Da wir gerade beim Düsi darüber diskutieren, daß Spanier wohl aufgrund von ihrem hohen Muskeltonus dazu neigen, auch eine lautere Gangmechanik bzw ein hörbareres Ganggeräusch zu haben, würde ich das gerne hier aufgreifen
Mein lange vergessenes Wissen behauptet irgendwie , daß es einmal wo (? eventuell beim guten alten Podhajski? ) gelesen hat, daß eine laute Gangmechanik für ein unausbalanziertes, junges Pferd völlig normal ist und daß sich die Lautstärke des Auffußens und die Bewegungslautstärke des Pferdes mit zunehmender Balance und Ausbildung verringern soll. Sinngemäss also: ein gut gerittenes, ausbalanziertes Pferd tritt leiser auf und das kann auch als Hinweis auf den Ausbildungsstand und das Körper-Bewußt-sein des Pferdes genutzt werden
Cuvee hat man ja Zeit ihres Lebens fast nicht gehört und sogar Hr. Dysli selig hat mir bestätigt, daß sie so ein leiser, gut ausbalanzierter Beweger wäre. Erst in der letzten Zeit, als sie aus diversen Gründen immer weniger gymnastiziert wurde, fällt mir bei ihr ein verhältnismässig lauteres Auffußen auf.
Der Pepsi hingegen wird tatsächlich immer leiser - während er anfangs völlig ungelenk und schlacksig herumgepoltert ist wie ein kleiner D-Zug, läuft er allmählich runder und leiser.
Und der Wallach meiner Freundin, der ja als Traber/ MFT Gangpferdemix erst vor wenigen Jahren "richtig" Traben lernte ( davor lief er "gemischten Gang" ) ist dermassen laut, daß es sogar nicht-Reitern auffällt, wie mühselig (?) laut er sich bewegt.
Ja - so habe ich's auch in Erinnerung. Bei meinem ersten Pferd, Sir Henry, konnte ich tatsächlich im Laufe der Ausbildung ein "immer leiser werden" verzeichnen. Anfangs hörten andere Reiter immer deutllich, WER hinter ihnen ritt
Bei Pegaso kann ich da nichts zu sagen, ausser vielleicht, dass er im zügigen Schritt auf der Strasse auch barfuss laut zu hören ist...
Ich kenne es auch so, dass ein gut ausbalanciertes, losgelassenes, nicht mehr auf der Vorhand laufendes Pferd immer leiser wird. Einfach, weil es sich kadenzierter und fließender bewegt, leichtfüßiger wird.
Sicherlich kommt es aber auch zu einem Grad auf die Gangmechanik an - die 'schwebenden' Bewegungen gut veranlagter Warmblüter oder die gleitenden Bewegungen von Gangpferden sind wahrscheinlich von Natur aus leiser als bei Pferden mit hoher Knieaktion oder "Nähmaschinentrab" - die 'trampeln' halt ein Stück weit von Natur aus . Auch spielt sicherlich das Gewicht eine Rolle - wenn ich mit meiner Shire-RB damals galoppiert bin, bebte die Halle, der hätte wahrscheinlich sonstwie gut geritten sein können. Der hatte halt auch riesige Hufe und damit viel 'Aufschlagfläche'.
Auch kann ich mir vorstellen, dass es Pferden in bestimmten Situationen auch Spaß macht, bewusst Lärm zu machen. Gerade wenn sie imponieren wollen. Richard macht das gerne im spanischen Schritt, dass er sich erst das Vorderbein fast ausreißt und es dann mit Wumms auf den Boden knallen lässt. Absolut nicht im Sinne des Erfinders aber er will es sich nicht so recht abgewöhnen lassen. Auch sieht man ja imemr mal spielende Pferde, die ihre Beine gern so richtig aufknallen lassen.
