So eine Situation gabs mit Richard auch schonmal, als er noch Schulpferd war. Die waren über Nacht auf der Weide, wurden reingeholt und direkt zur Reitstunde fertig gemacht. In der Bahn zeigte er dann heftige Koliksymptome. TA gerufen, Pferd in die Box gebracht - und Herr Pferd pinkelt gefühlte 5 Minuten lang. Danach alles wieder gut. Herr Richard ist halt sehr stieselig und pinkelt am liebsten nur in Einstreu oder maximal noch hohes Gras - abgegraste Wiese (die damals über Nacht) findet er schon blöd und hält lieber auf. Nie und nimmer würde der auf harten Boden oder gar unterm Reiter pieseln, da müsste schon das Pipi aus den Augen rauskommen. Keine Ahnung, ob man ihm das Pinkeln auf Kommando beibringen könnte. Ich vermute mal nicht, er findet das einfach extrem ekelig. Selbst wenn ich vor dem Reiten den Eindruck habe, dass er mal müsste, und ihn nochmal in den Stall lassen, macht er nicht. Ist ihm wohl peinlich Immer erst nachher.

Andere Pferde sind da ja nicht so, der Oldie meiner Freundin pieselt schon sein Leben lang stumpf auf die Stallgasse, wenn er meint, dass man ihn jetzt nicht schnell genug in den Stall gebracht hat. Dem könnte man wahrscheinlich wirklich beibringen, auf Kommando in nen Eimer zu pieseln.
Mittlerweile wird er übrigens leicht dement - wenn er in die Liegeflächen pinkeln möchte, stellt er sich oft nur mit den Vorderfüßen rein und ist dann angeekelt, dass es ihm an die Hinterbeine spritzt

Das Pony meiner Stallbesi ist noch ne andere Marke - der stellt sich beim Reiten, gerade wenn Kinder drauf sitzen, ständig in Pinkelstellung. Es kommt dann aber nix, und wenn die Kids nicht irgendwann sehr energisch weiterreiten würden, würde er wahrscheinlich die ganze Stunde so stehen. Leider kann man nicht wirklich feststellen, ob er pieseln muss und nur nicht richtig 'kann' (er macht es aber auch nicht, wenn die Kinder z.B. absteigen), oder ob er festgestellt hat, dass er sich so der Arbeit entziehen kann. Wobei diese Pinkelhaltung ja jetzt auch nicht sondernlich bequem ist.

mein falbe hat immer, wenn er vor dem reiten gepinkelt hat, lob und nen keks bekommen. der sandboden der reithalle war da immer ganz hilfreich. so dreimal haben gereicht, um das zu verknüpfen und inzwischen ist es auch meist so, dass er bei der abholung schon einmal auf dem sandpaddock pieselt.

nachteil: er erwartet nun schon, dass er fürs pipi-machen mit nem keks belohnt wid. also immer. komische blicke der anwesenden inklusive...

Also meine drei incl. der Stute pinkeln alle sofort wenn sie in mal in die Boxen kommen. Ist Quasi die erste Amtshandlung. Duftmarken auffrischen. Dann erst wird das Heu gemümmelt. Alle bevorzugen aber weichen Untergrund. Bari hat früher schon auch mal unterm Reiten gemusst. Ich habs gemerkt, wenn er plötzlich klemmig lief. Wenn ich nicht reagierte hat er ausgeschachtet, was mir dann meist die Mitreiter gesagt haben, so das ich ihm ein Plätzchen suchen konnte. Er hat dann auch gemacht.
Querida bleibt einfach stehen und geht dann nicht mehr weiter unter dem Reiter.
Bei Aaron ist es mir unterm Reiten noch nicht passiert. Und auch so auf dem Platz beim Longieren oder Freispringen noch nicht.

Hi,
Deine Idee mit dem Aufstallen nach der Koppel ist meiner Meinung nach die Richtige. Handhaben wir auch so. Das heißt für uns, wenn er von der Koppel kommt immer erst in die Box. Er hat schnell begriffen, schnell Wasser zulassen, da es dann wieder raus geht. Er ist wohl ein Heimpinkeler. Auf der Koppel oder im Hänger habe ich ihn noch nie dabei gesehen.
Ausser beim longieren, da hat er die Angewohnheit (für mich Arbeitsverweigerung :-)) in der ersten halben Stunden 3x zuäppeln und dafür 10x stehen zu bleiben und zum Schluss noch schnell Wasser zu lassen. Auch da habe ich eine Art Kompromiss gefunden. Er bleibt stehen, ich zähle bis drei, wenn dann nichts kommt, läuft er mittlerweile schon von sich aus weiter.

Hallo,

Janosch war auch so ein Kandidat, der immer und überall pieseln konnte. Selbst bei einer Straßenüberqueerung .
Die Geschichte vom geduschten Spaziergänger erzähle ich im doppelten Trensenthread.

