@Dori: ich freue mich total, dass Du mit Leandro einen Weg eingeschlagen hast, der ihm einfach 100% anspricht und so einen offensichtlichen Effekt hat in seiner Motivation und körperlichen Entwicklung. Und ich sehe mich da auch ein bisschen, die ich ja auch eigentlich aus dem FN-geprägten Ausbildungszweig komme. Aber schon früh über den Tellerrand geschaut habe bei BB, PhK und Hinrichs. Und ich habe mir aus allen Bereichen Elemente entlehnt, die dem jeweiligen Pferd hilfreich waren in der Kommunikation. Der Rote Faden blieb aber die "englische Reitweise". Und so habe ich jetzt ein Pferd, dass Anlehnung kennt und annimmt, sich von hinten nach vorne reiten lässt - ob vo/ab oder in Aufrichtung. Geht er mal nicht in die Dehnung weil er sich fest macht, nehme ich kurz den inneren Zügel hoch (PhK) bis er abkaut und senke ihn dann zusammen mit Bubis Kopf. Er lässt sich super mit dem inneren Schenkel an den äußeren Zügel reiten. Er kann aber auch am durchhängenden Zügel schön gearbeitet werden usw usw. Nimm Dir einfach, was Leandro gefällt und für Dich verständlich umsetzbar und ok ist und Du wirst sicher auch feststellen, dass Ihr den Weg zu schwungvollen Ritten in Anlehnung finden werdet. Halt dann auch mal so und mal so. Ich tue mich ein bisschen schwer mit den durchgehenden Ausbildungskonzepten, die sich ja grundsätzlich über ein ganzes Pferdeleben erstrecken. Das ist in der Praxis in den seltensten Fällen durchziehbar! Auch wenn man mich dafür in einigen Foren steinigen würde. Ich verstehe die Argumente aber man muss auch immer das große Ganze sehen. Bestehend aus PFERD (Anatomie+Wesen), Mensch aber auch den Möglichkeiten wie Stall und vorhandene Unterstützung wie RL und Freunde. Da kann dann schon mal ein Ausbildungs-Mix entstehen, der dann nicht "rein" ist aber doch sehr produktiv und viel Freude macht!
Zitat von Seppe im Beitrag #11Das Video zur Gebisskunde kenne ich auch... und ich fands gut ... was an der Nuss-Knacker-Theorie findest Du so unmöglich? Hast Du es zuende gesehen?
Ich weis nicht mehr ob ich alles gesehen habe.
Wenn wir mal ein einfachgebrochenes Gebiss nehmen und uns die Zügelführung ansehen, kann man feststellen, das der Zug einzig und alleine auf die Maulwingel geht. Das Gebiss liegt auf der Zunge und wird bei grober Einwirkung quasi Spitz auf der Zunge liegend. Es drückt aber weder gegen den Gaumen noch auf die Laden die sehr empfindlich sind. Ausser: Man hat ein zu kurz verschnalltes Martingall drinn, oder zu tiefe Ausbinder und so weiter. Wenn das Pferd dann den Kopf hoch nimmt, und der Zug nacht unten geht, stellt sich das Gebiss auf, und drückt auf die Laden.
Ein großartiges Pferd wird dein Leben definieren.. Ein wirklich Besonderes, wird es für immer verändern.
Danke Suerte, das hast du schön geschrieben. Ich kratze ja bisher erst an der Oberfläche und bin immer wieder erstaunt, was das in sonkurzer Zeitnverändern konnte.
@suerte du hast es genau auf dem Punkt gebracht. Man muss jedes Pferd, Reiter und Pferd/Reiterpaar individuell betrachten und es gibt kein Schema was für alle passt.
Liebe Grüße, Petra
Der Kluge lernt nach dem ersten Fehler, der Dumme nach dem x-ten Fehler, der Weise lernt nie aus.
Ich kann mich da nur anschließe, @suerte . Ich finde dieses Dogmatische immer sehr nervig und engstirnig, und mochte das noch nie. Reiterlich wurde ich schon früh durch die "Freizeit im Sattel" geprägt, wo ja auch immer wieder neue Dinge vorgestellt wurden. Die Blicke über den Tellerrand sind oft hilfreich, bringen einem neue Ideen oder andere Blickwinkel, und einen erweiterten "Werkzeugkoffer", wenn es eben mal nicht so glatt läuft auf dem normalen Weg.
