Auf Kabel 1 läuft jetzt wieder jeden Sonntag um 20.15 eine Sendung über den Knochenbrecher Tamme Hanken. Dieses Mal ist er auf Tour in Amerika, Spanien, Arabien etc. unterwegs.
Ich weiß, daß es viele Diskussionen um seine Person bzw. seine Behandlungen gibt und alle Osteopathen etc. schlagen die Hände über dem Kopf zusammen.
Ich schau es mir an, obwohl teilweise seine Erläuterungen doch sehr skurril sind. Cavallo hat ja auch schon mal einen Bericht über ihn geschrieben und der war nicht gerade positiv.
Aber man sieht da oft ganz tolle Pferde. Heute war er ja in Spanien und da gab es ganz hübsche PREs.
Wer schaut es noch bzw. was sagt ihr dazu???

Habe da ein paar Mal reingeschaut und wundere mich immer wieder, mit wieviel Viertelwissen man richtig richtig Geld bei den Pferdeleuten machen kann.
Woran liegt das eigentlich? Der scheint ein Charisma zu haben, dass die Deppen und Verzweifelten in Scharen anzieht, um denen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Das ist so schrecklich unprofessionell und für mich ein wirklich unergründliches Phänomen.

So funktionieren Idiologien, man nutze die Not/Verzweifelung, der Menschen, gepaart mit einer Mischung aus Dummheit, Naivität und Autoritätsgläubigkeit.

Ja, da hast du Recht.
Aber es gibt bei Pferde- und Hundeleuten doch noch so viele Besitzer, die nicht mal das Grundlegendste über die Tiere wissen.
Hatte gerade in meinem Bekanntenkreis wieder so einen Fall. Die Leute haben seit über 25 Jahren Pferde, eingestellt in einem Reitstall. Reiten tun sie so gut wie nicht, kümmern mehr schlecht als recht. Das eine Pferd ist immer dünner geworden und ihnen ist es gar nicht aufgefallen. Das Pferd ist 25 Jahre alt und konnte kaum noch fressen, weil die Zähne so schlecht und scharfkantig waren. Daß man auch beim Pferd Zähne von Zeit zu Zeit kontrollieren bzw. korrigieren lassen sollte haben die gar nicht gewusst.
Und in der Not bzw. Verzweiflung klammern sich die Leute halt auch an jeden Strohhalm, was ja teilweise verständlich ist, wenn es um das geliebte Tier geht.
Aber der verlangt ja einen Haufen Geld für seine "Diagnosen" wie ich gelesen habe. Wenn ich mich recht erinnere kostet das pro Pferd gleich mal 300,-- oder mehr.

ich hatte da gestern mal reingezappt, da war er grad auf mallorca bei dem hunde-trainer, der ein pferd aus schlechter haltung übernommen hat.
kennerblick: da ist lusitano drin. und araber.
außerdem hat der nen selen-mangel, sieht man schon vom zaun aus. einfach mal zufüttern. und dann noch an nem appel geschnüffelt: blutwürmer- der bracht ne wurmkur! wieso eigentlich lasse ich blutbilder anfertigen....?
hab dann wieder umgeschaltet. ich finds unerträglich.

Aber das ist doch ein Phänomen oder? Ich kenne Leute, die rufen erstmal "WUnderheiler" VOR dem Tierarzt und lassen da eine Diagonose stellen, ist ja billiger. Das wird dann sooo lange fehlbehandelt dass der TA am Ende richtig teuer wird und irreperable Schäden entstanden sind, um sich dann bestätigt zu fühlen, wie teuer und sinnlos doch der TA ist.

Habe ich vor 17 Jahren bei meiner alten Stute auch gemacht, die da so vertrauenserweckend aus die Frau und hat mein Pferde eine Woche auf Gebärmutterentzündung behandelt, woran man das sah, weiß ich nicht mehr, sicher nicht am Blutbild. das Schwitzen, der klamme Gang meinte sie wären so ganz typisch, der ganze Stall schwor auf sie.
Gott sei Dank habe ich nicht zu lange rumgedocktert , sie hatte nämlich Hufgelenksarthrose.
Da packt man sich doch an den Kopp oder?

Ein guter PferdeTHP schickt solche Leute vorgeschaltet zum TA zur sicheren Diagnosestellung und behandelt dann ergänzend.

