Wir hatten diese Pflanze einmal schon in der "Blauen" Rätselecke.

Beinwell(e) gibt es verschiedene - so um die 40 Arten in EU/NA und Asien.

Sie alle wurde/werden mehr oder weniger intensiv als Heilpflanzen genutzt. Wikipedia schreibt so nett: Beinwell (Symphytum), früher auch Wallwurz (in Bezug auf das Zuheilen [„Wallen“] von Knochenbrüchen und Wunden) oder Beinwurz genannt ....

Letzte Woche sah die eine Pflanze bei mir im Garten noch so aus:


Diese Woche ist sie schon deutlich weiter:
WP_001146-beinwell.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Und im Text geht es dann später weiter - es fehlt ja noch das Kurzportrait - und was sonst noch geschrieben werden will

Hallo zusammen,

ich schulde hier noch eine Beschreibung.

Zunächst einmal - ich habe zwei Sorten Beinwell bei mir im Hof - und die Bilder oben sind von Symphytum caucasicum azureum (der ist früher dran als der heimische - zumindest bei den Standorten auf denen sie bei mir wachsen. Sobald der einheimische (echte) Beinwell, Symphytum officinale nach "was" aussieht, liefere ich von diesem Bilder nach (Isomer, darum sahen für dich die ersten Blätter auch so suspekt aus, vermute ich).

Also hier nun eine Kurzbeschreibung - oder vielleicht 2?

Kurzprofil 1:
Lat. Name: Symphytum officinale L.
Dt. Name: Echter Beinwell, Gemeiner Beinwell, Arznei-Beinwell, Beinwurz, Bienenkraut, Hasenlaub, Milchwurz, Schadheilwurzel, Schmalwurz, Schwarzwurz, Wallwurz, Komfrei, Wundallheil
Gruppe: Euasteriden I
Ordnung: n/a
Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
Unterfamilie: Boraginoideae
Tribus: Boragineae
Gattung: Symphytum
Wuchsform: sommergrün,ausdauernd krautig; Wuchshöhen: meist 30 bis 60 Zentimeter, selten bis 1m; purpur-braune Hauptwurzeln bis 50 cm Länge; aufrechtere bis aufsteigender, verzweigter Stängel und Blätter steif, borstig behaart; Laubblätter wechselständig, groß; die unteren können bis 60cm lang und 20cm breit werden, sind lang gestielt, besitzen eine zungenförmig-lanzettliche bis eiförmige Blattspreite mit spitzzulaufenden oberen Ende; die oberen und mittleren Laubblätter sitzen und sind kleiner - ei- bis lanzettförmig
(Wikipedia)
Blüte: Blütezeit Mai bis Oktober (je nach Standort), beblätterte reichblütige Doppelwickel, Blütenstiele sind nickend, 2-6mm lang; Wikipedia
Blüten zwittrig, 5-zählig, radiärsymmetrich, doppelte Blütenhülle; Kelchblätter teilweise verwachsen, ihr freies Ende ist zugespitzt; Kronblätter verwachsen, hell-purpurfarbene, schmutzig rotviolett, violett, oder gelblich-weiß - etwa doppelt so lang wie die Kelchblätter (1-2 cm lang); Spitze der Kronblätter als dreieckiger Kronlappen zurückgebogen.Schlundschuppen vorhanden, rund 4 mm lang; 5 Staubblätter (verwachsen); Fruchtknoten meist steril
Wikipedia (Blüte mit Schlundschuppen)
Frucht: wird selten gebildet (siehe oben, oft sind die Fruchtknoten steril), Klausenfrüchte, die in Klausen (glatt, glänzend, schwarz; schief eiförmig, 3-.4mm lang) zerfallen; sie tragen ein Elaiosom (fettreiche Anhängsel - für die Ameisen) und sind später halb hohl; Schwerkraftverbreitung durch herausfallende Klausen, Ameisenausbreitung und Schwimmausbreitung durch eine Luftblase in der Klausenhöhlung
Einzelne Klausen bei Reife (Wikipedia)
Sonstiges: auch "richtigem Weg ist Nektar nur für langrüsselige Bienen-Arten z.B. Hummeln mit einer Rüssellänge über 11 mm zugänglich; Kurzrüsselige Arten, wie z.B. Erdhummeln, stechen die Kronröhre seitlich an, um an den Nektar zu gelangen; Vegetative Vermehrung erfolgt durch Verzweigung des Rhizoms und durch abgetrennte Teile.
Wo kommt er vor? In Eurasien (West-Ost) von Spanien bis ins westliche Sibirien und China (Nord-Süd) von England bis Italien/Rumänien. Bevorzugt stickstoffhaltige Böden; sonnige bis halbschattige, feuchte, nährstoffreiche Böden; hier vor allem Lehmböden, Gräben oder feuchte Wegränder, feuchte Wiesen, Ufer, Auenwälder und Moorwiesen
Giftigkeit (Mensch): Inhaltsstoffe sind Allantoin, Schleim- und Gerbstoffe, Asparagin, Alkaloide, ätherisches Öl, Flavonoide, Harz und Kieselsäure, Pyrrolizidinalkaloide; die Alkaloide sind im Tierversuch als krebeserregend nachgewiesen worden, gelegentlicher Verzehr in angemessenen Mengen scheint jedoch unbedenklich zu sein (Blätter); Wurzeln enthalten Leber schädigende und möglicherweise auch krebserregende Pyrrolizidinalkaloide
Giftigkeit (Pferd): - keine Angaben
Nutzen: Blätter werden gelegentlich verspeist (in Teig gebacken) oder geraucht (im Tabak)
- aus der Wurzel wird Heilmittel hergestellt, darum wird er auch angebaut; Äußerliche Anwendung als Wundheilmittel (Umschläge, Breipackung) besonders bei schlecht heilenden Wunden, Knochenbrüchen, Sehnenscheidenentzündungen oder Drüsenschwellungen - wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd, fördern die Kallusbildung - vorrangig bedeutungsvoll sind die Inhaltsstoffe Allantoin, Rosmarinsäure, Schleimstoffe und vermutlich ein Glykopeptid. Die vorhandenen Alkaloiden werden bei äußerlicher Anwendung kaum resorbiert, darum ist eine Anwendung von mehreren Wochem im Jahr möglich (im Handel gibt es alkaloidfreie Fertigpräparate). Von innerlicher Anwendung wird aufgrund der giftigen Pyrrolizidinalkaloide abgeraten
Aus den Blättern kann Pflanzenjauche hergestellt werden, sie enthalten reichlich Stickstoff und Kalium

