Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
»
Allgemeine Themen
»
Haltung und Fütterung
»
Mineralfutter Orgamin aufgrund erhöhter Leberwerte
wie einige von Euch ja schon wissen, werden wir Ende diesen Monats nochmal Familienzuwachs bekommen. Wir übernehmen das "Scheidungskind" meiner langjährigen Freundin. Nun habe ich gestern nochmal mit ihr telefoniert und einiges abgefragt und dabei von ihr erfahren, welches Futter er denn ausschließlich bekommt. Es heißt Orgamin und ist mir gänzlich unbekannt. Seine Leberwerte seien schnell mal erhöht und aus diesem Grund bekommt er kein Kraftfutter, nur Heu und eben das Orgamin. Kennt das einer von euch?
Orgamin enthält ausschließlich Pflanzenteile und Algen. Es ist die natürliche Alternative zu den üblichen Mineralfuttern, die meist anorganische und synthetische Stoffe enthalten. Bis noch vor wenigen Jahrzehnten gab es keine anorganischen Mineralmischungen für Pferde, außer Salz. Trotz des früher viel höheren Bedarfs wegen extremer Leistungsanforderung an die Pferde, konnten sie ihren Bedarf über das Futter, also artenreiche Wiese/Heu, Blätter, Rinden und Stroh decken.
ich hatte meinem Bronco auch Orgamin gefüttert. Ist wie du ja gesehen hast rein planzlich - und er hat es sehr gerne gefressen. Du weißt wo du es herbekommst falls du das fortführen möchtest? Du gibst dem Pferd je nach Bedarf und Größe 50-120 g am Tag ich habe weniger als 50g gegeben .... und ca 1 Monat mit einer Packung ausgekommen. Ich habe aber die Pellets verfüttert - das fand Bronco besser.
Das mit zu viel Selen kann ich mir nur schlecht erklären wenn er nur Heu und Orgamin bekommt. Vielleicht bekommt er zu viel davon? Oder das Heu stammt von sehr selenreichen Böden?
Ich habe Bronco gelegentlich "Hortus" dazu gegeben - das fand er richtig toll. Allerdings dann anstelle des Orgamins.
GLG und viel Erfolg bei der Recherche Andrea
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
hmm ich kenne das eigentlich nur als Mineralfutter für "nebenbei" habe das bei Pernat.. schon für Miro bestellt weil wir auch jährlich eine Leberkur machen für Ekzem und Stoffwechsel insgesamt. Aber ausschließlich würde ich das nicht füttern a) zu teuer und b) denke ich nicht nötig. Vielleicht kannst du es 2x im Jahr kurweise geben. Jetzt nach dem Sehnenschaden bei meinem hat mir die Tierärztin auch dazu geraten ihn zu Zeiten des Fellwechsels mit dem Schwefelzeug (Supersulf die Dose 50€) beizufüttern. Und eine Selen/Zinkkur haben wir auch schonmal machen müssen. In all den Jahren 1x notwendig gewesen, man lässt ja eh zwischendurch immer ein Blutbild anfertigen, bei uns war jetzt eher das Problem eines Mangels. Ein Überschuss kann ja generell nur durch Fütterung kommen das Enzym(?) bildet der Körper eigentlich nicht selbst.
bestellen würde ich es einfach auf deren Seite im Internet, oder gibt es eine Alternative? Wenn man ca 1 Monat damit auskommt, dann ist es ja prima. Ich hatte schon Angst, ständig etwas bestellen oder eben Vorräte anlegen zu müssen.
Meine Freundin sagte mir, er hat in der Vergangenheit wohl mal zuviel Selen bekommen. Er ist ja erst seit 2 Jahren in Deutschland, keine Ahnung was da vorher in Spanien mit dem los war (oder eben auch nicht).
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Einige Zeit werde ich es sicherlich mal bestellen aber ob es in den Dauereinsatz kommt, weiß ich noch nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, es ist mehr wie eine Kur zu sehen. Wenn man überlegt man soll ca. 50 g am Tag füttern; das ist ja nix. 1 Standardbrief wiegt 20 g. Das sind 2 gut gefüllte Briefe. (Bei so kleinen Gewichten rechne ich immer in Briefen, dann kann ich mir das besser vorstellen.)
