Ich kenne nun zwar Deine Reitbeteiligung und ihren tieferen Grund, gegen eine weitere Reiterin nicht, aber ich denke auch, dass die Sorge, dass das Pferd demotiviert wird, eher unbegründet wäre. Schließlich werden gerade die Hochleistungssportler unter den Pferden meistens mehrmals täglich aus der Box geholt - gut, die stehen auch selten auf der Weide oder bewegen sich aufgrund des Verletzungsrisiko auch wenig frei - und sind dabei trotzdem sehr motiviert.
Ich denke aber, dass wenn ich Deine RB wäre, mich vermutlich eher stören könnte, dass vielleicht jemand "gegen mich" mit dem Pferd arbeitet - also dass beispielsweise, wenn ich finde, dass es sinnvoller ist, ohne Ausbinder zu longieren, ein anderer Reiten das Longieren ohne Ausbinder als sinnlos empfindet und welche einschnallt.
Dazu käme bei mir vermutlich, dass ich immer versuche, mein Pferd zu fühlen und auf seine Befindlichkeiten einzugehen. Wenn eine zweite Reiterin das nicht tut, sondern eine ganz andere reiterliche Richtung einschlägt, kann sich das schon zum Problem entwickeln.
Nicht zu vergessen ist: Deine RB hat - so wie ich das lese - von Dir weitgehend freie Hand, wie sie Dein Pferd arbeitet und ich vermute, sie fürchtet, dass wenn da nun noch jemand Ansprüche stellt, sie ihre Privilegien verlieren könnte.
Ich weiß nun nicht, ob es schon jemand gibt, den Du als "Zweitbesetzung" vorgesehen hast, aber wenn Du Dich dafür entscheidest, würde ich - um einem Zwist vorzubeugen - Deine jetzige RB mit in die Auswahl der zweiten RB mit einbeziehen, denn sonst könnte es passieren, dass Du am Schluß beide verlierst, wenn sie sich nicht ergänzen, sondern gegeneinander arbeiten.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
ich bin der Meinung, dass es immer auf das Pferd ankommt und dass man die "gleiche Sprache mit dem Pferd" spricht. Zusätzlich halte ich eine gemeinsame Kennenlernzeit mit einer Bezugsperson für wichtig. Wenn Du eine neue RB aussuchst, solltest Du beiden RB am besten sagen, dass wenn was ist, die "Alte" ggf. bei Zwischenfällen bleibt und die "Neue" leider gehen muss. Meine langjährige RB, die hauptsächlich den Opa machen wollte, war immer für den Jungen gesetzt. Und das weiß die neu hinzugekommene und akzeptiert das. Vielleicht habe ich auch einfach nur Glück mit meinen RB :-).
Grundsätzlich finde ich eine Bewegung 2x am Tag sehr gut. Meine Opa wurde fast immer 2x bewegt. Morgens ca. 30-60 Min spazieren und Abends wurde dann noch geritten (meist Gelände). Auch der Junge geht, soweit möglich, spazieren und wird abends noch gearbeitet. Manchmal kommt er nach dem Spaziergang auf die Koppel, wird dann eingesammelt, darf sich dann ca. 30 Min. "erholen" und muss dann arbeiten. Im Sommer war er fast nur nachts in der Box. d.h. morgens Paddock, spazieren, Koppel, ca. 2 Std. Box, reiten. Auch haben meine Pferdeimmer mehrere Bezugspersonen. Aber wenn was ist, kommen/kamen sie zu mir, getreu dem Motto: Mama..., ansonsten bin auch manchmal nicht die Nummer 1. Seit dem Tot des Opas ist nun seine RB auch komplett beim Jungen eingestiegen. d.h er hat zur Zeit 2 RB, (1x die Woche und 2x die Woche), seine Bereiterin und noch 2 Personen als Bodenpersonal. Da gehöre ich zur Zeit dazu. Bis jetzt sind keine Probleme aufgetreten. Aber wir haben auch besprochen, dass wir ihn beobachten und falls wir merken, dass es zu viel ist, 1 RB aussteigt.
