Da es hier an andere Stelle aufkam, mich ja aktuell auch interessiert und ich den anderen Thread nicht dafür "mißbrauchen" möchte, mache ich hier mal ein neues Thema dazu auf.

Als kürzlich bei mir die RB aktuell wurde, habe ich bei meiner Tierhalterhaftpflichtversicherung nachgefragt, wie es mit der Versicherung von RB aussieht.
Ich bekam die Auskunft, daß es abhängig davon ist, ob die RB etwas zahlt fürs Reiten oder nicht.
Wenn sie nichts bezahlen, sind sie mitversichert. Wenn sie aber eine regelmäßige Kostenbeteiligung zahlen, werden sie quasi als Mitbesitzer angesehen, und sind somit nicht versichert. Wenn mir selber durch mein Pferd etwas passiert, zahlt die Haftpflichtversicherung dafür ja auch nicht.

Nun schrieben hier ja einige, daß die RB mitversichert sind. Da würde micht interessieren, ob diese etwas bezahlen, und inwiefern das mit der Versicherung abgeklärt ist. Ist das von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich?

Bei meinen früheren RB hatte ich auch immer einen Vertrag gemacht, in dem alle Haftungen, die nicht durch die Versicherungen abgedeckt sind, ausgeschlossen wurden. Ob der aber im Ernstfall rechtskräftig wäre, weiß ich nicht.

Ich glaube, dass eine solche Klausel im Ernstfall vor Gericht keinen Bestand hat. Ich hatte allerdings auch eine Fremdreiterversicherung abgeschlossen, als ich bei uns auf dem Hof mit unseren Pferden Reitunterricht erteilte und die Reitschüler zahlten ja auch für die Reitstunden und waren damit trotzdem keine Mitbesitzer meiner Pferde.

Die LVM ist meines Wissens auch auf solche Sachen spezialisiert und macht viel im Bereich Pferd - dort hatte ich auch für meine Hengste eine Deckschadenversicherung abgeschlossen (falls ein Hengst eine Stute deckt, die er nicht decken sollte), weil die offensichtlich auch nicht automatisch in der Gestütshaftpflicht sind - insofern ist dort ein fundiertes Fachwissen vorhanden.

http://www.vfd-saar.de/index.php/recht/h...-dem-gastreiter

Ich habe zusätzlich zur Haftpflichtversicherung noch eine Reiter-Unfallversicherung, die die Reitbeteiligung mit einschließt. Zusätzlich würde ich aber auch vertraglich voraussetzen, dass die RB eine private Unfallversicherung hat.

Wobei zumindest entgeltliche Reitbeteiligungen mWn ohnehin von den Gerichten häufig als Mithalter iSd 833 BGB angesehen werden und somit gegen den Eigentümer ohnehin keine Ansprüche haben. Wenn man die RB in die Haftpflichtversicherung aufnimmt, schützt das ja auch nur gegen Ansprüche Dritter.
Siehe dazu den link, den ich oben gepostet hatte...

Ein Haftungsausschluss ist eben problematisch, weil man Ansprüche von Krankenversicherungen etc nicht ausschließen kann (Kein Vertrag zulasten Dritter). Was sinnvoll sein kann, ist eine Freistellungsvereinbarung.

Und wer vorgefertigte Verträge benutzt, muss sich im Klaren sein, dass er AGB verwendet, die einem im Zweifel komplett um die Ohren fliegen, wenn sie fehlerhaft formuliert sind...

Ich habe ja jetzt doch eine RB gefunden und letzte Woche dann einen Vertrag aufgesetzt. Ich kann das ja zum Glück selbst, habe aber mal in einige Verträge geschaut, die so von verschiedenen Zeitschriften etc. online angeboten werden, einfach um mich zu orientieren. Man vergisst ja schnell, etwas Wichtiges mitzuregeln. Und ich muss sagen, ich bin entsetzt

Man muss sich dabei wie gesagt vor Augen führen, dass wenn man so einen vorgefertigten Vertrag benutzt, das Allgemeine Geschäftsbedingungen sind, sie einer entsprechenden Kontrolle standhalten müssen. Und bei 4 von 5 Verträgen, die ich mir angeschaut habe, war das ich Rahmen der Haftungsklauseln nicht der Fall - die waren schlicht und ergreifend unwirksam! Und man muss wissen, dass es bei AGB keine geltungserhaltende Reduktion gibt - d.h., wenn eine Klausel in irgendeiner Form unwirksam ist, ist sie komplett futsch, und wird nicht irgendwie auf das gerade noch zulässige Mindestmaß reduziert. Ich finde das wirklich erschreckend, die Verwender verlassen sich doch darauf, dass sie Dinger wasserdicht sind.

Was ich damit nur sagen will - lieber einen Fachmann beauftragen, wenn mans rechtssicher haben will, als so ein Ding aus dem Internet...