Verursachen denn die herkömmlichen Futter immer schlechte Leberwerte? Wir füttern unsere Jungs mit Hesta Mix und Nutri-Star. Also nicht gemischt, der Araber-Mix bekommt das Nutri-Star, der Spanier bekommt Hesta Mix. Kann man mit einer schwachen Leber -oder wie will man das nennen- nicht auch etwas anderes essen?
Also, ich würde da erstmal gar nichts bestellen, sondern Henrik anrufen, dass der mal ein großes Blutbild macht. Zu viel Selen im Körper mit Zink zu behandeln habe ich tatsächlich noch nicht gehört und demnach bin ich auch mit den Leberwerten etwas skeptisch. Nicht, dass du da sauteures Zeugs kaufst und es im Prinzip gar nicht benötigst....
Orgamin ist ein organisches MINERALfutter und kein HAUPTfutter fürs Pferd. Der Name sagt es doch auch : ORGA(nisches)MIN(eralfutter) gut zu kombinieren abwechselnd mit EquiBasal. Dazu Heu oder Gras, bei heftiger Arbeit Hafer = keine Überlastung des Stoffwechsels durch Zucker, Abfall- und Füllstoffe. Der Preis sieht besser aus, wenn man die Grosspackungen kauft (10kg von dem einen und 6 von dem anderen - sauber gelagert hält sich das problemlos)
Eigentlich kenne ich es nur so, das man Zn zufüttert, wenn Se im BB im Mangel ist, weil das den Mangel ausgleichen kann.
Ansonsten - was "normale" Kraftfutter angeht, bei Leberempfindlichen Pferden würde ich beispielsweise das Hesta Mix definitiv niemals füttern - da sind so viele Duftstoffe drin, das das tierisch "stinkt", ich kann mir einfach überhaupt nicht vorstellen, das das nicht auf die Leber geht. WENN Kraftfutter, bin ich ja immer noch ein Freund von gutem, alten Hafer. Schnell verfügbare, gut vom Pferd aufzunehmende Energie. Die meisten Pferde, die "keinen Hafer abkönnen", brauchen schlicht kein Kraftfutter.
Und das alle gängigen Mineralfutter anorganisch sind, ist ja auch nur so eine Werbeaussage, ich kenne einige, die auf natürlichen Komponenten aufbauen, und damit dann auch "organisch" sind. (möchte da gar nicht so weitgehend drauf eingehen, das wird sonst zu ausufernd).
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Gut, dann werde ich zwecks Umgewöhnung so ein Beutelchen kaufen, den Henrik anrufen und nach Erhalt eines hoffentlich guten Blutbildes mich für ein anderes Hauptfutter entscheiden.
ich bin jetzt etwas verwirrt - welche Mengen Orgamin hat das Pferdchen denn bisher bekommen ? (weil Du von HauptFutter sprichst...) Falls es die normale Menge so um die 80-100 Gramm war, und ansonsten nur Heu, warum möchtest Du dann Kraftfutter füttern ? Oder hab ich was überlesen und mein Hirn funktioniert im Moment nicht richtig ?
Ich kann zu dem Thema nur ein paar Gedankengänge aus der Humanmedizin liefern - allerdings ist die grundsätzliche biologische Funktion von Selen und Zink bei Pferden nicht anders als beim Menschen
Die am häufigsten angewandte Methode zur Ermittlung des Selen- oder Zinkstatus ist die Messung der Konzentration in Serum oder Plasma. Bei der Beurteilung der Werte wird jedoch üblicherweise nicht berücksichtigt, dass nur ein äußerst geringer Teil des Körperbestandes im Blut zirkuliert und dass die Konzentration über einen weiten Zufuhrbereich vom Körper reguliert wird. Deshalb kommt es erst bei einer extrem hohen oder niedrigen Zufuhr über einen längerenZeitraum zu Werten außerhalb des empirisch ermittelten Normalbereiches. Das Ergebnis der Messung spiegelt somit nicht die tatsächliche Versorgung des Körpers wider. Dennoch wird die Bestimmung der Serumkonzentration an Zink oder Selen in der Praxis immer noch häufig als Standardparameter verwendet.