Ich habe einmal reingezappt vor einiger Zeit und wusste nicht ob ich lachen oder weinen soll.
Noch nie habe ich jemanden derart viel Unsinn erzählen hören, das hat mich schon fast wieder zum lachen gebracht.
Völlig abgefahren dieser Mann .

Aber da sieht man wieder, daß man den Leuten alles verkaufen kann, wenn man nur ein entsprechendes Auftreten hat und mit Selbstsicherheit Dinge erzählt, die man mit bloßem Auge gar nicht erkennen kann.
Das Fatale daran ist, daß es sicher viele Leute gibt, die wirklich vor dem Fernseher sitzen und alles glauben, was der erzählt. Und dann vielleicht noch Selbstdiagnosen stellen und danach behandeln.
Wir als halbwegs denkende Menschen mit ein bißchen Pferdeverstand können das ja sowieso nicht ernst nehmen, was der erzählt.

Aaaaalso ... zum einen gebe ich Anchy Recht: Ich habe als Tierheilpraktikerin nicht die Möglichkeiten einer Diagnosestellung, wie sie mein Tierarzt hat und ich halte wenig davon, eine Krankheit über Bioresonanz oder den Biotensor zu diagnostizieren, denn damit hat mir ein Berufkollege mal fast ein Fohlen hingerichtet, das er eine Woche lang auf eine Stirnhöhlenvereiterung behandelte, obwohl es Durchfall hatte und wie sich herausstellte, verwurmt war.

Bevor ihr nun schimpft, schicke ich die ausführliche Erklärung hinterher, aber man muss sie nicht lesen, denn sie hat nichts mit Tamme zu tun:

Die Mutter dieses Fohlens starb acht Tage nach der Geburt und da wir die Fohlen eigentlich immer am achten Lebenstag entwurmten und unser Tierarzt davon abriet, das arme verwaiste Pferdchen nun auch noch mit einer Wurmkur zu traktieren, entwurmte ich also erst einmal nicht. Nun hatte das Fohlchen aber am 7. Tag seines Lebens den sogenannten "Fohlenrossedurchfall" bekommen (der ja teilweise auch das Anzeichen von Zwergfadenwurmbefall sein kann) und damit das Fohlen nicht abbaut, wollte ich ihm gerne etwas zur Unterstützung geben und rief einen Tierarzt an, der auch als Tierheilpraktiker arbeitet. Der nahm also dem Pferdekind Blut ab und nutzte es für eine Bioresonanzdiagnose - und kam zum Schluss, dass das Fohlen eine Stirnhöhlenvereiterung hätte. Ich fand das erstaunlich, denn es gab für eine solche Erkrankheit nicht ein Symptom. Aber da der Durchfall anhielt, ließ ich den Doc seine Spritzen setzen. Als der Durchfall auch am nächsten Tag unverändert blieb, holte ich meinen Stationstierarzt, damit er eine Kotprobe nimmt ... und dabei kam heraus, dass mein Fohlen einen Darmparasitenbefall hat und nach einer Wurmkur und meiner Behandlung fürs Immunsystem und die Darmsanierung ging es dem Pferdekind auch wieder gut - die Rechnung von dem Bioresonanz-Tierarzt (über 300 Mark!) habe ich nicht bezahlt (mein Stationstierarzt riet mir dazu, den Kollegen bei der Kammer anzuzeigen).

So - und nun zurück zum Thema: Ich arbeitete mit meiner Tierheilpraxis immer eng mit einer Pferdeklinik zusammen und die Tierärzte dort schickten mir gerne mal ihre austherapierten Fälle - aber sie begleiteten das Pferd auch immer weiterhin, wenn es bei uns stand.

Unser Tierarzt des Vertrauens ist allerdings von Tamme auch nicht gerade begeistert, denn er sagt, er hätte Pferden schon mal Knochenrisse zugefügt und einmal sogar einen Knochenanriss in eine Fraktur verwandelt.

Nun wird ja auch viel über Tamme geschrieben und auch viel Negatives. Aber ich muss nun auch schreiben, dass ich auch Positives von seiner Behandlung berichten kann ... nur war das 1998 - also lange, lange, bevor er im Fernsehen zu sehen war und "Berühmtheit" erlangte.

Ich hatte damals einen Scheckhengst, der immer den Schweif schief trug und das schon, seit ich ihn kaufte, respektive, seit er aus dem Beritt nach Hause kam. Tamme ließ mich den Hengst vorreiten und behandlete ihn anschließend ... und er hielt danach den Schweif wirklich gerade! Tamme zeigte mir damals auch ein paar Übungen, die ich mit meinem Pferd machen sollte und er nahm damals 50 Mark für die Behandlung.

