Hallo zusammen,

ich hab eben in Lena´s Box gelesen, dass einige von Euch das Thema Nervösität, innere Unruhe usw. auch beschäftigt, vielleicht können wir uns dazu ja mal austauschen.

Das Glöckchen "arbeitet" sich gerade auch durch alle Kinderkrankheiten, über Zähne, Rücken wegen Sattel passt nicht mehr und halt einer Magengeschichte, die wohl auf ihre innere Unruhe und ihren "Stress" zurückzuführen ist.

Angefangen mit Chiro, TA und Sattler, sind wir jetzt dabei die Fütterung und auch das Training etwas umzustellen, um sie etwas zu "entspannen".

Das ach so liebe Glöckchen fing nämlich plötzlich sehr das motzen an, war genervt, zickig, klemmig, bockte plötzlich, alles Zeichen für Unwohlsein.

Wir haben jetzt im ersten Schritt das Futter umgestellt, sie bekommt einmal am Tag Mash mit Kamillenblüten, zudem 24 Std. täglich Heu aus Netzen. Die Freiarbeit habe ich erst einmal "entreizt", wir machen viel ruhige Arbeit und nicht zu viel "Temperamentsarbeit" außerdem werde ich sie noch hömopatisch unterstützen.

Ich merke jetzt bereits, dass sich ihr Bauch entspannt, sie ist nicht mehr so hochgezogen, aber ich finde es ist ein Thema über das ich mich gerne mit Euch austauschen möchte.

@Anne Hosco Kinder!?

Viele Grüße
Petra

Petra, wenn ich noch einen Tipp geben darf, dann würde ich zusätzlich auch Hopfen empfehlen, denn er wirkt entspannend und hilft ganz wunderbar bei stressbedingen Magenproblemen.

Zitat von elchbine im Beitrag #2

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Petra, wenn ich noch einen Tipp geben darf, dann würde ich zusätzlich auch Hopfen empfehlen, denn er wirkt entspannend und hilft ganz wunderbar bei stressbedingen Magenproblemen.

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Jepp - sie enthält sehr viele Schleimstoffe, wie eigentlich alle Malvengewächse (der Eibisch gehört auch dazu). Aber der Vorteil vom Hopfen ist, dass er auch aufs Nervenkostüm entspannend wirkt und gleichzeitig den Magen beruhigt.

Ich habe meinem Magengeschwürpferd lange Zeit Hopfen gefüttert und tatsächlich hat dadurch das Koppen auch etwas abgenommen und insgesamt wirkte sie gelassener und weniger gestresst. Sie nahm sogar endlich zu und das Magengeschwür heilte ab.

Bei Lilo merkte ich, dass er durch die Hanfsamenfütterung ein bisschen gelassener wurde, wobei seine Leistungsbereitschaft gleichzeitig positiv beeinflusst wurde. Auch im Bezug auf die Rittigkeit und die Muskulatur hat mich der Hanf überzeugt.

Allerdings gibt es natürlich auch den genetischen Faktor - und damit Pferde, die etwas "elektrischer" sind und solche, die man kaum aus der Ruhe bringt.

Magnesium hilftleider nur dann, wenn ein Mangel besteht - unsere Pferde bekommen auch täglich ihre Banane, aber da merke ich jetzt im Bezug auf ihre Gelassenheit keinen Unterschied zu vorher, als sie noch keine Bananen bekamen.

Und bei Lilo, der ja jeden Tag bis zu zwei Bananen bekommt (er mag ja am liebsten diese Minibananen und davon gibt s auch schon mal vier Stück), zeigen die Früchte auch keine Wirkung ... wenn es windig ist, dann holt er die Huchs aus der Konserve ;-)

Ohje da macht ihr ja einiges durch.

Ella ist ja auch immer gerne ein Pferd was sich selbst mal stresst und früher neigte sie auch zu Magengeschwüren. Das haben wir aber ganz wunderbar in den Griff bekommen, seitdem sie tagsüber mindestens dreimal Heu bekommt und die Nacht über ad. libitum. Das hat wirklich sehr geholfen.
Aber das machst du ja alles schon .

