Freunde von uns suchen gerade ein Pferd. Eigentlich haben wir den passenden Kandidaten gefunden. Alter, Größe, Gemüt stimmt. Er lässt sich nur nicht verladen. Die aktuelle Besitzerin hat - wenn es sein musste - das Pferd sedieren lassen, dann ging es wohl. Auslöser der Angst war ein Unfall mit dem Hänger.
Ich sehe es kritisch, ein Pferd, dass wirklich aufgrund eines traumatischen Erlebnisses nicht auf den Hänger steigt, daran zu gewöhnen. Zudem sind meine Freunde nicht die fleißigsten und kompetentesten Trainer. Viel verreisen würden sie mit dem Pferd nicht. Eigentlich muss er nur zu ihnen kommen. Aber was ist, wenn man in die Klinik muss. Oder das Pferd sich als doch nicht passend herausstellt und man ein anderes Heim suchen muss? Oder man so gut zurecht kommt, dass man doch mal wegfahren möchte?
Würdet ihr ein Pferd mit einem solchen Manko kaufen?

Das mit dem Kurs dort würde ich nicht unbedingt machen. Zum einen ist es über 200 km entfernt, so dass wir eher Überlegen, ihn nach einem - hoffentlich erfolgreichen Kennenlernen und Probereiten - direkt mitzunehmen und für die Fahrt noch mal den Doc zu nehmen. Üben kann man dann besser zu Hause, wenn man auch eine Beziehung aufgebaut hat. Die aktuelle Besitzerin wird wohl keinen Kurs mehr machen. Sie will ihn halt nur irgendwohin verkaufen, wo er nicht häufig fahren muss.

Wenn es sonst paßt - warum nicht!

Meine Freundin hat heuer im Sommer eine Stute übernommen, die laut Vorbesitzerin "unter keinen Umständen" zu verladen war. Abgeholt hat sie das Pferd mit Sedierung, dann gab sie ihr Zeit zum Eingewöhnen und erst nach einigen Wochen, als die grundsätzlichen Kompetenzverteilungen am Boden geklärt waren, begann sie mit Hängertraining.
Nach dem 2. Versuch stand die "unverladbare" Stute am Hänger und läßt sich seither rein und raus schicken wie ein alter, problemloser Verladehase!

Pferde sind gerade in dieser Beziehung bei richtiger Handhabung und einem funktionierenden Grundvertauen eigentlich recht einfach zu Überreden. Meistens ist bei "lässt sich nicht Verladen" - Pferde meiner Meinung nach ein ganz anderes Kompetenzproblem di eigentliche Ursache und nur ganz selten die Furcht vor dem Anhänger!


Ich kann allerdings bei Euch "da oben" verstehen, warum sich das nicht-verladen-lassen im Notfall als enormes Problem darstellen könnte, einfach weil es eine ganz andere TA Dichte gibt und viel weitere Strecken zurückzulegen wären, um in eine Klinik zu kommen

Ja - ich hatte einige Pferde in meinem Leben ( bzw via TA-Einsatz miterlebt ), die irgendwann einmal im Hänger umgefallen sind oder sich sonstwie verletzt hatten.

Und je nach fähigem Besitzer oder Trainer stiegen die trotzdem alle wieder ein - darum meinte ich ja oben, daß die wenigsten Pferde sich nicht aus Furcht vor dem Hänger streuben, sondern weil der PB/Trainer zuviel Unsicherheit ausstrahlen


edit: bitte nicht falsch verstehen oder verallgemeinern!
Einige Pferde sind tatsächlich verladeresistent. Aber nicht jeder "läßt sich nicht verladen" macht das auch noch bei entsprechendem Training

Ich bin jetzt etwas entspannter. Die Besitzerin hat ihn wohl selbst voneinander wenigen Monaten knapp 300 km transportiert. Fahren ist wohl kein Problem und für das Verladen haben sie nur eine Sedierungspaste genommen. Deren Wirkung sehe ich als nahezu homöopathisch an.
Die meisten Pferde lassen sich sicherlich mit dem richtigen Training irgendwann verladen. Bin mir halt nur bei Unfallpferden unsicher. Das scheint aber dann nicht so ein schwerer Kandidat zu sein.