Danke ihr Lieben für eure Gedanken. Man sieht auch hier aufgrund der verschiedenen Meinungen, daß es sehr schwer ist, hier eine ordentliche Entscheidung zu treffen.

Ich möchte nur einige Statements aufgreifen und kommentieren.

Elchbine, du triffst meine Gedanken am meisten. Genauso ist es, Denispero ist ein sehr wichtiger Teil meiner Männer-Truppe, weil er der einzige ist, der Caruso im Zaum hält und vor dem Caruso Respekt hat. Caruso ist ja in der Herde ein sehr schwieriges Pferd. Er ist zwar schon 20, findet es aber noch immer sehr spassig, andere Pferde, die auch nur ein bißchen Respekt vor ihm haben zu mobben und das aufs Schlimmste. Der Hengst Manojo ist zwar um einiges größer und auch viel jünger als er, würde sich aber nie im Leben trauen, sich auch nur einen Millimeter gegen ihn aufzulehnen und Wichtl hat schon aufgrund seiner Größe keine Chance. Der einzige, der ihm Paroli bietet ist Denispero und das ist auch wichtig, weil sonst würde Caruso wieder größenwahnsinnig und würde die anderen jagen, beißen etc. (meist ohne Grund, geht da nicht um Futterverteidigung etc.).

Manojo liebt es, mit Denispero das Fell zu kraulen, was er z.B. mit Caruso so gut wie gar nicht macht, weil Caruso ein sehr unnahbares Pferd ist, der eigentlich immer nur sein Ding durchziehen möchte. Ich habe den jetzt 15 Jahre und nach vielen anfänglichen Schwierigkeiten haben wir uns sozusagen zusammengerauft und er einiges an Erziehung lernen müssen aber er ist kein Pferd, das unbedingt gekuschelt werden will. Er wiehert zwar immer, wenn er mich sieht und kommt auch sofort wenn ich ihn rufe aber eher aus dem Grund, daß er sagt: "So geh weiter, ich will jetzt rein in den Stall oder ich möchte jetzt endlich mein Kraftfutter etc."

Genauso ist für mich die Überlegung, wie lange Caruso noch leben wird. Er kann noch 10 Jahre gesund sein, er kann aber schon in 2 Jahren nicht mehr da sein und dann müßte ich mir wieder ein anderes Pferd kaufen, weil ich Manojo und Wichtl nicht alleine lassen würde. Die könnten sich ja aufgrund der Größenverhältnisse schon nicht wirklich miteinander beschäftigen und 2 so unterschiedliche Pferde würden auch nicht wirklich eine funktionierende Herde bilden können.

Meine Pferde werden wenig gearbeitet und haben trotzdem nicht das Problem, daß sie viel zu dick werden, weil sie sich einfach viel bewegen bzw. wird halt ansonsten nach stundenlangem Koppelgang die Heuration im Stall dementsprechend rationiert. Das ist alles machbar.

Horsts Bedenken habe ich auch geäußert, weil ich zur Interessentin gesagt habe, daß ich natürlich nicht weiß, wie er sich beim Anreiten verhält bzw. ob das alles reibungslos klappt. Er kennt Longieren und Sattel und das war kein Problem. Laut meinen Bekannten wäre die Dame pferdetechnisch schon so weit, daß sie ihn ausbilden könnte. Reiten hat sie mir gesagt, soll nicht das Allerwichtigste sein, sie möchte auch gerne mit ihm Zirkuslektionen und Doppellonge etc. machen. Rein vom Gefühl her, könnte es da schon klappen.

Horst, ich habe leider gar kein aktuelles Foto von ihm aber ich stelle einfach nochmal das Video mit Wichtl ein, für alle, die es noch nicht gesehen haben. Alleine schon wenn ich dieses anschaue und mir denke, er wäre nicht mehr da, dann kommen mir die Tränen. https://www.youtube.com/watch?v=Fe1Z6uLg-4M

Mein Freund hat zu mir auch gesagt, es ist alleine meine Entscheidung, ob ich ihn hergebe oder nicht, obwohl er finanziell am meisten beisteuert und nichts mit den Pferden am Hut hat. Aber er gibt auch zu Bedenken, daß es für mich um einiges weniger an Kosten, an Zeit, an Aufwand bedeuten würde, wenn er in gute Hände käme. Aber darf man das so aufwiegen?????? Ich denke nicht.

Du willst ihn doch gar nicht abgeben .
Und das ist doch gut und kann ich absolut nachvollziehen.
Ich habe nur den Aspekt mit der Arbeit/Aufgabe angebracht weil das ja rein theoretisch der einzige Grund sein könnte dem zuzustimmen.
Wenn du meinst er braucht das nicht, dann gibt's doch eigentlich keinen Grund darüber nachzudenken.
Zeit und Arbeit wäre für mich persönlich auch nicht ausreichend als Grund (ist aber nur meine Ansicht).

