Hallo zusammen,

mein 3jähriger Hengst kriegt grad mit dass er Hengst ist und ist zur Zeit recht schwer händelbar. Sicher auch dem geschuldet, dass 2 Koppeln weiter 4 Stuten stehen bzw. ich vorher wahrscheinlich zu freundlich war und zuviel hab durchgehen lassen. Allerdings waren wir vor 4 Wochen noch entspannt spazieren und nun ist innerhalb des eingezäunten Koppelareals der Weg zum Reitplatz schon eine Herausforderung weil er teilweise aufdreht bzw. sich losreißt
Wir müssen nun unter dieser Hormonflut alles neu lernen was wir vorher eigentlich bis zur Vergasung geübt haben (insbesondere Führtraining). Er wird definitiv nicht Hengst bleiben, wenn wir ihn über den Sommer nicht wieder reguliert kriegen (werde ihn wenn erst im Herbst legen lassen).
Er steht aktuell leider alleine. In einer Herde hat er sich bisher immer untergeordnet. Im neuen Stall hat der vorhandene Hengst ihn auf seiner Koppel nicht akzeptiert, sodass die beiden inzw. friedlich Koppel an Koppel stehen. Ich hoffe ja dass wir einen Erzieher-Wallach finden. Denn ich habe auch das Gefühl, dass er sich grad als Chef sieht und das sein Ego noch mehr pusht^^

Nun aber meine eigentliche Frage. Habt ihr Erfahrungen mit Mönchspfeffer? Ich hab gehört und gelesen dass der gegen den Hormonstress helfen kann (aber auch gegenteiliges bewirken kann). Empfehlenswert? Was und wie viel habt ihr gefüttert?

Danke für eure Hilfe

Ich bin bereits mit meiner Trainerin dran an uns zu arbeiten - Sie erst mit ihm, dann wir zusammen an mir. Dass das an erster Stelle steht ist auch klar und trägt durchaus auch schon Früchte. und dass 3 auch meist ein schwieriges Alter ist mir auch bewusst.

Mir geht es halt einfach darum ihm noch zusätzlich den Stress zu nehmen. Da mir klar ist dass das auch ins Gegenteil umschlagen kann werde ich das natürlich nicht ohne tierärztlichen Rat füttern. Will ja auch erstmal nur Erfahrungswerte sammeln zum Thema Mönchspfeffer

Deadline ist auch Herbst. Wirds nicht besser, tu ich insbesondere ihm den Stress nicht weiter an.

Hast du schon mal darüber nachgedacht was du deinem Hengst antust wenn du ihn Hengst sein lässt.

Wir haben dieses Thema, Hengst bleiben oder nicht hier auch schon würde das an deiner Stelle mal durchlesen.

Ich für meinen Teil finde es traurig wenn ein Hengst Hengst bleiben muss nur weil der Besitzer das aus Egogründen will, denn man schrängt die Lebensqualität eines Tieres derart ein und verdammt ein Herdentier zum Alleinsein.
Und komm mir nicht damit das er ja neben anderen Pferden steht, das ist was anderes als mit einem Pferdekumpel zu spielen und Sozialkontakte pflegen zu können, denn das kann ein Hengst nicht, da er meist nicht mit anderen zu vergesellschaften ist, auch nicht mit einem Wallach.

Danke @jaara2008 . Genau das ist der Grund dass die Deadline erst im Herbst ist. Ansonsten würde ich aktuell wohl nicht lange fackeln. Aber wenn das so warm ist und mit dem vielen Fliegenzeug...da werde ich keine zusätzlichen Risiken eingehen.

@Casper109...mir ist der Stress für ihn durchaus bewusst. Bis sich der Schalter vor ca. 3 Wochen umgelegt hat war das Hengst-Dasein kein Problem. Er war trotz Stuten nebenan entspannt, brav und jederzeit händelbar. Und wie oben geschrieben werde ich ihn legen lassen wenn sich sein Verhalten/Stresspegel nicht wieder bessert, nur eben nicht im Sommer. Ich möchte hier aber auch keine Grundsatzdiskussion warum Hengst oder nicht - wie du bereits sagtest, da gibts schon einen Thread. Von daher danke für deinen Hinweis. Hilft mir grad nur leider so gar nicht bei meiner Frage

Zitat von jaara2008 im Beitrag #5

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Die Besitzerin hat doch schon gesagt, sie will ihn legen lassen, wenn sich die Verhaltens-/Erziehungsprobleme nicht bessern. Nur will sie das, ich nehme an wegen der Witterung, erst im Herbst machen lassen.