Zitat von Filo2010 im Beitrag #21Die Blicke über den Tellerrand sind oft hilfreich, bringen einem neue Ideen oder andere Blickwinkel, und einen erweiterten "Werkzeugkoffer", wenn es eben mal nicht so glatt läuft auf dem normalen Weg.
Deshalb bin ich Fan von Thomas Ritter. Alles wird aufgedröselt und einzelne Übungen festigen die Basis für weitere, komplexere Übungen. Alles kann in Einzelteile zerlegt werden, an denen dann streßfrei geübt wird, bis es zusammen paßt. Ständig kleine positive Schritte für Pferd und Reiter, weil alles für sich in Ruhe geübt werden und sacken kann.
Oh ja, die "Freizeit im Sattel" hat mir viele Jahre den Horizont geöffnet! Zu diesem Zeitpunkt habe ich meine Castana übernommen und war "vorbereitet" auf ihr so völlig anderes Wesen und Bewegungen als alle Pferde, die ich bisher geritten bin. Und es war als fassten plötzlich alle Zähne eines Zahnrades ineinander und ich war offen dafür, sie so zu reiten wie wir beide Spaß miteinander hatten. Ich habe sofort gemerkt, dass ich da rein "englisch" nicht weiter komme und mir aus der BB-Richtung Hilfe geholt.
Ich bin grundsätzlich immer etwas skeptisch, wenn jemand strikter Anhänger von genau jener xyz Reitweise ist und keinen Millimeter von dieser Schiene abweicht.
Einerseits ist es ja lobenswert, wenn sich jemand mit einer Lehre so sehr identifizieren kann - aber andererseits kann man selbst von der geringgeschätztesten Lehre ein paar Erfahrungen mitnehmen ( und wenn es nur die Erkenntnis ist, dass man So absolut nicht arbeiten möchte )
Was ich in den Jahrzehnten ( und ja, natürlich auch aus der Freizeit im Sattel ) gelernt habe ist, dass jede Reitweise ihre Für und Wider hat. Dass letztendlich jeder sein Pferd richtig und gesunderhaltend reiten möchte, aber dass es so viele unzählige Aspekte und Wege von "richtig Reiten" gibt, dass man nie auslernt.
Ich komme aus dem FN Reiten und hatte da (glaube ich zumindest) die ersten 20 Jahre lang hervorragende Lehrmeister auf 2 und 4 Beinen. Dann folgte das selbe im Westernsport und auch beim Gangpferdereiten. Dazu kommt mein persönliches Interesse an allen Aspekten des Pferdesports und ich lerne so gerne über den Zugang zum Pferd in völlig anderen Sportarten, Kulturen und Jahrhunderten.
Von daher kann ich gar nicht mehr sagen "ich reite nach abc" - sondern ich versuche je nach Pferd eine eigene Art der Kommunikation zu finden und MIT IHM zusammen Spaß zu haben.
Am besten man pickt sich für sich und sein Pferd die Leckerbissen aus den diversen Lehren und baut darauf auf. So lange dieser Weg dann eine gewisse Konsistenz aufweist, das Pferd dabei glücklich ist und immer besser aussieht, und man selbst damit gut zurecht kommt, dann ist es absolut der Richtige - egal wie er sich nennt!
Interessant fand ich vor ca. 30 Jahren Folgendes : Teil eines USA-Aufenthaltes war ein Ritt tief in die Canyons. Die Mulis ( für Pferde war der Trip zu "schwierig" ) wurden tags vorher nach persönlicher Befragung über die reiterliche Vergangenheit und Probe-Vorreiten zugeteilt. Obschon ich mich als Englischreiter bezeichnen würde, konnte ich das mir zugeteilte Muli mit meinen Hilfen völlig selbstverständlich und leicht in allen Gangarten dirigieren. Ich bekam dafür sogar Lob von den Cowboys. Auch die mir zugeteilte Peitsche habe ich während des Trips nicht ein einziges Mal einsetzen müssen. Ich denke, es kommt nicht darauf an, wie man es nennt, oder nach welcher Methode man arbeitet, sondern dass man das Reinfühlen nicht vergisst und seine Hilfen an den Partner Pferd anpasst
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Du Entscheidest - Reiten mit gutem Gewissen- von Christin Krischke
31.01.2025 11:13 (zuletzt bearbeitet: 31.01.2025 11:14)
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