Der gebissthread gab mir schon einige Anstöße, leider will aber das Gebiss-Thema bei uns nicht so richtig „enden“... gerade nach dem Ausflug am Anfang ins akademische (habe ich verworfen 🤪...)
Habe schon viel Probiert (unten mehr) aber:
Das Genörgel und häufige Sperren von Avi hörte nicht auf - mal kurz um einen Einblick zu geben:
Langer Zügel: man nimmt wirklich nur eine Handbreit auf und er sperrt (der Zügel hängt immer noch durch!)
Er machte das damals auch schon beim probereiten, dass er immer wieder sperrte oder sich auch so der Hilfen entzog.
Er tendiert eher zum einrollen - deswegen viel vorwärts und an den treibenden Hilfen haben... tja aber oft wird’s dann schwer..
Ich reite ihn zumeist wirklich viel am langen Zügel - nehme aber zum Ende hin mal den Zügel mehr auf und das klappt auch oft gut. Es ist ja nicht so, dass er nur sperren würden oder so. Es gibt super viele gute Fortschritte!!!
Wir haben uns ja auch nun das vorwärts entwickelt und er läuft nun auch wirklich gerne (Nicht wie im akademischen...) und macht gerne mit! Man merkt er will gefallen - aber er nimmt so Oft die Zunge übers Gebiss - da ist einfach kein durchkommen mehr.
Das tat er auch schon damals beim probereiten. Sogar alleine schon beim führen und in Halle...
Wir haben das viel geübt und viel kauübungen gemacht oder auch mal essen lassen (Gras) mit Trense drauf ... einfach Normalität - ist auch viel viel besser und er nimmt auch jedes Gebiss (fast jedes!) gerne ins Maul. Er sieht die Trense ne macht schon das Maul auf, bevor ich selbst überhaupt so weit bin zu trensen 😂
Es ist besser geworden im allgemeinen.
aber wenn er sperrt zieht er immer wieder die Zunge nach hinten und macht Wirrwarr mit dem Gebiss, so dass sie dann meist drüber liegt und dann erstmal nur Hand vor, er sortiert sich und wieder ok ... hmm...
Da er inzwischen gut Kraft und muckis hat, würde ich eben auch gerne langsam etwas mehr trainieren und die Hilfen immer weiter verfeinern, zumal er ja arbeiten will.
Das Zungen und Gebissthema macht es mir nicht leichter.
Wir hatten nun:
Einfach gebrochen - wassertrense : Zunge immer wieder überm Gebiss, sperren (16mm)
Einfach gebrochen mit Olive aber wassertrense (hoffe ihr wisst was ich meine): Zunge ebenso immer wieder überm Gebiss, sperren (16mm)
Doppel gebrochen: wird er stark, legt sich auf die Hand, lief wiederum damit oft gut (16mm)
Kimblewick: war er am ruhigsten mit, sperren weniger aber oft stark an der Hand - Zunge ging da nicht ganz so viel drüber (16mm) Hat er nicht unbedingt freiwillig ins Maul genommen - aber war die beste gebisswahl bisher vom reitgefühl und am ruhigsten.
Zu meinem Dilemma: Ich mag ihn eigebtlich nicht mit Kandare reiten.
Ich habe mir nun eine Nathe Stange bestellt mit ganz leichter zungenfreiheit (weniger als am kimblewick) die Stange ist allerdings 20mm... aber wäre mal was völlig anderes. Platz im Maul wäre für 20mm... also das ist abgeklärt...
Die gebisstesterei ist echt nervig - am längsten reite ich nun mit der Oliven/wassertrense .. bin aber alles andere als glücklich damit - vor allem ist er es nicht. Ich dachte ich versuche es über die Zeit... aber das scheint keine Veränderung zu machen...
Dazu die Frage des Reithalfters. Welches würdet ihr nehmen?
Ich stelle keinen Unterschied fest zwischen englisch und micklemnachbau.
Er kannte vom anreiten ebenso micklemnachbau...
Kombinierte etc... Hab ich nicht und will ich eigentlich auch nicht
Habt ihr Ideen?
Das Zunge übers Gebiss ist echt hindernd an seiner Ausbildung und es ist beschwerlich zu reiten - das Maul krass zuschnüren kommt für mich aber nicht infrage... Mal so salopp gesagt, nicht falsch verstehen 😅 ... dieser Rat wandert oft von der Banden- Fraktion über die Bande hinweg und wird ignoriert.
