Franzi, vielen Dank für deinen Bericht und die wundervollen Fotos, das das Wetter eher mäßig war stört bei den schönen Bildern nicht.

Zitat von Andrea im Beitrag #12

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Wow. Tolle Bilder - und ich mag deinen Erzählstil

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Wunderbare Bilder, tolle Eindrücke von der grandiosen Landschaft und super erzählt, Danke Franzi! Seit Jahren haben wir Schottland auf der Urlaubsliste stehen und aus irgendeinem Grund geht's dann doch woanders hin, aber Du hast super Argumente für Schottland geliefert

Freut mich, dass es euch gefällt! Teil 2 ist noch nicht aufgeschrieben, daran mache ich mich morgen.

Für Fragen rund um Reiseplanung stehe ich natürlich gern zur Verfügung ;-)

Sooo massiv teurer als andere Ziele finde ich Schottland übrigens nicht. Flüge und Mietwagenpreise nehmen sich zB kaum was zu Italien. Oder man nimmt die Fähre und fährt mit dem eigenen Auto, hab ich auch schon gemacht. Finde allerdings nen Rechtslenker im Linksverkehr angenehmer. Bei Unterkünften buche ich fast immer AirBnB, das geht auch gut. Hotel kann in der Tat teuer werden, zumal ich in Großbritannien mit günstigen Hotels ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht habe, da sind die Standards nicht wie in Deutschland. Essen etc. ist teurer, aber das kann man zB ganz gut im Rahmen halten, wenn man ein Cottage mietet und selbst kocht.

Bin mal wieder mega begistert von Deinen Bildern! Und der Bericht dazu gibt einem das Gefühl, dabei gewesen zu sein!

So, es geht weiter - allerdings jetzt in kürzeren Etappen.

Meine innere Uhr weckt mich mal wieder pünktlich um 5 Uhr Ortszeit. Ein kurzer Blick auf die Wetterapp (manchmal reicht das mobile Internet hier dafür) prophezeit einen weitgehend trockenen Tag und dass sich ab ca. 13 Uhr die Sonne blicken lassen soll. Also versuche ich, noch eine Weile zu schlafen. Bis 8 klappt es, dann geht’s runter zu Frühstück, wo ich mir viel Zeit lasse und noch eine Weile mit meinem Gastgeber plaudere.

Um kurz vor 10 mache ich mich auf den Weg. Der Wasserfall im Glen Orchy soll mein erstes Ziel sein. Der Weg führt an der Westseite des Loch Lomond entlang. Schon nach kurzer Zeit hänge ich in einer langsam kriechenden Autoschlange. Himmel, ist es wirklich so extrem voll? Das kann ja heiter werden… Nach ein paar Minuten geht die Straße ein Stück geradeaus und ich erkenne die Ursache – vor uns walzt ein riesiger Reisebus die Straße entlang, der jedes Mal komplett anhalten und teils rückwärts setzen muss, wenn ihm ein LKW entgegenkommt. Ich verdränge böse Gedanken zu übergroßen Urlaubsgefährten auf schmalen Straßen (*anderewollenauchUrlaubmachen – ommmmmmm*) und schleiche vor mich hin. Nach einer Viertelstunde kommt der Busfahrer dann doch auf die Idee, die (mittlerweile wahrscheinlich bis zum Südende des Loch Lomond reichende) Autoschlange vorbei zu lassen. Jetzt geht es voran. Ich erhasche viele hübsche Blicke auf Loch Lomond und seine Inseln, sehe Parkmöglichkeiten aber meist zu spät, zumal sie auf der anderen Straßenseite liegen. Ich nehme mir vor, auf jeden Fall auf dem Rückweg anzuhalten, sofern ich hier entlangfahre. Wäre ja gelacht, in der Nähe des Loch Lomond gewohnt zu haben und kein Bild davon zu haben.