Probier es einfach aus. Wenn Deine RB über Dein Pferd das sagen hat, sollte dies auch so bleiben. Wenn Du die Chefin :-) bist, umso besser. Einer gibt immer den Ton an. Gerade wenn mal was ist, eine Schrittphase eingeläutet werden muss, man denkt es stimmt was nicht oder was auch immer.
Daß ihm 2 Mal Arbeit am Tag körperlich keine Probleme bereiten, das ist mir schon klar. Aber ich gebe immer zu bedenken, daß du selbst bei 5 RB dem Pferd ein artgerechtes Leben mit Koppelgang nicht ersetzen kannst. Und selbst wenn er einmal eine Hufrehe hatte, gibt es Wege, ihm das zu ermöglichen. Ich kenne einige Pferde, die trotz früherer Hufrehe auf der Koppel sind (begrenzt und bei wenig Gras etc.). Aber wie schon einige geschrieben haben: auf alle Fälle die alte RB mit einbeziehen, damit sie sich nicht übergangen fühlt und das Pferd beobachten, wie es ihm damit geht.
Ich weiß nun nicht, ob es schon jemand gibt, den Du als "Zweitbesetzung" vorgesehen hast, aber wenn Du Dich dafür entscheidest, würde ich - um einem Zwist vorzubeugen - Deine jetzige RB mit in die Auswahl der zweiten RB mit einbeziehen, denn sonst könnte es passieren, dass Du am Schluß beide verlierst, wenn sie sich nicht ergänzen, sondern gegeneinander arbeiten.
Ich als (noch nicht allzu lange) ehemalige RB - die immer sehr ambitioniert war und meist die Pferde mehr als die Besi geritten und betudelt hat, kann die Aussagen von elchbine nur unterstreichen. Mir wurde zweimal eine weitere RB vorgesetzt aus Kosten- und Zeitgründen der Besi. Damit hatte ich nie ein Problem, konnte es gut verstehen - aber leider kam ich nicht damit zurecht, dass ich nicht einbezogen wurde in die Entscheidung.
Es passte dann menschlich nicht und was den Umgang mit dem Pferd sowie die faire Absprachen angingen ebenso nicht. Die Konsequenz war, ständig wechselnde neue weitere RB's. Das hat mich und das Pferd um Wochen, gar Monate meist zurückgeworfen. Irgendwann musste ich die Konsequenzen ziehen obwohl ich eine starke Bindung zum Pferd hatte und es mir das Herz schwer machte. Es war eben nicht mein Pferd und ich der Besi ausgeliefert in ihren Entscheidungen. Das geht anders! Es geht hier ja um vieles, um das Pferd und seine festen Bezugspersonen, um die RBs, die auch ihr Herzchen verlieren und natürlich um die Besi, die angewiesen ist auf ihre RB.
Die Aussage der Motivation kann ich nicht teilen, natürlich kommt es immer auf das Pferd an aber je nach "Programm" mit dem Pferd ist zwei mal am Tag kein Problem...
Hatte noch nie eine RB und werde auch keine haben ABER , ich finde es absolut normal, dass der Besitzer die Regeln aufstellt. Bestimmt welche Methoden wohin führen, welchen Equipement zu welchem Zweck eingesetzt wird. Ein Mitspracherecht gäbe es bei mir NICHT. Ich würde über eine zweite RB informieren, aber mir keine Meinung dazu einholen.
Vorschläge seitens der RB wären natürlich gerne gehört und ich würde überprüfen, inwieweit ich das für mein Pferd für sinnvoll halte.
Da mich das natürlich zu einer ganz schrecklichen RBgeberin machen würde ist klar, aber es ist mein Pferd und dafür trage ich die Verantwortung.
Leider muss ich sagen, habe ich nur ganz wenige Rbs erlebt, die wirklich durchgängig gewissenhaft und verantwortlich mit den Pferden umgegangen sind. Bei zweien ist ja schon eine gewisse Konkurrenzsituation gegeben, wenn man da noch Entscheidungsbefugnisse verteilt, wird man die Situation eher noch verschärfen. Also, funktioniert es nur, wenn EINER der Entscheidungsträger ist und der Rest sich eben danach zu richten hat. Klare Regeln können auch nett transportiert werden.