Ella haben letztes Jahr auch die Bachblüten geholfen. Da muss man allerdings genau schauen welche passen.
Vielleicht wäre das noch eine Idee.

Ich merke halt, dass bei solchen "An" Pferden, also die ganz sensiblen und temperamentvollen, diese innere Unruhe immer ein Thema ist und meist bleibt. Hätte jetzt allerdings eher Luna dem zugeordnet, Glöckchen kam mir immer was gemäßigter vor.

Ansonsten ist es halt sehr typabhängig finde ich. Ella benötigt für ihre innere Ruhe durchaus immer wieder gleichbleibende Muster beim Training. So keck und gelassen sie in fremder Umgebung auftritt, so sehr kann sie Veränderungen daheim beunruhigen.

Wie du siehst kann ich leider nicht viel dazu beitragen, weil es ein sehr individuelles Thema ist und ich finde, dass du schon an alles gedacht hast was mir in den Sinn kam.
Im Übrigen, ist Ella wie ausgewechselt sobald die Weidesaison losgeht. Das grasen ist für sie die pure Entspannung, weswegen wir sie seit einiger Zeit auch mindestens 10 Std. täglich rausstellen und nicht wie früher nur halbe Tage.

Das sind alles schon echt gute Tipps, das mit dem Hopfen greif ich vielleicht mal auf!

Heute kommt mein holländischer Tierarzt, der fast ausschließlich mit Hömopathie und Laser arbeitet, mal schauen, vielleicht hat er auch noch etwas für mich im Gepäck.

Die Sache bei diesen "ungreifbaren" Erkrankungen ist, dass man ja langsam arbeiten muss, man kann halt nicht alles gleichzeitig ausprobieren, sonst weis man später gar nicht mehr, was überhaupt geholfen hat. Also ich habe das Gefühl, dass die Mehrfütterung Heu, auf jeden Fall zur Entspannung des Bauches führt. Vielleicht aber auch das Mash und die Kamillen.

Zudem kann ich beobachten, dass das Zahnfleisch sich wieder sehr hell färbt und die roten Ränder um die Zähne immer mehr verschwinden. Mal schauen, sie hatte jetzt eine "Reitauszeit" wir werden wieder entspannt einsteigen, haben ja Zeit!

Ansonsten ist es jetzt natürlich so ein wenig Verhaltenstherapie die man betreiben muss und die einen mal wieder zeigt, dass man mit Pferden nie auslernt, egal wie weit man gekommen ist oder wie lange man mit ihnen zusammen ist.

Ich beoabachte viel ihr Verhalten, aber bei vielen Dingen denke ich, sie muss lernen sich damit zu arangieren. Luna ist sehr dominant und sie sehr unterwürfig, das stresst sie natürlich, andererseits hat sie aber auch ihre Ruheräume und Zeiten. Sie schläft viel im Liegen, zeigt mir, sie hat auch entspannte Phasen. Und und und ...

Bei vielen Pferden hilft ja wirklich, Ihnen 24 Stunden Heu zur Verfügung zu stellen. Vorallem wenn sie eh leichte Magenprobleme hat sicherlich ein gutter Lösungsansatz.
Wie handhabst du das denn? Snoopy kriegt doch bestimmt nicht Heu soviel er mag, oder? :-)

Auch Ihr Arbeitspensum kommt da sicherlich zum tragen, wenn sie sich wirklich ein wenig selber stress.
Vielleicht wirklich einfach mal ganz viel raus und die Seele baumeln lassen.
Aber ich denke das wirst du selber am besten wissen.
Ihr macht das schon, das legt sich bestimmt alles wieder, wenn Ihr ein paar Dinge verändert.

Eine Miteinstellerin hat ein Pferd, welches auch einen sehr empfindlichen Magen hat. Unsere TA/THA empfahl Ihr einen Tee der sich Leibschmeichler nenn und den es im Internet zu finden gibt (gibt nur eine Firma, die einen solchen Tee herstellt). Davon täglich einen Aufguss (übers Mash) und innerhalb von einer Woche ging es dem wesentlich besser. Das bekam er über ein halbes Jahr täglich und nun noch 3 mal die Woche. Seitdem sind die Probleme so gut wie verschwunden.

