Ihr Lieben,

Ich weiß nicht so recht wie ich anfangen soll, aber seit ca. 5 Wochen drehe ich völlig am Rad und weiß nicht mehr wo mir der Kopf so recht steht.
Vielleicht ist es weil ich nu die 3 davor habe :-D , keine Ahnung, aber ich meine letztes Jahr war es auch ähnlich.

Daher wollte ich hier mal fragen wie Ihr Euren Tag so gestaltet und die Arbeit mit Euren Vierbeinern, euren Haushalt und was bei Euch Prio hat.
Hier sind ja nun auch einige, die Ihre Pferde in Eigenregie halten usw.

Ich habe seitdem ich wieder richtig mit meinen Buben arbeite einfach zu wenige Stunden am Tag, habe ich den Eindruck und habe ein schlechtes Gewissen, wenn der eine mal 2 Tage nichts tut.
Habe den Eindruck, dass ich im Kopf total gestresst bin und was mir schwer fällt, ich schalte danach nicht ab und denke schon an morgen ob es regnen wird, lasse ich sie frei springen, dauert nicht so lange, longiere ich?! mit oder ohne Doppellonge?! Sind sie dreckig, oder nicht??? ob ich nen Zaun reparieren muss, was ich danach koche, wie lange das dauert usw. ... geschweige denn, wenn man mal außerplanmäßig etwas machen muss - sei es Zahnarzt, Auto in die Werkstatt bringen oder sonstwas.

Bei mir ist es idR so, dass ich in der Woche gegen 16:30/17Uhr in den Stall gehe, meist 30-45 min mit säubern, Wasser holen usw. verbringe und dann schon gehetzt auf die Uhr sehe, wenn ich es noch schaffe zu bewegen.
Klar, es ist nun bis 20:30Uhr hell, aber ich habe dann noch nicht gekocht, geschweige denn Wäsche gewaschen, gestaubsaugt oder sonstwas gemacht. Bei mir muss man nicht vom Boden essen, aber eine gewisse Sauberkeit ist schon vorhanden um sich wohlzufühlen. Dann ist dann noch ein Mann, der auch noch ein wenig Liebe und Zuwendung bekommen möchte, 1x die Woche ist um 18Uhr Schluss, weil wir tanzen gehen und wenn es dann mal regnet ist mein Plan komplett dahin.
Am Wochenende wird dann Großeinkauf gemacht, die Wohnung gewienert und bei den Pferden stehen dann auch andere Sachen an wie Stroh stapeln, Weide düngen, spritzen, Rasen mähen, Zäune umspannen und und und...
Weiß nicht ob es die Frühlingseuphorie ist und die Freude, dass alle so gut mitarbeiten, allerdings hat sich bei uns nichts geändert und alle immer um die 5x die Woche gearbeitet.

Wie macht Ihr das?
Lasst Ihr auch mal fünfe grade sein?
Ich habe wirklich den Eindruck alles kommt momentan zu kurz und ich hetze nur noch durch die Gegend, sei es bei der Arbeit, bei den Ponies oder Zuhause.

Spinne ich? Oder geht Euch das manchmal ähnlich?

Es geht zumindest mir ähnlich.

Mein Tagesablauf ist auch getaktet. Allerdings habe ich den Vorteil, dass die unter der Woche anfallenden Mist und Haushaltsarbeiten mein Mann abfedert.
Trotzdem gehe ich morgens um 5:30 aus dem Haus und komme erst 17:30 zurück. Dann muss ich noch holen, was fürs Abendessen fehlt (Gemüse, Salat). Dann heim, Smalltalk bei nem Kaffee, dann die Hunde einpacken und zum Stall. Je nach Jahreszeit ist es dann duster - also nix mit arbeiten. Also nur kuscheln und bürsten. Da nehme ich mir zwischen 20 und 30 Minuten abends (Winter). Gegen 19:00 + - bin ich dann wieder drin, dann schnell duschen und ab in die Küche. Gegessen wird gegen 20:00 und um 21:00 fall ich meist schon ins Koma.