Flamenco, wenn man es so suchen würde, würde es wahrscheinlich nicht eintreten. Die Dame hat ja auch gemeint, wie komisch das Ganze doch sei, weil sie weiß Gott wo schon gesucht hat und dann steht das Pferd, das es ihr angetan hat, gleich ums Eck.

Ja, man könnte alles ausprobieren aber muß man das bzw. wäre es dem Pferd gegenüber nicht unfair. Er hat mich in den ganzen 6 Jahren nie enttäuscht, er war nie krank und immer ein total liebes Pferd, warum sollte ich ihm das dann antun?

Sicher wird es auch in Zukunft genügend Pferde geben, die einen guten Platz suchen und auch verdient haben, daß sich wer ordentlich um sie kümmert aber ist das eine Option???

Das alles sind meine Gedanken und ich bin da wirklich wie eine Mami, die auf ihre Kinder aufpasst. Vielleicht wäre auch alles ganz easy aber ich weiß es halt im vorhinein nicht.

Vielleicht ist es aber auch ein Wink, daß er doch bei mir bleiben möchte, weil es ihm hier gut geht. Vor 2 Jahren als ich wirklich gesucht habe, hat sich nichts ergeben und danach war für mich klar, daß es unser Weg ist, daß er bei mir bleibt. Darum war ja auch ein Verkauf gar nicht mehr in meinem Kopf.

Mit Caruso hatte ich ja auch mal so eine Sache. Er hat mich während unserer gemeinsamen 15 Jahre viele Tränen und Nerven gekostet und ich war vor ca. 10 Jahren wirklich an einem Punkt angelangt, wo es nicht mehr ging und ich mir Gedanken gemacht hatte, ihn zu verkaufen. Kurz darauf hatte er so eine starke Kolik, daß sie mir in der Klinik auch nichts versprechen konnten. Er hat sich wieder komplett erholt und von da an waren die Gedanken an einen Verkauf auch sehr schnell wieder verflogen.

Viele Leute glauben nicht daran und tun das als Zufall oder Blödsinn ab aber es gibt halt doch sowas wie Bestimmung und Schicksal.

Noch kurz eine Geschichte, die dazu passt.
Als unsere Pitbull-Hündin vor 3 Jahren Welpen bekommen hat, waren uns mein Freund und ich einig, keinen Hund aus diesem Wurf zu behalten, weil wir zu diesem Zeitpunkt auch schon 4 Hunde hatten. Eine Hündin war jedoch dabei, die es mir von Anfang an angetan hatte.

Viele Interessenten kamen, um sich die Hunde anzusehen und einige wären auch an dieser Hündin interessiert gewesen. Ich habe allen abgeraten, weil sie einfach zu wild, nichts für Anfänger etc. sei. So haben nach und nach einige Welpen das Haus verlassen und sie und eine Schwester waren noch da. Um meinem Freund aber in dieser Sache nicht in den Rücken zu fallen, habe ich dann bei einem jungen Pärchen, das wirklich sehr nett war, zugesagt, daß sie sie bekommen würden. Die Hündin war wirklich die Frechste und Aufgeweckteste aus diesem Wurf und hatte vor nichts Angst, also eine richtige Draufgängerin.

Die Leute haben sie dann an einem Samstag Mittag abgeholt und es war für mich augenscheinlich auch okay. Nur 3 Tage später haben sie mich angerufen, sie würden die Hündin gerne zurückgeben, weil es gar nicht funktionieren würde. Die Hündin würde in der Nacht keine 10 Minuten am Stück schlafen, sie sei absolut ängstlich und durch den Wind, sie kämen mit ihr einfach nicht klar. So kam die Hündin also am Dienstag um 23 Uhr Nachts wieder zu mir zurück. Ich habe geweint, als sie wieder da war, weil ich mich so gefreut habe und sie ist auch vor Freude völlig ausgeflippt, als sie wieder zuhause war. Nach einer kurzen Phase hat sie sich dann gegen 24 Uhr auf die Couch gelegt und bis 12 Uhr mittags geschlafen, so fertig war sie. Bei mir hatte sie auch nie wieder irgendwelche Probleme mit Unsicherheit etc. sondern war wieder genau die kleine verrückte Maus, die sie schon am Anfang war.

Es gab danach noch weitere Interessenten aber ich konnte meinen Freund überzeugen, daß sie dableibt und ich freue mich jeden Tag, daß sie wieder zu mir zurückgekommen ist. Wenn alles passt, wird sie im Herbst dann selbst Mami. Ach es ist so schön.

Zitat von Manojo im Beitrag #16

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Danke ihr Lieben für eure Gedanken. Man sieht auch hier aufgrund der verschiedenen Meinungen, daß es sehr schwer ist, hier eine ordentliche Entscheidung zu treffen.

Ich möchte nur einige Statements aufgreifen und kommentieren.