Auch ich habe gelernt, dass ein ausbalanciertes und vor allem losgelassenes Pferd leise auffußt. Meine Beobachtungen bei uns im Stall bestätigen das! Die mit Schlaufzügel oder Thiedemann-Kombi zusammengezogenen Springpferde poltern ganz furchtbar, besonders während sie lange am Stück galoppiert werden und dabei ständig mit hoher Kruppe fliegende Wechsel springen müssen! Tatsächlich können die gleichen Pferde nahezu lautlos traben und galoppieren, wenn sie von ihren jugendlichen Reitbeteiligungen ohne Hilfszügel und mit leichten Hilfen geritten werden! Whoopi ist sehr leise. Sie hat beim Reiten allerdings auch eher eine zu niedrige Körperspannung. Das Blümchen hört man schon, sie lässt zur Zeit aber auch nicht wirklich los, ich denke, wenn sie das tun würde, würde sie auch leiser.
Gut, dann ist der Düsi ein Beispiel dafür, dass Ausnahmen die Regel bestätigen.
Wenn ein Pferd ausbalanciert ist, dann ist es der Düsi. Das habe ich nun schon von so vielen Trainern, meiner Osteo und meinem Schmied gleichermaßen bestätigt bekommen, und ich glaube, nach gut 40 Jahren des Reitens und Besitzes verschiedenster Pferde, das auch beurteilen zu können. Von einem Nähmaschinentrab und Fortbewegen auf der Vorhand können wir bei ihm auch nicht sprechen. (Wer ihn von meinen Videos kennt, wird jetzt wahrscheinlich schmunzeln... ) Im Trab hört man ihn auch überhaupt gar nicht. Lediglich im Galopp, was auch unserem recht lehmhaltigen (Spring)-Boden in der Halle geschuldet ist, der eher hart ist als weich und tief. Hinzu kommt das Tragen von Sprungglocken, die das Auffußen natürlich noch bestätigen.
Zitat von Cancanca im Beitrag #5Gut, dann ist der Düsi ein Beispiel dafür, dass Ausnahmen die Regel bestätigen.
Wenn ein Pferd ausbalanciert ist, dann ist es der Düsi. Das habe ich nun schon von so vielen Trainern, meiner Osteo und meinem Schmied gleichermaßen bestätigt bekommen, und ich glaube, nach gut 40 Jahren des Reitens und Besitzes verschiedenster Pferde, das auch beurteilen zu können. Von einem Nähmaschinentrab und Fortbewegen auf der Vorhand können wir bei ihm auch nicht sprechen. (Wer ihn von meinen Videos kennt, wird jetzt wahrscheinlich schmunzeln... ) Im Trab hört man ihn auch überhaupt gar nicht. Lediglich im Galopp, was auch unserem recht lehmhaltigen (Spring)-Boden in der Halle geschuldet ist, der eher hart ist als weich und tief. Hinzu kommt das Tragen von Sprungglocken, die das Auffußen natürlich noch bestätigen.
Nähmaschinentrab habt ihr sicher nicht, aber vielleicht trägt gerade im Galopp die iberertypische hohe Beinaktion dazu bei? Gerade, wenn der Düsi gern mal auch auf den Putz haut
Ganz bestimmt ist das einer der Gründe. Außerdem hat er ja von Haus aus einen recht hohen Muskeltonus. Meine Osteo nennt das immer den "Spanischen Modus". Je höher der ist, desto lauter ist die Galoppade.
Ich finde es ganz interessant, hier noch einmal über dieses Thema zu diskutieren.
Ich kenne einen Spanier, der zu Beginn einer Reiteinheit ebenfalls sehr laut galoppiert. Mit zunehmender Versammlung wird der deutlich leiser. Besonders bei einem Reitkurs in einer Halle mit wirklich gutem Boden war das überraschend deutlich zu hören. Wir haben alle gestaunt.
Das Meiste wurde ja schon gesagt. Letztens habe ich einen Artikel über "Trageerschöpfung" gelesen. Da wurde auch gesagt, daß solche Pferde sehr laut laufen, da die federnde Aufhängung des Brustkorbs nicht mehr funktioniert.