WE mit Samstags Großputz und Großeinkauf ist wie bei dir, allerdings machen wir es zusammen, genau wie Wäsche und diverse Reparaturarbeiten. Aber es entzerrt sich doch schon am WE, also ab Freitag, denn da mach ich meist 1,5 Std eher Feierabend. Also wird bei uns mit den Pferden Freitag bis Sonntag gearbeitet im Winter, solang es die Böden hergeben. Da sie sich frei bewegen können, muss ich zumindest kein so schlechtes Gewissen haben, wie bei einem Pferd, was lange Std in der Box verbringen muss, wenn ich keine Zeit habe.

Und ganz glücklich bin ich dann im Sommer, da fang ich um 6 an zu arbeiten und bin um 15:00 Uhr daheim und dann lässt sich wirklich noch viel anstellen. Da reiten wir so ca alle 2 Tage - wenn nix dazwischen kommt. Zumindest ist aber die Zeit für Longen- und Bodenarbeit, falls Frank ein Zipperlein hat und ich beide Ponys alleine bewegen muss. 2 hintereinander reiten, dazu hab ich nicht mal im Sommer unter der Woche die Zeit (und Kondition).

Achso, ich hab meine bessere Hälfte nun als völligen Faulpelz außen vor gelassen :-D
Ist natürlich nicht so, er hilft wo er kann bei den Pferden und auch daheim teilen wir uns die Hausarbeit, allerdings ist er auch wesentlich später als ich daheim.

DAS ist der Vorteil unseres Alters
Mein bester Ehemann von allen ist ja bereits im Ruhestand.

Mir geht es ähnlich, wir arbeiten ja noch beide und ich habe leider den langen Arbeitsweg, aber der weltbeste Mann für mich unterstützt mich wo er kann und meist muss ich im Winterstall, unter der Woche nicht misten das machen Mann und Schwiepa und auf der Wiese wird von Schwiepa wenn er zur 2. Fütterung fährt am Tag dann auch schon abgeäppelt.

Ich lasse meist bei der Hausarbeit 5e gerade sein und einkaufen und Haushalt sind dann am Wochenende dran, aber auch hier hilft meine bessere Hälfte mit, saugt staub, füttert die Katzen und killt die Wollmäuse ;o)

Unter der Woche wird bei uns selten gekocht, da ich nicht gerne koche, mein Schatz es nicht kann, bis auf Pizza in den Ofen packen, aber ich bin eh nicht so der warme Mahlzeit esser, zum Leidwesen von Schatzi

................. hihi, dafür, dass er sie in den Wintermonaten komplett alleine versorgt, will meiner zumindest eine warme Mahlzeit am Tag. Da ich gern koche - und sowieso gern esse - macht mir das aber auch nix.

Anne uns erging es auch einige Jahre so, bis wir gesagt haben wir müssen einen cut machen.
Wenn alles nur noch aus Hetzerei besteht, wir stets auf die Uhr schauen müssen und kaum mehr dazu kommen die Pferde zu bewegen (was ich für die Gesunderhaltung sehr wichtig finde) kann es einfach nicht gut sein.
Wir haben unsere Organisation etwas geändert und gesagt, dass wir einen Stallplan machen. Die morgendliche Versorgung übernehme natürlich weiterhin ich (ich wohne ja auch da), aber die weitere Versorgung und vorallem das sauber machen wird in Dienste aufgeteilt. Da sind auch unsere Einsteller inbegriffen. Somit hat jeder 1-2 x Stalldienste die Woche und kann sich die restlichen Tage ausschließlich um sein Pferd kümmern. So klappt das eigentlich richtig gut, zumindest was die Bewegung der Pferde angeht.
Ich bin meist so zwischen 7-8 Uhr abends zuhause und mit allem fertig, sodass mich um was zu essen kümmern kann (ich muss mich allerdings manchmal am Riemen rießen mich dann noch hinzustellen und was zu kochen ). Den Hausputz sowie das Einkaufen verlege ich auf Samstag, da ich beides hasse und damit unter der Woche nichts am Hut haben möchte .
Natürlich kommt immer wieder mal was dazwischen und schmeißt mal eben den ganzen durchgetakteten Zeitplan durcheinander, aber das gehört bei Tieren dazu. Außerdem gibt es dann mal Plan B (=Frittenbude) was auch zwischendurch ganz schön ist . Man darf sich nicht zu sehr stressen lassen von so einem engen Zeitplan, denn das ist weder gesund noch macht es Spaß und das sollte das Wichtigste sein.

