Ich denke mal dass sowohl die Heupreise als auch die Pensionpreise mit dem Landpreisen regional variieren.
Nur deshalb wohne ich in der Eifel. Ein vergleichbarer Hof hätte 70 km weiter in richtung Rhein-Main-Gebiet mehr als das 1,5 fache gekostet und in meiner alten Heimat im Taunus eher das doppelte. Genauso ist es mit dem Pachtland. Und das Heu wird ja nun immer noch auf den Flächen hergestellt. Die Kosten für das Betreiben eines Hofes sind dann ebenfalls davon abhängig was für Preise für das Land aufgerufen werden. Und ich glaube die Subventionen in der Landwirtschaft sind auch regional unterschiedlich. Hier in der Eifel bekommen die Bauern z.B. Höhenzulagen, haben allerdings auch so krage Böden, dass jeder Getreidehalm gefühlt zwischen drei Steinen wächst.
Ich bin sicher, dass in den nächsten Jahrzehnten große Änderungen auf uns zukommen werden, die unsere Pferdehaltung nochmal sehr verändern könnten.
Hier werden Futterflächen in Solarparks umgewidmet und der Wolf hält auch hier Einzug.
Ich bin gespannt wo das hinführt und wie lange das hobbymäßige Pferdehalten noch möglich ist, bzw Spass macht.

Bei uns liegt die Stallmiete je nach Box zwischen 350-400€. Ich liege mit meiner Doppelbox bei 385€. Das ist aber nicht der Vollpensionspreis, sondern nur die Box, Heu & Stroh plus Hafer, täglich rausbringen und normalerweise 2x täglich füttern. Das Füttern müssen wir in den Doppelboxen selbst machen. Da Uso nur homöopathische Dosen an getreifefreiem Müsli bekommt, damit ich seine Zusätze reinmachen kann, dauert das nicht lang.

An Diensten fällt an: 1x die Woche reinholen (zu zweit) oder alle 2 Wochen reinholen (allein), 1x pro Woche Paddock abäppeln und natürlich den eigenen Stall ausmisten. Man kann alles als Zusatzleistung auch dazubuchen. Und was sehr praktisch ist: Wir haben eine große WhatsApp-Gruppe, in der man alle Dienste auch kurzfristig einstellen kann. Es gibt bei unserer Größe (fast 100 Pferde) immer etliche Reitermädels, die sich etwas Taschengeld dazu verdienen, indem sie mal kurzfristig was übernehmen. Deshalb gebe ich meine Dienste normalerweise nicht ab, um Kosten zu sparen, kann sie aber bei viel Arbeitsterminen, Urlaub oder Krankheit auch immer kurzfristig vergeben.

Zum eigentlichen Thema: Heu- und Strohqualität ist bei uns super. Das macht der Stallbesitzer selbst. Er ist alteingesessenen Landwirt hier und hat seine Flächen früh so vergrößert, so dass er alles für seinen eigenen Bedarf produziert. Auch Lagerfläche hat er genug gebaut. Nur letztes Jahr beim Hochwasser musste mal was dazu gekauft werden, aber auch das haben sie dank ihrer Kontakte zu vernünftigen Preisen hinbekommen. Ihr eigenes Heu und Stroh hat immer super Qualität. Selten ist mal ein Ballen dabei, der nicht gut aussieht oder doch zu viel Nässe abbekommen hat. Und was ich da sehr feiere: Neben den Pferden gibt es hier noch ein paar Mutterkühe. Ist ein Ballen mal wirklich nicht okay, kommt er rüber zu den Kühen, die da einfach weniger empfindlich sind als die Pferde. In alten Ställen musste so was dann immer verbraucht werden, wurde von den Angestellten bei den Pferden reingeschmissen, dessen Besitzer nicht da waren oder wir Einsteller haben versucht, es möglichst unauffällig auf dem Misthaufen zu entsorgen. Jetzt sagen wir einfach Bescheid und zack, wird der Ballen ausgetauscht. Das ist echt super!