% schützen könne, also kann man es auch ganz lassen, außerdem hatte XY danach Mauke oder wackelte mit den Ohren. Nun, auch für 60% (fiktiv) Schutz lohnt es sich durchaus, wird aber wieder zurnichte gemacht, durch die, die eben nicht impfen und dafür sorgen, dass der Erreger fleissig rummutieren darf.
Ich kenne selbst Reiter, die ihr Pferd nichtmal gegen Tetanus impfen und stattdessen ein paar Zuckerkügelchen einwerfen, weil die möglichen Nebenwirkungen wie z.B Fieber das Pferd so belastet hätten.
Diese Logik verstehe ich nicht und kann das nicht nachempfinden.

Momentan ist Anduryn nicht gegen Herpes geimpft und das bereitet mir echt Puls, da laut TA sei fast einem Jahr kein Impfstoff mehr zu kriegen ist, 2 Chargen waren wohl absolut unbrauchbar. so dass ich jetzt wieder Grundimmunisieren darf.

Liebe Grüße
Anchy

Ich bin da ganz Sabines Meinung, daß ein gesunder Körper und Organismus mit einer Reihe von Keimen und Viren selbst fertig werden kann (wenn man ihm auch die Chance lässt, sich im Laufe des Lebens damit auseinanderzusetzen).
Man kann nie alle Eventualitäten abdecken, auch nicht mit Impfungen. Meine Hunde und Pferde leben alle schon jahrelang im selben Herdenverband, d.h. sie kennen auch alle Keime, die sich bei uns in der Natur so bewegen und haben sich ohne Probleme daran gewöhnt. Wir fahren natürlich zu solchen Zeiten nicht auf Ausstellungen, Hundewiesen etc. und auch evt. Welpen-Käufer können erst zur Besichtigung kommen, wenn die Welpen 6 Wochen alt sind und es dürfen auch keine fremden Hunde zum Aussuchen mitgebracht werden. Manche Leute meinen ja, sie könnten ihren bereits vorhandenen Hund mitnehmen um zu schauen, ob sich dieser mit einem Welpen verstehen würde. Das lehne ich grundsätzlich ab, erstens aus Schutz für die Welpen und zweitens würde unsere Hündin keinem fremden Hund erlauben, sich den Welpen zu nähern. Das dürfen nicht mal unsere eigenen.

Küwi, ich kann mich noch an die Lipizzaner-Sache erinnern aber da geht es um Pferdehaltung im großen Stil und nicht um eine kleine private Haltung. Da ist das Ansteckungs- und Übertragungsrisiko natürlich um vieles höher.

Anchy ich bin nicht grundsätzlich gegen alle Impfungen, meine Hunde sind alle grundimmunisiert und nach einem Jahr wurde die Impfung aufgefrischt aber danach impfen wir nicht mehr, weil es einfach nicht nötig ist, jedes Jahr zu impfen. Das geben mittlerweile viele TA zu. Meine Pferde sind Tetanus geimpft aber das war es dann auch schon.
Mein erstes Pferd hatte ich in einem Einstell-Stall stehen, weil ich damals noch nicht die Möglichkeit hatte, die Pferde zu Hause zu halten. Da wurde grundsätzlich jedes Pferd Grippe und Herpes geimpft. Trotz Impfung hat sich mein Pferd eine Herpes-Infektion am Auge eingefangen und ist dadurch an einem Auge erblindet. So viel also zum Impfschutz.

Es gibt auch Reiter die Sterben nach einem STurz trotz Helm und Sicherheitsweste. Spricht das jetzt gegen den Helm?

Die Impfrisiken sind so gering so das die Vorteile beiweiten überwiegen, warum ein nicht zu 100% Schutz als Argument angeführt wird ist schon seltsam.

So gering sind die Impfrisiken auch wieder nicht. Leider wird nicht alles erfasst bzw. oft nicht in Zusammenhang mit einer Impfung gebracht.

