Rechtlich kann ich Dir dazu nicht viel sagen - vielleicht nur, dass man defekte Ware als gewerblicher Anbieter ersetzen muss und der Kunde ein Rückgaberecht von 14 Tagen hat (gilt allerdings nicht auf Lebensmittel oder verderbliche Ware - aber auf die Akkus müsstest Du eigentlich definitiv ein Rückgaberecht haben - sogar ohne Angabe von Gründen).

Aaaaaber wenn ein Anbieter in China sitzt, dann ist es natürlich arg schwer dranzukommen. Ich hatte auch mal über Ebay goldfarbige Karabiner bestellt und gar nicht gemerkt, dass die aus China kamen - bis ich die Bestätigung der Bestellung erhielt. Die Teile waren leider nicht gelbgolden, sondern in diesem rosaroten Goldton gefärbt. Ich habe sie dann trotzdem behalten, weil mir das Gehampel dann doch zu mühsam gewesen wäre, denn zum einen hätte ich den Rückversand erst mal bezahlen müssen, was nach China vermutlich den Warenwert überstiegen hätte und zum anderen war ich mir nicht sicher, ob ich dann das Geld je wiedersehe, auch wenn die dann die Ware zurück erhalten haben und wegen eines dann doch unter 100 € liegenden Betrages einen Rechtsstreit mit Lieferanten aus China anzustreben - darauf hatte ich einfach keine Lust. Ich habe es also unter "Erfahrung" verbucht und die rosaroten Teile behalten.

Klar ist das ein eigenes Rechtsempfinden, das einen wurmt und beisst, weil es schlicht unfair ist, wenn man die Leute für minderwertige Ware bezahlen lässt und dann auch noch so unkulant ist, wenn es Reklamationen gibt. Aber manchmal ist der Ärger, den man runterschluckt dann doch kleiner, als den, der einen dann über Wochen begleitet, weil man streiten muss.

Und leider fühlt sich Ebay dann doch nicht unbedingt an seinen Käuferschutz gebunden (mir wurde einst mal geraten, dann halt eine Betrugsanzeige zu stellen, wenn der Artikel nicht der Beschreibung entspricht) und bei Paypal kann man den bezahlten Betrag zwar "einfrieren und einen Fall eröffnen, aber ich weiß nicht wie lange das rückwirkend geht. Das Problem bei chinesischen Lieferanten ist ja leider auch, dass der Versand meist mindestens sechs Wochen dauert.

Ich weiß nicht, was ich Dir raten soll, aber wahrscheinlich würde ich den halben Kaufpreis nehmen und den Ärger runterschlucken - aber ich ärgerte mich schon, nachdem ich Deine Frage las, dass man so gemein betrogen wird, nachdem man im Vertrauen Geld an den Verkäufer schickte - fühl Dich mal von mir tröstend gedrückt.

Hallo,

vorab: ich bin keine Juristin, dies ist KEINE Rechtsberatung!

So wie ich es gelernt habe, sieht das BGB bei Geschäften zwischen Privatleuten und gewerblichen Verkäufern immer W-U-M-S
- Wandlung
- Umtausch
- Minderung
- Schadenersatz
vor.

Das gilt für in D niedergelassene Partner, d.h. Gerichtsstand im Zweifelsfall ist Deutschland. Rücknahme wird oft gemacht, ist aber nicht verpflichtend. Es sei denn, man kann Schummelei nachweisen - hat eine Freundin mal erfolgreich bei einem Auto durchgezogen, das als "unfallfrei" von einem namhaften Autohaus im Rhein-Main-Gebiet angepriesen wurde. Als mein Mann dann mitkam und den Verkäufer auf Lackierspuren im Motorraum ansprach und nach sehr unterschiedlichen Falzbreiten an den Kotflügeln wurde rumgedruckst, dann hieß es, die Akten seien digitalisiert und nicht mehr vohanden, es hätte einen Wasserschaden im Keller gegeben, die Daten seien nicht mehr da..... blablabla.
Nach dem Hinweis bei der vorgesetzten Verkaufsleitung auf das BGB und daß eine wesentliche vertraglich beschriebene Eigenschaft, nämlich unfallfrei, nachträglich nicht herstellbar sei, hat das Autohaus ganz schnell den Vertrag rückabgewickelt....

Ich gehe mal davon aus, daß der chinesische Verkäufer absichtlich geschummelt hat, was den Standort anbelangt. Und daß er bewußt um die Lücken im Recht weiß und diese voll ausnutzt. Gerichtsstand ist mit Sicherheit China, Gewährleistung ist dort ein Fremdwort (habe viel mit Datenschutz zu tun), Du wirst wahrscheinlich nicht weit kommen.
Bei i-bäh hilft nur: miserabelst-mögliche Bewertung abgeben und klar auf Verschleierung des Standorts, Schrottware und Verweigerung des Umtauschs hinweisen.

Über I-Bäh selbst wird man auch nicht weiterkommen, deren Standort ist letztlich Amiland....

LG
Ameli

... oder sie schmeißen die Teile in den Müll.
Und wenn Du bluffst? Sagst, daß Standort ja Frankfurt ist, somit deutsches Recht gilt und sie Dir innerhalb von 3-4 Tagen (Standort D ;-) ) funktionierenden Ersatz schicken sollen, sonst Anzeige....?