Mit einem Gesamtkörperbestand von etwa zwei Gramm zählt Zink zu den quantitativ bedeutsamsten Spurenelementen. Für die Zinkversorgung sind vor allem Lebensmittel tierischer Herkunft von Bedeutung. Gute Zinkquellen sind Muskelfleisch, Geflügel, Hartkäse, Innereien sowie einige Fische und Schalentiere. Aber auch Vollgetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen enthalten vergleichsweise hohe Mengen. Ähnlich wie bei Eisen wird der Beitrag eines Nahrungsmittels zur Zinkversorgung weniger von seinem absoluten Zinkgehalt bestimmt als vielmehr von der Anwesenheit absorptionshemmender und -fördernder Faktoren. Vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln ist die Ausnutzung von Zink durch verschiedene Inhaltsstoffe herabgesetzt. So vermindert z. B. Phytinsäure durch Bildung unlöslicher Zink-Komplexe die Absorption. Auch Phosphat, einzelne Ballaststofffraktionen (Cellulose, Hemicellulosen und Lignin) sowie Casein beeinträchtigen die Zinkabsorption. Auch Calcium hat einen negativen Einfluss auf die Zinkabsorption, indem es die hemmende Wirkung von Phytat verstärkt. In wässrigen Lösungen wird die Absorption von Zink durch anorganisches Eisen erniedrigt. Allgemein erhöhen tierisches Protein sowie Histidin die Absorption, ein positiver Einfluss wurde auch für Inulin gezeigt. Nach der Absorption, die vorwiegend im Jejunum und Ileum erfolgt, gelangt das Spurenelement an Albumin gebunden zu den Zielzellen. Insbesondere die Leber, das Muskelgewebe, die Retina und die Iris des Auges sowie die männlichen Reproduktionsorgane weisen hohe Konzentrationen an Zink auf.
In Zinksupplementen werden unterschiedliche Zinksalze, vor allem -sulfat, -oxid und -gluconat sowie Zinkhefe und Zinkhistidin eingesetzt. Die Bioverfügbarkeit unterscheidet sich deutlich in Abhängigkeit von der eingesetzten Verbindung. So ist das häufig eingesetzte Zinkoxid schlechter verfügbar als Zinksulfat, wie eine Studie an gesunden Männern zeigte. Insbesondere bei gestörter Magensäuresekretion zeigt sich eine geringe Absorption aus Zinkoxid. Grundsätzlich besser verfügbar sind offenbar organische Zinkverbindungen.
Bisher wenig Beachtung findet die Tatsache, dass höhere Dosierungen an Zink gesundheitlich nicht immer unbedenklich sind. Erste negative Wirkungen einer hohen Zinkzufuhr betreffen den Kupferstoffwechsel. Bereits bei Zinkdosierungen ab 18 mg/d (human Werte!) kann die Kupferabsorption reduziert sein.