Hallo Anne,

nee Snoopy bekommt nicht rund um die Uhr Heu, er ist auch so ein Kandidat der nicht aufhört zu fressen und gerade im Winter schaue ich, dass ich ihn ein wenig auf Maß bekomme, damit wir gut durch die Weidezeit kommen. Romi würde ich es von Herzen gönnen, aber das lässt sich leider im Moment noch nicht ganz bewerkstelligen, aber wir arbeiten an einer Lösung.

Luna ist im Moment auch sehr rundlich, da habe ich etwas Terror, wenn das Glöckchen noch Heu zur Verfügung hat, aber sie nicht mehr, dabei haben unsere Pferde schon immer mind. 3-4 mal täglich Heu bekommen, also auch nicht gerade schlecht versorgt.

Die perfekte Lösung habe ich für ALLE noch nicht gefunden, aber im Moment muss ich ehrlich gestehen, lege ich da erst einmal Hauptaugenmerk auf das Glöckchen!

@Dumbo meinste nicht auch, dass das ein wenig genitisch bedingt ist bei den Hosco-Kindern?

Ich habe gerade den Satz, nicht zu viel auf einmal zu füttern, weil man dann gar nicht mehr weiß, was nun hilfreich war, mit Freuden gelesen. Tatsächlich ist es manchmal weniger ein gezieltes Behandeln, sondern mehr ein Experimentieren und wenn man hier Schritt für Schritt vorgeht und nicht zu viel auf einmal probiert, findet man meistens auch eine Lösung, auf die man dann zurückgreifen kann.

Natürlich sind auch Pflanzen mit beruhigender Wirkung auf das Nervenkostüm nie eine Dauerlösung, aber können einen Weg zur Problemlösung unterstützen, wenn man das Pferd damit aus einem bestimmten Schema holen kann, um ihm eine bessere Variante zu zeigen, damit es überschüßige Energie abbauen kann, ohne dass es Stress aufbaut.

Lilo gerät auch schnell in Stress und er ist sehr schnell frustriert und wird dann sofort unzufrieden. Ich hatte ihm die Hanfsamen zuerst nur gefüttert, weil ich mir positive Veränderungen im Bezug auf seine Schubberei und sein Fell erhoffte und dann merkte ich, dass seine Stresstoleranz größer wurde. Hopfen hat übrigens auch bei Famoso sehr gut geholfen, als er seine Stellung im Pferd-Mensch-Team finden musste, denn bei ihm kippte die Stimmung auch schnell, wenn er sich stresste.

Und dass Bananen relativ kaliumreich sind, ist zwar richtig, aber man muss das immer im Zusammenhang mit der Gesamtfütterung sehen. Wer beispielsweise viel Weizenkleie beispielsweise in Form von Mash füttert (die ist extrem kaliumreich) sollte auf weitere kaliumreiche Futtermittel verzichten. Wenn aber das Futter vorwiegend aus Heu und wenig Kraftfutter besteht, schadet auch die tägliche Banane nicht. Allerdings wirkt sie auch nicht in dem Maß beruhigend, weil die Inhaltsstoffe bei der Gabe einer Banane zu gering dosiert sind, um die "Glückshormone" frei zu setzen, die den Stresshormonen entgegen wirken.

Das Argument, dass Bananen im natürlichen Futterplan eines Pferdes nicht vorkommen und darum als Pferdefutter nicht geeigent ist, ist sicher auch nicht von der Hand zu weisen, aber wenn man es anführt, muss man auch überlegen, ob ein Pferd Möhren ausgraben würde oder ob in der freien Wildbahn ein Haferfeld zu finden ist, auf dem das Pferd sich sein Kraftfutter sucht. Natürliches Pferdefutter wären also Gras, Zweige, Blätter, Rinden, Moose und Kräuter. So ernähren sich die Dülmener Wildpferde und bei denen im Merfelder Bruch wächst auch kein Apfelbaum, dessen Früchte sie fressen können, wenn sie vom Baum fallen.