Kurz darauf hielt er dann auch Seminare bei uns ab und behandelte meine Pferde sehr regelmäßig - meistens bezahlte ich dann für die Behandlung von 3 Pferden nur 100 Mark. Dann hatte ich einen meiner Hengste in Redefin in der HLP (damals noch 100-Tage-Test) und der hatte wohl an Tag 80 zu lahmen begonnen. Nun hätten wir die Prüfung abbrechen können, aber er hätte dann auch die gesamte Prüfung neu absolvieren müssen. Der Tierarzt dort meinte, er hätte über dem Sprung eine Grätsche gemacht und sich ein Band gezerrt. Ich rief dann erst mal Tamme an und fragte ihn, ob er sich das Pferd vor Ort ansehen könnte, bevor ich ihn nun wieder abhole und die ganzen 80 Prüfungstage sinnlos waren. Tamme fuhr am nächsten Tag nach Redefin, rief mich an und meinte, der Hengst hätte sich verrenkt und er hätte ihn wieder eingerenkt. Tatsächlich war mein Hengst danach wieder lahmfrei und konnte die Prüfung beenden. Selbst der Gestütstierarzt dort war schwer beeindruckt.

Ich fragte Tamme dann nach der Rechnung und er meinte nur, dass er sich freut, wenn der Hengst die Prüfung besteht ... ich habe diese Behandlung tatsächlich nie bezahlen müssen, obwohl Tamme extra nach Redefin fuhr.

Dieser Tamme, den ich damals kannte, hatte wirklich ein Talent, Lahme wieder zum Gehen bringen zu können und er hat zu jener Zeit auch immer gefragt, ob es schon Röntgenbilder gibt oder das Pferd bereits tierärztlich behandelt wird. Solche Diagnosen, wie er sie heute stellt, bekam man damals nie von ihm.

Ich möchte ihm darum seine Gabe auch nicht absprechen und ihn nicht der Unwissenheit beschuldigen, denn das was er für meine Pferde tat, hat ihnen geholfen und damals ging es ihm auch nicht ums Geld, sondern darum, den Tieren zu helfen.

Ich fürchte, ihm stieg der Ruhm, den er plötzlich erreichte, mächtig zu Kopf und darum ist er jetzt eben auch so weit weg von seinem ursprünglichen Denken und Handeln. Dazu kommt sicher, dass man fürs Fernsehen auch ein bisschen "mitspielen" muss, wenn man regelmäßig gesendet werden möchte. Wer schaut sich schon Sendungen an, die gar nicht polarisieren oder keinen Unterhaltungswert haben? Ich ertappe mich selbst, dass ich mir jeden Samstag den Rütter aufnehme - nicht weil ich seine Ideen bei meinen Hunden umsetzen will, sondern weil er mich gut unterhält ... ich habe mir auch mit Begeisterun Herrn Zöpfchen und Frau Prüma angeschaut, als die Pferdeprofis noch gesendet wurden und habe mich königlich amüsiert.

Ich denke also, dass wenn man selbst ein bisschen Ahnung von Pferden hat, man fast jede dieser Sendungen auseinandernehmen und ihren Wert hinterfragen könnte. Aber sie haben eben doch einen gewissen Unterhaltungswert und genau das kitzeln die Macher dieser Sendungen aus den Mitwirkenden heraus.

Ich habe mich einmal für eine Sendung über Veganer von einem Fernsehteam filmen lassen und würde das nie wieder tun - man bekommt tatsächlich so eine Art Regieanweisung, wie man kucken soll, was man tun oder lassen muss und wenn dann das Filmchen aus drei Tage Aufnahme geschnitten ist, erkennt man selbst die Zusammenhänge nicht mehr und wundert sich, was für einen Quatsch man von sich gab - ich musste sogar meinen Trakehnerhengst ins Wohnzimmer holen und ich kann Euch versichern, dass der nicht wirklich mit uns abends Fernsehen schaut, auch wenn die Regiesseurin das so aussehen lassen wollte.

Insofern glaube ich auch, dass viele dieser Diagnosen schon im Drehbuch stehen und wenn Tamme da nicht mitspielt, wird er eben nicht mehr gesendet ... und ich fürchte, er genießt den Rummel um ihn ja auch und freut sich über die finanziellen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben und spielt dann eben mit, auch wenn er selbst solche Diagnosen wahrscheinlich nicht stellen würde.