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Mönchspfeffer kannst du in jedem Fall probieren, schlimmstenfalls bringt es nichts, vielleicht hilft es ein bisschen, es gibt kein mir bekanntes Risiko.

Ansonsten hilft konsequentes Training meiner Erfahrung nach durchaus und zwar auch für das "private" Verhalten des Pferdes, also wenn du nicht dabei bist. Ist deine Trainerin wirklich versiert mit Hengsten?

Ihn jetzt nicht kastrieren zu lassen ist nicht nur wegen der Insekten eine gute Idee, sondern vor allem weil das Pferd jetzt gerade auf einem totalen Hormon-Hoch ist und wenn du da reinkastrierst, ist der plötzliche Hormonabfall umso schwerer zu verkraften. Ich habe das bei meinem damals 5-jährigen aus einer kopflosen Aktion heraus so gemacht, nachdem er meinen anderen angegriffen hatte, und der war danach ein Jahr lang ein Wrack, psychisch und physisch.

Casper: Hengstsein ist keine Krankheit, die man als verantwortungsbewusster Besitzer möglichst schnell beseitigen muss, sondern der natürliche Zustand des Pferdes. Eine Kastration ist eine Amputation, ein schwerwiegender Eingriff in Psyche und Physis des Pferdes - das kann man machen, aber es ist keine Kleinigkeit. Gerade bei Iberern ist der an sich schöne Gedanke "Als Wallach kann er artgerecht leben" oft ein Schuss in den Ofen, weil die Wallache dann so leichtfuttrig sind, dass sie nicht mehr in einer "normalen" Gruppe gehalten werden können, ohne krank zu werden. (mal ganz davon abgesehen, dass an einem Wallach sowieso nicht mehr viel "artgerecht" sein kann, weil er ein unnatürliches "Kunstprodukt" des Menschen ist)

Zitat von Corazon Espinado im Beitrag #8

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Casper: Hengstsein ist keine Krankheit, die man als verantwortungsbewusster Besitzer möglichst schnell beseitigen muss, sondern der natürliche Zustand des Pferdes. Eine Kastration ist eine Amputation, ein schwerwiegender Eingriff in Psyche und Physis des Pferdes - das kann man machen, aber es ist keine Kleinigkeit. Gerade bei Iberern ist der an sich schöne Gedanke "Als Wallach kann er artgerecht leben" oft ein Schuss in den Ofen, weil die Wallache dann so leichtfuttrig sind, dass sie nicht mehr in einer "normalen" Gruppe gehalten werden können, ohne krank zu werden. (mal ganz davon abgesehen, dass an einem Wallach sowieso nicht mehr viel "artgerecht" sein kann, weil er ein unnatürliches "Kunstprodukt" des Menschen ist)

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Dem liegt aber immer die Annahme zugrunde, dass es artgerecht ist, einen Hengst in einer Gruppe zu halten. Das ist es aber nicht, im Gegenteil. Eine Gruppe aus Hengst/Wallachen ist zutiefst un-artgerecht und das funktioniert nur in den seltensten Fällen, nämlich wenn der Hengst total unhengstig ist oder die anderen Pferde Jungtiere sind (vergleichbar mit natürlicher Junggesellengruppe) oder der Hengst als Jungtier mit einem sehr dominanten Wallach aufgewachsen ist und diesen nicht in Frage stellt. Bei allem anderen wird es schwierig, aber das liegt nicht am "unsozialen" Hengst, sondern es ist einfach von der Natur so nicht vorgesehen. Und ja, grundsätzlich ist auch ein Hengst ein Herdentier, aber anders als Stuten sind Hengste für die Bewachung und den Schutz der Herde zuständig, das heißt, sie stehen meistenteils etwas abseits der Herde und passen auf. Sie sind aber nicht so abhängig von einer Herde wie Stuten oder "stutig" gewordene Wallache, sprich, für einen Hengst kann es artgerechter sein, NEBEN einer von ihm als "seine" definierten Herde zu stehen, wenn er die ständig sehen kann, als in einer komischen Konstellation mit Wallachen, die für ihn überhaupt keinen Sinn machen.