Aber und das ist das tolle an meinem Arbeitgeber, ich habe immer um 15 Uhr Feierabend und da bleibt einfach auch noch viel vom Tag. Ich wüsste gar nicht ob ich weiterhin einen eigenen Stall betreiben würde wollen, wenn ich täglich bis 17-18 Uhr arbeiten müsste. Irgendwo muss das Ganze ja auch noch zu bewältigen sein, ohne das es zu einem absoluten Stress ausartet.

Jup Lena, hast ja recht.
Das mit dem Versorgen mache ich eben komplett alleine, außer am We füttern meine Eltern morgens, aber das ist auch nicht der Punkt, dauert 3 Minuten.
Aber machmal flipp ich schon aus, wenn ich beim Feierabend 20 min mit ner Kollegin gequatscht habe und dann denke " Scheiße, ein Pferd weniger".
Ich könnte nicht mal sagen, wie ich es vorher anders gemacht habe, aber dieses Jahr nervt es mich extrem und ich werd schon angesprochen, dass ich immer so angespannt wirke.
Schließlich soll es ja auch irgendwo Freude machen und Hobby bleiben und nicht so ein "lästiges" Übel wie arbeiten werden.

Naja, das ist dann aber eher ein mentales Problem, wenn es anfängt, Dir "lästig" zu werden.

Ich freu mich den ganzen Tag und die ganze Woche auf die Zeit, die ich im Stall verbringen kann. Sogar aufs misten oder abäppeln. Man kann seine Gedanken sortieren, meist kommt eins der Pferd vorbei, um hallo zu sagen. Bei dem kotz ich mich dann aus, wenn es ein fieser Tag war.

Der körperliche Ausgleich zum Bürotag tut mir gut. Und bessere Zuhörer als meine Ponys gibt es nicht - sie trösten sogar, wenn es mal ganz dick kommt und sie geben keine Ratschläge, die man eh nicht umsetzen kann.

Ich brauche diese Zeit im Stall, egal, mit was genau ich sie verbringe. Sie hilft mir, durchzuatmen und runter zu kommen. Egal, wieviel Streß ich hab.

Und über die Gesundheit der Ponys muss ich mir auch keine Gedanken machen. Sie sind nachweislich topfit, ausgeglichen und zufrieden, auch wenn wir - grad im Winter - eben nicht tgl arbeiten können. 3 Tage Arbeit - 4 Tage Freizeit im Winter, im Sommer halt etwas mehr. Übers Jahr gesehen, gleicht es sich aus.

Hast du nicht eine neue RB oder generell immer mal wen bei dir rumflitzen der mal aushelfen kann? Wichtig sind dabei immer feste Tage, damit du einfach auch mal zwischenzeitlich eine regelmäßige Auszeit vom Stall hast, oder zumindest von der Arbeit. Hilft wirklich sehr als Ausgleich!

Das mit dem WE frei (also vom morgendlichen Füttern) habe ich Sonntags meist auch dank meiner Mum und ich genießes es.