Sicher war er mit dem was er von sich gab, immer sehr direkt - Ostfriese eben. Aber so pampig, wie er zum Teil mit den Leuten umgeht, war er zu der Zeit, in der er noch ein Geheimtipp war, ganz sicher nicht.

Nun muss er polarisieren, damit die Einschaltquoten stimmen und ich denke, wenn ich mal reinschalte, dass er nicht mehr er selbst ist, sondern sich selbst verkauft hat.

Heute würde ich ihn auch kein Pferd mehr behandeln lassen - zumindest nicht vor laufender Kamera, aber heute hätte er auch nicht mehr die Zeit und das Engagement, nach Redefin zu fahren, um meinen Hengst für die Prüfung fit zu machen, ohne eine Rechnung zu stellen.

Dafür bleibt ihm aber meine Dankbarkeit und Gunst sicher, denn den Tamme von vor 17 Jahren hätte ich jedem empfohlen, den Tamme von heute sehe ich genauso kritisch wie Ihr das tut.

Danke für deine Erläuterungen Elchbine.
Genauso ist es bei mir, ich schau ihn mir an, weil ich mich unterhalten fühle durch die verschiedenen Stories von Hunden und Pferden und ihren Besitzern. Aber ich kann sehr wohl reflektieren, ob seine Diagnosen anhand der beschriebenen Probleme sinnvoll sind oder nicht. Das können leider viele Leute nicht. Es mag ja manches funktionieren aber einiges ist doch mit großer Vorsicht zu genießen und da sind verordnete Wurmkuren ja noch das geringere Übel.
Die Gefahr an solchen Sendungen ist halt auch wie du schon sagst, daß immer nur kurze Passagen zusammengeschnitten sind und dadurch oft Zusammenhänge verloren gehen.
Ein weiteres Paradebeispiel auf dieser Ebene ist ja auch Cesar Milan im Hundebereich. Der hat sehr viele Anhänger, die gar nicht kapieren, mit welchen Methoden der arbeitet, weil sie die Körpersprache des Hundes null verstehen. Die sehen nur, daß die Hunde folgsam sind und wer möchte nicht einen Hund, der dem Herrchen aufs Wort gehorcht. Ohne gewissen Respekt des Hundes geht es nie aber die meisten seiner Hunde zeigen deutliches Unterwerfungs- bzw. Angstverhalten und sind sehr angespannt.

Den Rütter sehe ich gerne, der tut den Vierbeinern ja nun auch nichts und richtet bleibenden Schaden an.
Aber ihr habt recht, das hat alles natürlich Unterhaltungswert, wenn man eben nicht mit Schäden bei den Pferden rechnen müsste, dann würde man einfach lachen und gut ist.
Aber, was er da verkauft finde ich sehr gefährlich, stümperhaft, von seiner Art will ich mal nicht sprechen, den ließe ich nicht an meine Haut.

Elchbine, dass Du mit einer Klinik zusammen arbeitest finde ich löblich, Du siehst Dich als wichtige Ergänzung und eben nicht als Arzt. Ich finde es auch nicht verwerflich als THP in eine Richtung zu mutmaßen und das mitzuteilen. Wenn diese Mutmaßungen eben auf eine fachlich fundierte Ausbildung beruhen und das kann man leider sehr vielen Deiner KollegenIinnen absprechen.

LG

Wir schauen uns Tamme sehr gerne an, eben auch vorwiegend wegen des Unterhaltungswertes.
Die letzten Folgen haben mir allerdigs nicht mehr gefallen.
Und ich sehe es wie Sabiens, auch wenn ich Tamme nicht persönlich kenne:
In den früheren Folgen hat er sich den Gang der Pferde angeschaut etc. und dann zumeist die Pferde eingerenkt.

Inzwischen macht er ja auch viel bei Hunden und teilweise deren Besitzern, naja...

Aber nun ist er beispielsweise auch Futterexperte (für Hunde) und plappert einschlägige Aussagen aus den Medien sinnlos nach; Tamme bleib bei deinem Leisten,
denn davon hast du nun wirklich keinen schimmer.
Offensichtlich hat er auf seinem Hof auch schon eine eigene Apotheke, wie in der letzten Folge: wenn die angedachte Diagnose stimmt, braucht ihr Tier
Medikament X, das können Sie gleich mitnehmen. Hallo?