Plötzlich kommt ein Schild zu den Falls of Falloch in Sicht. Huch, die hatte ich ja ganz vergessen! War eigentlich für gestern eingeplant, wäre ich die Runde um Loch Lomond herum weitergefahren. Ich entschließe mich spontan, abzubiegen. Der Parkplatz ist schon recht voll, ich finde aber noch ein Plätzchen am Rand. Es zieht mich allerdings nicht sofort zu den Wasserfällen – im Wäldchen davor wimmelt es nur so vor Bluebells, knorrigen Bäumen und moosbewachsenen Steinen. Jetzt hab ich sie. Als ich eine schöne Stelle gefunden habe und auspacke, beginnt es plötzlich, zu schwirren und zu pieksen. Uah, Midges-Invasion!! Wo ist das blöde Avon-Zeug??? Nachdem ich mich gründlich mit dem öligen Mittel eingeschmiert habe und nach Oma rieche, wird es etwas besser mit den Blutsaugern, sodass ich einigermaßen entspannt fotografieren kann.

An den Wasserfällen platziere ich das Stativ todesmutig auf einem großen Stein im Fluss und arbeite mit verschiedenen Filtern. Jetzt bloß nix fallen lassen. Ich brauche dringend Steckfilter, die ständige Schrauberei macht mich wahnsinnig. Der Wasserfall mit dem vorglagerten Becken sieht aus wie ein Motiv auf einer Wallpaper-Seite. Das schwarze Wasser ist wirklich faszinierend. Auch ist es hier nicht so voll, wie ich angesichts des Parkplatzes befürchtet habe.

Ich schließe mich Andrea und Petra an. Unglaubliches Bild!

Grandios! Ich liebe diese "eingefrorenen" Wasseraufnahmen, wunderschön.

Bearbeitet ist da glaub ich nichts oder nur ganz wenig.

Freut mich, dass es euch gefällt


@küwi, ein bisschen bearbeitet sind die schon, was Schärfe und Belichtung angeht. Das muss auch so, da ich im RAW-Format fotografiere, also aus der Kamera sozusagen nur "Rohbilder" bekomme. Ist ein bisschen wie früher Negative entwickeln. Wenn man im JPEG-Format fotografiert (wie die meisten Kompaktkameras, Handys usw.), hat die Kamera diesen Teil der Bearbeitung schon intern übernommen - so viel also zu den "unbearbeiteten" Fotos, mit denen sich viele brüsten Unbearbeitete RAWs sehen immer etwas matschig und flau aus. Bei einigen ist natürlich auch noch etwas mehr an der Belichtung korrigiert. Aber bis zur Unkenntlichkeit gephotoshopped ist da nichts - dazu bin ich viel zu faul (gutes Photoshop ist nämlich sauviel Arbeit). Das macht Schottland schon ganz allein, wenn man etwas mit der Kamera umzugehen weiß.

Sofern du diesen "Seideneffekt" beim Wasser meinst - das ist ganz schnödes Handwerk Ich glaube, das bekommt man mit Nachbearbeitung nur mit unverhältnismäßigem Aufwand so hin. Das Ganze ist eine sogenannte Langzeitbelichtung - d.h. man lässt länger als normal Licht auf den Kamerasensor fallen, wodurch alles, was sich bewegt, verwischt. Normal belichtet man meist so zwischen 1/100 und 1/1000 Sekunde - die Langzeitbelichtungen oben sind zwischen 4 und 10 Sekunden (braucht man natürlich ein Stativ für). Da aber bei so einer langen Belichtungszeit das Bild normalerweise völlig überbelichtet wäre, braucht man Neuraldichtefilter (ND-Filter), die man vor das Objektiv der Kamera schraubt oder steckt und damit verhindert, dass zu viel Licht reinkommt. Man setzt der Kamera sozusagen eine Sonnenbrille auf, um die lange Belichtungszeit auszugleichen. Etwas tricky daran ist, dass bei sehr dunklen Filtern (die unteren beiden sind zB mit einem ND 1000 gemacht) der Autofokus nicht mehr funktioniert, weil die Kamera nichts mehr "sieht". Heißt, man muss entweder manuell mittels des Fokusrings am Objektiv fokussieren oder erst scharfstellen und dann vorsichtig den Filter aufsetzen, ohne dabei das Objektiv zu verschieben.
So viel zur Kurzform, es gehört natürlich noch einiges an anderen Einstellungen (Blende, ISO, IS...) dazu, aber das ist Fotografenlatein