Aber es stimmt schon, das ist hier eigentlich nicht das Thema. Es kekst mich aber immer sehr an, wenn einem als Hengsthalter unterstellt wird, dass man das irgendwie für sein Ego braucht. Das ist einfach total daneben und blöd. Ich will ein Pferd nicht grundlos verstümmeln, das hat mit irgendeinem Ego-Knall überhaupt nichts zu tun, im Gegenteil. Für mein Ego wäre ein meinungsloseres Pferd viel einfacher.

Zur Fütterung: Das Problem mit dem Verfetten hast du halt aber bei einem Hengst nicht in dem Maß, ebenso wie die Neigung zum EMS. Bei Iberer-Wallachen ist das total extrem, weil durch die Kastration der Stoffwechsel sich verlangsamt und anfälliger wird. Daher auch nicht wirklich vergleichbar mit einer Stute.

Zitat von Corazon Espinado im Beitrag #10

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Dem liegt aber immer die Annahme zugrunde, dass es artgerecht ist, einen Hengst in einer Gruppe zu halten. Das ist es aber nicht, im Gegenteil. Eine Gruppe aus Hengst/Wallachen ist zutiefst un-artgerecht und das funktioniert nur in den seltensten Fällen, nämlich wenn der Hengst total unhengstig ist oder die anderen Pferde Jungtiere sind (vergleichbar mit natürlicher Junggesellengruppe) oder der Hengst als Jungtier mit einem sehr dominanten Wallach aufgewachsen ist und diesen nicht in Frage stellt. Bei allem anderen wird es schwierig, aber das liegt nicht am "unsozialen" Hengst, sondern es ist einfach von der Natur so nicht vorgesehen. Und ja, grundsätzlich ist auch ein Hengst ein Herdentier, aber anders als Stuten sind Hengste für die Bewachung und den Schutz der Herde zuständig, das heißt, sie stehen meistenteils etwas abseits der Herde und passen auf. Sie sind aber nicht so abhängig von einer Herde wie Stuten oder "stutig" gewordene Wallache, sprich, für einen Hengst kann es artgerechter sein, NEBEN einer von ihm als "seine" definierten Herde zu stehen, wenn er die ständig sehen kann, als in einer komischen Konstellation mit Wallachen, die für ihn überhaupt keinen Sinn machen.

Aber es stimmt schon, das ist hier eigentlich nicht das Thema. Es kekst mich aber immer sehr an, wenn einem als Hengsthalter unterstellt wird, dass man das irgendwie für sein Ego braucht. Das ist einfach total daneben und blöd. Ich will ein Pferd nicht grundlos verstümmeln, das hat mit irgendeinem Ego-Knall überhaupt nichts zu tun, im Gegenteil. Für mein Ego wäre ein meinungsloseres Pferd viel einfacher.

Zur Fütterung: Das Problem mit dem Verfetten hast du halt aber bei einem Hengst nicht in dem Maß, ebenso wie die Neigung zum EMS. Bei Iberer-Wallachen ist das total extrem, weil durch die Kastration der Stoffwechsel sich verlangsamt und anfälliger wird. Daher auch nicht wirklich vergleichbar mit einer Stute.

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Anni, ich glaube, du hast mich missverstanden oder ich hab mich missverständlich ausgedrückt. Was meinst du mit deinem ersten Satz "Wo geht das mal eben so"?

Ich bin unbedingt dafür, nicht schwarz-weiß zu denken und gute Kompromisse zu finden. Ich störte mich an Caspers Pauschalurteil, dass alle Hengste ein trauriges Leben führen und alle Hengsthalter sie nur aus egoistischen Gründen ganz lassen.

"Eier ab" ist eine Möglichkeit (und ja, es ist eine Amputation, auch wenn man das nicht so gern hört), aber beileibe nicht die Einzige oder gar die einzig Richtige. Wie du schon sehr richtig sagst, es ist eh alles nicht wirklich "artgerecht", was wir unseren Pferden bieten können, man muss immer versuchen, einen guten Mittelweg zu finden.

