Sehr ähnliche Linienführung und Reihenfolge der Lektionen finde ich sowieso schon länger. Und dann gibt es immer wieder so "Modewellen" was wie aneinander gereiht wird - das machen dann auch fast alle.
Habe den Ritt von Isabell Werth leider auch fast verpaßt und nur noch den letzten Rest gesehen. Daher kann ich dazu nicht sagen.
Desperados und Vallegro fand ich beide sehr gut und ohne Fehler. Die große Differenz zwischen den Beiden kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Die hätten für mich nahe beieinander liegen müssen.

Valegro ist doch ohne Fehler durchgegangen, ein großartiges Paar!!! Und ich finde, die haben Gold verdient. Fehler gab es ja nur in der Mannschaftswertung.

Die Werth, tut mir leid, ich kann nicht verstehen, warum DIE vor die Sprehe gesetzt wurde, die fehlerfrei durchritt und soooo schön. Ach, die tat mir echt ein wenig leid.
Bin aber ehrlich, ich mag die Werth so gar nicht, die ist technisch klasse, aber da kommt bei mir so gar nichts an.

Insgesamt, tolle Leistungen, auch von dem Spanier, von dem wird man sicher hören und die Amerikanerin hat doch auch wirklich eine schöne Kür hingelegt. Das Niveau ist in den Jahren pro Pferd gestiegen.

Lustig finde ich ja immer, die Kommentar zum niederländischen Schritt, scheint schon ein zweifelhaftes Prädikat zu sein.

Alles in allem, ich habe es genossen.

LG
Silke

Ganz ehrlich? Ich habe nun wirklich ganz genau hingeschaut, als die starken Trabs der Amerikanerin Graves und Charlotte Dujardin in der Zeitlupe angeschaut und beide Pferde strampeln vorne spektakulär, treten aber hinten knapp eine Hufbreite über den Abdruck der Vorderhufabdrucks.

Sicher sieht das toll aus, wenn ein Pferd im starken Trab vorne so "schnickt", aber das Gefasel des Kommentators, dass man an der Streckung des Vorderbeins ja sieht, wie die Hinterhand unterschiebt ... da schob doch nichts!

Bei Desperados hingegen trat die Hinterhand im starken Trab weit über die Spur der Vorhand - aber es gab halt vorne kein Gestrampel. Ich bedaure, dass dem nach wie vor so viel Wert zugemessen wird, obwohl dieses Vorderbeingefuchtel deutlich von der Reiterhand beeinflusst wird (so entstehen diese gespannten Tritte), die damit auch die Hinterhand beim Vorschwingen blockiert.

Weihegold - sie ist natürlich eine Klasse für sich und die hohen Noten bekam Isabell Wert ja in der B-Note. Ich war wirklich auch hin und weg, wie genau jeder Takt der Musik zum Takt der Stute passte. In den Zweierwechseln konnte man sogar den Eindruck gewinnen, dass Weihegolds Hufschlag zu einem Teil der Musik wurde.

Bitte vergesst nicht, dass eine Kür nicht nur ein Ritt mit musikalischer Hintergrundbegleitung ist, sondern dass die Musik ein Teil der Prüfung ist.

Und zur Linienführung kann ich als fleissiger "Ex-Kürreiter" nur schreiben, dass es sehr, sehr schwer ist, alle geforderte Lektionen, die in der Kür vorkommen müssen, zu einer Choreografie zusammen zu fügen, dabei in der Höchstzeit zu bleiben und auch noch ein Hauch von Kreativität zu zeigen. Dazu kommt, dass man die Musik nicht zu sehr zerstückeln sollte, denn die soll ja harmonisch klingen. Zu viele Rhythmuswechsel können da störend wirken. Insofern bildet man quasi "Rhythmusblöcke", die dann so viel Variationen der einzelnen Lektionen nicht zulassen. Last but not least ist die Vorgabe ja auch, das Viereck möglichst voll auszunutzen und die Lektionen quasi gleichmäßig darauf zu verteilen.

