Wenn es ihm damit gut geht ist das sicher eine gute Option gewesen. Und was sagt die Offenstallherde daheim? Ist da nun wieder mehr Ruhe drin?
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Zitat von Gambassi im Beitrag #22Ich könnte mir auch vorstellen, dass dieses Pferd mit einem anderen wirklich ranghohen Tier gut funktioniert - meist sind solchen aggressiven Tiere in Wirklichkeit ja eher unsicher. An Richards altem Stall war die alte Leitstute so eine richtig souveräne alte 'Löwin, die nie schräg gucken musste, damit die anderen kuschten. Ohne aggressiv zu werden. Bei der war Richard nie doof,hat nichtmal getestet, im Gegenteil, es war eines der ganz wenigen Pferde, mit denen er sogar Mähne gekrault hat. Bei der konnte er sich einfach sicher sein, dass sie die Sache im Griff hat. Die Frage ist, wie der Wallach bei euch reagiert, wenn sich einer mal ernsthaft wehrt. Die Pferde meiner Stallbesi kriegen so langsam spitz, dass Richard eigentlich nur eine 'dicke Fresse' hat und ganz schnell klein beigibt, wenn sie mal ordentlich zurückdrohen. Seitdem wird es deutlich ruhiger. Solche Semi-ranghohen Pferde sind häufig einfach übertrieben heftig, weil sie den anderen Pferde eine 'Führungsrolle' nicht zutrauen, aber selbst mit der Leitposition auch überfordert sind.
Ich wollte das mal wieder hochholen, weil wir momentan eine sehr interessante Entwicklung bei uns haben. Wir haben ja zwei neue Einstaller, ein Fjordpferd und einen Quarter, die beide sehr "dicke" miteinander sind. Der Fjordi ist selbstbewusst und tiefenentspannt, der Quarter eher unsicher und ein ziemlicher "Stresstyp", der sich gerne hinter dem Fjordi versteckt und unter Druck entweder flieht oder zickig wird. Wir haben die Zusammenführung natürlich sehr langsam vorgenommen und das ging alles relativ stressfrei, sie konnten sich ja ausweichen, die beiden haben ihr Ding gemacht und Richard und die Stute der Stallbesi ihr eigenes. Mit dem Fjordi zusammen sind wir in letzter Zeit auch viel ausgeritten. Seit gut einer Woche stehen sie nun komplatt, 24h alle zusammen, auch im Stall.
Am Sonntag konnte ich dann beobachten, wie der Fjordi Richard einfach mal ganz souverän aus dem Stall geworfen hat. Einmal Hinterhand zugedreht, kurz gedrohnt - mein Pferd ging schnurstracks raus und es war Ruhe. Vorher haben sie sich ab und zu mal ein bisschen gemoppert und Richard hat auch den Fjord mal verscheucht (allerdings nie so energisch wie die anderen), aber seitdem ist alles "geregelt" und die Gruppe total harmonisch, Fjordi ist ein total souveräner Chef, der sich auch einfach mal mitten auf den Paddock platt zum Pennen hinlegt und wahnsinnig viel Ruhe ausstrahlt. Richard hat sich mit seiner Position an zweiter Stelle klaglos arrangiert und wirkt auf mich deutlich entspannter, er giftet weniger, teilt sich teilweise sogar Heunetze mit den anderen Pferden. Also genau, wie ich vermutet habe - er ist froh, wenn sich wer anderes "kümmert".
Interessant ist auch die Dynamik in der Rangfolge. Der Quarter ist eigentlich ganz unten, wird sowohl vom Fjord als auch von der Stute geschickt. Nur Richard darf das nicht - da steht der Quarter unter dem besonderen Schutz des Fjordis, was Richard auch akzeptiert hat und es gar nicht erst versucht. Richard steht somit nun an Platz zwei - noch über der Stute, die er weiterhin schicken darf. Der Quarter hat als Protgée des Chefs nur ihm gegenüber Sonderstellung, nicht gegenüber der Stute.
Ja das ist wirklich spannend - und es freut mich für Richard, dass er nun einen Chef gefunden hat der ihm das Leben erleichtert.