Zitat von Anchy im Beitrag #20 Da mich das natürlich zu einer ganz schrecklichen RBgeberin machen würde ist klar, aber es ist mein Pferd und dafür trage ich die Verantwortung.
Ich kann Dich absolut verstehen. Ich hatte es leider aber auch schon im anderen Sinne negativ. Es gibt eben auch diese Besis, die nur verlangen und nicht geben und die RB nur dafür nutzen Geld in die Kasse zu bringen. Das finde ich milde gesagt, kontraproduktiv - für alle!
(ich unterstelle das hier niemanden - nicht das es jetzt falsch rüberkommt - leider eigene Erfahrung)
Aber sehr oft eben auch eine ganz tolle Sache! Ich hatte über die Jahrzehnte *hüstel* mehrere - auch mal im "Trio" und war fast immer sehr zufrieden - und ich glaube auch die Besis mit mir. Ja, und jetzt in meiner Zeit als Besi hatte(und habe) ich immer eine "Perle" und kann mir eine Pferdehaltung bei Vollzeitarbeit nicht ohne vorstellen! Das weis ich zu schätzen und gebe das auch weiter! Ich habe meine RBs allerdings auch mit viel Bauchgefühl ausgesucht und je auf Anhieb Volltreffer gelandet! Entscheidend,wenn mehrere Reiter an einem Pferd bei sind, ist -finde ich- eine klare Absprache, bzw. klare Vorgaben des Besis! Die dann geg.falls auch für 2 oder mehr RB's gelten...! Denn nur so kann sichergestellt werden, dass das Pferd so geritten/gearbeitet wird, wie es sich der Besi vorstellt. Und eben auch klargestellt wird, dass das Tierchen motiviert mitarbeitet, weil es zum einen mit genügend Abwechslung und zum anderen in einem Stil gehändelt wird. Ich selbst hatte da als RB kein Problem, wenn ich klare Vorgaben vom Besi bekam; klar ist es nett gefragt zu werden, was man selber möchte, ich konnte mich aber auch immer gut den Vorgaben fügen - schließlich hatte ich mir ja diese RB samt Besi ausgesucht ! Und das gilt dann auch für eine Zweite im Bunde! Sehr hilfreich für ein gelungenes Miteinander von Menschen und Pferd fand und finde ich immer ein Stalltagebuch (im Spind), in dem jeder mehroderweniger ausführlich reinschreibt, was er/sie an dem Tag mit dem Pferd gemacht hat. So weis ich immer, was mein Bub die Tage so veranstaltet hat und wie er drauf war. Diese ganze Diskussion und meine Gedanken dazu sind selbstverständlich unabhängig von dem Punkt, wieviel reiterunabhängige Bewegung man dem Pferd ermöglichen kann oder sollte!
Ich finde die Beiträge wirklich interessant. Bauchgefühl und das beobachten der Reaktionen des Pferdes sind wohl der Schlüssel zum Erfolg. Meine Damen brauchen nichts zu bezahlen, somit kann ich natürlich leichter mal nen Tag klauen oder auch mal eine Reitpause aussprechen. Ich hatte auch mal eine RB mit kleiner Unkostenbeteiligung, die dann den Betrag kürzen wollte, da das Pferd 2x lahm war und somit nur 2x im Monat geritten werden konnte. War genehmigt, aber der letzte Tag bei meinem Pferd. Sowas sollte bei längerem Ausfall besprochen werden. Für mich war klar, dass es nicht ums Lebewesen ging sondern nur reiten. Das Thema würde ich auch bei einer neue RB mit Unkostenbeteiligung ansprechen. Die Reaktion ist dann interessant.
Mich würde ja interessieren, wie ihr die Haftung regelt, sowohl für Pferd als auch für RB. Was ist, wenn sich das Pferd oder der Reiter schwer verletzt? Will man ja nicht hoffen, muß man aber trotzdem immer im Auge haben, weil passieren kann immer was.
Bei mir ist die RB sowohl in die Haftpflicht- als auch in die Reiterunfallversicherung eingeschlossen. Einen vertraglichen Haftungsausschluss für von der Versicherung nicht gedeckte Forderung bzw. Eine Freistellungsvereinbarung gegenüber der RB gibt es zusätzlich, wobei da der Nutzen fraglich ist. Versicherung ist wohl das Wichtigste.