Insofern findet man eben als Kürreiter irgendwann die idealen Linien und die ideale Abfolge der Lektionen, denen man weitgehend mit kleinen Variationen und Abweichungen treu bleibt. Da gibt es dann zwar noch Unterschiede im Schwierigkeitsgrad wie die Piaffe-Pirouetten, aber ansonsten ist die Lektionenfolge schon die, die sich für das Pferd am besten umsetzen lässt und die Linien sind die, die das ganze Viereck ausnutzen und es trotzdem ermöglichen, alle Lektionen in der Zeit unterzubringen, die nicht überschritten werden darf.

Es sieht wirklich leichter aus, als es ist, eine Kür zu erarbeiten und möglichst perfekt umzusetzen.

Insofern erstaunte mich auf den ländlichen Turnieren, dass jemand eine L-Kür gewinnen konnte, der das Ave Maria vier Minuten durchdudeln ließ, denn im Prinzip geht es nicht darum, dass man den Musikgeschmack der Richter trifft, sondern darum, dass jeder Takt der Musik zum Takt des Hufschlags des Pferdes passt und die Musik den Ausdruck des Rittes unterstreicht.

... und ja, Reiter wie Isabell Werth haben einen Komponisten und Kürgestalter, der die Musik zum Gereit kreiert und eigentlich hat der einen großen Anteil am Erfolg. Auf der anderen Seite muss man als Reiter ein ungemein gutes Gehör, ein sehr ausgeprägtes Rhythmusgefühl und ein perfektes Timing haben, um sich mit dem Pferd zusammen auf die Abfolge der Musiktakte einlassen zu können - also zur Musik zu reiten und den Tönen Gestalt zu geben.

Für mich wird das Musikstück, das Weihegolds Zweierwechsel begleitete, in Zukunft immer damit verbunden bleiben und ich glaube, dass sie diesen Eindruck auch bei den Richtern hinterlassen konnte und darum (bitte schlagt mich nicht) auch verdient Zweite wurde - bei mir hätte sie sogar gewonnen.

Hab leider gar nichts live gesehen, muß mir das noch mal im Internet anschauen. Habe aber gerade wieder was gefunden, daß die Sache von einer anderen Seite beleuchtet. Mal kurz zum Nachdenken: https://www.youtube.com/watch?v=tfBZDWE8QKw

Puuuuuuuuuuuh so unterschiedlich sind die Ansichten und Geschmäcker. Ich zum Beispiel habe bei dem Pottpourie der Kaufhausmucke von der Werth einfach nur leise gedreht. Ich mag einfach ein durchgängiges Thema.

Bislang hatte ich noch nicht die Zeit die Küren in Zeitlupe auseinander zu nehmen. Allerdings war mein erster Eindruck schon, dass Valegro gut hinten mitkam.
Egal, mir gefällt die Werth und ihre Traninigsmethoden so gar nicht bei den anderen- außer natürlich den Holländern- weiß man es auch nicht wirklich,

Valegro und Dujardin bleiben vorerst einfach mein Lieblingspaar und für mich zählt immer mehr Ausdruck als tehcnische Perfektion.

Liebe Grüße

Da bin ich ganz bei Anchy.
Valegro und Dujardin sind ein Traumpaar und wie ich finde ganz verdient an der Spitze.

In anderen Foren wird über Valegro hergezogen, er sieht ja mit seiner Figur und den kurzen Beinen wie ein Pony aus .
Tja Pony auf Weltklasseniveau und eines der besten Pferde der Welt.
Da geht mir echt die Hutschnur hoch.

In Zeitlupe habe ich die Küren auch nicht analysiert, ist auch nicht mein Ding, bei mir muss der Gesamteindruck und die Harmonie stimmen und das passt einfach bei den beiden hervorragend.

Tja Neid treibt Leute immer dazu etwas zu verhohnepiepeln, egal dann wär ich halt auf mein Weltklassepony mit seiner Figur und den kurzen Beinen doppelt stolz, weil er mit so einer Figur und kurzen Beinen alles schaffen kann

Ich denke über solche Dummheiten muss man schmunzeln und sich nicht ärgern, sondern mit einem Lächeln dem Pony einen Schmatzer auf die Schnute drücken

Nun, jedes der Pferde ist eine Klasse für sich:
Die "verfressene" Weihe, die so wunderschön kadenziert geht, dass sie keinen Hengst im Ausdruck fürchten muss (obwohl ich kein Fan ihrer Reiterin bin).
Der wunderbare Desperados, der mit so viel Schwung und Eleganz unterwegs ist.
Der "kleine" Showtime, der trotz seiner Jugend eine tolle Vorstellung bot.

