Hej ihrs,

bislang war ich ja ziemlich verschont mit Krankengeschichten beim Pferd, aber seit Ende Juni hat es uns nun auch erwischt. Rocky hat die Unterstützungsbänder zu etwa 20 - 30 % angegriffen. Seit dem haben wir ihn auf dem Krankenpaddock. Erste Woche Rivanolverband, jetzt nur noch Ruhe (was bei einem Offenstallpferd Ruhe ist, aber er benimmt sich weitgehend gut). Nach drei Wochen sollten wir mit Schrittführen auf hartem Boden anfangen. Er hat von Anfang an fast gar nicht gelahmt, man sah nur einen Wendeschmerz und im Stand hatte er das Bein abgeknickt und damit die Sehne entlastet.
Wir kühlen, schmieren Traumel drauf und geben ihm Ruta.
Mich irritiert es, dass die Sehne nach jetzt fast 5 Wochen noch immer ziemlich angeschwollen ist. Es ist zwar weniger geworden, aber man sieht immer noch ein Ei. Ist das normal? Sollten wir uns Sorgen machen? Was kann man noch tun?
Fragt bloss nicht nach dem Tierarzt. Wir hatten ihn glücklicherweise an seinem letzten Arbeitstag erwischt und seit dem ist er für 2 Monate im Urlaub (so was gibt es nur in Schweden). Er kommt Anfang September zum Kontroll-Ultraschall. Dazwischen sieht es düster aus, es sei denn wir laden auf und fahren mindestens 120 km pro Strecke in eine Klinik, was ich eigentlich mit dem angeschlagenen Bein vermeiden möchte, so lange es nicht notwendig ist.

Vielen Dank für deine Tipps, Andrea!

Hier gibt es einen ganz guten Artikel zu Sehnen und deren Verletzungen: http://www.dr-gert-mueller.de/fileadmin/...bei_Pferden.pdf

Insgesamt habe ich nach Rücksprache mit dem TA und eigener Recherche schon die Erkenntnis gewonnen, dass - wenn man schon so etwas hat - das Unetrstützungsband der Teil ist, der am besten ausheilt. Ich habe sogar die Aussage gefunden (aber nicht bestätigt), dass Unterstützungsbänder sogar unter Belastung heilen können. Nicht, dass ich mich jetzt drauf schwinge ;).

Boxenruhe geht gar nicht bei uns. Die Tritte mit dem kaputten Bein gegen die Boxenwand sind sicherlich nicht heilungsfördernd. Schmerzen hat er nicht, so dass er es auch nicht unbedingt einsieht, warum er still halten soll. TA hat aber auch grünes Licht gegeben, dass wir ihn auf einem kleinen Paddock haben dürfen/sollen. Wir können ihn sogar auf mehreren Hektar halten, so lange er sich ruhig verhält. Gut - dass ist eine Utopie, der wir nicht erliegen. Den Rivanolverband sollten wir nach einer Woche abmachen. Mussten wir dann auch, weil sich langsam die Haut entzündet hatte. Ist jetzt gerade wieder zugeheilt, so dass wir überlegen, noch mal mit einem Rivanolverband anzufangen. Wenigstens für ein paar Tage, um die restliche Entzündung zu behandeln.

Mich interessiert vor allem, wie lange man es noch als "normal" bezeichnen kann, wenn eine Schwellung an der Sehne zu sehen ist.

Vielen Dank für die ganzen Tipps und die beruhigenden Erfahrungen. In den letzten Tagen konnte man auch eine Veränderung erkennen. Gestern musste er dann kurzfristig Boxenhaft bekommen, nachdem er auf dem kleinen Paddock ein lustiges Steig- und Bockspiel begonnen hatte. Schmerzen hat er wohl nicht.
Mal schauen, was man hier in Schweden so alles organisieren kann. Die Blutegel klingen sehr interessant, ich seh aber schwarz, dass ich in greifbarer Nähe hier jemanden finde.

Fängt ja schon mit der Frage an, was denn wohl “Blutegel“ auf Schwedisch heißt... ;-)