Zähne etc ist alles top, Blockaden etc ausgeschlossen.
Unsere osteopathin schwört did die Myler- Gebisse, die dibs sehr dünn, was viele abschreckt, aber: manche Pferde lieben das. Meine zum Beispiel. Mit einem einfachen Myler Olivenkopfgebiss , einfach gebrochen) mit so einer Sperre in der Mitte, dass es nicht knickt) geht sie endlich konstant an die Hand und drückt nicht mit der Zunge dagegen. Die Gebisse sind auch ein bisschen anders geformt und liegen fo , finde ich, gut auf und verteilen den Druck schön im Maul. Kannst du so eines mal irgendwo testen? Und noch ein Gedanke: hast du das Gebiss hoch genug verschnallt? Manche Pferde mögen es lieber, wenn es „ stramm“ sitzt?
Lustig, dass die Myler Gebisse das erste sind, was angesprochen wird. Tragen meine Pferde mittlerweile beide. Doppelt gebrochen, aber so, dass sie ab einem bestimmten Punkt quasi zur Stange werden. Die Gebisse vereinigen nach meinem Empfinden die positiven Eigenschaften von Stangen und gebrochenen Gebissen, weil sie flexibler sind als erstere, aber dabei nicht beim einwirken in den Gaumen drücken können.
Es gibt ja durchaus Geschäfte, die Gebisse zum testen anbieten. Myler tut das aber sogar selber:
Zu den Myler-Gebissen kann ich nichts sagen - habe ich keine Erfahrung mit. Aber wenn er immer wieder die Zunge drüber nimmt, würde ich tatsächlich mal probieren, das Gebiß etwas höher einzuschnallen. Das ist ja kein großer Aufwand, kostet nichts und lohnt sich einfach zu testen. Zum Thema Reithalfter: Ich selber reite seit Ewigkeiten nur mit englischem oder ohne. Eine Freundin, deren Lusitano auch gerne mal etwas "maulig" ist, erzählte mit kürzlich, daß sie nun oft mit mexikanischem Reithalfter reitet, und er damit besser und konstanter in der Anlehnung ist. Keine Ahnung, was daran nun so anders ist als z.B. beim kombinierten, aber dem Pferd scheint es zu gefallen.
Von den Mylerbits hab ich auch schon gehört - kenne leider niemanden der welche besitzt.
In meiner Aufzählung hab ich vergessen: ich bin eine Zeit lang mit einem d Ring, einfach gebrochen 13mm, geritten - (mit kupfereinlagen) eben um ein dünneres auszuprobieren. Fand er auch nicht gut.
Ja, höher geschnallt habe ich auch schon, - er schafft es dennoch immer das Gebiss noch nach hinten zu ziehen und Zunge drüber zu schieben, oder es wie ein kauknochen zu missbrauchen 😅
Ich werde nachher nochmal gucken, wo es gerade eingestellt ist, (Auch wegen der Backenzähne) aber viel höher ist meiner Meinung nach nicht mehr drin, sonst fängt er irgendwann an zu grinsen ;-)
Mexikanisch hab ich tatsächlich auch schon mal überlegt - hätte ich zumindest noch hier liegen - aber ich glaube an der Trense liegt es nicht - ob micklem oder englisch - kein Unterschied bei ihm. Völlig egal, was man benutzt. Dazu muss ich aber auch sagen: ich bin ein „locker-einsteller“ beim nasenriemen - grundsätzlich könnte ich den wohl weglassen. Bein micklem muss ich es etwas enger machen - aber es macht zur anderen Variante kein Unterschied.
@Filo2010 ich glaube dann berührt aber das Gebiss die Backenzähne, das kann ja nicht gewünscht sein? 🤪 bin da, so wie ich gerade hier zuhause denke, am Limit angekommen. Aber ich schaue nachher nochmal nach.
Noch eine Idee wären die Kauübungen von Claudia Benedela, schau mal auf YouTube, da gibt es gute Anleitungen. Vielleicht klemmt es sich irgendwo und ein lockeres zungenbein könnte helfen?