Letztlich sind es, zumindest bei mir, nichtmal unbedingt die Arbeit sondern diese ständige Verfügbarkeit und Verpflichtung. Ich bin morgens zu füttern da, meist noch mittags und dann auch nachmittags/abends und selbst wenn das füttern nur 10 min dauert ist es manchmal einfach lästig wenn man gerade vielleicht mal eben auf der Couch liegt und sich kurz ausruht vom Tag. Ich kann da einfach nicht abschalten und denke dann immer, die armen Pferde haben Hunger, sie wollen raus, sie müssen bewegt werden usw. und schaue dabei natürlich ständig auf die Uhr. Meine Einsteller haben vielleicht bei der Stallarbeit was geholfen, aber letztlich können sie halt immer ruhigen Gewissens nach Hause fahren und abschalten.
Daher wollte ich was von dieser Verpflichtung abgeben bzw. verteilen und diese Neustruktur ist eine enorme Erleichterung und ich bin völlig anders motiviert seither, es ist einfach leichter geworden auf meinen Schultern.
ABER und das ist leider der springende Punkt, es geht halt nicht mit jedem. Wir hatten ein paar Leute da die hochkant wieder rausgeflogen sind, bis wir dann mal "unser" Team zusammen hatte. Dafür klappt es nun schon seit Jahren und alle sind glaube ich soweit sehr glücklich.

Zitat von Cruzado im Beitrag #10

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Dafür klappt es nun schon seit Jahren und alle sind glaube ich soweit sehr glücklich.

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Ginny, du könntest schon recht haben, dass es ab und an ein mentales Problem ist.
Aber nicht falsch verstehen, ich mache alles gern bei den Süßen und mit Ihnen.

Genau Lena, das ist das. Ich sitze manchmal da und denke "verdammt, die haben Hunger, du könntest doch nochmal hin und xy machen". Ich komm dann einfach nicht zur Ruhe.

RB ist ein schlechtes Thema. :-/ Grummel. Ich hätte so so so gerne jemanden, aber es lässt sich niemand finden.

Habe ja noch die Lui Betüddelerin, wir haben nun abgemacht, dass ich Dienstags schonmal Zuhause bleiben kann und sie alles alleine macht. Das hilft ungemein. Im Sommer treffen wir uns dann aber meistens um Kutsche zu fahren.

Im Winter führe ich den Kampf nicht so stark, da sie bei mir ca. 3 Monate gar nix tun. Da hab ich höchstens keinen Bock Wasser zu schleppen :-D Aber das geht euch sicher ähnlich!

Nein, ich verstehs nicht falsch - manchmal ist einfach der eigene Akku leer.

Lenas Idee mit der RB wäre sicher fein, wenn es sowas immer in der richtigen Art gäbe. Ich war ja selbst lange RB und hab selbst aus diesem Blickwinkel oft den Kopf über RB geschüttelt. Und 2 eigene Versuche, die ich mal machte mit der Motte - reden wir nicht drüber.

Evtl mal rumfragen, es gibt doch immer mal jemanden, der sich das Taschengeld aufbessern will und als Misthilfe inseriert. Wenn der/die nicht gleich 500/Monat will, könnte man evtl so einen zumindest mistfreien Tag/Woche schaffen.

Stehen Deine in der Box, dass Du so 100% 5 mal die Woche arbeiten musst?

Ja das mit der Rb ist ein sehr leidiges Thema.
Nundenn, ist eben so. Habe eben nochmal eine neue Anzeige gestartet. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Nein um Gottes Willen, die 5 stehen 24h im Offenstall und können rein und raus wie sie mögen. Aber die kleinen neigen oft dazu schnell zu dick zu werden, wenn sie nix tun, der Schlumpf macht Blödsinn und beim Opi denk ich immer "Wer weiß wie oft ich noch mit Ihm arbeiten kann".

Flamenco, so einen Plan habe ich auch, das hilft mir ungemein. Das mit dem Burnout ist echt käse, man muss sich wirklich einfach mal zurücknehmen, jedoch oft leichter gesagt als getan.
ich versuche immer so gut es geht Abwechslung in den Alltag zu bringen und maximal zwei mal in der Woche das selbe mit jedem mache, das kann ich mir ohne Plan gar nicht merken :-D

Ich glaube wenn es noch länger hell ist, werde ich mal versuchen, nur sauber zu machen, dann zu kochen und zu essen und ggf. dann mit meinem Freund nochmal ne Runde Kutsche zu fahren. Vielleicht klappt das ja.