Bizarro hat sich vom Chef abgeschaut, daß man für Pieseln Zeit schinden kann: seitlich einparken, warten, ja-vielleicht-nein, ok dann weiter. Momentan arbeite ich auch am Anzählen: bei drei geht es weiter!

Ansonsten pieselt er, bevor es an den Putzplatz geht und wenn es sein muß, auch unterwegs.

Ich bin froh drum, daß beide so unproblematisch waren/sind. Es wäre schlimm, wenn Bizarro sich das Pinkeln verkneifen würde bis er wieder daheim ist.

LG
Ameli

Tatsächlich habe ich solche Erfahrungen auch schon gemacht mit Castanito. Bei Kursen ist Pinkeln für ihn echt ein Problem. Als wir das erste Mal in Reken waren, hat Castanito Box und Paddock umgegraben (habe ich auch im Tagebuch drüber berichtet). Die ganze Nacht hatte er wohl nicht die richtige Stelle gefunden. Ich habe ihn dann morgens raus geholt und beim ersten Laubhaufen hat er dann gefühlte 5 Minuten gepieselt.
Seitdem hole ich ihn bei Übernachtungen abends immer nochmal für einen kurzen Spaziergang raus, was er dann auch regelmäßig nutzt. Mittlerweile mache ich ihm in den Gastboxen immer ein Strohhäufchen und in der Regel nutzt er das auch.

Laub scheint allerdings generell unwiderstehlich zu sein. Wenn wir in den Busch gehen, zieht Castanito zielstrebig ins Unterholz, um dann genüsslich zu pinkeln.....und von wegen Mädchen gehen immer zusammen auf's Klo. Beim Ausritt am Feiertag vorgestern hat sich Castanito wie gehabt ins Laub gestellt und die anderen beiden Jungs taten es ihm gleich. So dass drei Pferde gleichzeitig in Sägebockstellung im Laub standen. War ganz froh, dass da keine Spaziergänger vorbei kamen.

Ist ja praktisch, wenn man das weiß. Und das könnte man dann bestimmt auch nutzen, um ein Kommando zu installieren.

Zitat von Assja im Beitrag #10

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Castanito wie gehabt ins Laub gestellt und die anderen beiden Jungs taten es ihm gleich. So dass drei Pferde gleichzeitig in Sägebockstellung im Laub standen. War ganz froh, dass da keine Spaziergänger vorbei kamen.

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Hmmm, das mit dem "ansteckend" kenne ich auch..... Ich mußte auch mal ganz dringend und als ich so im Gebüsch saß, wunderte ich mich über die Lautstärke des Plätscherns. Herr Fjord am anderen Ende des Zügels nutzte die Pause und machte gleich mit!

Gerade gestern wieder beobachtet: von der Koppel geholt, "ich muß mal", auf dem Heimweg (die letzten Meter von der Straße werden immer geführt), "ich muß mal". Und jedesmal kommt ordentlich was! Also über schlecht gespülte Nieren kann ich mich nicht beschweren!
Jascha geht sogar vor dem Reiten demonstrativ an die Tränke!

LG
Ameli

Okay, dann die andere Pieselgeschichte hier:

wie gesagt, Janosch war ein Überall-Pinkler!
Vom/Zum Hof mußten wir immer über den sog. "Rentnerschleichpfad", einen asphaltierten Höhenweg, der auf der einen Seite den Blick über die Bergstraße und die Rheinebene schweifen ließ, auf der anderen Seite die Höhenzüge des Odenwalds. An einem Ende des Pfades ist eine Ausflugsgaststätte, am anderen auch. Also wurde wochenends das Auto an der "Kuralpe" geparkt, bis nach Steigerts gelaufen, dort Kaffee getrunken und dann zurück zum Abendessen in die "Kuralpe". Oder eben umgekehrt.

Und natürlich waren wir Fjordi-Reiter immer eine Attraktion . Von "Schau mal, das sind Haflinger" bis "Sind das Araber?" war alles dabei.

Einmal wollte eine ältere Dame Janosch streicheln und fragte auch höflich. Kein Problem, ich hielt an, sie kraulte ihn begeistert am Hals. Der Ehemannn stand derweil seitlich links am Bauch, kraulte dort. Er war auch ganz verzückt. Ich spürte, wie sich das rechte Hinterbein meines Pferdes dezent nach außen drehte und ein Glitzern in die Augen kam. Ich empfahl dem Mann, doch bitte einen Schritt zur Seite zu gehen. "Warum? Der tritt mich doch bestimmt nicht!" "Nein, das nicht, aber er pinkelt sie gerade an".
Die Reaktion erfolgte in Zeitlupe: Blick nach unten, es spritzte ordentlich auf dem Asphalt und es hatte sich schon eine Pfütze gebildet, ein langsames "Oh, ach so". Nach einer gefühlten Ewigkeit der Schritt zur Seite. Während sich die holde Gattin vor Lachen kaum mehr einkriegte!

LG
Ameli