Und mit einem Handstreich übers Pferdefell stellt er fest was für Würmer das Tier hat? Sehr suspekt.

Am besten gefallen mir demnach in letzter Zeit die Folgen, bei denen er mit Freunden kocht, grillt...


Zu THPn: Wenn jemand wirklich Ahnung und eine lange Erfahrung hat, wie unsere Sabiene, kann sicher auch ein THP eine Diagnose stellen;
es kommt ja auch immer auf die Problematik an, ist sie wirklich gefährlich, lebensbedrohlich, oder nicht so arg.
Wichtig ist, daß sowohl der THP und auch Arzt seine Grenzen erkennt und den Patienten weiter überweist, wenn er nicht mehr weiter weiss, resp. sich weiteren Rat einholt.
Nichts schlimmer, als Leute, die nicht zugeben, wenn sie nicht mehr weiter wissen, aber weiter behandeln.

Hi,

wir waren auch mal im TV und da ist nichts so wie es wirklich passiert ist! Der Wallach war plötzlich Hengst, der nie mit der Stute auf der Weide steht, aber fürs TV standen sie ne ganze Minute zusammen und im TV waren sie dann immer zusammen. Ich war beim drehen dabei und habe auch das Endprodukt gesehen, das war vom WDR und gar nicht reißerisch geplant, aber durch den Schnitt und die Kommentare kam am Ende doch einiges anders wie es war über den Bildschirm. Die waren bei uns glaube ich so 4 Stunden und es kamen ca. 5 Minuten dabei raus. Da ist also einiges weggeschnitten worden.

Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass TH da Tagelang begleitet wird und da am Ende 45 min. bei rumkommen, kann ich mir vorstellen was alles fehlt. Für die Quote wird halt geschnitten und auf Action und Polarisation gesetzt.

Da die mitwirkenden nicht mal ein Mitspracherecht haben was wie gesendet geschweige denn geschnitten wird, tun mir manche Akteure echt leid. Das hat ja damals BH mal irgendwo in einer Stellungnahme von sich gegeben.

Also ich schau in der Werbung mal rein und dann reichts mir meist schon. Ich weiß wovon die Leute reden und ich denke mir meinen Teil.

An mein Pferd würde ich den glaube ich auch nicht lassen wollen.

Grüße
Eike

Ich hoffe, ich trete nun hier niemand auf die Füße, der in Ostfriesland geboren wurde, aber ich kenne nicht nur Tamme, sondern auch andere Leute, die aus "jenseits von Oldenburg" stammen und diese Menschen denken schon auch ein bisschen anders, als diejenigen, die "diesseits von Oldenburg" leben.

Dort ist es auch nicht unüblich, dass der Tierarzt auch die Leute behandelt und man vertraut denjenigen, die "eine Gabe" haben. Ich zweifle das nicht an, denn dass es funktioniert, habe ich auch schon persönlich erlebt. Darüber hinaus besuchte auch Martin Rütter einen solchen "Knochenbrecher" - ich meine, es war im Rahmen der Sendung "Der Hundeprofi unterwegs" und dieser Ostfriese, den man an Hunden und Pferden arbeiten sah, hat auch eben mal den lieben Martin eingerenkt und der bestätigte, dass er sich danach wirklich besser fühlte.

Ich will nun gar nicht die Fahne dafür schwenken, dass man ohne fundierte Ausbildung loszieht, um Tiere und Menschen zu heilen, aber ich glaube durchaus, dass es Menschen gibt, die diese Gabe haben, gesundheitliche Probleme zu erfühlen und mit ihren Händen zu behandeln - und ich meine nun nicht Reiki.

Solange die Patienten dadurch zur Gesundung finden und der Erfolg den "Heilern" Recht gibt, habe ich da auch kaum Argumente, die dagegen sprächen, dass solche begabten Menschen auch denen helfen, denen die Schulmedizin nicht helfen konnte.

Für mich wird es nur fraglich, wenn das Ganze im Rahmen einer "Unterhaltungsshow" statt findet, denn dann muss ich an der Intention des Heilers zweifeln, weil dann das Streben nach Bekanntheit in den Vordergrund rückt und die "Gabe" in einer Art vermarktet wird, dass sie den Rest der Seriösität verliert, die ihr viele Menschen sowieso schon absprechen und das Ganze den Anstrich der Lächerlichkeit erhält.