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immer wieder spannend, die Abläufe und Änderungen in der Rangfolge zu beobachten Unsere beiden Western-Pferde waren letztes Wochenende zusammen auf einem 3tägigen Kurs und seit ihrer Rückkehr benimmt sich einer der beiden wie die Axt im Walde allen anderen Pferden gegenüber sogar der derzeitige "Chef" wird ncht nur angezickt sondern sogar mit den Hinterhufen anvisiert - diverse Kerben an allen Sprunggelenken zeugen davon
Interessant ist, dass genau dieser Kandidat zwar ein relaxtes, turniererfahrenes WesternPferd ist, jedoch bei zu wenig Ansprache oder Boxenhaltung oder sonstigen "Umständen" koppt z.B. nach eurem Besuch, obwohl er ja sichtlich gerne bei uns stand und jederzeit hätte weit, weit weg gehen können... Mal sehen, was passiert, wenn jetzt sein "neuer bester Freund" dieses Wochenende ohne ihn wegfährt
Nachdem ich jetzt nachträglich den ganzen Thread gelesen habe, werde der Besitzerin vorschlagen, über das Thema Magengeschwür nachzudenken. Gibt es da eigentlich minimalistische Untersuchungsmethoden, oder geht das nur per Gatroskopie ? Eventuell könnte man ja auch ohne Diagnose eine mehrwöchige HeilErdeKur machen
Zitat von muniqui im Beitrag #39Nachdem ich jetzt nachträglich den ganzen Thread gelesen habe, werde der Besitzerin vorschlagen, über das Thema Magengeschwür nachzudenken. Gibt es da eigentlich minimalistische Untersuchungsmethoden, oder geht das nur per Gatroskopie ? Eventuell könnte man ja auch ohne Diagnose eine mehrwöchige HeilErdeKur machen
Da das Pferd schon im November verschenkt wurde, vermute ich mal, dass die Geschichte "durch" ist....
Franzi, ich denke Monique denkt an die Besitzerin des Pferdes bei ihr.
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@Gambassi : Ach, das freut mich für euch, dass ihr da zu so einer tollen Zusammensetzung gekommen seid! Manchmal merkt man gar keinen akuten Stress und es fällt einem im Nachhinein auf, dass das Pferd in seiner Position gar nicht so glücklich war. Umso schöner, wenn Richard seine jetzige Rolle gerne und voll ausfüllen kann und auch alle anderen glücklich sind.
Meine Schwester hat mir ihren Pferden wegen ungünstiger Herdenzusammensetzung den Hof gewechselt, das beste, was sie je tun konnte! Das alte Shetti will an sich eher alleine sein, mit Option zum Anschluss, das ging von der Herde her nicht, der damals 4 Jahre alte Hafi dachte sich nach Weggang des Chefs "Hmh... weiß auch nicht, wie das geht, aber einer muss ja Chef sein, ich versuch's mal, will ich aber an sich nicht." Ging auch in die Hose. Jetzt steht das Julchen mit 2 anderen Pferden und hat ihren Freiraum, Maluc ist bei seinen 4 Kumpels genau in der Mitte und freut sich, den Stab abgegeben zu haben.
Es gibt eben nichts Besseres für eine Herde, als einen souveränen Chef. Darüber regelt sich so viel, was wir Menschen niemals hinbekommen würden. Insofern habt ihr da offenbar den Jackpot gezogen (und im Hinblick auf eine gesunde Vergesellschaftung alles richtig gemacht)
Ah Andrea, du hast recht, das hab ich falsch verstanden
Anni, ja ich freue mich auch, dass er jetzt deutlich entspannter in der Gruppe steht. Vermutet hatte ich das schon lange, dass seine latente Aggression anderen Pferden gegenüber eher aus Unsicherheit und Übeforderung herrührt.
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Was tun mit aggressivem Wallach?
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06.11.2017 15:41
Antworten
sogar der derzeitige "Chef" wird ncht nur angezickt sondern sogar mit den Hinterhufen anvisiert - diverse Kerben an allen Sprunggelenken zeugen davon 
z.B. nach eurem Besuch, obwohl er ja sichtlich gerne bei uns stand und jederzeit hätte weit, weit weg gehen können... 