Kurzprofil 2:
Lat. Name: Symphytum caucasicum M.Bieb.
Dt. Name: Kaukasus-Beinwell (im Bild die Zuchtvariante azureum)
Gruppe: Euasteriden I
Ordnung: n/a
Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
Unterfamilie: Boraginoideae
Tribus: Boragineae
Gattung: Symphytum
Wuchsform: sommergrün, bildet Ausläufer, Wuchshöhe 40-60 cm
Blüte: zunächst rosa, später hell- bis mittelblau, Ende April bis Mitte Juni (die Sorte Azureum hat tiefblaue Blüten), der Kelch ist weniger tief eingeschnltten als bei S. officinale
Wikipedia
Frucht:
Wo kommt er vor? Kaukasus-Region und West-Asien; lichte, frische und nahrhafte Wälder, Staudenfluren an Waldrändern; halbschattig
Giftigkeit (Mensch): per Pflanzendatenbank ungiftig, bei http://www.gartenbauwagner.at wird er als "alte Arzeneipflanze nzur äußerlichen Anwendung" beschrieben -was darauf hindeutet, dass sich doch ähnliche/gleiche Inhaltsstoffe wie bei S. officinale finden - und er entsprechende Wirkungen hat, gleiches gilt für doie Beschreibung vom Templiner Kräutergarten.
Giftigkeit (Pferd): n/a
Sonstiges: Es finden sich ausgewilderte Pflanzen (im Aachener Raum, bzw. in England wird darüber berichtet), in Sachsen scheint er als tendenziell eingebürgert zu gelten (Neophyt).


Links:
Galasearch Kaukasischer Beinwell
Bezüglich der Verwilderung von Gartenhybriden des Beinwells
Nette Diskussion zum Thema Mulchen
Biowell
Arche Noah - Kaukasischer Beinwell
Paracelsus-Magazin Echter Beinwell
Phytodoc - Echter Beinwell

Nachlieferung:

meine "heimischer" Beinwell, Symphytum officinale wird derzeit angeknabbert. Schnecken? Es werden die auf den Bildern sein ... .
Hier jedenfalls zwei Bilder eines reichlich gebeutelten Beinwells.... Man kann ihn kaum als solchen erkennen....

WP_001200-beinwell-kl.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
WP_001199-beinwell-kl.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Tipps gegen Schnecken sind willkommen - aber fangt mir bitte nicht mit Laufenten an - dann habe ich nämlich auch keine Pflanzen mehr

Ja, an Mord habe ich auch schon gedacht ... hüstel ....

Hey Gabi, danke für den Link!