Ich habe bei Invasor das Problem dass er sich bei reiten furchtbar stresst. Aus Spanien her kannte er das Kimblewick. Ich habe ihn hier zuerst mit einer einfach gebrochenen Wassertrense geritten, immer wenn der Stress bei ihm durchkommt kaut er wie verrückt darauf herum, was aber nicht das gewünschte abkauen am Gebiss ist. Ich habe mir dann auch die Myler Bits angesehen und mich beraten lassen. Die Dame hat mir zu einem Kimblewick geraten, da er das aus Spanien kennt und O-Ton "dieses Pferd hatte so viele Veränderungen, warum ich das Gebiss jetzt auch noch ändern möchte". Er nimmt das Kimblewick besser an wie die einfach gebrochene Wassertrense, aber auch hier kaut er wenn er Stress bekommt sehr drauf herum und "haut" sich die Gebissringe an die Lippen. Die Myler Bits sind nicht billig, aber ich finde toll das man sich beraten lassen kann, dass man das Gebiss auch testen kann und man kann auch ein getestetes Gebiss eventuell günstiger bekommen. Ich habe auch schon probiert gebisslos zu reiten, was auch nicht schlecht funktionierte. Bei meinem Trakehner habe ich Kimblewick mit Semi-Kappzaum verwendet, was auch toll funktionierte - das hat mir meine akademische Reitlehrerin damals empfohlen. Aber grundsätzlich bin ich schon auch der Meinung weniger ist mehr und möchte irgendwann vom Kimblewick weg zur Wassertrense, aber dann eine von Myler.
Ich habe bei Gebissen meistens drei Grundregeln, die ich im Laufe der Jahre eigentlich immer wieder bestätigt gesehen habe:
1) Weniger ist mehr: Je weniger Gebiss in einem Maul ist, desto "leichter" wird auch die Anlehnung. Die wenigsten Pferde haben gerne dicke Trensen im Maul, auch wenn sich die Meinung hartnäckig hält, daß dicke Trensen weicher fürs Pferd sind. Aber in den wenigsten Pferdemäulern ist tatsächlich so viel Platz, daß ein 16 mm dickes Gebiss bequem drinnen liegt - geschweige denn 20 mm! Vielleicht geht es sich theoretisch aus, solange da keinerlei Bewegung am Gebiss, Maul, Kopf und Pferd ist - aber in dem Moment, wo sich dann ein zB einfach gebrochenes oder auch doppelt gebrochenes Gebiss anfängt zu verkannten, weil Druck drauf kommt, wird es ganz schön knapp für Laden, Zunge und Gaumen. Da kann es durchaus rasch zu unangenehmen Quetschungen kommen - egal wie leicht die Reiterhand ist.
2) Je instabiler die Kopf-und Halspartie ist, umso stabiler sollte das Gebiss sein. Gerade Pferde mit Anlehnungsproblemen oder recht maulige Pferde finden oft bei "fast-Stangen" mit D-Ring oder Olivenkopf zu einem ruhigeren Maul und einer stabileren Anlehnung. Dabei muss die "Stange" oft gar nicht angegriffen sein - sondern die kann u.U. auch blind im Maul hängen, während man zB auf Kappzaum oder Sidepull reitet.
3) Wenn eine "abnormale" Maultätigkeit wie Kampfkauen oder ein Zungenproblem vorliegt, kann man das selten bis gar nie durch festes Anzurren des Reithalfters oder vom Sperriemen beheben. Im Gegenteil. Ich würde so lange nach einer passenden Trense suchen, bis das Pferd am faktisch losen Reithalfter (ohne Sperriemen) bzw ganz ohne Reithalfter zufrieden läuft. Erst dann hat man die Sicherheit, daß das Pferd nicht doch irgendwo Schmerzen oder ein heftiges Unwohl-Gefühl hat, die dann zu Widersetzlichkeiten beim Reiten führen.
Notfalls würde Dir sogar empfehlen, ihn eventuell einmal zweizügelig auf Kappzaum mit einem fast nicht angefassten Trensenzügel zu reiten und zu sehen, was er dann mit seiner Zunge treibt.
Von den angesprochenen Myler Trensen gehe ich davon aus, daß damit eine D-Ring Trense mit Billy Allen Gebissstück gemeint ist. Das ist ein doppelt gebrochenes Gebiss, das aber wie eine de-facto Stange im Pferdemaul liegt.