Elchbine, du triffst meine Gedanken am meisten. Genauso ist es, Denispero ist ein sehr wichtiger Teil meiner Männer-Truppe, weil er der einzige ist, der Caruso im Zaum hält und vor dem Caruso Respekt hat. Caruso ist ja in der Herde ein sehr schwieriges Pferd. Er ist zwar schon 20, findet es aber noch immer sehr spassig, andere Pferde, die auch nur ein bißchen Respekt vor ihm haben zu mobben und das aufs Schlimmste. Der Hengst Manojo ist zwar um einiges größer und auch viel jünger als er, würde sich aber nie im Leben trauen, sich auch nur einen Millimeter gegen ihn aufzulehnen und Wichtl hat schon aufgrund seiner Größe keine Chance. Der einzige, der ihm Paroli bietet ist Denispero und das ist auch wichtig, weil sonst würde Caruso wieder größenwahnsinnig und würde die anderen jagen, beißen etc. (meist ohne Grund, geht da nicht um Futterverteidigung etc.).

Manojo liebt es, mit Denispero das Fell zu kraulen, was er z.B. mit Caruso so gut wie gar nicht macht, weil Caruso ein sehr unnahbares Pferd ist, der eigentlich immer nur sein Ding durchziehen möchte. Ich habe den jetzt 15 Jahre und nach vielen anfänglichen Schwierigkeiten haben wir uns sozusagen zusammengerauft und er einiges an Erziehung lernen müssen aber er ist kein Pferd, das unbedingt gekuschelt werden will. Er wiehert zwar immer, wenn er mich sieht und kommt auch sofort wenn ich ihn rufe aber eher aus dem Grund, daß er sagt: "So geh weiter, ich will jetzt rein in den Stall oder ich möchte jetzt endlich mein Kraftfutter etc."

Genauso ist für mich die Überlegung, wie lange Caruso noch leben wird. Er kann noch 10 Jahre gesund sein, er kann aber schon in 2 Jahren nicht mehr da sein und dann müßte ich mir wieder ein anderes Pferd kaufen, weil ich Manojo und Wichtl nicht alleine lassen würde. Die könnten sich ja aufgrund der Größenverhältnisse schon nicht wirklich miteinander beschäftigen und 2 so unterschiedliche Pferde würden auch nicht wirklich eine funktionierende Herde bilden können.

Meine Pferde werden wenig gearbeitet und haben trotzdem nicht das Problem, daß sie viel zu dick werden, weil sie sich einfach viel bewegen bzw. wird halt ansonsten nach stundenlangem Koppelgang die Heuration im Stall dementsprechend rationiert. Das ist alles machbar.

Horsts Bedenken habe ich auch geäußert, weil ich zur Interessentin gesagt habe, daß ich natürlich nicht weiß, wie er sich beim Anreiten verhält bzw. ob das alles reibungslos klappt. Er kennt Longieren und Sattel und das war kein Problem. Laut meinen Bekannten wäre die Dame pferdetechnisch schon so weit, daß sie ihn ausbilden könnte. Reiten hat sie mir gesagt, soll nicht das Allerwichtigste sein, sie möchte auch gerne mit ihm Zirkuslektionen und Doppellonge etc. machen. Rein vom Gefühl her, könnte es da schon klappen.

Horst, ich habe leider gar kein aktuelles Foto von ihm aber ich stelle einfach nochmal das Video mit Wichtl ein, für alle, die es noch nicht gesehen haben. Alleine schon wenn ich dieses anschaue und mir denke, er wäre nicht mehr da, dann kommen mir die Tränen. https://www.youtube.com/watch?v=Fe1Z6uLg-4M

Mein Freund hat zu mir auch gesagt, es ist alleine meine Entscheidung, ob ich ihn hergebe oder nicht, obwohl er finanziell am meisten beisteuert und nichts mit den Pferden am Hut hat. Aber er gibt auch zu Bedenken, daß es für mich um einiges weniger an Kosten, an Zeit, an Aufwand bedeuten würde, wenn er in gute Hände käme. Aber darf man das so aufwiegen?????? Ich denke nicht.

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So geschafft!!! Ich hab der Dame jetzt abgesagt und ich hatte gleich das Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Es stimmt, ich wollte ihn ja eigentlich nie wirklich abgeben aber mir darüber klar zu werden, hat mich doch sehr gestresst.
Sie war zwar traurig, weil sie ihn gerne gehabt hätte aber sie hat selbst gesagt, daß sie eigentlich gespürt hat, daß ich ihn nicht verkaufen möchte.

Ich glaube, manchmal braucht man solche Situationen, daß einem wieder klar wird, wie wichtig einem doch jedes einzelne Tier ist und welchen Wert es in unserem Zusammenleben hat.

Ich gebe Dir absolut Recht: Wenn man erst mal gedanklich durchspielt, welche Konsequenzen so ein Verkauf haben könnte, dann wird einem erst so richtig bewusst, wie wichtig einem so ein Pferdefreund ist.