Bei mir ist die RB auch bei der TH-Haftpflicht angemeldet. Wir hatten zu diesem Thema im Stall gerade einen interessanten Fall: Eine RB ritt "ihr" Pferd auf dem Aussenreitplatz, als der Stallbesi kam und sagte, er würde jetzt die Herden von der Weide holen. Der Treibgang geht nur wenige Meter neben dem Reitplatz entlang! Die RB sagt "ok", stieg aber nicht vom Pferd, da sie die Situation für sicher einschätzte ... was sie nicht war! Sie stürzte schwer! Tja, und dann verklagte sie den Stallbesi - und bekam Recht! Dessen Haftpflicht richtete sich an die Pferdebesitzerin - und bekam Recht ! -> Sie muss jetzt 12.000,- € zahlen ! (noch unklar ist, ob sie es von Ihrer Versicherung fordern kann...) Also: schön absichern!!! Meine RB müssen übrigen auch nur wenig zahlen; dann gibt's auch keine Diskussionen, wegen Tagetauschen oder mal ner Reitpause. Nichts zahlen finde ich grenzwertig, weil "was nix kostet, ist auch nix wert"...! Mochte ich auch nicht, als ich selbst RB war und habe solche Angeote strikt abgelehnt! Denn der obige Satz gilt auch andersrum...
Ich habe RB in meiner Haftpflicht inkludiert. Ansonsten lasse ich mir unterschreiben, dass alles auf eigene Gefahr geschieht, ich nicht haftbar gemacht werden kann und bei unachtsame Nutzung des Materials, sprich etwas geht kaputt, dies durch die RB zu ersetzen ist. Meine langjährige RB muß nicht zahlen, da sie egal was war bei meinem Opa blieb und auch jegliche Spazierengeheskapaden, Koppel in Wattepackthemen immer mitgemacht hat. Ich habe dann irgendwann gesagt, dass sie das Zahlen einstellen kann. Dennoch bin ich auch der Meinung, dass ein kleiner Unkostenbeitrag selbstverständlich sein sollte.
Solche Fälle finde ich für mein Rechtsempfinden immer zwiespältig, was sollte der Stallbesitzer denn noch machen, ihr das Reiten während des Herde reinholens verbieten, geht ja wohl schlecht. Seine Arbeit erledigen wenn keiner reitet, ist auch eher schlecht.
Und genau deswegen rege ich mich tierisch auf wenn irgendwer auch nur ohne meine Zustimmung meine Pferde versuchen würde über den Zaun anzufassen.
Zitat von blizzard im Beitrag #28Ich habe RB in meiner Haftpflicht inkludiert. Ansonsten lasse ich mir unterschreiben, dass alles auf eigene Gefahr geschieht, ich nicht haftbar gemacht werden kann und bei unachtsame Nutzung des Materials, sprich etwas geht kaputt, dies durch die RB zu ersetzen ist. Meine langjährige RB muß nicht zahlen, da sie egal was war bei meinem Opa blieb und auch jegliche Spazierengeheskapaden, Koppel in Wattepackthemen immer mitgemacht hat. Ich habe dann irgendwann gesagt, dass sie das Zahlen einstellen kann. Dennoch bin ich auch der Meinung, dass ein kleiner Unkostenbeitrag selbstverständlich sein sollte.
Im Zweifelsfall wird dir das nichts nützen
Jeder folgt in seinem Leben einer Straße. Keiner weiß vorher, wann und wo sie endet. Alle hinterlassen Spuren und manche kreuzen unseren Weg. Einige, die wir trafen, werden wir nicht vergessen. Auch wenn sie für immer gehen, in unseren Herzen und unserer Erinnerung bleiben sie, FÜR IMMER!
Sombrero bring uns doch mal auf den neuesten Stand, was deine Reitbeteiligung(en) betrifft. Hast du eine 2. Person dazugenommen und wie geht es dem Pferd evt. damit bzw. wenn nicht, warum hast du dich dagegen entschieden?
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06.11.2015 13:29 (zuletzt bearbeitet: 06.11.2015 13:32)
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