Diese Trense gibt es auch um deutlich weniger Geld in diversen Nachbau Varianten um ca 30-40 Euros - man muss aber auf die Qualität der Ausführung achten, um so Unfälle zu vermeiden wie hier beschrieben:
Bei Pico habe ich gute Erfahrung mit einem ledergebiss gemacht. Nicht eins aus Metall mit Leder ummantelt, sondern ein reines lederstück. Gibt es mit oder ohne kinnriemen. Weil es halt ein komplett anderes Material ist, hat Pico das nicht so mit Gebiss =Schmerz verknüpft. Bei ihm ist zwar nicht das Problem, dass er die Zunge übers Gebiss nimmt, aber am Anfang liess er überhaupt keine Anlehnung zu. Das ist mit dem ledergebiss deutlich besser geworden. Ist vielleicht einen Versuch wert.
Es kommt auch drauf an was wird für Material genommen . ? Meine Papina mag das Aurigan und schäumt richtig , bei Edelstahl kaum. Curi ist wohl ähnlich, ich probiere auch gerade Rum, am besten geht er joch auf der doppelt gebrochenen von HS Aurigan. Ich hab soviel gebisse, auch noch rostige trensen, modern sweet iron . Ist schon nicht einfach, bei curi hat es noch was mit Balance zu tun so mein Gefühl . Ich bin auch für das einfache
Der Zeitgeist ist wie ein Zirkusgaul, der immer im Kreis durch die Manege läuft. Wenn man ihm nachrennt, erreicht man ihn nie. Bleibt man gelassen stehen, kommt er in schöner Regelmäßigkeit immer wieder an einem vorbei." Ich wünsche mit Duett und nicht Duell beim reiten
Ich bin ja auch bekennender Billy-Allen-Bit-Fan. Das Gebiss vereint alles, was ich mir wünsche: Beweglichkeit ohne Nussknackereffekt,, Ruhe und schmal. Die Gründe dafür wurden ja schon genannt.
Auch bin ich kein Freund vom Zuschnüren. Wenn dir dein Pferd schon so deutlich zeigt, dass es deine Gebisswahl nicht goutiert, warum sollte er dann zufrieden sein, wenn du ihn zwingst, es zu akzeptieren? Da bewegt man sich schon im Rahmen von "erlernter Hilflosigkeit", wenn das Pferd dann irgendwann augenscheinlich Ruhe gibt.
Wie wäre es denn mit gebisslos? Es gibt Pferde, die mögen einfach kein Gebiss. Es ist und bleibt ein Fremdkörper, der Auswirkungen auf die Atmung und das Schlucken hat und unangenehm bleiben kann. Ich besitze auch das Gegenteil: ein Pferd, das alle gebisslosen Zäumungen nach kurzer Zeit ablehnt, weil es den Druck am Kopf nicht mag. So, wie es sich anhört, wäre es doch ein Versuch wert.
Kimblewick: dieses Gebiss hat eine unheimliche Hebelwirkung, durch die ungünstige Längenverteilung zwischen Unter- und Oberbaum. 99 % aller Pferde die ich kenne und die damit geritten werden (und das sind einige, da beim WED ab Klasse A zugelassen) gehen damit latent hinterm Zügel und sind auf den Kopf gestellt, sprich null Versammlung, aber es läßt sich damit ja so schön "bremsen".
Meine Vorschlag als Alternative dazu ist eine portugiesische "Balao" Kandare, natürlich mit 2 Paar Zügeln geritten (sorry, bin sozusagen mit Manolo Oliva groß geworden ;-) ), wenn man sich nicht mit der Wassertrensen Problematik auseinandersetzen möchte.
Ich sitze da im Glashaus, mein Fenicio war jahrelang auch auf jegliche Art von Trensengebissen "allergisch" - die Wende haben 2016 2 Monate beim Profitrainer (Mihai Maldea) gebracht. Seitdem gings auf Trense sehr gut. 2019 haben wir aufgrund meiner Verletzung an der Hand wieder auf Balao und teilw. einhändige Zügelführung umgestellt. Bei meiner Rb läuft er aber immer noch auf Trense.
Gebisslos: kann man mal probieren, ist aber meiner Meinung nach bei einer Remonte dauerhaft nicht zielführend, da der Kiefer nicht gelockert werden kann. Somit kann keine korrekte Anlehnung entstehen.
Thema "Zunge übers Gebiss nehmen": da muss wirklich das Gebiss höher im Maul verschnallt werden. Sowas ist ja fürs Pferd unglaublich unangenehm.
Grundsätzlich empfehle ich, vor Ort einen Iberer erfahrenen Trainer zu konsultieren :-)
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13.06.2020 00:14
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