Wenn alle Bakterien, Viren etc. so tödlich wären, dann müßten viele Arten schon fast ausgestorben sein. Meine Pferde und Hunde sind eben nicht Herpes geimpft (wie viele Millionen andere auch) und leben trotzdem. Sie sind auch nicht Borreliose geimpft obwohl wir in einem Naturschutzgebiet am Bach und Wald leben. Wenn ich mich da jedes Mal verrückt machen würde, wenn eines davon eine Zecke hat, dann wäre ich jetzt schon in der Irrenanstalt.

Ich bin auch für das Impfen, zumal alle meine Pferde kaum, oder gar keine Reaktionen gezeigt haben.

Bei Herpes ist die Sache allerdings ziemlich schwierig. Durch den fehlenden Impfstoff auf dem Markt, konnte ich Castanitos Grundimmunisierung nicht bis zum Ende durchführen. Jetzt ist wohl wieder ein Präparat verfügbar, von dem mir mein TA jedoch abgeraten hat, da dieser überproportional viele Impfreaktionen auslöst.

Unsere Tierärzte sagen auch immer wieder, dass Herpesimpfungen nicht sinnvoll sind, wenn nicht der ganze Bestand durchgeimpft wird.

Schön und gut, sicher ist es besser, wenn alle Pferde geimpft sind. Aber ich denke doch, im Falle einer Erkrankung sind die Chancen für ein geimpftes Pferd doch einfach besser, oder?

Ich kenne so ziemlich alle Argumente für und gegen das Impfen, aber ich gebe zu dass ich mich auch scheue, einen Körper mit Erregern zu infizieren, an denen er vielleicht nie erkrankt wäre und gegen die er nun kämpfen muss, um eine Immunantwort dagegen zu finden.

Selbst mein Nachbar - Schweinemäster im ganz großen Stil - ist inzwischen gegen das Impfen, denn er behauptet, dass es mehr Seuchen gibt und er mehr Tiere daran verliert, seit die Impfpflicht besteht.

Genauso ist es Sabine. In dem Stall wo ich damals stand, wurde der gesamte Bestand mit Resequin geimpft. Danach haben viele Pferde zu husten begonnen und einige wurden dadurch dämpfig. Leider hat man da zu spät die Paralellen erkannt und immer wieder geimft bis es leider schon zu irreversiblen Schäden kam.

Sabine, die nächste Läufigkeit bei unserer Boa müsste so gegen Ende Dez. bis Ende Jänner sein, wenn sie sich an den Zeitplan hält. Außer ihr ist es im Winter zu kalt und sie verschiebt es ein bißchen.

Zitat von elchbine im Beitrag #10

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Ich kenne so ziemlich alle Argumente für und gegen das Impfen, aber ich gebe zu dass ich mich auch scheue, einen Körper mit Erregern zu infizieren, an denen er vielleicht nie erkrankt wäre und gegen die er nun kämpfen muss, um eine Immunantwort dagegen zu finden.

Selbst mein Nachbar - Schweinemäster im ganz großen Stil - ist inzwischen gegen das Impfen, denn er behauptet, dass es mehr Seuchen gibt und er mehr Tiere daran verliert, seit die Impfpflicht besteht.

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Ich denke, bei dem Thema gibt es keinen gemeinsamen Nenner, aber ich hoffe doch wenigstens, dass es gegenseitige Akzeptanz gibt. Ich verurteile niemanden, der seine Tiere impfen lässt, möchte aber auch nicht verurteilt werden, weil ich gegen das Impfen bin.

Und die Impfdosen für die Schweine sind tatsächlich so billig, dass ein totes Schwein vermutlich teurer kommt - dass der Landwirt trotzdem gegen das Impfen ist, schreibe ich seiner Lebenserfahrung und nicht seinem Geiz zu.

Wenn nach einer Impfung kein 100% iger Schutz besteht, woher weiß ich dann, dass überhaupt ein Schutz besteht. Eine Tierärztin gestand mir mal, dass geimpfte Pferde viel anfälliger sind als ungeimpfte, dass sie das auch erst nicht glauben wollte, aber es sich in ihrer jahrelangen Tätigkeit herauskristallisiert hat. So jemand glaube ich mehr als Leuten, die damit Geld verdienen.