Wir haben das Pferd domestiziert und mit der Zucht nach anderen Maßstäben selektiert, als die Natur das tut. Insofern hat es sich auch an das Nahrungsangebot angepasst, das wir ihm bieten. Aber wie immer gilt, dass die Dosis das Gift macht und wenn ich meinem Pferd täglich 5 Kilo Möhren füttere, ist das auch nicht gesund.

Bei der Zusammensetzung des Leibschmeichlertees ist Tausendgüldenkraut enthalten und das regt die Magensäure an (was gut ist für die Verdauung) und sollte darum bei Pferden, die zu Magengeschwüren neigen, nicht angewendet werden.

Ansonsten ist der Tee von den Wirkstoffen ähnlich wie unsere Kräutermischung Magenfit, die deutlich günstiger ist ;-)

Jup, das kenne ich, unterschiedliche Futterkandidaten und man will es allen recht machen.
Mir graut es auch schon wieder ein wenig davor, wenn sie den halben Tag auf der Weide stehen, aber selbst der Schhlumpf tendiert mittlerweile eher zu rundlich, also kriegen sie alle die reduzierte Version, außer der Opi hat ne Ladung Heu nach der Weide in der Box.

Und Petra wer hat schon die perfekte Lösung. Wir als Offenstaller und Berufstätigkeit müssen eben ab und an mit Kompromissen leben.
Und ich behaupte mal unseren Pferden geht es tausend mal besser wie vielen vielen anderen :-)

Öhhhm der Schlumpf ist doch gar kein Hosco Kind! Das war Gizmo.
Vielleicht tut Simönchen den Babys irgendwas in die Milch?! Wer weiß :-D

Super interessant hier!

@elchbine bitte bitte schreib weiter, ich find das super interessant, und sauge aus Deinen Informationen!

@Dumbo upps ich hatte das irgendwie im Kopf!

Klar können wir es nicht perfekt haben, Perfekt wäre ein Laufstall mit unendlich Platz und Freiräumen, unterschiedliche Böden, Berge und Seen, Futterstellen zu denen die Pferde laufen müssen, lässt sich leider nicht so ganz umsetzen, schade eigentlich!

Aber wie war das besser geht immer und ich finde es macht auch Spaß, immer wieder etwas zu finden, was man noch ein klein wenig verbessern kann, mir zumindest!

Ich kenne das Problem ja von meiner Motte damals.
Hat sich bei euch irgendetwas in ihrem direkten Umfeld verändert? Ich frage deswegen, weil es bei Motte anfing, als sie einen neuen Nachbarn bekam. Der wummerte immer an ihre Box und machte dauernd Radau, das hat sie so fertig gemacht, dass sie Magenprobleme bekam.
Ihr hat es geholfen, dass sie wirklich immer Heu hatte, parallel gabs Mash, Äpfel und alles andere, was eine gewisse Säure aufweist, waren erst mal gestrichen. Im akuten Stadium bekam sie außerdem Pronutrin. Und dann viel lockere Bewegung. Wir sind nur marschiert, also stress- und druckfrei spazieren gegangen, wochenlang. Und als es mit reiten wieder anfing, war auch die erste Zeit nur Schritt reiten am langen Zügel gefragt. Wir haben da sicher 6 Monate rumgetan, eh wir wieder mit einigermaßen normaler Arbeit anfingen. Ein Tick zuviel "seelischer Druck" und schon zog sie wieder den Bauch hoch. Und nach den 6 Monaten war es auch noch eine ganze Zeit, die ich sehr behutsam mit ihr gearbeitet habe.
Heute ist sie fit, gesund und vor allem robust. Der TA meinte damals ja, dass sie wohl immer damit zu tun haben werde. Aber durch den Offenstall, Heu rund um die Uhr, Kontinuität und auch viel Zuwendung - die sie sehr braucht im Gegensatz zu vielen anderen - haben wir es im Griff.