LG
Ameli

Andrea, ich sehe da leider wenig Chancen. Da mußt du froh sein, wenn du überhaupt etwas bekommst.
Mein Freund hatte das mal wegen einem Handy. Gekauft über eBay, auch Adresse in Deutschland. Handy nach kurzer Zeit kaputt. Verkäufer kontaktiert, er könne nichts machen, weil er nur Versandstelle in Deutschland sei. Handy müsse nach China geschickt werden zur Reparatur oder Umtausch. Zurückgekommen ist nichts mehr und Geld hat er auch nie wieder gesehen. Da ging es aber um 300,-.
Ein zweites Mal das selbe Spiel mit einer anderen Firma (weil mein Freund der Meinung ist, daß es Handys mit den Funktionen, die er haben möchte, nur in China zu einem erschwinglichen Preis gibt), nur hatte er da das Glück, daß es über PayPal bezahlt war. Er hat dann eine Anzeige bei der Polizei gemacht und bekam über PayPal das Geld zurück. Ist aber alles mega kompliziert.

Das Problem ist, daß sich kein Gericht wegen einem Betrag von ein paar Hundert Euro die Mühe macht, einen Händler in China zu klagen und wenn du zum Anwalt gehst wird der dir auch sagen, daß es keinen Sinn hat.

Hallo,

auch wenn's hier nicht nett klingt: wenn Dinge besonders billig sind, sollte man mißtrauisch sein. Erst recht bei solchen online-Plattformen!

Hier ein paar mehr Beispiele, alles reale Fälle, vielleicht spielt ja der eine oder andere mit dem Gedanken und wird so vor Mehrkosten bewahrt ;-)

Beispiel 1: Produkt mit/ohne Gewährleistung
Ich war in Hong Kong und liebäugelte mit einer ganz bestimmten Olympus-Kamera. Den Preis in D kannte ich. Also fragte ich in diversen Fotoläden in HKG nach. Die Antwort war sinngemäß wie folgt: natürlich könnte ich die Kamera auch etwas billiger (30%) haben, wie auf dem Preisschild, aber wenn ich die Dokumentation und die Gewährleistungsunterlagen haben will, dann kostet sie mehr. Also genau der gleiche Preis wie in Deutschland!

Beispiel 2: Flugbuchungen über Online-Anbieter
Freunde von mir buchten einen Flug nach Island mit einer deutschen Airline über eine Plattform im Internet. Dann konnten sie leider nicht wie gebucht fliegen, da Er noch auf Dienstreise war und diese vom Arbeitgeber verlängert wurde.
Anfrage nach Umbuchung bei der Plattform: "Ja, hätten Sie den Aufpreis gezahlt, hätten wir Sie auch einmalig gegen Gebühr von 150 EUR umbuchen können! Fragen Sie bei der Airline nach."
Auskunft Airline: "Sie haben zwar den umbuchungsfähigen Tarif bezahlt, aber da Sie über eine Plattform gebucht haben, ist diese ihr Vertragspartner. Wenn die keine Umbuchung vornehmen, können wir Ihnen leider nicht helfen!"
Der Anbieter hatte zwar eine xxx.de-Adresse, im Impressum stand aber der Firmensitz Finnland!

So sieht man, wie Plattformen ihr Geld verdienen: es wird ein Produkt mit Knebelbedingungen verkauft, die normalen Umbuchungsbedingungen vertraglich ausgeschlossen bzw. nur gegen Gebühr angeboten. Auch wenn der tatsächliche Leistungserbringer diese Umbuchung gestattet hätte!

Beispiel 3: Visa, USA/ESTA, Kanada/eTA
Viele Länder verlangen für die Einreise bestimmte Dokumente. Visa oder elektronische Travel Authorizations. Diese können gegen kleines Geld direkt bei den zuständigen Einreisbehörden beantragt werden.
Fragt man aber den Datenkraken Google nach diesen Stichworten, erscheinen in der oberen Hälfte nur Agenturen, die die Beantragung übernehmen. Klar, die zahlen ja Geld für die günstige Platzierung......
Aktuelles Beispiel, eTA Kanada: bei der Behörde direkt 7 CAD, bei der Agentur 7 CAD zzgl. Servicegebühr 93 CAD!

Fazit: man sollte immer im Impressum/Kleingedruckten lesen, ob hier ein "Zwischenwirt" beteiligt ist, der natürlich Geld verdienen will! Wenn ja, dann direkt den Leistungserbringer kontaktieren.

LG
Ameli

PS: auch ein guter Leitsatz, gerade aus der Datenschutzschulung "Wenn es kostenlos ist, bist DU das Produkt"

Zitat von Ameli im Beitrag #4

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Hallo,

vorab: ich bin keine Juristin, dies ist KEINE Rechtsberatung!

So wie ich es gelernt habe, sieht das BGB bei Geschäften zwischen Privatleuten und gewerblichen Verkäufern immer W-U-M-S
- Wandlung
- Umtausch
- Minderung
- Schadenersatz
vor.

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Ebay ist bei solchen Sachen leider meistens gar nicht hilfreich.
Ich hatte mal bei einem privaten Verkäufer eine Jacke bestellt, gekommen ist nichts. Hab den dann angeschrieben, der hat doch dann glatt behauptet, er hätte sie mir 2 Mal geschickt aber ich hätte sie nicht genommen. Belege hatte er natürlich keine dafür. Ich dann nach einiger Zeit eBay kontaktiert, den Fall geschildert und sie haben mir zugesichert, sich mit dem Verkäufer in Verbindung zu setzen. Zwischendurch kam immer wieder mal eine Anfrage von eBay, ob ich die Jacke denn mittlerweile erhalten hätte, was ich immer verneint habe. Nach Wochen und unzähligen e-Mails später hat mir dann eBay mitgeteilt, daß die Frist für eine Intervention jetzt verstrichen wäre und ich nichts machen könne. Die Jacke habe ich nie erhalten, ich konnte nicht mal eine negative Bewertung abgeben, weil die Zeit schon zu lange war und der Verkäufer hat unter dem selben Namen weitergemacht.