Es ist natürlich tragisch, wenn genau so verunsicherte Besitzer noch an unsichere oder geldgeile Tierärzte geraten. Manchmal habe ich (eher im Kleintierbereich) den Eindruck es wird heute einfach am Tier alles therapiert und operiert was geht... bis zum Hirntumor an einer Katze. Und auch wenn ich meine Katzen liebe... das geht für mich zu weit. Natürlich ist es hart derartige Entscheidungen zu treffen und jeder muss das mit sich selbst ausmachen. Ich habe wegen meines Hundes damals aus dem Familien- und Bekanntenkreis auch die Rückmeldung bekommen, ich würde den quälen. ich sah das anders, und sehe es heute noch als genau den richtigen Zeitpunkt an, als wir ihn erlöst haben. Nach Aussage des Tierarztes hatte er keine Schmerzen, das war für mich sehr wichtig.
Ich glaube aber auch, dass es nicht nur eine Unfähigkeit ist die Verantwortung zu übernehmen, sondern schlicht Egoismus. Das klingt bisschen böse, aber mein Eindruck ist, dass viele Menschen da was verwechseln bzw die Gesellschaft in diese Richtung wandelt, dass man einfach Dinge erwartet, so haben will, denkt man hat das so verdient und lässt es dann nicht los. Die Menschen kreisen um sich selbst und sehen die anderen nicht... auch nicht ihr geliebtes Tier. das ist eine sehr traurige und auch beunruhigende Entwicklung. Wer wirklich empathisch ist, merkt wenn er loslassen muss. Auch wenn es weh tut.
@gabi ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft! Das ist eine sehr schwierige Situation!
Vielleicht das als "Aufmunterung" für die Besitzerin: wenn man sich fragt, ob es "zu früh" war, das Tier zu erlösen, ist die Antwort immer "nein". Das haben mir gute Freunde gesagt, als Janoschs Abschied im Raum stand.
In dem Moment wo man sich realistisch mit der Frage " Einschläfern oder nicht" beschäftigen muss, weil man im Sinne für das geliebte Tier leider mindestens 2 von diesen 3 Punkten abhacken muss, ist es eigentlich Zeit, das "Wann" festzulegen.
unheilbar (!) und ohne Aussicht auf zeitnahe Besserung (!) und ohne Aussicht auf ein weiteres schmerzfreies Leben (!)
So tragisch es auch ist... für F. ist es wohl die gnadenvollste Entscheidung, die seine Besitzerin FÜR IHN treffen kann!
Habe für morgen dann alles andere schon in die Wege geleitet. In solchen Situationen funktioniere ich dann nach Plan. Danach, sieht es meist anders aus, aber in dem Fall ist es auch eine Erleichterung, vor allem fürs Pferd. Ich bin dankbar das ich ihn kennen lernen durfte. Ein großes Pferd, mit einer großen Seele.
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Ein großartiges Pferd wird dein Leben definieren.. Ein wirklich Besonderes, wird es für immer verändern.
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Nachdem ich - gefühlt - im Nachhinein häufig zu lange gewartet habe mit der Entscheidung, bin ich heutzutage eher sehr nüchtern und schnell. Manchmal denke ich, ich sollte vielleicht mehr kämpfen, aber die Fellnasen, die eigentlich zu lange gelitten haben, obwohl sie es nicht hätten müssen, tauchen dann immer wieder vor meinem inneren Auge auf.
Es ist gut, dass die Besitzerin sich nun zu diesem Schritt durchgerungen hat - so denke ich von Ferne. Ich wünsche Euch für morgen, ja, was denn? Einen reibungslosen und wenn es geht würdevollen Ablauf. Und dem Pferd wünsche ich das am allermeisten. Bleibt tapfer!
Zu den anderen Äußerungen habe ich noch verschiedene Gedanken im Kopf. Die muss ich aber erst mal sortieren.
Zitat von gabi im Beitrag #45 Leider redet die TÄ ihr total nach dem Mund. Ist selber noch ganz jung. Will wahrscheinlich selber nicht entscheiden. Heute so, und morgen wieder anders, je nachdem was meiner ES gerade für ein Argument einfällt. Ich habe den Einduck, da haben sich zwei gefunden, die sich gegenseitig alles schön reden, weil keiner den entgültigen Schritt wagt.