Ich denke aber schon, daß die Gangmechanik auch eine Rolle spielt. Flache Gänge und wenig Schwebephase machen ein Pferd natürlich leiser, als ausgeprägte Schwebephase und höhere Knieaktion.
Lana trabte anfangs sehr flach und eher trippelig. Mit der Zeit (und Ausbildung) veränderte sich ihr Trab - bekam mehr Kadenz und einen größeren Takt mit ausgeprägterer Schwebephase. Damit wurde er allerdings auch lauter (und unbequemer zu sitzen, da mehr Schwung - während beim vorherigen flachen Getrabe kaum Bewegung im Rücken war).
Zitat von Cancanca im Beitrag #7Ganz bestimmt ist das einer der Gründe. Außerdem hat er ja von Haus aus einen recht hohen Muskeltonus. Meine Osteo nennt das immer den "Spanischen Modus". Je höher der ist, desto lauter ist die Galoppade.
Daher fühlte ich mich darin ja bestätigt, das das doch schon passt... denn der hohe Muskeltonus sorgt ja dafür, das er dann so laut galoppiert, meintest du ja auch. Das ist aber etwas, was bei Pferden ohne diesen erhöhten Muskeltonus so nicht passiert. Von daher bestätigt er nicht die Ausnahme, sondern gerade wenn Du sagst, es ist nur im Galopp so der Fall - wird das einfach die Kombination von anderen Dingen sein. Sprich, wäre er unausbalanciert, dann würde er wohl nicht nur im Galopp laut sein. Und wenn Du schreibst, der Boden bei Euch begünstigt das laute, ist das ja wieder ein weiterer Punkt....
Ich erinnere mich auch, das die Pferde des einen Bereiters, den ich nie leiden konnte, immer recht laut waren. Die hatten auch keinerlei "Schmalspur", wie das bei weiter ausgebildeten, ausbalancierten Pferden ja eigentlich der Fall sein sollte - die liefen gerne wie mit voller Pampers.....
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
interessantes Thema! Bei Bizarro könnte ich gar nichts zur Lautstärke sagen. Mit den Hufschuhen hört sich eh alles anders an. Er hatte im letzten Jahr mehr damit zu, die Veränderungen durch die Hufheilung aufzufangen. Ich kann mir vorstellen, daß manche Pferde auch wegen schlecht gestellter Hufe (zu lang, Trachten untergeschoben, zu steil etc) gar nicht locker werden können.
Ich muss das Thema nach einem Erlebnis am Wochenende hochholen
Ich war zufällig mit der schwarzen Quarterstute in der Halle, die ich ja liebevoll als "Panzer" bezeichne. Die hatte ja jetzt über 1 Jahr frei wegen Mutterschutz und wird gerade wieder neu antrainiert. Und ich war schlichtweg entsetzt, wie schwerfällig, laut und vor allem keuchend (!) sich das Pferd schon im flotten Schritt bewegt - geschweige denn im Trab!
Da sind alle anderen mir bekannten Pferde im Vergleich regelrecht leichtfüssige Gazellen! Total irre - und ich bin richtig gespannt, ob es unsere Supertrainerin schaffen sollte, da mehr Körperbewusstsein rein zu bringen
Also Gangmechanik ist ja eine Sache - aber keuchen würde mir zu denken geben. Die wir ja nicht 1 Jahr in der Box verbracht haben und komplett untrainiert sein, oder?
LG Andrea
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
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Laute Gangmechanik ?
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10.01.2019 15:28
Antworten
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aber er will es sich nicht so recht abgewöhnen lassen. Auch sieht man ja imemr mal spielende Pferde, die ihre Beine gern so richtig aufknallen lassen.
Von einem Nähmaschinentrab und Fortbewegen auf der Vorhand können wir bei ihm auch nicht sprechen. (Wer ihn von meinen Videos kennt, wird jetzt wahrscheinlich schmunzeln... 