Man kann natürlich auch einen Hengst artgerecht halten, aber artgerecht bedeutet eben nicht zwingend "muss mit einer zusammengewürfelten Gruppe klarkommen", übrigens auch nicht für jede Stute oder jeden Wallach.

Für Hengst A kann es das Beste sein, einzeln, aber mit Sicht/Schnupperkontakt zu seiner Herde zu stehen. Bei Hengst B geht es vielleicht mit einem dominanten Wallach. Wieder ein anderer kann vielleicht ein paar Jährlinge betreuen. Ich kenne einen Hengst, der mit einer güsten Stute zusammen im Offenstall steht, das geht super. Das muss man individuell sehen und lösen.

Meiner steht auf Weide und in Paddockbox neben Wallachen mit direktem Schnupper/Fellkraulkontakt und kommt zusätzlich so oft es geht mit einem Wallach zum Spielen auf den Platz. Er wird außerdem täglich anspruchsvoll und abwechslungsreich bewegt/geritten/gesprungen und ist sehr ausgeglichen und wirkt für meine Begriffe sehr zufrieden. Stuten in der Nähe stressen ihn kein bisschen, er hat kaum Interesse an ihnen, obwohl ja vor zwei Jahren mal eine durch den Zaun zu ihm gekommen ist und er sie erfolgreich gedeckt hat - seitdem steht er wieder Zaun an Zaun mit dieser und anderen Stuten und beachtet die ebenso nicht wie in den Jahren davor. Während er jedesmal wiehert und herbeigerannt kommt, wenn der große Warmblutwallach von der anderen Seiten zum Zaun kommt. Den findet er irgendwie besonders sexy ;-). Aber er hat auf keinen Fall Dauerstress wegen der Hormone oder sonstwas.

Wie ist es denn mit euch weitergegangen, NilosFrauchen?

Hallo ihr Lieben,

die letzten Wochen waren Pony sei Dank sehr nervenaufreibend. Deswegen melde ich mich jetzt erst.

Erstmal tut er mir leid dass ich mit meiner Frage direkt eine Grundsatzdiskussion losgetreten habe – war nicht geplant und mir auch nicht bewusst dass zum Thema Hengsthaltung direkt so empfindlich reagiert wird. Ich finde aber auch, dass man das ganze weder schwarz noch weiß sehen darf, sondern ganz individuell auf die Bedürfnisse von Pferd und Mensch gleichermaßen eingegangen werden muss. Manche Hengste kommen in einer Herde klar, manche eben nicht. Manche haben gar keine Bezug zu Stuten, andere drehen nur beim Anblick aus 100m Entfernung direkt auf. Manche mögen Offenstall, andere Box. Und so weiter. Gilt aus meiner Sicht aber ebenso für Stuten und Wallache und auch rasseunabhängig. Ich habe Nilo als Experiment gesehen. Von vornherein standen 3 grundsätzliche Bedingungen fest, unter denen er Hengst bleiben darf, Reihenfolge unwichtig (wird eins nicht erfüllt - schnippschnapp): 1. er bleibt händelbar und wird nicht gefährlich, 2. Er verursacht keinen Stress (sich und anderen) 3. Ich kann eine artgerechte Haltung gewährleisten, die für mich Einzelhaltung ausschließt