Und eben Valegro, dessen Vermögen und Ausdruck mich schon oft faszinierten.
Aber doch hat mich etwas irritiert - vllt ist es mir nur früher nie aufgefallen - aber m. E. hatte er hinten rechts unter Last immer einen kleinen "Schnalzer/Schnicker", speziell in der Pirouette und der Piaffe. Auch im Trab schlurfte genau nur dieser eine Huf und er setzte diesen auch immer sehr schnell wieder ab. Ich hoffe immer noch, dass ich einfach eine bessere Brille brauche.

Dumme Kommentare ,wie gerade oben zitierte, über solch wunderbare Pferde find ich völlig daneben. Nur, weil Otto Normal mit solchen hochspezialisierte Tieren nichts anfangen kann, muss man die Tiere nicht versuchen lächerlich zu machen.

Ich bin mit vielen Reitern nicht einverstanden, aber was diese Pferd können - ist eine Klasse für sich.

Ich schaue gerade die Wiederholung des modernen Fünfkampfs und bin echt entsetzt. So ein unharmonisches und ruppiges Gereit! Ständiges Zügelgezerre und total vermeterte Sprünge, über die sich die Pferde irgendwie drüber retten und die Reiter auf halb Acht hängen... Klar sitzen die auf völlig fremden Pferden und machen sicher das Beste daraus. Aber wenn es das zu siwas führt, sollte man es lieber lassen. Da werden die Pferde doch wirklich zu reinen Sportgeräten degradiert...

Eigentlich müssten die Besitzer der Pferde das wissen - man sieht das ja immer wieder, dass das Gereit der modernen Fünfkämpfer ein sehr stümperhaftes ist.

Ich stimme darum auch mit Euch überein: Man sollte zum Wohl der Pferde eine andere Sportart finden, die den Reitsport im modernen Fünfkampf ersetzt und für die man kein "Sportgerät" nutzt, das Schmerzen empfinden kann.

Im Ursprung lehnt sich der moderne Fünfkampf an die Fähigkeiten an, die ein idealer Militärist oder Polizist haben sollte (darum betrieben im Ursprung vor allem Polizisten oder Soldaten diesen Sport), denn er muss den Athleten theoretisch perfekt verkörpern: Kraft und Ausdauer wurden bewiesen durch organische Disziplinen wie Laufen und Schwimmen, geistige Ruhe, Konzentrationsfähigkeit und ein schnelles Reaktionsvermögen sollten sich in den technischen Disziplinen Fechten und Schießen zeigen.

Auf dem Pferd sollte der ausgeprägte Gleichgewichtssinn geprüft werden - und jetzt kommts: Auch das Einfühlungsvermögen und Feingefühl im Umgang mit dem Partner Pferd sollten die Fünfkämpfer aufweisen, um zum idealen Athleten zu werden.

Da aber kaum einer der Fünfkämpfer über besonders viel Empathie im Bezug auf die Befindlichkeit seines Pferdes zeigt, würde ich mal sagen, wurde das Ziel dieser Sportart nur selten erreicht ... ich würde darum als 5. Sportart statt des Reitens das "Schwingen" vorschlagen. Es wird in der Schweiz mit großem Engagement betrieben, fordert auch einen guten Gleichgewichtssinn, um sich nicht vom Gegner von den Füßen holen zu lassen und wer mag, darf auch Mitleid mit dem Gegner haben und ihn bedauern und damit Einfühlungsvermögen beweisen.

Der Chinese fiel mir als einzig lobender auf. Gruselig ritt er dennoch. Furchtbar, das ist wirklich nicht pro Pferd.

Anchy

Vor allem - nennt mich arrogant - aber ich fand, dass trotz Pferdewechsel viele einfach wirklich schlecht auf dem Pferd saßen. Ich glaube, viele von uns haben in Springstunden schonmal ein völlig fremden Schulpferd bekommen und dann durch den Parcours geritten. Klar, Olympia, Druck, Aufregung, alles geschenkt - trotzdem hatte ich bei manchen irgendwie echt den Eindruck, man hätte es bei einem Reit-Crashkurs belassen und oben bleiben ist alles...