Selen Das zur Gruppe der Chalkogene (Erzbildner) zählende Selen findet sich in Pflanzen vorzugsweise in Form von Selenomethionin, während im tierischen Organismus Selenocystein dominiert. Der Selengehalt pflanzlicher Lebensmittel hängt stark vom Selengehalt des Bodens ab, der in Deutschland grundsätzlich als niedrig einzustufen ist. Tiere hingegen akkumulieren Selen auch aus selenarmem Futter und Wasser, so dass proteinreiche tierische Lebensmittel die Hauptselenquelle des Menschen darstellen. Gute Quellen sind daher Leber, Muskelfleisch und Fisch, aber auch Nüsse und Hülsenfrüchte tragen zur Versorgung bei. Die Bioverfügbarkeit des Selens wird wesentlich von dessen Bindung beeinflusst und liegt im Mittel bei etwa 80 %. Während bei aminosäuregebundenen Formen keine wesentlichen Interaktionen mit anderen Nahrungsbestandteilen zu erwarten sind, erhöhen physiologische Dosen an Vitamin C die Bioverfügbarkeit von Selenit, während die gleichzeitige Aufnahme pharmakologischer Mengen (≥ 1 g) bzw. eine sehr niedrige Tageszufuhr (20 mg/d) die Aufnahme herabsetzt. Nach ihrer Absorption gelangen die verschiedenen Selenverbindungen über die Pfortader zur Leber. Selenomethionin wird hier in Selenocystein umgewandelt bzw. direkt anstelle von Methionin in Proteine eingebaut. Alle funktionell bedeutsamen selenhaltigen Proteine enthalten ausschließlich Selenocystein. Selenomethionin fungiert dagegen als Selenspeicher, dessen Größe unmittelbar von der Zufuhr mit der Nahrung bestimmt wird und – im Gegensatz zur Selenocysteinsynthese – keinen Regulationsmechanismen unterliegt
Diese unterschiedlichen molekularen Funktionen begründen die vielfältigen Wirkungen des Selens auf den Organismus. Diese Wirkungen betreffen dosisabhängig neben der antioxidativen Abwehr u. a. das Immunsystem und das Zellzyklusverhalten. Letzteres erklärt die potenziellen therapeutischen Eigenschaften von Selen bei bestimmten Tumorerkrankungen.
Wie in anderen europäischen Ländern sind die Selengehalte der Böden in Deutschland gering, so dass einheimische pflanzliche Lebensmittel wenig zur Versorgung beitragen. Tierfutter wird üblicherweise mit Selen angereichert, zudem akkumulieren Tiere Selen auch bei niedrigen Konzentrationen aus dem Futter, so dass vor allem proteinreiche tierische Lebensmittel zu den Hauptquellen für Selen gehören.
Interaktionen mit Arzneimitteln/Nährstoffen - eine Verschlechterung der Selenresorption erfolgt durch die gleichzeitige Einnahme von: Alkohol, Antazida, Laxanzien, Zytostatika, Zink, Vitamin C (→ Na-Selenit). Abfall der Selenserumspiegel: Alkohol, Clozapin, Corticoide, Diuretika, Valproinsäure, Zytostatika (z. B. Cisplatin, Doxorubicin). Störung des Selenstatus: CSE-Hemmer/Statine (?), Chemo-/Strahlentherapie, Vitamin-B6 -Mangel.
Über die tatsächliche Höhe des Selenbedarfs besteht keine Klarheit. Es wird deshalb nur ein Schätzwert für die wünschenswerte Zufuhr angegeben der empirisch ermittelt wird.
Zitat von muniqui im Beitrag #13ich bin jetzt etwas verwirrt - welche Mengen Orgamin hat das Pferdchen denn bisher bekommen ? (weil Du von HauptFutter sprichst...) Falls es die normale Menge so um die 80-100 Gramm war, und ansonsten nur Heu, warum möchtest Du dann Kraftfutter füttern ? Oder hab ich was überlesen und mein Hirn funktioniert im Moment nicht richtig ?
Wieviel Gramm er im Moment bekommt weiß ich nicht. Mir erschient dieses Futter eher wie eine Kur und vllt ist es gar nicht nötig, das zu füttern. Das sagt mir hoffentlich der Doc, wenn das Blutbild vorliegt. Zur Dauerfütterung ist mir das auch ein bisschen zu teuer, wenn er denn etwas anderes essen könnte. Irgendein Kraftfutter muss es schon geben, finde ich. Nur Weide und Heu wird nicht reichen.
Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
»
Allgemeine Themen
»
Haltung und Fütterung
»
Mineralfutter Orgamin aufgrund erhöhter Leberwerte
16.08.2019 11:24 (zuletzt bearbeitet: 16.08.2019 11:28)
Thema drucken
Seine Leberwerte seien schnell mal erhöht und aus diesem Grund bekommt er kein Kraftfutter, nur Heu und eben das Orgamin. 
Antworten