Wenn Tamme sich dabei zum "Unterhaltungsclown" macht, ist das zwar seine Sache, aber das Traurige dabei ist, dass ich wirklich glaube, dass er "eine Gabe zum Heilen" hat, aber er sich so weit weg von seiner ursprünglichen Intention entfernte, dass es ihm vermutlich auch egal ist, dass er sich ein vom Medium Fernsehen geformtes Image zulegen musste, denn solange diese Geldquelle üppig sprudelt, gilt vermutlich: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich vollig ungeniert.

Vielleicht spielt Geltungssucht dabei eine Rolle ... oder warum gehen Z-Promis in den Dschungel und baden dort in Fischabfällen? Weil es Geld und Bekanntheit bringt und dafür verkauft man sogar seine Würde, seine Ideale und seine Glaubwürdigkeit.

Noch genießt Tamme die Fersehpräsenz, weil er polarisiert - er ist ja geschäftstüchtig und weiß, dass wenn er auf die Idee käme, solchen Regieanweisungen nicht zu folgen, weil sie nicht seiner Intention entsprechen, er ganz schnell von seinem Sendeplatz weg wäre ... und dann vielleicht auch im australischen Dschungel Maden essen müsste, um seine Konto zu füllen.

Ich habe Tamme als eher pragmatischen Menschen kennen gelernt, der sich nichts aus Gefühlsduselei macht.

Ich weiß, dass wenn mir ein Fersehsender zeigen würde, dass wenn ich meine Ethik und Moral über Bord werfe und statt dessen bereit bin, Regieanweisungen zu folgen, zu polarisieren und mich zu einer Person zu machen, die zwar richtig viel Geld verdient, aber auch unendlich viel Kritik, ja sogar soviel Hass erntet, dass meine Gegener versuchen, meine Pferde zu vergiften, ich vielleicht einen ganz kleinen Moment darüber nachdenken würde, denn die Vorteile wiegen ja doch ganz schön schwer.

Ich weiß aber auch, dass ich kein pragmatischer Mensch bin, sondern jemand, dem kein dickes Fell gewachsen ist. Ich würde vermutlich die Foren nach Beiträgen über mich durchstöbern und mich bei harscher Kritik heulend unter der Decke verkriechen und nie mehr vor eine Fernsehkamera treten wollen. Darum bringe ich es auch nie zu Berühmtheit und Reichtum ;-)

Aber Tamme ist ein Pragmatiker und er hat ein dickes Fell und er ist geschäftstüchtig und wiegt ab, ob er mit einem guten Image genauso viel Geld verdienen kann, wie wenn er sich zum Unterhaltungsclown macht, der die Gemüter überschäumen lässt ... also nimmt er das Geld und lässt die Kritik eben an sich abprallen, wie den Regen von seinem Ostfriesennerz.

Gewiss war er geschockt, als man seinen Kaltbluthengst vergiftete, aber während ich spätestens dann gesagt hätte: "Hier ist Schluss! Meine Tiere dürfen nicht unter meiner Geltungssucht leiden!", macht er trotzdem weiter ... und das spricht für das ostfriesische Gemüt, das vermutlich mit einem Regenmantel zur Welt kommt und durch kaum etwas zu erschüttern ist.

Nein - nicht alle Ostfriesen sind so - aber ich habe doch einige Ostfriesen kennen gelernt, die mir erklärten, dass man für Moral und Ethik kein Futter für die Tiere kaufen kann und dass nur Bahres wirklich Wahres ist ... diese Leute sind - entgegen der landläufigen Meinung, dass Ostfriesen dumm seien - sehr schlau und geschäftstüchtig. Mit ihnen Geschäfte zu machen - das habe ich nach einigen Verlusten begriffen - bedeutet eigentlich immer, dass sie der Gewinner sind, aber dafür muss man eben auch sein Gewissen ausknipsen können und ich glaube, das kann Tamme.

Ich habe nicht gewußt, daß Jumper vergiftet wurde - ne Riesensauerei !

Ob nun Tamme, oder wer auch immer, leider hat man in unserer Gesellschaft schnell Neider, wenn man einen gewissen Erfolg hat und dann wird eben auch mal zu unfeinen Mitteln gegriffen, um den "Konkurrenten" , oder erfolgreichen aus der Bahn zu schiessen. Wenns aber über die Tiere geht, sollte sich so jemand nicht bei mir blicken lassen ...