Ich habe von meiner Mentorin tatsächlich gelernt, dass der Besitzer diese Entscheidung SELBST treffen sollte. Aber - wenn es für das Tier nicht mehr tragbar ist, dann muß man das auch deutlich sagen. Ich hatte ja am Montag erst so einen Fall... ich war darüber so absolut fassungslos (Hund mit nekrotisierenden Tumoren, eingewachsenen Krallen, Zähne, die unter Zahnstein nicht mehr erkennbar waren, gestunken wie sonstwas), dass ich meine Chefin dazu geholt habe. Ich hätte den tatsächlich direkt eingeschläfert. So haben wir dem Besitzer die Entscheidung sehr deutlich nahegelegt, und er hat sich dann nach einem Tag auch dazu durchgerungen.
In dem Moment, wo es nicht mehr tragbar ist, MUSS man auch als Tierarzt etwas sagen, weil man einfach der Fürsprecher der Tiere ist... (auch wenn der Passus aus unserer Berufsordnung herausgenommen wurde).
Zitat von Seppe im Beitrag #46Ich glaube aber auch, dass es nicht nur eine Unfähigkeit ist die Verantwortung zu übernehmen, sondern schlicht Egoismus. Das klingt bisschen böse, aber mein Eindruck ist, dass viele Menschen da was verwechseln bzw die Gesellschaft in diese Richtung wandelt, dass man einfach Dinge erwartet, so haben will, denkt man hat das so verdient und lässt es dann nicht los. Die Menschen kreisen um sich selbst und sehen die anderen nicht... auch nicht ihr geliebtes Tier. das ist eine sehr traurige und auch beunruhigende Entwicklung. Wer wirklich empathisch ist, merkt wenn er loslassen muss. Auch wenn es weh tut.
Ich denke, Egoismus trifft es sehr gut - allerdings ist es häufig tatsächlich ein nicht sehen WOLLEN, dass es nicht mehr geht. Schon häufig gesehen - und jedes mal froh gewesen, wenn die Entscheidung am Ende doch entsprechend getroffen wurde....
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Es ist leider sehr viel schief gelaufen in der Vergangenheit. Umso mehr leide ich mit ihr und dem Pferd. Ich denke, es hätte nicht sein müssen, das es soweit kommt. Der Leidensweg zieht sich schon länger.
Was aber jetzt erst raus gekommen ist, ist die Tatsache, das die ganzen Tests bzgl der Borreliose niemals von der TÄ vorher, gemacht wurden. Auf Anfragen der Besi in den Kliniken, kam heraus das niemals ein test gemacht wurde, obwohl er von der Besi in Auftrag gegeben wurde. Die TÄ hat immer gesagt der Test sei negativ. Die Aussage dieser TÄ ist nach wie vor, das es Borreliose beim Pferd nicht gibt. Hat wohl einfach ja ja gesagt, und sich dabei gedacht, Red dur nur zu....
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Zitat von gabi im Beitrag #57Die Aussage dieser TÄ ist nach wie vor, das es Borreliose beim Pferd nicht gibt. Hat wohl einfach ja ja gesagt, und sich dabei gedacht, Red dur nur zu....
DAS kann man ihr nur bedingt übel nehmen - denn das ist beispielsweise in Hannover immer noch die Lehrmeinung. Borrelliose kann es nicht geben, weil es nur eine chronische Erkrankung gibt, aber keine akute Phase. Daher wird argumentiert, dass es dann auch keine chronische Form geben kann. Und das wird den Studenten so beigebracht - wenn man mal in der Praxis war, dann weiß man, das es in der Praxis eben doch etwas anders ausschaut.....
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Ich denke heute an euch ... und sende eine Portion Stärke und Mitgefühl..... Ich gehe davon aus, dass du ein wenig brauchen wirst bevor du danach wieder Kommunikation haben möchtest. Trotzdem würden wir (also ich sicher) gerne Bescheid bekommen wenn der Weg zu Ende gegangen ist und hören, dass er friedlich gehen konnte.
GLG Andrea
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Ich wünsche euch auch, dass alles "glatt" geht - für dich, das Pferd und vor allem auch die Besi, damit sie das Gefühl hat, dass er in Frieden gegangen ist.
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26.02.2020 09:12
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