Je nach Durchlässigkeit reicht dafür aber auch das "Mitatmen" des Beins bei der Pferdebewegung aus, heißt, du musst nicht zwingend aktiv treiben. Nur sollte das Bein eben auch an der richtigen Stelle anliegen und nicht bammeln oder sonstwas. Also ein bisschen zumachen wäre schon erforderlich.
Also ich habe das Problem früher als ich "normalen FN Unterricht" hatte auch gehabt. Geheimnis war: Kein Knieschluss sondern Knie ausdrehen und endlich das Bein locker ans Pferd und nach unten durchfedern, da beikommt die Wade ganz von alleine ans Pferd. Und die richtige Bügellänge (und die ist meist kürzer als manch einer wahr haben will...) Es wird nur getrieben, wenn es nötig ist. Impulsartig. Aber ich reite auch nicht mehr "an die Hand ran". Wir geben die Hilfen eher zeitversetzt und wie es sie Situation gerade erfordert. Und wenn man einfach nur noch das Pferd mit der Wade begleitet und höchstens mal kurz "mehr Biegung", "mehr von Hinten", etc anfragt wird das Bein automatisch lang.
Genau, kürzere Bügel sind auch oft bei vielen hilfreich; allgemein reiten heute viele Dressurreiter mit zu langen Bügel. Auch, weil sie teilweise durch die gewaltigen Pauschen ihrer Sättel daz gezwungen werden.
Zitat von Shenia im Beitrag #21Also ich habe tendenziell lieber kürzere Bügel.
Mein Sattel hat zwar so gut wie keine Pauschen, aber wenn ich die Bügelriemen kürzer schnalle, bekomme ich Muskelkrämpfe in der Wade. Insofern reite ich auch mit relativ langen Bügelriemen.
Und zum Thema Knie ran: Auch die FN-konform reitenden Reiter drehen das Knie aus, damit die Wade sich ans Pferd legt - ich habe das auch so gelernt und hatte immer FN-Trainer.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Leider wird an ganz vielen Stellen aber noch der 'Knieschluss' gepredigt, zusammen mit 'Fußspitzen zum Pferd drehen' und 'Hacken runter'. Ich bin als Kind/Jgendliche schier daran verzweifelt, denn ich hatte immer recht breite Pferde unterm Sattel und mit angedrücktem Knie und zum Pferd gedrehter Zehe war es mir physisch schlicht unmöglich, da auch noch die Wade ans Pferd zu bekommen..
'Lang' bzgl. Bügelriemen ist ja auch relativ. Ich kann die Bügelriemen auch nur bis zu einem gewissen Grad kürzer machen, weil sonst mein Knöchel zickt. Deshalb habe ich auch ein Einheitsmaß für Dresur und Gelände, nur zum Springen quäle ich mich mal mit zwei Löchern kürzer. Zudem kann man die Bügel sicher auch länger machen, wenn der Sitz losgelassen ist und das Bein schön aus der Hüfte herabhängt. Aber wenn man eh Probleme damit hat, ist etwas mehr Unterstützung durch kürzere Bügel oft sinnvoll. Viele reiten ja mittlerweile so, dass das Knie fast durchgestreckt ist...
Zitat von papilio-niger im Beitrag #19Was bedeutet "nicht an die Hand ran"? Klingt irgendwie nach ohne Anlehnung und Beizäumung. Aber das meinst du doch nicht?
Nein das meine ich nicht. Dieses gleichzeitig Hand und Schenkel, oder "durchstellen" während man das bein zu knallt. Also meine Pferde haben gelernt auf Druck auf den Maulwinkel heranzuspannen und Kontakt zu halten, dadurch halten sie selbstständig kontakt zum Zügel. Ich habe also grundsätzlich kontakt auf dem Zügel und kann dann über kleinere Paraden die Höhe des Genicks steuern/stellen etc ohne dass sich der Druck von der Intensität verändert. Schweirig zu erklären, aber total angenehm und man hat keinen springenden Zügel oä. und man muss auch nicht die ganze Zeit treiben. Wir haben da meine beiden zuerst gegen den Schenkel geklemmt haben sowieso "Hand ohne Bein" gemacht und daraus ist entstanden, dass man extrem wenig machen muss damit sie sich selbst in Anlehnung halten. Und gerade aus diesem triebigen Klemmen aus dem wir kommen habe ich auch gemerkt wie wichtig es ist dem Pferd auch die treibende Hilfe zu erklären. Ich reite nur mit Gerte, aber gerade bei Icaro verlage ich sofortige zumindes kleine Reaktion sobald mein Bein den Impuls für vorwärts gibt, sonst kommt die Gerte ggf auch steigernd dazu. Und so ist von sich unwillig umdrehen und ins Bein beißen ein Pferd geworden dass auf kleinen Impuls beschleunigt und die Gangarten wechselt (ok, manchmal braucht er noch kleine Erinnerungen) Ich glaube so bekommt man auch die faulen Pferde flott und kann sich wieder schön hinsetzen, auch wenn man anfänglich doch manchmal recht stark die Gerte einsetzen muss. Langfristig ist das aber denke ich für alle die entspanntere und Druckärmere Variante.
Genau das mit dem "Knieschluss" und "Fuß zum Pferd", hat mir Jahrelang Knöchelschmerzen und Frustration gebracht. Knie aufgedreht, mich daran gewöhnt und die Fußspitze und der Hacken sind von selbst dort wo sie hingehören. Das kann ja anatomisch auch anders gar nicht funktionieren, Es sei denn wir hätten alle deformierte Beine.
Ich denke, der Knieschluss wird auch oft falsch verstanden und dass damit eigentlich gemeint ist, dass sich die positive Körperspannung beim Reiten auch auf das Bein erstreckt. Wenn es nur labberig-entspannt am Pferd hängt, kann man ja auch nicht treiben.
Mittlerweile darf der Absatz ja auch leicht Richtung Pferd zeigen. Nur dauernd anliegen sollte er nicht, auch im Hinblick auf das Reiten mit Sporen. Wenn der Absatz direkt zum Pferd zeigt, kann man ja auch gar nicht mit der richtigen Stelle der Wade treiben oder durchfedern. Fuß nach Möglichkeit gerade halten hat schon einen gewissen Sinn, aber natürlich ist Krampfen auch nix.
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Sitzproblem - Gestrecktes Bein, aber wie?
10.08.2016 10:46 (zuletzt bearbeitet: 10.08.2016 10:52)
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