In dem Zusammenhang würd ich mal meine Erlebnisse und Erkenntnisse der letzten Wochen mit euch teilen – Achtung, ist etwas mehr Text geworden
Nilo stand bis Ende März in einer 4er Hengstherde (der jüngste war 1, der älteste 18 ), nebenan die Stuten. Hat wunderbar funktioniert. Er hat zwar gern gestänkert, war aber nie bösartig unterwegs und hat sich den älteren (zwischendurch war auch ein Wallach dabei) grundsätzlich untergeordnet. Hat Stuten zwar angebrubbelt, war aber immer brav und händelbar. Haben viel Führtraining gemacht (für mich einfach die Basis für alles) und das hat wunderbar funktioniert – viel mehr würde ich mit 2 1/2 jährigen auch nicht machen.
Leider mussten wir umziehen (manchmal funktionierts menschlich leider nicht mehr). Im neuen Stall erwarteten uns 2 Wallache und ein ebenfalls 3jähriger Hengst und ein Stück entfernt die Stuten. Mit den Wallachen hats super funktioniert. Der andere Hengst hatte aber kein Interesse sein eigenes Reich zu teilen und wurde aggressiv (das war dann sein Kastrationsurteil). Stuten wurden von Nilo kurz angebrubbelt, aber mehr auch nicht. Die Wallache sind dann leider aus div. Gründen gegangen, sodass die Jungs Koppel an Koppel nebeneinander standen. Nilo wurde dann leider immer schwieriger im Handling. Sicher auch eine Erziehungsfrage, an der wir mit Unterstützung gearbeitet haben. Denn alles was wir bis dato konnten war im Hormonnebel verschwunden. Es war sehr deutlich dass das nicht nur Erziehungsprobleme waren – sobald eine Stute in die Nähe kam ist er regelrecht ausgeflippt. Der größte (nicht vermeidbare) Fehler war allerdings die Kastra des anderen. Die ging etwas schief, sodass er 2 Wochen Boxenruhe hatte. Nilo stand also nicht mehr nur allein auf seiner Koppel, sondern auch allein in der Nähe der Stuten auf dem nicht riesigen Koppelareal. Es kam wie es kommen musste, Nilo beanspruchte die Mädels und das Areal für sich. Als der andere wieder auf Koppel durfte ist das ganze nach ein paar Tagen eskaliert. Nilo ist völlig durchgedreht, durch und über Zäune (trotz Strom), ist dem anderen an die Kehle und war schwer wieder einzufangen. Das war dann sein Kastrationsurteil – keine meiner Bedingungen wurde mehr erfüllt. Lieber heut als morgen. Denn am nächsten Tag sollte ein neuer Wallach einziehen. Zum Glück hatte die Klinik kurzfristig einen Termin frei. Trotzdem mussten wir noch 3 Tage überstehen. Wir haben ihn dann zu viert in den Stall in die Box eskortiert (5min Fußweg auf dem viel passieren kann) – sicher ist sicher. Dort hatte er dann 3 Tage Zeit um sich mal runterzufahren. Leider hat er vor Aufregung vergessen zu trinken und durch die Umstellung Offenstall auf Box weniger Bewegung – also gab es noch eine leichte Kolik zwischendurch. Hatte aber insofern sein gutes, als dass er sich nochmal ein Stück runtergefahren hat. Er ist brav auf den Hänger und war auch in der Klinik sehr brav – ich hatte eig schon mit einem zerlegten Anhänger gerechnet. Kann aber auch an den Rescue-Tropfen gelegen haben
Um es aber nun auf den Punkt zu bringen – es war die beste Entscheidung für alle Beteiligten und Nerven nicht bis zum Herbst zu warten wie eig. geplant. Er ist schon jetzt viel umgänglicher, viel aufmerksamer. Wir können alles viel feiner abrufen was wir vorher bis zur Vergasung geübt und zwischendurch vergessen haben. Klar, es braucht noch seine Zeit bis er das Hengstsein halbwegs vergisst, denn Stuten sind nach wie vor spannend. Aber er dreht nicht mehr direkt auf und bleibt händelbar. Spannend wird’s dann nochmal auf Koppel. Aber da werden wir ihn erstmal wieder einzeln neben die anderen stellen wo er nix anrichten kann und dann Stück für Stück wieder integrieren. Aber ich bin frohen Mutes – er war eigentlich immer veträglich.

Fazit: Hengstsein hat bei meinem Pferd in diesem Stall nicht funktioniert – hätte in einem anderen stutenfreien Stall anders ausgehen können. Kann bei anderen Hengsten erfahrungsgemäß aber auch anders sein. Daher würde ich niemals pauschal sagen dass Hengste, die nicht zur Zucht dienen, kastriert werden sollten. Das ist immer individuell auf Mensch-Pferd-Haltung-Kombi zu sehen.

Und um zu meiner Ausgangsfrage mal zurückzukommen – Mönchspfeffer hat bei uns nicht geholfen .